Gallus hat geschrieben:Vir Probatus hat geschrieben:Einer solchen Zustimmung bedarf es immer: Andernfalls ist das Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzt.
Zumindest hätten die Filmaufnahmen und die Veröffentlichungsabsicht angekündigt sein müssen, so daß jeder die Kirche vorher verlassen kann.
Lasst uns mal zum eigentlich Thema zurück kommen. Findest Du es wirklich in Ordnung, wenn ein Priester sich in völliger Eigenmächtigkeit über das Messbuch hinweg setzt und (neben einem selbstgedichteten und schlicht irrsinnigen Credo) ausgerechnet den heiligsten Kern der Eucharistiefeier nach eigenem Gusto verschandelt?
Wenn dem so ist, dann hätte ich noch eine Anschlußfrage: Gibt es denn überhaupt etwas, was Du als liturgischen
Mißbrauch bezeichnen würdest? Wo sind aus Deiner Sicht die Grenzen des Zulässigen?
Das ist eine Frage, die ich in genereller Form so nicht beantworten kann. Das kommt ganz sicher auf den Kreis an, der da die Messe mitfeiert, auf den Priester, der sie feiert und auf den Ort und den Umstand.
In einem kleinen Kreis habe ich es durchaus schon erlebt und finde auch nichts dabei, mir die Hostie selbst zu nehmen.
Im Ausland erlebe ich es ständig, daß sich die Leute beim Friedensgruss umarmen, daß Paare sich küssen.
Ich hatte mal ein ganz intensives Erlebnis mit nur 5 Personen in einer Sakristei. (Der Priester wollte für 4 Personen nicht in die Kirche gehen: Stromkosten) Er sagte, er feiere seine Werktagsmessen immer allein am Sakristeitisch.
Ich halte jedenfalls nichts davon, Leute zu dem Zweck in die Kirche zu schickem, um sich über derartiges Notizen zu machen, so wie jetzt hier in die Messe einer Hochschulgemeinde.
Diese "Probleme" gibt es doch nur in Deutschland: Gemacht von Erbsenzählern, die anderen meinen erklären zu müssen, was Frömmigkeit ist und die offensichtlich in der Messe nichts besseres zu tun haben, als auf die Einhaltung der Rubriken zu achten.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)