Der Papst, die Ökumene und Assisi

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Prim_ass hat geschrieben:Überhaupt stößt es mir sehr auf, wenn Leute meinen, einen besseren Überblick und tiefere Einsicht als die Kirchenführung zu haben über das, was denn nun rechtgläubig katholisch wäre ...
Weil du mit diesen Worten mir zustimmst, Klaus, muß ich diesmal nun – genau andersherum als zuvor – dir entgegentreten. Es gibt derart himmelschreiende Verfehlungen „der Kirchenführung“ – nicht bloß seitens irgendwelcher Bischöfe, sondern auch des römischen Bischofs selbst –, daß ich nicht schweigen kann. Caritas Christi urget nos.
Prim_ass hat geschrieben:Ich bitte nur um dieses Grundvertrauen in die Kirchenführung, das nichts anderes als ein Grundvertrauen in die Verheißungen des Herrn ist.
Assisi hat solcherlei an Menschen gebundenes „Grundvertrauen“ in mir zerstört – und mir geholfen, die Kirchengeschichte klarer und realistischer zu sehen. Insbesondere auch jahrhundertealte Irrwege namentlich der westlichen Kirche. Auch ist mir klar geworden, daß jenes Wort, »die Pforten der Unterwelt« würden »sie nicht überwinden«, wohl anders zu verstehen ist, als ich es früher mit römisch-petrinisch verengtem Blick begriff. Ohnehin müßte man besser übersetzen: »… werden nicht die Oberhand behalten«.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Aha

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert, sehe Assisi mal im Blick auf den "unbekannten Gott" der Apostelgeschichte.

Nicht alles, was dort passiert ist, kann ich uneingeschränkt gutheißen. Aber verdammen will ich die Bemühungen auch nicht.

Selig die Frieden stiften.............
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Jürgen, gegen wirklichen Dialog habe ich überhaupt nichts. Mein Gott, hätte der Papst doch Bush und Saddam nach Assisi eingeladen, oder Scharon und Arafat, oder – damals sehr aktuell – Kagame und Kabila, statt des pseudoreligiösen Brimboriums.
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Josef Steininger
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Beitrag von Josef Steininger »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Assisi hat solcherlei an Menschen gebundenes „Grundvertrauen“ in mir zerstört – und mir geholfen, die Kirchengeschichte klarer und realistischer zu sehen. Insbesondere auch jahrhundertealte Irrwege namentlich der westlichen Kirche. .
Robert, du weißt, wie ich zu Assisi stehe, aus den Diskussionen in kath.de. Ich muß dir das mal sagen, ich finde, du nimmst eine gefährliche Entwicklung. Du hast dir einen absolut negativen Blick auf Rom angeeignet. Ich kann dich nur warnen, wenn du dich von der Gemeinschaft mit Rom und der Unterstellung unter den römischen Bischof trennst, bist du nicht mehr in der Kirche Christi. Ein „geborener“ Orthodoxer mag hier „mildernde Umstände“ haben, aber ein Katholik nicht.

Gruß Josef

Athanasius13
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Beitrag von Athanasius13 »

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Athanasius13
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Beitrag von Athanasius13 »

Jürgen hat geschrieben:Wenn's Dir vor allem um den Ritus geht, warum gehtst Du dann zu den Piusbrüdern und nicht zu den Petrusbrüdern?
Prinzipiell antwortete ich auf diese Frage bereits in dem diesem Diskussionsgleis vorangegangen. Angenommen, es geht einem Katholiken nur um den Ritus, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß eine Kappelle der weitverbreiteten Piusbruderschaft deutlich näher bei ihm liegt als eine der weniger stark verbreiteten Petrusbruderschaft.
Doch selbst unabhängig von der räumlichen Frage gilt folgendes:
Die für innerkirliche Angelegenheiten zuständige päpstliche Kommision "Ecclesia Dei" ist u.a. für die Petrusbruderschaft und die Piusbruderschaft zuständig. Ihr Sekretär, Mgr. Camille Perl, hat in einer Antwort auf eine Anfrage der "Una Voce" USA vom 18. Januar 2003 klargestellt, daß Katholiken, die bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. die heilige Messe besuchen, damit ihre Sonntagspflicht erfüllen, nicht sündigen, und sie sogar ihr Scherflein zur Sonntagskollekte beitragen dürfen.

* Englischer Originalbrief: "Letter by Msgr. Camille Perl Regarding Society of St. Pius X Masses"
* Deutsche Übersetzung (der Fsspx): "Tradition und Sonntagspflicht. Ein Brief von Msgr. Camille Perl"
* Kurzer Vorwortskommentar (der Fsspx): "Chronik {2. Absatz} Die Internet-Site der 'Una Voce America' hat einen Brief {..}"
Zuletzt geändert von Athanasius13 am Montag 25. April 2005, 07:45, insgesamt 6-mal geändert.

Falk
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Beitrag von Falk »

Juergen hat geschrieben:Robert, sehe Assisi mal im Blick auf den "unbekannten Gott" der Apostelgeschichte.

Nicht alles, was dort passiert ist, kann ich uneingeschränkt gutheißen. Aber verdammen will ich die Bemühungen auch nicht.

Selig die Frieden stiften.............
Hallo Jürgen,

ich bin zwar nicht Robert, mache mir aber über die inter- bzw. multireligiösen Gebetstreffen, welche der Papst 1986 in Assisi begann und die auch Nachfolgetreffen hatten, ebenfalls Gedanken.

In der Tat könnte man die Aeropag-Rede des hl. Paulus über den "unbekannten Gott" (Apg 17, 23), mit dem die Verehrer der "Stadt voll von Götzenbildern", über die Paulus in "heftigen Zorn" geriet (V. 16), bereits unwissentlich den wahren Gott verehren (analog die Worte Jesu in Joh 4, 22), als Erklärungsversuch für diese päpstlichen Aktivitäten heranziehen.
Andererseits lässt die Aeropag-Rede des Paulus keinen Zweifel daran, dass die "Zeit der Unwissenheit" (V. 30) nunmehr vorbei ist bzw. er fordert die Unwissenden ausdrücklich dazu auf, ihre bisherige Unwissenheit aufzugeben.

Lassen die Reden des Papstes bei den interreligiösen Treffen ähnliche Aufforderungen an die Vertreter der anderen Religionen erkennen?

Eine weitere Frage, die ich mir diesbezüglich stelle, ist die, ob es in der Hl. Schrift oder in der Überlieferung für solche inter- bzw. multireligiösen Gebetstreffen Vorbilder gibt.

Ich finde - zumindest in der Hl. Schrift - allerdings nur ein einziges Beispiel für ein inter- oder multireligöses Gebetstreffen.
Von diesem wird im 1. Buch der Könige Kap. 18 berichtet und es fand damals auf Einladung des Propheten Elija auf dem Berg Karmel statt.
Allerdings scheint mir dieses Treffen nur wenig Gemeinsamkeiten mit jenem inter- bzw. multireligiösen Gebetstreffen zu haben, welches auf Einladung des Papstes in Assisi stattfand.

Auch von König Salomo wird die Einrichtung von Gebetsmöglichkeiten für die Angehörigen anderer Religionen berichtet (1. Könige 11) - es waren seine vielen Frauen, denen er Kulthöhen errichten ließ, auf denen jede gemäß ihrer eigenen religiösen Tradition beten konnte.
Allerdings wird die Reaktion Gottes auf dieses Unternehmen hier wie folgt wiedergegeben:
"Der Herr aber wurde zornig über Salomo..." (V. 9)

Letztlich finde ich noch eine weitere biblische Geschichte, in der davon berichtet wird, wie die Angehörigen unterschiedlicher Religionen aufgefordert werden, dass eine jeder zu seinem Gott beten solle.
Es ist die Geschichte von Jona, wo es heißt:
"Die Seeleute bekamen Angst, und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe."
Der Kapitän des in Seenot geratenen Schiffes ging dann auch zu Jona und sagte zu ihm:
"Wie kannst du ruhig schlafen? Steh auf, ruf deinen Gott an; vielleicht denkt dieser Gott an uns, so dass wir nicht untergehen." (V. 6)

Mein früherer Pfarrer hatte in guter Absicht, einmal diese Geschichte ausgewählt, um mir die Sache mit den inter- bzw. multireligösen Gebetstreffen um den Weltfrieden verständlich zu machen.
Die Welt sei - ähnlich wie das Schiff - in Gefahr und der Kapitän, vergleichbar mit dem Papst, fordere nun alle auf, dass jeder zu seinem Gott um den Weltfrieden bete.
Ich denke aber, dass dies eine sehr eigenwillige Ausdeutung der Geschichte ist, die dann mehr Fragen offen lässt als sie klären würde.
Schließlich müsste man bei Identifikation des Kapitäns mit dem Papst annehmen, dass nicht dieser, sondern irgendjemand anderes den "richtigen" Gott anruft, oder aber - wenn Jona den Anrufern des "richtigen" Gottes (also den Christen unter Führung des Papstes?) gleichen würde, hätte die Initiative zu den inter- bzw. multireligiösen Gebetstreffen nicht vom Papst, sondern von jemand anderem ausgehen müssen, der dann auch die Christen (=den Papst) auffordert:
"Steh auf, ruf deinen Gott an; vielleicht denkt dieser Gott an uns, so dass wir nicht untergehen!"

Also es fällt mir schwer, irgendeine biblische Vorlage zu finden, die es ermöglichen würde, das, was in Assisi geschah, als in Übereinstimmung mit Hl. Schrift und Überlieferung zu erkennen.

Habe ich da jetzt nur etwas übersehen, oder gibt es eine solche Vorlage etwa gar nicht?

Viele Grüße
Falk

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Josef Steininger hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Assisi hat solcherlei an Menschen gebundenes „Grundvertrauen“ in mir zerstört – und mir geholfen, die Kirchengeschichte klarer und realistischer zu sehen. Insbesondere auch jahrhundertealte Irrwege namentlich der westlichen Kirche.
Robert, du weißt, wie ich zu Assisi stehe, aus den Diskussionen in kath.de. Ich muß dir das mal sagen, ich finde, du nimmst eine gefährliche Entwicklung. Du hast dir einen absolut negativen Blick auf Rom angeeignet. Ich kann dich nur warnen, wenn du dich von der Gemeinschaft mit Rom und der Unterstellung unter den römischen Bischof trennst, bist du nicht mehr in der Kirche Christi. Ein „geborener“ Orthodoxer mag hier „mildernde Umstände“ haben, aber ein Katholik nicht.

Gruß Josef
Ich erinnere nur an LG und der unterscheidung bei Kirche Christi zwischen mystischen Leib und substituierter Kirche und an das Glaubensbekentnis, eine Trennung von Rom (immer schon bestehend oder aus einem Irrtum heraus) heißt nicht eine Trennung von der Kirche Christi "Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe."

LG
Fiore

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Athanasius13 hat geschrieben:.... Ihr Sekretär, Mgr. Camille Perl, hat in einer Antwort auf eine Anfrage der "Una Voce" USA vom 18. Januar 2003 klargestellt, daß Katholiken, die bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. die heilige Messe besuchen, damit ihre Sonntagspflicht erfüllen, nicht sündigen, und sie sogar ihr Scherflein zur Sonntagskollekte beitragen dürfen.

* Englischer Originalbrief: "Letter by Msgr. Camille Perl Regarding Society of St. Pius X Masses"

...
In dem Brief steht:
2. We have already told you that we cannot recommend your attendance at such a Mass and have explained the reason why. If your primary reason for attending were to manifest your desire to separate yourself from communion with the Roman Pontiff and those in communion with him, it would be a sin. If your intention is simply to participate in a Mass according to the 1962 Missal for the sake of devotion, this would not be a sin.
Hier muß sich jeder selbst prüfen, aus welchen Gründen er in eine solche Messe geht.

Ich stelle hier im Forum jedoch fest, daß die einige jener, die in die Messen der Piusbruderschaft gehen gleichzeitig eine äußerst kritische bis ablehnende Haltung gegenüber Rom und vor allem gegenüber dem II. Vaticanum zu zeigen scheinen.

Ich kann nicht in die Herzen der Menschen schauen, aber von außen macht es dann den Eindruck, daß eben nicht nur aus Gründen der Frömmigkeit in eine Messe nach dem Ritus von 1962 gegangen wird, sondern auch aus Gründen, die etwas mit der Ablehnung gegenüber Rom zu tun haben.
Gruß Jürgen

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Prim_ass hat geschrieben:Überhaupt stößt es mir sehr auf, wenn Leute meinen, einen besseren Überblick und tiefere Einsicht als die Kirchenführung zu haben über das, was denn nun rechtgläubig katholisch wäre ...
Weil du mit diesen Worten mir zustimmst, Klaus, muß ich diesmal nun – genau andersherum als zuvor – dir entgegentreten. Es gibt derart himmelschreiende Verfehlungen „der Kirchenführung“ – nicht bloß seitens irgendwelcher Bischöfe, sondern auch des römischen Bischofs selbst –, daß ich nicht schweigen kann. Caritas Christi urget nos.
Prim_ass hat geschrieben:Ich bitte nur um dieses Grundvertrauen in die Kirchenführung, das nichts anderes als ein Grundvertrauen in die Verheißungen des Herrn ist.
Assisi hat solcherlei an Menschen gebundenes „Grundvertrauen“ in mir zerstört – und mir geholfen, die Kirchengeschichte klarer und realistischer zu sehen. Insbesondere auch jahrhundertealte Irrwege namentlich der westlichen Kirche. Auch ist mir klar geworden, daß jenes Wort, »die Pforten der Unterwelt« würden »sie nicht überwinden«, wohl anders zu verstehen ist, als ich es früher mit römisch-petrinisch verengtem Blick begriff. Ohnehin müßte man besser übersetzen: »… werden nicht die Oberhand behalten«.
Nicht an Menschen gebundenes, sondern an Gott gebundenes Grundvertrauen. Leider scheint das bei Dir Schaden genommen zu haben.

Es steht auch geschrieben, dass das Gericht im Hause Gottes, in der Kirche, anfängt. Das zähle ich dann zu den vielen Verwerfungen, aus denen Gott aber durch eine fehlende Kirchenführung wieder das Gute zu bewirken vermag.

Ohne Dir das vorwerfen zu wollen, so möchte ich allgemein zu bedenken gaben, dass ja die letzte Konsequenz Deiner "realistischeren" Sichtweise (realistischer aus Gottes oder aus Menschenperspektive?) und Deine nun nicht mehr "römisch-pinistristisch verengtem Blick" zur besagten Verheißung Jesu über Seine Kirche einen inneren Bruch und eine innere Reformation (wenn auch inhaltlich anders gelagert) sein wird.

Was macht Dich da noch sicher, dass die rk Kirche die Kirche Christi ist, ohne ein rechtes Verständnis der Verheißung Jesu über die Kirche und auch die Paulus Ermahnung, dass eben die Kirche Säule und Fundament der Wahrheit ist?

Sicher kann und muss man Assisi kritisieren, doch muss bei allem doch Gottes Fügung und Vorsehung einberechnet werden.

Lass Dich nicht vom graden Weg abbringen, der Teufel mag ja wie ein Löwe brüllen, aber das Lamm Gottes ist weitaus stärker.

Mut!



P.S.: Ich bete für Dich, mein Bruder...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Josef Steininger hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
»Assisi hat solcherlei an Menschen gebundenes „Grundvertrauen“ in mir zerstört – und mir geholfen, die Kirchengeschichte klarer und realistischer zu sehen. Insbesondere auch jahrhundertealte Irrwege namentlich der westlichen Kirche.«
[/color]
Robert, du weißt, wie ich zu Assisi stehe, aus den Diskussionen in kath.de. Ich muß dir das mal sagen, ich finde, du nimmst eine gefährliche Entwicklung. Du hast dir einen absolut negativen Blick auf Rom angeeignet. Ich kann dich nur warnen, wenn du dich von der Gemeinschaft mit Rom und der Unterstellung unter den römischen Bischof trennst, bist du nicht mehr in der Kirche Christi. Ein „geborener“ Orthodoxer mag hier „mildernde Umstände“ haben, aber ein Katholik nicht.
Nein, Josef, einen negativen Blick auf Rom habe ich ganz gewiß nicht. Allerdings bin ich nicht bloß berechtigt, sondern sogar verpflichtet, dem Petrus ins Angesicht zu widerstehen, wo die Sache – nämlich ein schwerwiegender Irrtum – es verlangt.

Abgesehen von solch konkreten Fällen – wofür das Stichwort Assisi beispielhaft stehen mag – sehe ich eine Reihe, teils gravierender, Fehlentwicklungen nicht bloß bei „andern“, sondern auch in der lateinischen Kirche. Doch heute nacht ist nicht die Zeit, darüber langatmig zu reden.

Ich will bloß noch ausdrücklich beifügen, daß ich für vieles diesem römischen Bischof, der nun an der Schwelle der Ewigkeit steht, von Herzen dankbar bin. Besonders denke ich dabei an seine Liebe und Sorge um die Eucharistie und an seinen liebenden Blick auf die Ostkirchen.

Und nun möge der Herr Jesus seine Arme öffnen und Karol Wojtyla an seine Brust nehmen.
Maria, Mutter unseres Herrn, breit den Mantel aus über die Kirche deines Sohnes in dieser Zeit.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Prim_ass hat geschrieben:Nicht an Menschen gebundenes, sondern an Gott gebundenes Grundvertrauen. Leider scheint das bei Dir Schaden genommen zu haben.
Na, ein Wort noch, Klaus: Ich danke dir für dein Gebet, dessen ich sicher bedarf. Das Vertrauen auf Gott habe ich allerdings nicht verloren. Sicher, ich handle jeden Tag dagegen, manchmal, als wüßte ich nichts von Gott. Aber das ist etwas anderes. Daß der Herr seine Kirche nicht verlassen wird, das weiß ich. Aber ich weiß auch – was viele Hirten lang vergessen haben –, daß die schlimmste Verfolgung noch kommt, daß der Herr, wenn er wiederkehrt, kaum noch Glauben finden wird. Ich beginne zu verstehen, was das bedeutet – und dazu gehört in der Tat auch die Erkenntnis, daß jenes Wort von den Pforten der Unterwelt nicht das Fortbestehen eines römischen Papstamtes bedeuten muß, wie unser vom 19. Jahrhundert geprägtes Papstbild sich das so vorstellt.
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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Prim_ass hat geschrieben:Nicht an Menschen gebundenes, sondern an Gott gebundenes Grundvertrauen. Leider scheint das bei Dir Schaden genommen zu haben.
Na, ein Wort noch, Klaus: Ich danke dir für dein Gebet, dessen ich sicher bedarf. Das Vertrauen auf Gott habe ich allerdings nicht verloren. Sicher, ich handle jeden Tag dagegen, manchmal, als wüßte ich nichts von Gott. Aber das ist etwas anderes. Daß der Herr seine Kirche nicht verlassen wird, das weiß ich. Aber ich weiß auch – was viele Hirten lang vergessen haben –, daß die schlimmste Verfolgung noch kommt, daß der Herr, wenn er wiederkehrt, kaum noch Glauben finden wird. Ich beginne zu verstehen, was das bedeutet – und dazu gehört in der Tat auch die Erkenntnis, daß jenes Wort von den Pforten der Unterwelt nicht das Fortbestehen eines römischen Papstamtes bedeuten muß, wie unser vom 19. Jahrhundert geprägtes Papstbild sich das so vorstellt.
Lieber Robert,

Deine letzte Antwort auf Jürgen hat mich schon beruhigt. Da habe ich jetzt etwas dramatischer verstanden als Du es wohl gemeint hattest.

Im letzten Buch des Papstes gibt dieser auch zu verstehen, dass er schon sieht, dass einige Glaubenswahrheiten und einiges an Praxis im "zweiten Lungenflügel der Kirche", damit meint er ausdrücklich die Ostkirche in Gestalt der Orthodoxie ([Punkt]), tiefer und ausgeglichener bewahrt wurde, als im kopflastigen Westen.

Dem kann ich mich voll anschließen und ich bete sehr, dass der Herr eine Lösung zur Einheit mit der Orthodoxie bereithält, bevor die Liebe und der Glaube vollends erkalten... Dies auch als ein Vermächtnis unserer Papstes. Ich hoffe es war sogar prophetisch.

Gottes Segen,
Klaus
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1.Tim 3:15

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Nachtrag:

Mir liegt die Einheit mit den koptischen Christen in Ägypten und den orthodoxen Kirchen sehr, sehr am Herzen.

Ich glaube, das "drei Säulen Prinzip" aus der Bibel, wo Petrus, Johannes und Jakobus als die drei Säulen der Gemeinde Jerusalems bezeichnet werden, als einen Schlüssel wieder beide Lungenflügel voll zu nutzen. Dabei braucht das Petrus-Amt nicht Schaden nehmen, im Gegenteil, es wird geistlich gestützt und gestärkt.
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

prim_ass hat geschrieben:Im letzten Buch des Papstes gibt dieser auch zu verstehen, dass er schon sieht, dass einige Glaubenswahrheiten und einiges an Praxis im "zweiten Lungenflügel der Kirche", damit meint er ausdrücklich die Ostkirche in Gestalt der Orthodoxie ([Punkt]), tiefer und ausgeglichener bewahrt wurde, als im kopflastigen Westen.
Vielleicht muß man hier zur "Ehrenrettung" der Westkirche noch etwas anmerken.
Die Ostkirche hatte es in der (Geistes-)Geschichte vielleicht etwas einfacher. Sie war nicht so stark mit den philosophischen Anfragen konfrontiert wie die Westkirche.

Dazu ein Zitat eines US-amerikanischen Prälaten aus einem Brief vom 24. April 1870, dem Tag der Schlußabstimmung von Dei Filius beim I. Vat. Konzil. Er schreibt:
Man findet darin einige dunkle Feststellungen aus dem Bereich der Metaphysik, die nur wenige Leser verstehen werden und die ganz gewiß noch nie ein anderes Gehirn beschäftigt haben als das irgendeines deutschen Philosophen, gegen den allein sie offenbar gerichtet sind. Alles andere ist recht hausbackene Theologie.

Da spricht ein Vertreter der angelsächsischen Philosophie, der selbst schon Schwierigkeiten mit den Aussagen des Konzils hat, die eine Reaktion auf gewisse deutsche phil. Strömungen sind.
Um wieviel mehr müssen diese Aussagen der Kirche auf die Ostkirche befremdlich wirken. Es sind Antworten auf Fragen, die dort niemand gestellt hat.

Ähnliches läßt sich durch die Kirchengeschichte weiter feststellen. Im Osten gabe es keinen Luther, der massiv gegen das Denken der Kirche anging; die Aufklärung mit ihren Vertretern hat dort wenig Spuren hinterlassen; usw..
Die Kirche im Westen reagierte und reagiert auf viele Anfragen, die in der Ostkirche gar nicht zur Diskussion standen.

Dies kann man nicht rückgängig machen, selbst wenn viele Fragen heute nicht mehr akut sind, aber: semper aliquid haeret.

Diese eher philosophischen Auseinandersetzungen im Westen haben tatsächlich zu einer "Kopflastigkeit" der Theologie geführt. Während der Osten vor allem durch die Feier der göttlichen Liturgie lebt und die Menschen an sich bindet, scheint mir im Westen eine Tendenz vorzuherrschen, den Menschen zuerst den "Glauben zu erklären", statt die Geheimnisse zu feiern.
Dies geht bis hinein, in Wünsche oder Forderungen, etwa wieder den klassischen Katechismusunterricht einzuführen. Aber was ist das anderes ein verkopfter Glaube, der versucht die Geheimnisse zu verstehen, statt sie zu glauben?
Eine mystagogische Katechese, bei der der Glauben einen Sitz im Leben gewinnt, bringt m.E. mehr als das Auswendiglernen und Herunterbeten von Katechismussätzen.

In diesem Zusammenhang will ich mal eine vielleicht etwas gewagte These aufstellen bzw. eine Frage aufwerfen:
Kann es sein, daß die Kirche in den neumissionierten Gebieten so einen großen Erfolg hat, weil dort nicht die philosophischen Auseinandersetzungen immer noch in den Köpfen der Leute herumspuken, sondern die Menschen einfach dankbar annehmen, was die Kirche feiert und lehrt?
Gruß Jürgen

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »


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Gamaliel
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Gamaliel »

Der Spuk von Assisi geht weiter:

Papst kündigt neues Friedensgebet der Religionen in Assisi an

Daraus:
„In diesem Jahr 2011 jährt sich zum 25. Mal das Friedensgebet, zu dem Johannes Paul II. 1986 nach Assisi eingeladen hatte. Darum werde ich im kommenden Oktober in die Stadt des heiligen Franziskus pilgern, um an diese historische Geste meines Vorgängers zu erinnern und feierlich den Einsatz der Gläubigen aller Religionen zu bekräftigen, den eigenen Glauben als Dienst am Frieden zu leben. Ich lade alle christlichen Brüder der verschiedenen Konfessionen, die Vertreter der religiösen Traditionen der Welt und ideell alle Menschen guten Willens dazu ein, sich diesem Weg anzuschließen.“
Dazu ein Absatz aus dem Brief von Msgr. Lefebvre an 7 Kardinäle zum bevorstehenden Treffen in Assisi vom 27. August 1986:

Daraus:
Der erste Artikel des Credo und das erste Gebot des Dekalogs werden öffentlich von dem verhöhnt, der auf dem Stuhl Petri sitzt. Das Ärgernis in den Seelen der Katholiken ist nicht zu fassen. Die Kirche wird dadurch in ihren Fundamenten erschüttert.

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Marion
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Marion »

Das ist sehr traurig, war aber zu erwarten. Er lobte diesen Spuk demletzt erst :bedrippelt:
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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cantus planus
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von cantus planus »

Entsetzlich. :nein:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Raimund J.
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Raimund J. »

Das war mir sowas von klar, als ich das vorhin am Fernseher mitbekommen habe, daß da hier sofort wieder die entsprechenden Kommentare aufschlagen. :roll:

Unterstellt halt dem Hl. Vater nicht immer gleich irgendwelche "Ketzereien"! Der wird schon wissen, was er tut.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Melody
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Melody »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Unterstellt halt dem Hl. Vater nicht immer gleich irgendwelche "Ketzereien"! Der wird schon wissen, was er tut.
Also von 1986 hatte ich irgendwo - ich glaub, in einem Rundbrief der FSSPX - ganz grässliche Fotos gesehen... wenn sich DAS wiederholt, dann... :heul:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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ottaviani
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Eine [Punkt][Punkt]! Benedikt XVI geht nach Assisi

Beitrag von ottaviani »

der Papst wird in Assisi aus Anlaß des 25 Jahr Jubiläums des Friedensgebetes in Assisi dort ebenfalls eine solche Veranstaltung abhalten ich bin wirklich erschüttert
http://www.kath.net/detail.php?id=2955
die FSSPX wird zu recht wenn das passiert die Gespräche abrechen
die Veranstaltung war 1986 eines der Zeichen die der Erzbischof zum Anlaß nahm Bischöfe zu weihen

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Gamaliel
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Gamaliel »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Unterstellt halt dem Hl. Vater nicht immer gleich irgendwelche "Ketzereien"!
Niemand unterstellt etwas, sondern bislang wurde nur zitiert.

Raimund Josef H. hat geschrieben:Der wird schon wissen, was er tut.
:roll:

Petra
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Petra »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Das war mir sowas von klar, als ich das vorhin am Fernseher mitbekommen habe, daß da hier sofort wieder die entsprechenden Kommentare aufschlagen. :roll:
Ging mir genauso. :D

Raimund J.
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Raimund J. »

Gamaliel hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Unterstellt halt dem Hl. Vater nicht immer gleich irgendwelche "Ketzereien"!
Niemand unterstellt etwas, sondern bislang wurde nur zitiert.
Aha. Und Zitate kennzeichnet man neuerdings mit 10 Ausrufezeichen?
Gamaliel hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Der wird schon wissen, was er tut.
:roll:
Sorry, ich vergaß, hier im Forum befindet sich die übergeordnete Kammer des Vatikans ...
Zuletzt geändert von Raimund J. am Samstag 1. Januar 2011, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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cantus planus
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von cantus planus »

Dass 1986 ein objektiv schwerstes Ärgernis war, muss ja wohl nicht diskutiert werden.
Ich hoffe nur, der Papst nutzt die Gelegenheit sinnvoll. Es darf keine Wiederholung dieses blasphemischen Theaters von 1986 geben!
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Raimund J.
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:Dass 1986 ein objektiv schwerstes Ärgernis war, muss ja wohl nicht diskutiert werden.
Ich hoffe nur, der Papst nutzt die Gelegenheit sinnvoll. Es darf keine Wiederholung dieses blasphemischen Theaters von 1986 geben!
Na dann wartet halt erst mal ab und haut nicht schon vorher rein ...
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Gamaliel
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Gamaliel »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Unterstellt halt dem Hl. Vater nicht immer gleich irgendwelche "Ketzereien"!
Niemand unterstellt etwas, sondern bislang wurde nur zitiert.
Aha. Und Zitate kennzeichnet man neuerdings mit 10 Ausrufezeichen?
Dein und mein Beitrag bezog sich jeweils auf die hier im Thread verfaßten Beiträge. Der von "ottaviani" war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erstellt bzw. wurde erst nachträglich aus der "Pforte" hierher verschoben. Deine Bemerkung ist also schlicht unredlich.

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Berolinensis
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Berolinensis »

Ich bin auch erstmal sehr enttäuscht, zumal meiner Erinnerung nach Card. Ratzinger damals zu den Kritikern dieser Veranstaltung gehörte. Man wird aber erstmal abwarten müssen, wie das ganze konkret aussieht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich um eine Widerholung in derselben Form handeln wird. Dennoch kann ich mir eigentlich kaum etwas Gutes vorstellen, was davon kommen soll.

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lifestylekatholik
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von lifestylekatholik »

Berolinensis hat geschrieben:Ich bin auch erstmal sehr enttäuscht, zumal meiner Erinnerung nach Card. Ratzinger damals zu den Kritikern dieser Veranstaltung gehörte. Man wird aber erstmal abwarten müssen, wie das ganze konkret aussieht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich um eine Wiederholung in derselben Form handeln wird. Dennoch kann ich mir eigentlich kaum etwas Gutes vorstellen, was davon kommen soll.
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Anizet
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von Anizet »

Liebe Freunde, Euch allen noch ein gesegnetes neues Jahr!
Aber es ist schon klar, das Jahr hat gerade einmal ein paar Stunden auf dem Buckel und schon überschlagen sich die Meldungen und erst recht die Kommentare. Was den Hl. Vater betrifft kann ich nur sagen, dass ich vorhin auch etwas erschrocken war. Aber, so wie ich ihn kenne (völlig unspektakulär, nur wie er sich gibt, was er sagt, was er tut und vor allem wie er mit Menschen umgeht), denkt er gar nicht daran, so zu verfahren, wie hier vielfach und „Gott sei es geklagt“ auch auf der fsspx-Seite (wo schon davon gemutmaßt wird, dieser Anlass könnte dazu führen, den gemeinsamen Dialog mit dem Vatican abzubrechen, gemutmaßt wird. Beten wir für Benedikt XVI.! Er wird sich was dabei denken, wie diese Begegnungen ablaufen können. Er wird nicht „Assisi 1986“ wiederholen. Benedikt spricht Klartext. Und gerade heute, nach dem Anschlag auf Christen in Ägypten, kann er nur fordern, dass wenigstens die Religionen Menschen achten und Menschenwürde verteidigen müssen. Das, so denke ich, ist auch sein Ziel. Es gibt soviel Krieg auf dieser Welt und andern Mist, dass er dazu beitragen möchte, wenigstens Religionsgemeinschaften sollten keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr führen. Und dieses Ansinnen kann doch nur positiv bewertet werden. Bitte, nicht jetzt auch auf dem Papst herum trampeln. Stärken wir ihn. Beten wir für ihn. Er ist der Nachfolger Christi. Und ich vertraue darauf!

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