Sempre hat geschrieben:lifestylekatholik hat geschrieben:Ich halte es für absurd, anzunehmen, Linus hätte hier den Ausdruck »permanenter Ton« in diesem fachsprachlichem Sinne gebraucht.

Ja, Linus hat von einem permanenten Ton nicht in einem fachsprachlichen Sinne geredet. Ich aber auch nicht. Ein permanenter Ton bezeichnet eh in der Umgangsprache sowie auch in der Schwingungstechnik, in der Akustik, in der Musik usf. dasselbe.
Es ist klar, dass Linus keinen ewigen Sinuston gemeint hat. Ich weiß also nicht, worauf du hinaus willst.
Sempre hat geschrieben:Die willkürliche Behauptung, im Himmelreich ersetze ein permanenter Ton die Musik,
Nein. Du missverstehst immer noch Linus’ Ausdruck. Er hat keine stehende Welle gemeint. Wahrscheinlich meinte er eher einen endlosen Wohlklang, endlose Harmonie etc.
Sempre hat geschrieben:schafft sowieso keine Abhilfe dagegen, dass Musik ohne Zeit undenkbar ist.
Na ja, zumindest für dich undenkbar.
Grundsätzlich ist es natürlich schwierig, überhaupt irgendetwas ohne Zeit zu denken, weil jeder von
Anfang an (der natürlich ohne Zeit ebenfalls sinnlos ist) in zeitlichem Ablauf lebt. Linus meint aber vielleicht eher ein Heraustreten aus dem einseitig gerichteten Zeit
ablauf und ein freies Bewegen vorwärts und rückwärts in der Zeit, vielleicht auch die Möglicheit, von einem Moment zu einem beliebig anderen zu springen und ein Übersehen des Zeitablaufs von außerhalb dieses Ablaufs. Ein gleichzeitige Nebeneinandersehen verschiedener Momente und Abschnitte.
In einem engen Graben siehst du auch nur den Mann vor und den hinter dir. Wenn du hoch genug über dem Graben stehst, siehst du die ganze Reihe. Gleichzeitig. Und auch die Abfolge.
Symphonie, Harmonia ist der Zusammenklang zweier (oder mehrerer) Töne (Ton nicht im physikalischen Sinne). Das lehrt schon die frühe Musiktheorie. Sie lehrt auch, dass diese Töne sowohl gleichzeitig als auch nacheinander erklingen können. Wenn sie nacheinander erklingen, müssen sie auch nicht unmittelbar aufeinander folgen. Die Beziehung zwischen ihnen wird durch die Wahrnehmung und nötigenfalls die Erinnerung hergestellt. Die zeitliche Ordnung ist also zunächst einmal zweitrangig.
Musik, das sind Proportionen. Musik wird auch eingeteilt in
musica mundana, musica humana und
musica instrumentalis. Und nur die letzte ist nach heutigem Sprachgebrauch Musik, geordneter Klang. Immer aber geht es um die rechten Proportionen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«