Wie sieht der Himmel aus?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Sempre
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:Ich halte es für absurd, anzunehmen, Linus hätte hier den Ausdruck »permanenter Ton« in diesem fachsprachlichem Sinne gebraucht. :roll:
Ja, Linus hat von einem permanenten Ton nicht in einem fachsprachlichen Sinne geredet. Ich aber auch nicht. Ein permanenter Ton bezeichnet eh in der Umgangsprache sowie auch in der Schwingungstechnik, in der Akustik, in der Musik usf. dasselbe.

Die willkürliche Behauptung, im Himmelreich ersetze ein permanenter Ton die Musik, schafft sowieso keine Abhilfe dagegen, dass Musik ohne Zeit undenkbar ist. Auch ein permanenter Ton ist ohne Zeit undenkbar.

Gruß
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Marion
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Linus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Zeit und Raum fallen in Gottes Gegenwart (doppeldeutig als Anwesenheit Gottes (also räumlich) aber auch zeitlich - als Präsens -[lustig, falsch geschrieben als Präsenz sind wir wieder bei der Zeitlichen Dimension] zu verstehen) in Ihm zusammen.
Diesen Satz kann ich immernoch nicht nachvollziehen.
Was konkret nicht? Hier mal zur Verständlichmachung ohne Klammern Zeit und Raum fallen in Gottes Gegenwart in Ihm zusammen.

Ok, ich probiere es:
Gehen wir zu Gott, oder gehen wir "in" Gott?
Warum sollen diese beiden Dinge in Ihn fallen, bzw dort zusammenfallen?
Sind sie dann weg? Wie wenn Er sie weggegessen hat?

P.S. bist du mit folgendem einverstanden?
Wir bleiben weiterhin Schöpfung und Gott bleibt weiterhin Gott.
Raum und Zeit ist Schöpfung Gottes. Himmel ist auch Schöpfung.
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overkott
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von overkott »

mArion, was glaubst du?

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Marion
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Ich glaub, daß da alles da ist.
Raum, Zeit und auch Vögelchen und das für immer und ewig.
Nur das böse, schlechte, dunkle, hässliche ..... ist fort.

und du overkott?
Was meinst du wie es dort aussieht?
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Gamaliel
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:...und auch Vögelchen und das für immer und ewig.
Nur Vögel, oder auch andere Tiere? Moskitos? :bedrippelt: ;)

Habe auch noch etwas Schönes zum Lesen gefunden, wenn Du Zeit und Lust hast. Nochmal beim hl. Thomas und auf Englisch, doch diesesmal aus der "Summa contra gentiles". Hier ist der Link; für das Thema interessant sind die Fragen 84-88.

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Marion
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:...und auch Vögelchen und das für immer und ewig.
Nur Vögel, oder auch andere Tiere? Moskitos? :bedrippelt: ;)

Habe auch noch etwas Schönes zum Lesen gefunden, wenn Du Zeit und Lust hast. Nochmal beim hl. Thomas und auf Englisch, doch diesesmal aus der "Summa contra gentiles". Hier ist der Link; für das Thema interessant sind die Fragen 84-88.
Moskitos auch (aber nur gehorsame)! Frösche brauchen ja was zum essen.
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incarnata
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von incarnata »

Marion hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:...und auch Vögelchen und das für immer und ewig.
Nur Vögel, oder auch andere Tiere? Moskitos? :bedrippelt: ;)

Habe auch noch etwas Schönes zum Lesen gefunden, wenn Du Zeit und Lust hast. Nochmal beim hl. Thomas und auf Englisch, doch diesesmal aus der "Summa contra gentiles". Hier ist der Link; für das Thema interessant sind die Fragen 84-88.
Moskitos auch (aber nur gehorsame)! Frösche brauchen ja was zum essen.
Und wir kriegen dann ständig Leckereien wie Froschschenkel ?? ;D
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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lifestylekatholik
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Ich halte es für absurd, anzunehmen, Linus hätte hier den Ausdruck »permanenter Ton« in diesem fachsprachlichem Sinne gebraucht. :roll:
Ja, Linus hat von einem permanenten Ton nicht in einem fachsprachlichen Sinne geredet. Ich aber auch nicht. Ein permanenter Ton bezeichnet eh in der Umgangsprache sowie auch in der Schwingungstechnik, in der Akustik, in der Musik usf. dasselbe.
Es ist klar, dass Linus keinen ewigen Sinuston gemeint hat. Ich weiß also nicht, worauf du hinaus willst. :hmm:
Sempre hat geschrieben:Die willkürliche Behauptung, im Himmelreich ersetze ein permanenter Ton die Musik,
Nein. Du missverstehst immer noch Linus’ Ausdruck. Er hat keine stehende Welle gemeint. Wahrscheinlich meinte er eher einen endlosen Wohlklang, endlose Harmonie etc.
Sempre hat geschrieben:schafft sowieso keine Abhilfe dagegen, dass Musik ohne Zeit undenkbar ist.
Na ja, zumindest für dich undenkbar.

Grundsätzlich ist es natürlich schwierig, überhaupt irgendetwas ohne Zeit zu denken, weil jeder von Anfang an (der natürlich ohne Zeit ebenfalls sinnlos ist) in zeitlichem Ablauf lebt. Linus meint aber vielleicht eher ein Heraustreten aus dem einseitig gerichteten Zeitablauf und ein freies Bewegen vorwärts und rückwärts in der Zeit, vielleicht auch die Möglicheit, von einem Moment zu einem beliebig anderen zu springen und ein Übersehen des Zeitablaufs von außerhalb dieses Ablaufs. Ein gleichzeitige Nebeneinandersehen verschiedener Momente und Abschnitte.

In einem engen Graben siehst du auch nur den Mann vor und den hinter dir. Wenn du hoch genug über dem Graben stehst, siehst du die ganze Reihe. Gleichzeitig. Und auch die Abfolge.

Symphonie, Harmonia ist der Zusammenklang zweier (oder mehrerer) Töne (Ton nicht im physikalischen Sinne). Das lehrt schon die frühe Musiktheorie. Sie lehrt auch, dass diese Töne sowohl gleichzeitig als auch nacheinander erklingen können. Wenn sie nacheinander erklingen, müssen sie auch nicht unmittelbar aufeinander folgen. Die Beziehung zwischen ihnen wird durch die Wahrnehmung und nötigenfalls die Erinnerung hergestellt. Die zeitliche Ordnung ist also zunächst einmal zweitrangig.

Musik, das sind Proportionen. Musik wird auch eingeteilt in musica mundana, musica humana und musica instrumentalis. Und nur die letzte ist nach heutigem Sprachgebrauch Musik, geordneter Klang. Immer aber geht es um die rechten Proportionen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Sempre
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Ich halte es für absurd, anzunehmen, Linus hätte hier den Ausdruck »permanenter Ton« in diesem fachsprachlichem Sinne gebraucht. :roll:
Ja, Linus hat von einem permanenten Ton nicht in einem fachsprachlichen Sinne geredet. Ich aber auch nicht. Ein permanenter Ton bezeichnet eh in der Umgangsprache sowie auch in der Schwingungstechnik, in der Akustik, in der Musik usf. dasselbe.
Es ist klar, dass Linus keinen ewigen Sinuston gemeint hat. Ich weiß also nicht, worauf du hinaus willst. :hmm:
Das Bild vom Sinuston war nur zur Demonstration, dass ein Ton -selbst der primitivste Ton- einen Zeitablauf impliziert. Linus hat wohl kaum an einen Sinuston gedacht und ich habe ihm das auch nicht unterstellt.

lifestylekatholik hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:schafft sowieso keine Abhilfe dagegen, dass Musik ohne Zeit undenkbar ist.
Na ja, zumindest für dich undenkbar.
Jegliche Art von Geräusch, Klang, Schall ist ohne Zeit nicht denkbar. Irgendetwas bewegt sich dabei und Bewegung impliziert Zeit.

lifestylekatholik hat geschrieben:Grundsätzlich ist es natürlich schwierig, überhaupt irgendetwas ohne Zeit zu denken, weil jeder von Anfang an (der natürlich ohne Zeit ebenfalls sinnlos ist) in zeitlichem Ablauf lebt.
Nein, das ist kein Problem. Problem ist, Bewegung ohne Zeit zu denken. Bewegung ohne Zeit ist wie Geigenspiel ohne Saiten.

lifestylekatholik hat geschrieben:Linus meint aber vielleicht eher ein Heraustreten aus dem einseitig gerichteten Zeitablauf und ein freies Bewegen vorwärts und rückwärts in der Zeit, vielleicht auch die Möglicheit, von einem Moment zu einem beliebig anderen zu springen und ein Übersehen des Zeitablaufs von außerhalb dieses Ablaufs. Ein gleichzeitige Nebeneinandersehen verschiedener Momente und Abschnitte.
Geschrieben hat er das aber nicht. Ein Heraustreten aus dem dem einseitig gerichteten Zeitablauf und ein freies Bewegen gegenüber diesem Zeitablauf setzt ja eben diesen Zeitablauf voraus. Linus sprach aber von Zeitlosigkeit, von einem "permanenten Jetzt". Deswegen ja auch der permanente Ton.

lifestylekatholik hat geschrieben:Symphonie, Harmonia ist der Zusammenklang zweier (oder mehrerer) Töne (Ton nicht im physikalischen Sinne). Das lehrt schon die frühe Musiktheorie. Sie lehrt auch, dass diese Töne sowohl gleichzeitig als auch nacheinander erklingen können. Wenn sie nacheinander erklingen, müssen sie auch nicht unmittelbar aufeinander folgen. Die Beziehung zwischen ihnen wird durch die Wahrnehmung und nötigenfalls die Erinnerung hergestellt. Die zeitliche Ordnung ist also zunächst einmal zweitrangig.
Mag sein, dass die zeitliche Ordnung zweitrangig ist, sie ist aber gegeben und nicht wegzudiskutieren.

lifestylekatholik hat geschrieben:Musik, das sind Proportionen. Musik wird auch eingeteilt in musica mundana, musica humana und musica instrumentalis. Und nur die letzte ist nach heutigem Sprachgebrauch Musik, geordneter Klang. Immer aber geht es um die rechten Proportionen.
Linus sprach vom Singen des Sanctus.

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Linus
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

overkott hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:PS Overkott scheint mich verstanden zu haben.
Ich bin angenehm überrascht über das vergleichsweise hohe Niveau.
Der Himmel ist ja über uns ;)
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Linus
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

Marion hat geschrieben:Ok, ich probiere es:
Gehen wir zu Gott, oder gehen wir "in" Gott?
Sowohl als auch.
Warum sollen diese beiden Dinge in Ihn fallen, bzw dort zusammenfallen?
Gott ist Herr über Raum und Herr über Zeit
Sind sie dann weg? Wie wenn Er sie weggegessen hat?
Nein.
P.S. bist du mit folgendem einverstanden?
Wir bleiben weiterhin Schöpfung und Gott bleibt weiterhin Gott.
Wenn du meine Beiträge gelesen hast, müßte dir klar sein, daß wir natürlich personale Schöpfung sind. (und bleiben, das Sein lässt sich nicht ändern) Gott ist ganz Gott. Allersings: wenn wir bei Ihm sein werden, sind wir vergöttlicht - wie es in der Ostkirche ausgedrückt wird.
Raum und Zeit ist Schöpfung Gottes. Himmel ist auch Schöpfung.
Ja.
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

lifestylekatholik hat geschrieben:Nein. Du missverstehst immer noch Linus’ Ausdruck. Er hat keine stehende Welle gemeint. Wahrscheinlich meinte er eher einen endlosen Wohlklang, endlose Harmonie etc.
:freude: :daumen-rauf:
Sempre hat geschrieben:schafft sowieso keine Abhilfe dagegen, dass Musik ohne Zeit undenkbar ist.
Na ja, zumindest für dich undenkbar.
;)
Grundsätzlich ist es natürlich schwierig, überhaupt irgendetwas ohne Zeit zu denken, weil jeder von Anfang an (der natürlich ohne Zeit ebenfalls sinnlos ist) in zeitlichem Ablauf lebt. Linus meint aber vielleicht eher ein Heraustreten aus dem einseitig gerichteten Zeitablauf und ein freies Bewegen vorwärts und rückwärts in der Zeit, vielleicht auch die Möglicheit, von einem Moment zu einem beliebig anderen zu springen und ein Übersehen des Zeitablaufs von außerhalb dieses Ablaufs. Ein gleichzeitige Nebeneinandersehen verschiedener Momente und Abschnitte.
Ob dieses freie Bewegen in der Zeit für uns möglich sein wird, weiß ich nicht, aber auf Gottes Geheiß sicher: sind ja auch Engel und Heilige bei jeder Messe anwesend....
In einem engen Graben siehst du auch nur den Mann vor und den hinter dir. Wenn du hoch genug über dem Graben stehst, siehst du die ganze Reihe. Gleichzeitig. Und auch die Abfolge.
Ja, ich denke Gottes Zeit ist nicht Chronos, sondern Kairos. Gott sieht permanent alles: den Anfang der Welt, die Erlösung am Kreuz und das Weltgericht am Ende der Zeiten
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overkott
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:Ja, ich denke Gottes Zeit ist nicht Chronos, sondern Kairos. Gott sieht permanent alles: den Anfang der Welt, die Erlösung am Kreuz und das Weltgericht am Ende der Zeiten
Wo ist denn deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Chronos und Kairos?

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Gamaliel
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Gamaliel »

Und noch zwei Texte, die helfen können etwas Licht und Objektivität in die hiesigen Spekulationen zu bringen:


Johannes Stöhr - Die Auferstehung des Leibes und die Eigenschaften des Auferstehungsleibes
(besonders ab Seite 144)

Und zum Download ein Buch:

Johann Heinrich Oswald - Die Letzten Dinge, dargestellt nach der Lehre der Katholischen Kirche
(besonders ab Buchseite 301 = Adobe 311) - Dort auch Details zu Geschlecht, Alter, Ernährung, Vergeistigung,...


Beide Bücher enthalten auch noch eine Reihe anderer, interessanter Beiträge/Kapitel, jeweils mit soliden Belegen aus Lehramt und Theologie untermauert.

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overkott
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:PS Overkott scheint mich verstanden zu haben.
Ich bin angenehm überrascht über das vergleichsweise hohe Niveau.
Der Himmel ist ja über uns ;)
;)

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Linus
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

overkott hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Ja, ich denke Gottes Zeit ist nicht Chronos, sondern Kairos. Gott sieht permanent alles: den Anfang der Welt, die Erlösung am Kreuz und das Weltgericht am Ende der Zeiten
Wo ist denn deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Chronos und Kairos?
Darin: Gottes Gegenwart: Gott sieht permanent alles: den Anfang der Welt, die Erlösung am Kreuz und das Weltgericht am Ende der Zeiten -überzeitlich überräumlich - kairos
Unsere Gegenwart: Hier und jetzt, selbst den gerade verrinnenden Augenblick nicht fassen könnend - chronos
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overkott
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Ja, ich denke Gottes Zeit ist nicht Chronos, sondern Kairos. Gott sieht permanent alles: den Anfang der Welt, die Erlösung am Kreuz und das Weltgericht am Ende der Zeiten
Wo ist denn deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Chronos und Kairos?
Darin: Gottes Gegenwart: Gott sieht permanent alles: den Anfang der Welt, die Erlösung am Kreuz und das Weltgericht am Ende der Zeiten -überzeitlich überräumlich - kairos
Unsere Gegenwart: Hier und jetzt, selbst den gerade verrinnenden Augenblick nicht fassen könnend - chronos
kairos - mal ganz kreativ gedacht. Da steht dir Hattrup allerdings in nichts nach.

Die Neudefinitionen wirken parodistisch, weil eine bestehende Form mit neuem Inhalt gefüllt wird. Aber wieso auch nicht?

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Linus
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

:hae?: ich hab mir das nicht ausgedacht, es wurde mir so beigebracht.
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:...und auch Vögelchen und das für immer und ewig.
Nur Vögel, oder auch andere Tiere? Moskitos? :bedrippelt: ;)

Habe auch noch etwas Schönes zum Lesen gefunden, wenn Du Zeit und Lust hast. Nochmal beim hl. Thomas und auf Englisch, doch diesesmal aus der "Summa contra gentiles". Hier ist der Link; für das Thema interessant sind die Fragen 84-88.
Hab ich das nun richtig verstanden? Es gibt überhaupt keine Tiere und Pflanzen im Himmel, weil alles Vergängliche zerstört wird?
Was alles ist Vergänglich? Was hat Er für immer geschaffen, des Seins Willen?

Dann steht da auch etwas von "die Zeit wird angehalten". Die Himmelskörper bleiben stehen. Heißt das, daß es gar keine Zeit mehr gibt, also wirklich keinen Moment vor dem jetzt und keinen Moment nach dem jetzt oder nur daß das Zählsystem der Zeit Tag, Nacht, Jahreszeiten, Jahre wegfällt?
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

Es gibt Zeit im Jenseits, die nennt sich Ewigkeit: Anfangs und endlos
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Linus hat geschrieben:Es gibt Zeit im Jenseits, die nennt sich Ewigkeit: Anfangs und endlos
:kugel: :freude: :kugel: :freude: :kugel:

Ich mach das gleiche nun nicht nochmal mit dir durch.
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=396441#p396441 da kannst de weiterlesen, und das im Kreis, für immer und ewig
Zuletzt geändert von Marion am Mittwoch 9. Juni 2010, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

Hat Ewigkeit einen Anfang?Oder ein Ende?
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Ja, das ewige Leben, das Gott uns schenkt hat einen Anfang.
Den Link wo du das alles nochmal lesen kannst hab ich im letzten Beitrag angegeben
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

Das Leben ja, aber nicht die Ewigkeit. *seufz*
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Wir sind nicht Gott und werden nie Gott, wir sind Menschen.
Mach das mal in deinen Kopf rein, sonst macht das Reden keinen Sinn
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

Marion hat geschrieben:Wir sind nicht Gott und werden nie Gott, wir sind Menschen.
ich behaupte auch nichts gegenteiliges.
Mach das mal in deinen Kopf rein, sonst macht das Reden keinen Sinn
:hae?:
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Bernado »

Marion hat geschrieben: Hab ich das nun richtig verstanden? Es gibt überhaupt keine Tiere und Pflanzen im Himmel, weil alles Vergängliche zerstört wird?
Was alles ist Vergänglich? Was hat Er für immer geschaffen, des Seins Willen?
Die Kirche hat zu diesen Fragen keine verbindlichen Antworten gegeben, weil die Offenbarung dartüber nichts sagt. Aber man darf verschiedene Theorien bilden. Die des. hl. Thomas ist eine davon. Aber der hl. Thomas ist kein Orakel, das Antwort auf alle unsere Fragen gibt. Er verfügt auch über keine besonderen Offenbarungsquellen gegenüber denen, die uns zugänglich sind.

Die Kirche betet im Stundengebet zur Totenvesper (Liturgia Horarum, deutsche Version. ggf. bestehendes lateinisches Vorbild unbekannt) in einer Weise, die auf Deine Frage eine vielleicht tröstlichere Antwort gibt:
Tod und Vergehen waltet in allem, steht über Menschen, Pflanzen und Tieren, Sternbild und Zeit.
Du hast ins Leben alles gerufen. Herr, deine Schöpfung neigt sich zum Tode: hole sie heim.
Schenke im Ende auch die Vollendung. Nicht in die Leere falle die Vielfalt irdischen Seins.
Herr, deine Pläne bleiben uns dunkel. - Doch singen wir Lob dir, dem dreieinen, ewigen Gott. Amen.“
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Marion
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Marion »

Linus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:P.S. bist du mit folgendem einverstanden?
Wir bleiben weiterhin Schöpfung und Gott bleibt weiterhin Gott.
Wenn du meine Beiträge gelesen hast, müßte dir klar sein, daß wir natürlich personale Schöpfung sind. (und bleiben, das Sein lässt sich nicht ändern) Gott ist ganz Gott. Allerdings: wenn wir bei Ihm sein werden, sind wir vergöttlicht - wie es in der Ostkirche ausgedrückt wird.
Hier hängt es!
Wenn ich frage, ob wir Menschen Schöpfung bleiben und du antwortest nicht ganz klar mit deutlichstem ja ohne jegliche einschränkung, sondern mit einem allerdings und wir werden vergöttlicht. Dann heißt das, daß du meinst wir werden bisschen Gott. (somit erklärt sich auch alles was du geschrieben hast, was ich nicht nachvollziehen konnte)
Somit haben wir keinerlei Grundlage mehr uns darüber auszutauschen was und wie es da oben sein wird.
Das ist der Knoten in deinem Kopf warum wir die ganze Zeit aneinander vorbeigeredet haben und ich dich auch nicht verstanden habe. Das ist sehr anstrengend und bringt nichts. Du gehst raus aus der Schöpfung. Ich bleib in ihr.
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overkott
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von overkott »

Wer hat denn DA, Bernardo, am Zitat manipuliert?

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Linus
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Linus »

Marion hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:P.S. bist du mit folgendem einverstanden?
Wir bleiben weiterhin Schöpfung und Gott bleibt weiterhin Gott.
Wenn du meine Beiträge gelesen hast, müßte dir klar sein, daß wir natürlich personale Schöpfung sind. (und bleiben, das Sein lässt sich nicht ändern) Gott ist ganz Gott. Allerdings: wenn wir bei Ihm sein werden, sind wir vergöttlicht - wie es in der Ostkirche ausgedrückt wird.
Hier hängt es!
Wenn ich frage, ob wir Menschen Schöpfung bleiben und du antwortest nicht ganz klar mit deutlichstem ja ohne jegliche einschränkung, sondern mit einem allerdings und wir werden vergöttlicht. Dann heißt das, daß du meinst wir werden bisschen Gott. (somit erklärt sich auch alles was du geschrieben hast, was ich nicht nachvollziehen konnte)
Nein. du verstehst mich völlig und gänzlich miß. Wir bleiben ganz und gar Geschöpf. Unser menschliches Wesen bleibt menschlich, so wie das göttliche Wesen ganz göttlich bleibt. Die Vergöttlichung ist adjektivisch nicht substantivisch (also Wesenhaft) zu verstehen. Wir - die bei Gott seienden Geschöpfe - sind Abbild nicht Ursprung Gottes
Somit haben wir keinerlei Grundlage mehr uns darüber auszutauschen was und wie es da oben sein wird.
Das ist der Knoten in deinem Kopf warum wir die ganze Zeit aneinander vorbeigeredet haben und ich dich auch nicht verstanden habe. Das ist sehr anstrengend und bringt nichts. Du gehst raus aus der Schöpfung. Ich bleib in ihr.
Tschüß mit ü und Ciao mit au. Du willst mich - wie ich schon vermutet habe - nicht verstehen. (Selbstverstänslich bleiben wir in der Schöpfung, allerdings eben in der vergöttlichten- wenn du so willst: heiligen - Schöpfung. Das ist mW auch der Grund der in der Ostkirche praktizierten und populären Wasserweihe. Da wird diese erlöste Schöpfung auch sinngerecht erfahrbar gemacht)
Zuletzt geändert von Linus am Mittwoch 9. Juni 2010, 14:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Gamaliel
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:Hab ich das nun richtig verstanden? Es gibt überhaupt keine Tiere und Pflanzen im Himmel,...
Ich kann zwar nicht als Augenzeuge sprechen, aber so dürfte es sein. Tiere (und Pflanzen sowieso) sind prinzipiell unfähig Gott zu schauen, in dieser beseligenden Schau besteht aber der Himmel wesentlich.
Marion hat geschrieben:... weil alles Vergängliche zerstört wird?
Wer sagt das?

Der hl. Paulus sagt (Röm 8,20f):
Der Hinfälligkeit ist die Schöpfung unterworfen [...] aber zugleich gab er ihr Hoffnung, daß auch sie, die Schöpfung, von der Knechtung an die Vergänglichkeit befreit wird zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes.
Und beim hl. Johannes lesen wir (Offb 21,1):
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
Am Ende der Zeiten wird unsere Welt in einen Zustand der Verklärung übergehen. An dieser vergeistigten Welt (und ihren Tieren?) werden sich auch die Augen der Seligen erfreuen können. Dies ist aber nicht mit dem Himmel und der wesentlichen Seligkeit (Schau Gottes) zu verwechseln.
Marion hat geschrieben:Heißt das, daß es gar keine Zeit mehr gibt, also wirklich keinen Moment vor dem jetzt und keinen Moment nach dem jetzt oder nur daß das Zählsystem der Zeit Tag, Nacht, Jahreszeiten, Jahre wegfällt?
Mit solchen Fragen befinden wir uns weit im Bereich der Spekulation. Sicher ist, daß es vor dem Letzten Gericht jedenfalls ein Früher und ein Später, ein Mehr oder Weniger für die Seligen gibt, denn deren (akzidentelle) Seligkeit wird z.B. durch die Auferstehung der Leiber wachsen. Wie es nach dem Letzten Gericht ausschaut weiß ich nicht, aber wenn sich die Menschen an der verklärten Erde, erfreuen können, gibt es jedenfalls auch noch irgendeine Veränderung. Ob/wie das alles zeitlich zu fassen ist, weiß ich nicht, aber vielleicht findet sich ja noch ein Kirchenvater,... der uns darüber seine Meinung mitteilt.

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Gamaliel
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Re: Wie sieht der Himmel aus?

Beitrag von Gamaliel »

Linus hat geschrieben:Du willst mich - wie ich schon vermutet habe - nicht verstehen.
Da will ich mich mal Marion zugesellen, ich kann Deine Ausführungen zu diesem Thema auch in keiner Weise nachvollziehen. Mir fehlt vor allem die Klarheit im Gedankengang.

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