Sempre hat geschrieben:Raphael hat geschrieben:obwohl die FSSPX hegelianische Dialektik so vehement ablehnt, scheinst Du doch auf sie reingefallen zu sein, denn DOMINUS JESUS ist gerade kein Beweis für den Notstand in der Kirche, sondern ein klarer Beweis dafür, daß die Kirche auch nach 2.000 Jahren allen Anfeindungen zum Trotz den wahren Glauben bewahrt hat.
Genau umgekehrt: Dein dialektisches Denken führt Dich in den dunklen Wald:
Langsam wird's albern ..........................
Laß diese dämlichen Retourkutschen einfach in der Garage stehen!
Sempre hat geschrieben:1.) Wenn Dominus Iesus beweisen würde, dass die Kirche den wahren Glauben noch nicht verloren hat, dann wäre damit noch lange nicht gezeigt, dass kein Notstand gegeben sei. Du setzt hier offenbar stillschweigend voraus, ein Notstand sei nur dann gegeben, wenn sich herausstellte, dass die Kirche den wahren Glauben verloren hat.
Wenn die Kirche den wahren Glauben verloren hätte ([Punkt]), dann wäre ([Punkt]) in der Tat der von der FSSPX behauptete Notstand gegeben. Weil aber in DOMINUS JESUS inhaltlich exakt dokumentiert ist, was der wahre katholische Glauben ist
und dieses Dokument vom Vatikan mit Unterstützung des Heiligen Geistes verfaßt worden ist, hat die Kirche den Glauben nicht verloren.
Die Behauptung eines Notstandes seitens der FSSPX entspringt der voluntaristischen Rechtfertigung von verbotenen Bischofsweihen, nicht aber einer korrekten Beschreibung der Gegebenheiten in der katholischen Kirche.
Sempre hat geschrieben:2.) Dominus Iesus ist kein klarer Beweis, dass die Kirche den wahren Glauben bewahrt hat. Dominus Iesus zeigt, dass die Unterzeichnenden glauben, dass die Kirche die und die einzige von Gott gewollte Heilanstalt ist, während viele andere das offenbar nicht glauben. Der wahre Glaube umfasst eine Reihe weitere Glaubensartikel, über die Dominus Iesus nichts sagt. Der Autor von Dominus Iesus sagte außerdem, dass der Glaube weithin verdunstet sei.
DOMINUS JESUS tritt nicht an die Stelle der bereits dogmatisierten Glaubensartikel, sondern stellt auf Kernpunkte ab, um eine Positionsbestimmung der katholischen Kirche innerhalb des ökumenischen Dialogs vorzunehmen.
DOMINUS JESUS ist sehr wohl ein klarer Beweis dafür, daß die katholische Kirche den wahren Glauben bewahrt hat, weil sie sonst ein Dokument wie DOMINUS JESUS nicht hätte anfertigen können. Auch der Umstand, daß es in dieser Welt Nicht-Gläubige gibt, ist für die Kirche keine Erkenntnis, welche sie in den letzten 200 Jahren der Weltgeschichte gesammelt hat, sondern schildert dem Gläubigen eher eine
Banalität.
Sempre hat geschrieben:3.) Ich habe Dominus Iesus (2000) nicht als Beweis für den Notstand (1988) angeführt. Du hattest Dich beschwert, die FSSPX stelle die Kirche als unterm Strich betrachtet vom Heiligen Geist verlassen dar. Daher habe ich Kardinal Biffi angeführt, der darauf hinweist, dass es das nie gegeben habe, dass an den Minimalkern des Glaubens erinnert werden musste.
Kardinal Biffi wird von Dir zitiert, weil damit die falsche Ansicht der FSSPX argumentativ unterfüttert werden sollte, es bestünde ein Notstand in der Kirche.
Untertitel: Wenn schon ein Kardinal der katholischen Kirche auf den Neuigkeitswert von DOMINUS JESUS hinweist, dann muß doch die FSSPX mit ihrer Notstandsbehauptung erst recht Recht haben.
Die Kirche erinnert im Übrigen an den Minimalkern des Glaubens bei jeder Eucharistiefeier; warum also nicht zusätzlich in einem offiziellen Dokument des Lehramtes?
Sempre hat geschrieben:Deine Weigerung, den Notstand sehen zu wollen, scheint wohl damit zu tun zu haben, dass Du einen Notstand erst dann sehen würdest, wenn die Kirche den wahren Glauben gänzlich verloren hätte. Daher erinnere ich an den
Beitrag von Gamaliel, in dem er Prof. Dr. Georg May und Dr. Rudolf Kaschewsky (bzw. Lehrbuch des Kirchenrechts von E. Eichmann/Kl. Mörsdorf) zu der Frage zitiert, unter welchen Umständen ein Notstand gegeben ist.
Gruß
Sempre
Die Perspektive der FSSPX ist nachwievor falsch; deshalb ist es auch keine große Leistung, sich zu weigern, diese falsche Perspektive zu übernehmen.