Ostkirchliche Nachrichten
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Die Frage, ob katholische oder evangelische Christen, die orthodox werden wollen, dazu getauft werden müssen, wurde unterschiedlich beantwortet: Im Moskauer Patriarchat (wozu aber auch die Russische Auslandskirche gehört) ist schon lange die Praxis üblich, z.B. bei Katholiken nur durch Beichte und Kommunion oder aber, wie bei Evangelischen, durch Myronsalbung, Beichte und Kommunion die Aufnahme vorzunehmen. Die griechische Praxis scheint tatsächlich offiziell noch die Taufe vorzusehen, obwohl das nicht durchgängig so praktiziert wird. Ob man davon auszugehen hat, dass diese griechische Regelung einfach nur durch größere Entfernung und Entfremdung vom westlichen Christentum beeinflusst ist, kann ich nicht sagen, ich bin allerdings davon überzeugt. Sie zeugt übrigens aber auch von einer viel größeren westlichen Beeinflussung hinsichtlich der "Theologie", die dahintersteckt, als manche meinen: die Argumentation ist da oft sehr scholastisch durchkonstruiert, was hingegen u.a. in dieser Frage erstaunlicherweise im russ. Dunstkreis so nicht der Fall ist.
Gruß G.
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Lieber Germanus,Germanus hat geschrieben: ↑Dienstag 28. Juli 2020, 09:23Die Frage, ob katholische oder evangelische Christen, die orthodox werden wollen, dazu getauft werden müssen, wurde unterschiedlich beantwortet: Im Moskauer Patriarchat (wozu aber auch die Russische Auslandskirche gehört) ist schon lange die Praxis üblich, z.B. bei Katholiken nur durch Beichte und Kommunion oder aber, wie bei Evangelischen, durch Myronsalbung, Beichte und Kommunion die Aufnahme vorzunehmen.
die Russische Auslandskirche (ROKA) gehört zwar durch Rechtsakt zum Moskauer Patriarchat, hat aber ihre Eigenständigkeit dahingehend bewahrt, dass - wie Martin v. Tours richtig angemerkt hat - der Hl. Synod in den 90er Jahren beschlossen hat, Konvertiten aus der evangelischen und der katholischen Kirche nur durch Neutaufe (bzw. durch Taufe Sub Conditione) in die russisch-orthodoxe Kirche im Ausland aufzunehmen. Dieser Beschluss ist nach wie vor aufrecht und wird auch (weitgehend) ausnahmslos praktiziert.
"Heiliger Engel, Schützer meiner Seele und meines Leibes, verlaß mich Sünder nicht! Weiche nicht von mir wegen meiner Sünden! Umfasse meine schwache Hand und führe mich den Weg des Heiles!"
(Makarios der Ägypter)
(Makarios der Ägypter)
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Stimmt. Wurde daher vor einigen Jahren erträn... äh untergetaucht. Kann auch daran liegen dass die Auslandskirche in Deutschland einfach auch nur ein falsches Bild vom Katholizismus hat. Die meisten denken es wäre überall so Schlimm wie hier.Osthugo hat geschrieben: ↑Dienstag 28. Juli 2020, 10:05Lieber Germanus,Germanus hat geschrieben: ↑Dienstag 28. Juli 2020, 09:23Die Frage, ob katholische oder evangelische Christen, die orthodox werden wollen, dazu getauft werden müssen, wurde unterschiedlich beantwortet: Im Moskauer Patriarchat (wozu aber auch die Russische Auslandskirche gehört) ist schon lange die Praxis üblich, z.B. bei Katholiken nur durch Beichte und Kommunion oder aber, wie bei Evangelischen, durch Myronsalbung, Beichte und Kommunion die Aufnahme vorzunehmen.
die Russische Auslandskirche (ROKA) gehört zwar durch Rechtsakt zum Moskauer Patriarchat, hat aber ihre Eigenständigkeit dahingehend bewahrt, dass - wie Martin v. Tours richtig angemerkt hat - der Hl. Synod in den 90er Jahren beschlossen hat, Konvertiten aus der evangelischen und der katholischen Kirche nur durch Neutaufe (bzw. durch Taufe Sub Conditione) in die russisch-orthodoxe Kirche im Ausland aufzunehmen. Dieser Beschluss ist nach wie vor aufrecht und wird auch (weitgehend) ausnahmslos praktiziert.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Deine Begründung leuchtet mir ein.
"Heiliger Engel, Schützer meiner Seele und meines Leibes, verlaß mich Sünder nicht! Weiche nicht von mir wegen meiner Sünden! Umfasse meine schwache Hand und führe mich den Weg des Heiles!"
(Makarios der Ägypter)
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Zur Hagia Sophia-Problematik eine röm.-kath. Stimme:
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der- ... dee153ffbc
Gruß G.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
In Istanbul wird die nächste ehemalige Kirche vom Museum zur Moschee umgewandelt, die Christ-Erlöser-Kirche des zum Weltkulturerbe gehörende Chora-Klosters. Hier ein Bericht aus dem Spiegel.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
- martin v. tours
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Da hört man nichts von unseren amerikanischen "Freunden" oder ihren Vasallen in Europa.
Der Erdowahn der darf das.
Sicher weil er, im Gegensatz zu Lukaschenko, ein lupenreiner Demokrat ist.
Der Erdowahn der darf das.
Sicher weil er, im Gegensatz zu Lukaschenko, ein lupenreiner Demokrat ist.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
„Waffenbrüder“ halt.martin v. tours hat geschrieben: ↑Freitag 21. August 2020, 14:16Da hört man nichts von unseren amerikanischen "Freunden" oder ihren Vasallen in Europa.
Der Erdowahn der darf das.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: das Dekret Erdogans ist auf heute datiert. Ich habe es heute mittag aus den russischen Nachrichten erfahren und als ich auf Wikipedia nachschaute, wie der Name des Klosters auf deutsch geschrieben wird, sah ich den Link auf den Spiegelartikel. Bis zum Abend würde ich Politikern und Kirchenvertretern wenigstens Zeit lassen, bevor ich mich über das Ausbleiben von Reaktionen beschwere.martin v. tours hat geschrieben: ↑Freitag 21. August 2020, 14:16Da hört man nichts von unseren amerikanischen "Freunden" oder ihren Vasallen in Europa.
Der Erdowahn der darf das.
Sicher weil er, im Gegensatz zu Lukaschenko, ein lupenreiner Demokrat ist.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
- martin v. tours
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Gut dann sei dem so.
Ändert nichts daran das der Irre vom Bosporus Narrenfreiheit hat. Natürlich wird er von den Medien kritisiert. Soviel demokratisches Feigenblatt
muss sein. Aber echte Konsequenzen.....
Anders da in Belarus. Da pumpen sich die europäischen Demokratie und Meinungsfreiheit-Verteidiger auf.
Es wird vermutlich wieder auf eine "Farben-Revolution" oder einen zweiten Maidan hin gearbeitet.
Ändert nichts daran das der Irre vom Bosporus Narrenfreiheit hat. Natürlich wird er von den Medien kritisiert. Soviel demokratisches Feigenblatt
muss sein. Aber echte Konsequenzen.....
Anders da in Belarus. Da pumpen sich die europäischen Demokratie und Meinungsfreiheit-Verteidiger auf.
Es wird vermutlich wieder auf eine "Farben-Revolution" oder einen zweiten Maidan hin gearbeitet.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
kath.net hat geschrieben: Montenegro: Spannung mit Kirche vor Parlamentswahl
Serbisch-Orthodoxe mobilisieren mit "Kreuzprozessionen" erneut gegen umstrittenes Religionsgesetz
[...] Ursache ist das im Dezember 2019 im Parlament verabschiedete Religionsgesetz, auf dessen Grundlage der im Land dominierenden serbisch-orthodoxen Kirche sakrale Gebäude entzogen werden könnten.
Staatspräsident Djukanovic ist aktiver Förderer der von Belgrad und der Weltorthodoxie nicht anerkannten montenegrinisch-orthodoxen Kirche als Gegengewicht zur Serbischen Orthodoxie. [...]
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Erzbistum Paderborn:
Orthodoxes Drei-Hasen-Mosaik ist Zeichen für Bleibendes
Orthodoxe Theologen schließen Studienjahr in Paderborn ab
Jedes Jahr kommen zehn junge Theologinnen und Theologen aus orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen nach Paderborn, um sich mit der westlichen Theologie und Kirchengeschichte zu beschäftigen und die deutsche Sprache zu lernen. Während ihres einjährigen Aufenthalts leben sie im Studienkolleg St. Irenäus, das im Erzbischöflichen Priesterseminar und Collegium Leoninum in Paderborn für sie eingerichtet wurde. Zum Abschluss ihres Paderborner Studienjahres gestalteten die jungen orthodoxen Theologinnen und Theologen ein Mosaik des berühmten Paderborner Drei-Hasen-Fensters und drückten so ihre Verbundenheit mit ihrer „Heimat auf Zeit“ aus.
„Im Studienjahr 2019 / 2020 haben sich Studierende aus Ägypten, Armenien, Belarus, Georgien, Griechenland, Montenegro, Russland und der Ukraine zu uns auf den Weg gemacht“, erklärt Dr. Johannes Oeldemann.
…
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
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Re: Ostkirchliche Nachrichten
Die serbisch-orthodoxe Kirche hat einen neuen Patriarchen:
https://www.vaticannews.va/de/welt/news ... atien.html
Ad multos annos!
https://www.vaticannews.va/de/welt/news ... atien.html
Ad multos annos!
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Die russisch-orthodoxe Kirche hat entschieden, Diözesen in Afrika zu errichten:
https://www.kathpress.at/goto/meldung/2 ... -in-afrika
https://www.kathpress.at/goto/meldung/2 ... -in-afrika
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Nachdem schon die Hl. Synode der Orth. Kirche des Patriarchats von Alexandria sich massiv gegen die Errichtung russ.-orthodoxer Diözesen und somit Strukturen einer parallelen Kirche auf eigenem patriarchalen Territorium ausgesprochen hat, hat Patriarch Theodoros II. jetzt eine Enzyklika an sein Kirchenvolk zu diesem Thema veröffentlicht.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Nein, der Patriarch bezeichnet die Ukrainer nicht als Kräfte des Bösen
Deutschsprachige Orthodoxie in Mitteleuropa hat geschrieben:Obwohl DOM (ebenso wie die Kirche überhaupt) nicht berufen ist, politische Stellungnahmen abzugeben, zwingt uns unser missionarisches Anliegen in der hiesigen Gesellschaft, Missverständnisse über die Kirche nach Möglichkeit zu berichtigen. Ein solches Missverständnis zeigte sich in einer Darstellung des Dlfs vom 27.2.2022 über die Predigt, die Patriarch Kyrill am selben Tag zum Sonntag des Jüngsten Gerichts in der Kathedrale in Moskau gehalten hat.
Eine Übersetzung dieser Predigt (siehe unten) stellt mit dem Kontext (einer Erinnerung an die Verfolgung der Kirche unter dem Kommunismus) auch die theologische (nicht politische) Bedeutung jener „bösen Kräfte“ klar. Darüber hinaus wird der primäre Fokus auf die christliche Barmherzigkeit und tatkräftige Hilfe für alle Hungernden und Notleidenden in dieser Predigt deutlich. In diesem Geist haben auch heute bereits viele russische Kirchen hier im Westen Initiativen zur Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge begonnen (siehe die Webseiten dieser Kirchen).[...]
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Stellungnahme von Metropolit Mark (Arndt) von der Russischen Auslandskirche zum Ukraine-Konflikt:
- FranzSales
- Beiträge: 976
- Registriert: Dienstag 14. Oktober 2003, 08:46
Re: Ostkirchliche Nachrichten
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Daraus:FranzSales hat geschrieben: ↑Freitag 4. März 2022, 16:00Immer noch aktuell.
https://www.firstthings.com/blogs/first ... ei-chapnin
Mir scheint, dass es sich hier (im Gegensatz z.B. zum Video darüber) gar nicht um eine kirchliche Nachricht, sondern um Propaganda gegen die Kirche handelt. "Zivilreligionen" sind etwas für Heiden. Eigentlich gehört so ein Beitrag eher ins Brauhaus.Die Idee der amerikanischen Zivilreligion ist relativ bekannt. Auch sie dient als Form nationaler Identität mit einer starken messianischen Komponente, unterscheidet sich aber grundlegend von der postsowjetischen Zivilreligion: Sie schließt Gott ein. Ja, Gott ohne Namen – das Absolute als höchster Intellekt. Aber in der postsowjetischen Zivilreligion gibt es überhaupt keinen Gott.
Die hier angepriesene "amerikanischen Zivilreligion" hat hierzulande vielerorts auch schon den Katholizismus ersetzt. So verstehe ich zumindest das Bestreben, seinen Bischof per se nicht mehr als ἐπίσκοπος (Aufseher, Hüter, Schützer) anzusehen, sondern als potentieller Organisator von Kindesmissbrauch, und ihn lieber heute als Morgen durch einen Verein wie "Wir sind Kirche" ersetzen zu wollen.
γενηθήτω το θέλημά σου·
- FranzSales
- Beiträge: 976
- Registriert: Dienstag 14. Oktober 2003, 08:46
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Er bringt das schon auf den Punkt. Die Verwobenheit der russisch-orthodoxen Kirche mit dem Staat ist extrem problematisch. Es wird höchste Zeit, dass die russisch-orthodoxe Kirche (aber auch andere) sich ihrer Häresie des Phyletismus stellen. Insofern gehört das nicht im geringsten ins Brauhaus.
Aber den Balken im eigenen Auge zu erkennen ist den meisten Orthodoxen leider nicht gegeben.
Aber den Balken im eigenen Auge zu erkennen ist den meisten Orthodoxen leider nicht gegeben.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Bravo Metropolit!
Klar gegen Krieg, klar für die Menschen.
Toll, dass die Kirche die Verteilung der Hilfen selbst vornimmt und nicht an das Rote Kreuz o.ä. gibt, bei denen ich immer ein schlechtes Gefühl aufgrund von früheren Erfahrungen habe.
Danke fürs Teilen!
@FranzSales - und was ist mit der "Verwobenheit" der katholischen Kirche mit dem deutschen Staat? Als Katholik beschäftigt mich das viel mehr, als das was die Gläubigen einer Schwesterkirche angeht. Das ist das Problem von denen in erster Linie. Es sei denn, dir geht es nur drum, die Gläubigen gegen ihre Kirche aufzubringen und zu spalten, aus weltlich / politischen Gründen.
Wir sollten vielleicht eher erstmal vor der eigenen Haustür kehren. Da haben wir viel zu tun. Sehr viel. Aber wie du sagst, den Balken im eigenen Auge ...
Klar gegen Krieg, klar für die Menschen.
Toll, dass die Kirche die Verteilung der Hilfen selbst vornimmt und nicht an das Rote Kreuz o.ä. gibt, bei denen ich immer ein schlechtes Gefühl aufgrund von früheren Erfahrungen habe.
Danke fürs Teilen!
@FranzSales - und was ist mit der "Verwobenheit" der katholischen Kirche mit dem deutschen Staat? Als Katholik beschäftigt mich das viel mehr, als das was die Gläubigen einer Schwesterkirche angeht. Das ist das Problem von denen in erster Linie. Es sei denn, dir geht es nur drum, die Gläubigen gegen ihre Kirche aufzubringen und zu spalten, aus weltlich / politischen Gründen.
Wir sollten vielleicht eher erstmal vor der eigenen Haustür kehren. Da haben wir viel zu tun. Sehr viel. Aber wie du sagst, den Balken im eigenen Auge ...
Zuletzt geändert von TeDeum am Freitag 4. März 2022, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Aus dem Artikel:FranzSales hat geschrieben: ↑Freitag 4. März 2022, 16:00Immer noch aktuell.
https://www.firstthings.com/blogs/first ... ei-chapnin
...womit dann auch so ziemlich alles über die Urteilsfähigkeit dieses Typen gesagt worden wäre.Well, then, what is the fate of the “liberal” wing? How does one go about being an “Orthodox European” in today's Russia and its Church?
Of course, the “tentatively liberal” wing hasn't gone anywhere. By the way, you should avoid this artificial dichotomy between “liberals” and “patriots.” The first are better called Christian democrats, and the second, followers of the post-Soviet civil religion. Christian democrats are those who do not see themselves as isolated from European Christian civilization. Many have been to the West and have seen how the Orthodox live in Greece, the Catholics live in Italy and France, and the Lutherans live in Germany. There are aspects of crisis there as well, but Christianity in Europe is much more rooted and vigorous.
Kein Wunder, dass er sich zur Beglaubigung einer verunsicherten Außensicht zur Verfügung stellt.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Daraus:FranzSales hat geschrieben: ↑Freitag 4. März 2022, 16:00Immer noch aktuell.
https://www.firstthings.com/blogs/first ... ei-chapnin
Jupp, der Mann hat's verstanden.It is dangerous to mix religion and national identity. We must have the courage to consistently say that these are two different things. Yes, there is a connection between them, but you cannot equate one with the other. The Church is, before all else, the fellowship of those who believe in Christ as Savior and jointly participate in the Liturgy. Everything else—politics, nationality, ethnicity, culture—has to take a back seat.
Traurig, wenn Christen und Kirchen sich zu "nützlichen Idioten" politisch-weltlicher Interessen machen.Anyone who says, “I am a member of the Russian Church!” is usually talking about patriotism, not so much cultural as political. Orthodox are now Russian patriots first, and everything else second. But the Russian Orthodox Church today has the trappings of a national church. As soon as Russia starts to use Orthodoxy as a form of national identity, not only in Ukraine but also in Belarus, the Baltics, or Kazakhstan—that's where the trouble starts.
Ich lese da keine Anpreisung aus, sondern nüchterne Faktenlage: Auf der einen Seite eine Volksreligion mit einem Gott (eher einer Art Demiurg oder pantheistisches Wesen), auf der anderen Seite ohne Gott.
Und du hast eine Menge von Klerikern, Theologen und Laien, die sich willig der "amerikanischen Zivilreligion" anbiedern, siehe Synodaler Weg.
Nein, es handelt sich um gesunde Selbstkritik. Die Kirchen und jeder Christ darf sich die Frage gefallen lassen, inwiefern er sich gegenüber politisch-weltlicher Spannung (ob nun links oder rechts) positionieren will.
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Stellungnahme der Bischöfe der Russischen Auslandskirche zur Ukraine-Thematik:
Stellungnahme auf Englisch, Französisch und Russisch
Wir, die Bischöfe der Russischen Auslandskirche in Europa verfolgen mit Trauer und größter Sorge die
Ereignisse im Osten der Ukraine. Bewaffnete Konflikte führen stets zu schwerem Leid für unschuldige
Menschen – vor allem Kinder und ältere Menschen – und dem geht Spaltung, Einseitigkeit und
Feindseligkeit voraus. Unsere Kirche vereint in ihrem Gebet und Dienst von jeher Russen, Ukrainer,
Weißrussen und Vertreter vieler anderer Völker, in deren Mitte sie dient in der ganzen Welt, unabhängig
von Staatsgrenzen und politischen Systemen.
Wir sehen und wertschätzen den großen geistlichen Beitrag, den die Kiewer Rus‘, und dann auch die
Ukraine, für die Orthodoxe Kirche Christi auf der ganzen Welt dargebracht hat. Das ist ein Weg, der von
Heiligen gebahnt ist, und er führt vom heiligen apostelgleichen Vladimir, der die Rus‘ mit Wasser taufte,
zum heiligen Vladimir (Bogoyavlensky), der sein Blut neben der Entschlafens-Kathedrale in Kiew vergoss.
Zum Beginn der gottfeindlichen Periode auf dem Gebiet der Rus‘ taufte dieser Hieromärtyrer durch sein
Blut die Rus‘ erneut. In seinem Herzen vereinte er die Rus‘– war er doch nacheinander erst Metropolit von
Moskau, dann von St. Petersburg und zuletzt auch von Kiew. Dieser erste ermordete Bischof in der Schar
der heiligen Neumärtyrer offenbart uns durch sein Schicksal ein wunderbares göttliches Band. Und in
derselben Periode, als die Gläubigen der Russischen Kirche sich über die ganze Welt zerstreuten, trug der in Novgorod geborene Metropolit Antonij von Kiew und Galič, nach seiner Wahl zum Bischof in Charkow und
später Kiew, im Gehorsam den Dienst als Oberhaupt der Russischen Auslandskirche.
Es ist unmöglich, der äußerst einseitigen Darstellung der Ereignisse zuzustimmen, wie sie die westlichen
Informationsquellen zeichnen. Das Geschehen ist wesentlich komplexer. Wir werfen uns nicht zu Richtern
auf, vielmehr wollen wir unsere Berufung als Diener der Kirche erfüllen und inständig um die Versöhnung
der Menschenseelen „im ukrainischen Lande“ – „um die Besänftigung der Herzen“ beten, und zugleich, dass
Weisheit geschenkt werde denen, die unmittelbare Verantwortung tragen für das Schicksal der Menschen
in Europa, welches sowohl die Ukraine umfasst, als auch Russland mit Weißrussland. Dieses Zeichen haben
wir durch ein besonderes Gebet für die Ukraine in der Liturgie gesetzt, an der Stelle des Gottesdienstes, wo einst jahrzehntelang das Gebet um die Befreiung von der gottfeindlichen Macht erklang.
Wir rufen alle auf – die mit Macht betrauten, ebenso wie die einfachen Bürger – sich zu besinnen auf die
anstehende Große Fastenzeit. Mit den Worten des Evangeliums rufen wir auf: Kehrt um, denn das
Himmelreich ist nahe! (Mt 4:17) Kehrt um, denn die Zeit ist nahe! (Apok 22:10) Enthaltsamkeit ist geboten
nicht nur im Essen und Trinken, sondern, vor allem, was sündige Gedanken und Leidenschaften angeht. Eine aufrichtige Hinwendung zu Gott wird die Welt vom Brudermord retten, wird Wege öffnen für friedliche
Lösungen aller entstehenden Fragen.
Im Gedenken an die Worte des Großfürsten, des heiligen Alexander von der Newa – „Gott ist nicht in der
Gewalt, sondern in der Wahrhaftigkeit!“ – rufen wir alle Gläubigen auf, die Gebete „um den Frieden der
ganzen Welt“, für die Leidenden, für die Umkehr und Rettung der menschlichen Seelen zu verstärken.
Der Herr möge uns allen Weisheit und Erbarmen schenken!
München – London
22. Februar 2022
+ Mark, Metropolit von Berlin und Deutschland
+ Irenei, Bischof von London und Westeuropa
+ Aleksandr, Bischof von Vevey
+ Hiob, Bischof von Stuttgart
Stellungnahme auf Englisch, Französisch und Russisch
Wir, die Bischöfe der Russischen Auslandskirche in Europa verfolgen mit Trauer und größter Sorge die
Ereignisse im Osten der Ukraine. Bewaffnete Konflikte führen stets zu schwerem Leid für unschuldige
Menschen – vor allem Kinder und ältere Menschen – und dem geht Spaltung, Einseitigkeit und
Feindseligkeit voraus. Unsere Kirche vereint in ihrem Gebet und Dienst von jeher Russen, Ukrainer,
Weißrussen und Vertreter vieler anderer Völker, in deren Mitte sie dient in der ganzen Welt, unabhängig
von Staatsgrenzen und politischen Systemen.
Wir sehen und wertschätzen den großen geistlichen Beitrag, den die Kiewer Rus‘, und dann auch die
Ukraine, für die Orthodoxe Kirche Christi auf der ganzen Welt dargebracht hat. Das ist ein Weg, der von
Heiligen gebahnt ist, und er führt vom heiligen apostelgleichen Vladimir, der die Rus‘ mit Wasser taufte,
zum heiligen Vladimir (Bogoyavlensky), der sein Blut neben der Entschlafens-Kathedrale in Kiew vergoss.
Zum Beginn der gottfeindlichen Periode auf dem Gebiet der Rus‘ taufte dieser Hieromärtyrer durch sein
Blut die Rus‘ erneut. In seinem Herzen vereinte er die Rus‘– war er doch nacheinander erst Metropolit von
Moskau, dann von St. Petersburg und zuletzt auch von Kiew. Dieser erste ermordete Bischof in der Schar
der heiligen Neumärtyrer offenbart uns durch sein Schicksal ein wunderbares göttliches Band. Und in
derselben Periode, als die Gläubigen der Russischen Kirche sich über die ganze Welt zerstreuten, trug der in Novgorod geborene Metropolit Antonij von Kiew und Galič, nach seiner Wahl zum Bischof in Charkow und
später Kiew, im Gehorsam den Dienst als Oberhaupt der Russischen Auslandskirche.
Es ist unmöglich, der äußerst einseitigen Darstellung der Ereignisse zuzustimmen, wie sie die westlichen
Informationsquellen zeichnen. Das Geschehen ist wesentlich komplexer. Wir werfen uns nicht zu Richtern
auf, vielmehr wollen wir unsere Berufung als Diener der Kirche erfüllen und inständig um die Versöhnung
der Menschenseelen „im ukrainischen Lande“ – „um die Besänftigung der Herzen“ beten, und zugleich, dass
Weisheit geschenkt werde denen, die unmittelbare Verantwortung tragen für das Schicksal der Menschen
in Europa, welches sowohl die Ukraine umfasst, als auch Russland mit Weißrussland. Dieses Zeichen haben
wir durch ein besonderes Gebet für die Ukraine in der Liturgie gesetzt, an der Stelle des Gottesdienstes, wo einst jahrzehntelang das Gebet um die Befreiung von der gottfeindlichen Macht erklang.
Wir rufen alle auf – die mit Macht betrauten, ebenso wie die einfachen Bürger – sich zu besinnen auf die
anstehende Große Fastenzeit. Mit den Worten des Evangeliums rufen wir auf: Kehrt um, denn das
Himmelreich ist nahe! (Mt 4:17) Kehrt um, denn die Zeit ist nahe! (Apok 22:10) Enthaltsamkeit ist geboten
nicht nur im Essen und Trinken, sondern, vor allem, was sündige Gedanken und Leidenschaften angeht. Eine aufrichtige Hinwendung zu Gott wird die Welt vom Brudermord retten, wird Wege öffnen für friedliche
Lösungen aller entstehenden Fragen.
Im Gedenken an die Worte des Großfürsten, des heiligen Alexander von der Newa – „Gott ist nicht in der
Gewalt, sondern in der Wahrhaftigkeit!“ – rufen wir alle Gläubigen auf, die Gebete „um den Frieden der
ganzen Welt“, für die Leidenden, für die Umkehr und Rettung der menschlichen Seelen zu verstärken.
Der Herr möge uns allen Weisheit und Erbarmen schenken!
München – London
22. Februar 2022
+ Mark, Metropolit von Berlin und Deutschland
+ Irenei, Bischof von London und Westeuropa
+ Aleksandr, Bischof von Vevey
+ Hiob, Bischof von Stuttgart
Re: Ostkirchliche Nachrichten
Vielen Dank, das war sehr interessant. Ein insgesamt ausgewogener und kenntnisreicher Artikel. Die Kritik insbesondere der "Sowjetisierung" des russischen Geschichtsbilds, selbst innerhalb der Kirche, war mir vollkommen neu - das hat was von einem nachträglichen Stockholm Syndrom.FranzSales hat geschrieben: ↑Freitag 4. März 2022, 16:00https://www.firstthings.com/blogs/first ... ei-chapnin
Das folgende Zitat aus dem Artikel sollten sich alle Christen zu eigen machen:
There are those who want to pick fights and find enemies, and there are those who just want to labor on the Church's behalf. People who believe in Christ are peaceful.