Die Gnadenfülle einer Messe ist allerdings mit dem privaten Gebet – dessen Wert ich keineswegs kleinreden möchte – nicht vergleichbar. Die Früchte des Meßopfers beschränken sich ja nicht darauf, daß bei den Fürbitten jemand sagt „Wir beten heute besonders für <Liste mit 5 Namen>“ und dann betet die versammelte Gemeinde kurz für diese Personen.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Freitag 6. Dezember 2019, 09:20Offen gestanden: Ich habe noch nie eine Messe bestellt und habe auch nicht vor, es je zu tun. Für mich ist das ein Relikt mittelalterlichen Denkens.Ralf hat geschrieben: ↑Freitag 6. Dezember 2019, 09:01Es gibt meines Wissens nach keinen festen Satz für den "Preis" einer Messe, daher ist Dein zweites Argument hinfällig. Ebensowenig kenne ich Menschen, die von einem Priester abgewiesen wurden, weil sie nachweislich kein Geld für eine Messintention hatten.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Freitag 6. Dezember 2019, 08:53Wer sollte es sonst bekommen?
Alle, die an der Messe beteiligt sind (Pfarrer, Organist etc.) bekommen doch auch vom EB Köln ihr Gehalt.
Wenn ein Handwerker auf Bestellung eines Kunden eine Zusatzleistung erbringt, bekommt er auch das Geld nicht privat, sondern er führt es an den Arbeitgeber ab.
Noch schlimmer fände ich es, wenn der Pfarrer sich über Messintentionen einen netten Zusatzverdienst verschafft oder die Renovierung der Klos im Gemeindehaus davon finanziert werden ...
Ich habe das größere Problem damit, dass man a) Messen überhaupt "bestellen" kann und frage mich, ob es korrekt sein kann, wenn für Frau Maier mehr gebetet wird, weil ihre Kinder viel Geld haben als für Herrn Müller, der alleinstehend war und von Hartz IV lebte? Und b) damit, dass Messintentionen überhaupt etwas kosten, d.h. dass Kirche hier eine Einnahmequelle hat (ob das Bistum oder die Pfarrei ist mir da ziemlich egal).
Laura
Bei Ordensgemeinschaften ist es übrigens mitnichten so, daß alle immer ein Gehalt beziehen, wenn sie eine liturgische Aufgabe haben.
Und die Verrechnung und Buchführung über die Messintentionen sind deutlich teurer als die Summe selbst. Ich kann nur empfehlen - und werde das auch so tun - demnächst immer die Intention mit einer Spende zu verbinden. Zumindest kann da der Spender entscheiden, wer über das Geld verfügen darf.
Wenn ich für jemand beten möchte, muss ich nicht extra eine Messe bestellen.
Und für eine Spende brauche ich keine Messe zu bestellen.
Darüberhinaus sind Messen in Missionsgebieten eine wichtige und teilweise die einzige Einnahmequelle für die Priester. Da man für eine Messe nur ein Meßstipendium annehmen darf (can. 948), werden die „überzähligen“ Intentionen abgegeben. Und mW ist es nicht zulässig ein Meßstipendium abzulehnen, weil der Bestellende nicht über entsprechende Geldmittel verfügt.
[Es gab in früheren Jahrhunderten teilweise mittellose Seminaristen, die bereits vor Abschluß ihrer theologischen Studien die Priesterweihe ohne die Fakultäten für Predigt und Beichte empfingen, um durch das Feiern von Messen ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. NB: Das halte ich nicht für ein erstrebenswertes Modell.]