Caviteño hat geschrieben: ↑Samstag 4. Mai 2019, 19:22
Mit einer App verfolgen die chinesischen Behörden die Menschen in Xinjiang auf Schritt und Tritt
Erschreckend!
Die App führt nun 36 «Personentypen» auf, denen die Behörden besondere Aufmerksamkeit widmen. Dazu gehören nicht nur entlassene Sträflinge oder Personen mit Verbindungen zum Wahhabismus. Auffällig ist auch, wer aus dem Ausland zurückgekehrt ist, wer mehr Kinder hat als erlaubt, wer schweissen kann oder ungewöhnlich viel Strom verbraucht.
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Wer Whatsapp installiert hat, macht sich ebenso verdächtig wie jemand, der eine Anwendung hat, mit der die chinesische Internetzensur umgangen werden kann.
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Doch selbst wer auf einmal aufhört, sein Smartphone zu benutzen, kommt ins Visier der Behörden. Das System bemerkt dies und alarmiert einen Polizisten, der nachforscht.
nun, für China ist das nicht neu - nur die technischen Mittel halt.
Als wir 2002 in China waren, waren (nur!) bei den chinesischen Tuoristengruppen inmmer nette junge Damen mit (damals noch großen) Videokameras dabei, die so taten, als würden sie ein Erinngerungsvideo für die Gruppe aufnehmen. In Wirklichkeit (haben wir so hintenrum rausbekommen damals), waren das Überwachungsvideos für die Staatssicherheit.
Unter dem "Platz des Himmlischen Friedens" befand sich (nur durch eine Treppe nach unten erkennbar) eine große unterirdische Polizeistation. Für "Notfälle".
Und, mein Erlebnis: Auf dem (sehr großen) "Platz des Himmlischen Friedens" befand sich in der Mitte eine weiße Linie (wohl als Orientierungslinie für Militärparaden gedacht). Was macht der Peter? Der macht Blödsinn (was der Peter manchmal gerne macht - das ist so). Er beginnt, genau auf dieser weißen Linie den Platz des himmlischen Friedens (der damals ziemlich menschenleer war, Mao wurde gerade wieder mal renoviert) zu durchqueren. Es dauerte nicht lange, als ganz zufällig eine Polizeipatrouille im Gleichschritt schräg über den Platz marschierte. Zufällig genau auf den Punkt, wo wir uns hätten treffen müssen. Meine Frau: "Peter, jetzt wird's aber höchste Zeit, dass Du von der Linie runtergehst!"
In solchen Situationen höre ich auf meine Frau. Also, ich gemessenen Schrittes mir meinen Weg weg von der Linie gesucht, Polizeipatrouille hat sich gemessenen Schrittes auch einen anderen Weg gesucht.
und, wichtig in China: Jeder hatte sein Gesicht gewahrt. Die Polizeipatrouille hatte mich natürlich nicht direkt angeschaut, und ich habe sie nicht angegrinst.
sowas macht man nicht. In China.
ich mag dieses Land sehr.
btw: übrigens, jetzt, wo ich das schreibe, merke ich: eine "gedachte Linie" zieht sich genau vom Mao-Mausoleum, direkt durch die "verbotene Stadt", bis zum "Kohlehügel" (das ist ganz da hinten).