Gaudete et exultate

Allgemein Katholisches.
CIC_Fan

Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »

wenn man von den Reaktionen hier ausgeht
https://gloria.tv/article/dxxfBK8yRYX72JDJKYqqPtfzn
gibt es wieder Theater wie bei Amoris Laetitia
ich fang schon mal den Thread an
;D

Petrus
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Petrus »

etwas merkwürdig finde ich, sich über einen Text aufzuregen, den man offensichtlich noch nicht kennt ...

In Deutsch gibt es bereits Auszüge:
http://www.vaticannews.va/de/papst/news ... heute.html

und eine kommentierte Zusammenfassung mit Zitaten:
http://www.vaticannews.va/de/papst/news ... heute.html

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umusungu
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von umusungu »


Maternus87
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Maternus87 »

Petrus hat geschrieben:
Montag 9. April 2018, 11:54
etwas merkwürdig finde ich, sich über einen Text aufzuregen, den man offensichtlich noch nicht kennt ...
Das ist vielleicht der im momentanen Pontifikat gern ins Feld geführte Sensus fidelium! :D

Aber ernsthaft, nach der ersten Lektüre: Nicht viel Neues, der erste und dritte Teil liest sich wie eine Zusammenstellung der "Franziskusperlen", der zweite Teil übergeht die von Franziskus erlassene Notifikation der Glaubenskongregation zur (Neo)Gnosis und (Neo)Pelagianismus völlig - und ist entsprechend grob, um nicht zusagen ideengeschichtlich und theologisch zweifelhaft, wahrend der vierte und fünfte Teil sehr lesenswert sind und für jedermann viele wertvolle Gedanken zum Geistlichen Leben bereithalten.

Vielleicht typisch jesuitisch ist die Betonung der Aktion, die doch kontemplative Lebensweisen etwas abzuwerten scheinen. Ob man daraus einen Elephanten machen sollte, sei dahingetellt ... .

Den Tradis sei gesagt, der einzige liturgische Referenztext, auf den Bezug genommen wird, ist dem Missale Pius V. entnommen: Missa ad petendam compunctionem cordis(Missale Romanum, Editio typica 1962).

CIC_Fan

Re: Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »

wenn man will kann man diese schreiben sehr gut im "Lichte der Tradition lesen" auch ergeben sich aus dem Schreiben keine praktischen Schlüsse die zu konflikten führen könnten

Maternus87
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Maternus87 »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 9. April 2018, 14:43
wenn man will kann man diese schreiben sehr gut im "Lichte der Tradition lesen" auch ergeben sich aus dem Schreiben keine praktischen Schlüsse die zu konflikten führen könnten
Das einzige was wirklich irritiert, ist das zweite Kapitel, dass "die Tradis"(sprich manche lautstarke, polemische Vertreter) offensichtlich gern auf sich bezogen sehen, obwohl da andere viel eher gemeint ein könnten. Ich denke da an viele eher "neokonservative" Gemeinschaften oder auch moderne systematische Theologien, die rationalistische Tendenzen aufweisen.

Allgemein macht man bei Franziskus eine antiintellktuellen Stoßrichtung aus, um nicht zu sagen ein Ressentiment. Gerade die Vorwürfe des Neo-Gnostizismus und des Neopelagianismus ist inhaltlich nicht deckungsgleich mit dem, was die Glaubenskongregation darunter versteht - und was man darunter allgemein in der Theologie oder auch Ideengeschichte verstanden haben will. Warum er sich dann dieser "Brocken" bedient, bleibt somit eigenartig, gerade in einem Schreiben diesen Ranges.

CIC_Fan

Re: Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »

lustig ist in dem Pontifikat immer wieder wer auf heult und sich betroffen fühlt

Petrus
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Petrus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 9. April 2018, 15:02
lustig ist in dem Pontifikat immer wieder wer auf heult und sich betroffen fühlt
das war doch bei uns schon immer so.

wir nennen das "Tradition".

CIC_Fan

Re: Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »


Maternus87
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Maternus87 »

Ich bin mal aud die Deutung der Exhortation durch das Opus Dei gespannt! :pfeif:

Petrus
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Petrus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 9. April 2018, 16:40
erste theologische Interpretation

https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... heiligkeit
aber Card. Schönborn OP hat sich doch auch schon dazu geäußert?
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... heiligkeit

HeGe
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von HeGe »

Nachdem ich das Thema der Ermunterung gelesen habe, schwirrt mir den ganzen Tag ein Witz im Kopf herum, ich muss ihn jetzt doch posten: :pfeif:
Ein Jesuit ist gestorben und kommt in den Himmel. Dort wird ein Fest veranstaltet, die Engelschöre singen und die Trompeten werden geblasen. Es wird ausgiebig gefeiert. Bald darauf kommt ein Zisterzienser in den Himmel, doch es gibt keinen festlichen Empfang. In den nächsten Tagen kommt ein Benediktiner in den Himmel, es passiert ebenfalls nichts. „Das tut mir aber leid“, sagt der Jesuit zu Petrus, „bei mir hat man ein so großes Fest veranstaltet, und diese armen Mönche werden überhaupt nicht beachtet.“„Ja, weißt du“, antwortet Petrus „von den Zisterziensern und Benediktinern kommt fast jeden Tag der eine oder der andere, aber einen Jesuiten haben wir schon seit einer Ewigkeit hier nicht mehr gehabt“.
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Petrus
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Petrus »

danke Dir, HeGe.

den
kannte ich noch nicht.

und das will was heißen.

CIC_Fan

Re: Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »

Petrus hat geschrieben:
Montag 9. April 2018, 17:23
CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 9. April 2018, 16:40
erste theologische Interpretation

https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... heiligkeit
aber Card. Schönborn OP hat sich doch auch schon dazu geäußert?
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1 ... heiligkeit
Prof türck war schneller :)

CIC_Fan

Re: Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »

HeGe hat geschrieben:
Montag 9. April 2018, 18:46
Nachdem ich das Thema der Ermunterung gelesen habe, schwirrt mir den ganzen Tag ein Witz im Kopf herum, ich muss ihn jetzt doch posten: :pfeif:
Ein Jesuit ist gestorben und kommt in den Himmel. Dort wird ein Fest veranstaltet, die Engelschöre singen und die Trompeten werden geblasen. Es wird ausgiebig gefeiert. Bald darauf kommt ein Zisterzienser in den Himmel, doch es gibt keinen festlichen Empfang. In den nächsten Tagen kommt ein Benediktiner in den Himmel, es passiert ebenfalls nichts. „Das tut mir aber leid“, sagt der Jesuit zu Petrus, „bei mir hat man ein so großes Fest veranstaltet, und diese armen Mönche werden überhaupt nicht beachtet.“„Ja, weißt du“, antwortet Petrus „von den Zisterziensern und Benediktinern kommt fast jeden Tag der eine oder der andere, aber einen Jesuiten haben wir schon seit einer Ewigkeit hier nicht mehr gehabt“.
was sagt du inhaltlich zu dem schreiben

Petrus
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Petrus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Dienstag 10. April 2018, 09:05
Prof türck war schneller :)
Tück heißt der. (Jan-Heiner Tück).

stets zu Diensten,
Petrus. DvD.

CIC_Fan

Re: Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »

danke

HeGe
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von HeGe »

CIC_Fan hat geschrieben:
Dienstag 10. April 2018, 09:07
was sagt du inhaltlich zu dem schreiben
Ich habe es noch nicht gelesen, bislang nur auszugsweise.
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CIC_Fan

Re: Gaudete et exultate

Beitrag von CIC_Fan »

ah o.k.

Petrus
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von Petrus »

CIC_Fan hat geschrieben:
Dienstag 10. April 2018, 09:37
danke
da nich für.

HeGe
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von HeGe »

katholisch.de hat geschrieben: Keine Heiligkeit ohne Liturgie

In seinem Schreiben "Gaudete et Exsultate" erklärt Papst Franziskus den Christen, wie man heilig wird. Für das Zweite Vatikanische Konzil gibt es einen Ort, der dafür unverzichtbar ist: die Liturgie. Sie ist das Mittel zur "Heiligung des Menschen". [...]

[...] Im neuen Lehrschreiben des Papstes kommt der Begriff "Liturgie" dagegen nur ein einziges Mal vor: dort, wo Papst Franziskus die "Neopelagianer" verurteilt. [...]
:hmm:
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HeGe
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Re: Gaudete et exultate

Beitrag von HeGe »

Ich habe die Exhortation mittlerweile gelesen, wenn auch relativ zügig. Sicherlich habe ich also nicht jedes Detail erfasst.

Insgesamt gefallen mir die Stellen besser, an denen Franz positiv schreibt, also bspw. zu einem heiligmäßigen Leben im Alltag aufruft, als die Stellen, an denen er Abgrenzungen vornimmt. Gerade seine relativ ausführliche Verurteilung von Gnostizismus und Pelagianismus ist letztlich nur eine Wiederholung dessen, was er schon vor einigen Wochen geschrieben hat. Ob diese Wiederholung zwingend notwendig war, weiß ich nicht, zumal sie zwischen den eher positiv geschriebenen Kapiteln 1 und 3 m.E. ein wenig eingeschoben wirkt. Das 3. Kapitel zu den Seligpreisungen erinnert mich sehr an seine wöchentlichen Texte zur Generalaudienz am Mittwoch. Insgesamt aber ein gutes Schreiben, mit vielen bedenkenswerten Hinweisen, auch wenn man manche Teile vielleicht auch etwas hätte straffen können.

Einige Stellen könnten sicher Anlass für klärende Rückfragen sein. Wenn man bspw. liest, wie an mehreren Stellen das zurückgezogene, kontemplative Leben kritisiert wird, gehe ich zwar nicht davon aus, dass Franz damit pauschal allen Eremiten oder eremitisch geprägten Orden die Berechtigung absprechen möchte, an deren Stelle würde ich mir die entsprechenden Stellen aber mal vertiefend erklären lassen.

Die leise Kritik, die der Autor des von mir zuvor zitierten Artikels geäußert hat, würde ich übrigens nicht ohne weiteres unterstützen. Zwar mag das Wort "Liturgie" vielleicht nur einmal auftauchen, die Sakramente und auch das Sakrament der Eucharistie werden aber mehrfach angesprochen. Hierzu nur ein Zitat, das ich völlig unterschreiben kann:
162. Das Wort Gottes lädt uns mit deutlichen Worten ein, »den listigen Anschlägen des Teufels zu
widerstehen« (Eph 6,11) und »alle feurigen Geschosse des Bösen« (Eph 6,16) abzuwehren. Das
sind keine romantischen Phrasen, denn unser Weg auf die Heiligkeit zu ist auch ein ständiger
Kampf. Wer das nicht akzeptieren will, wird scheitern oder mittelmäßig bleiben. Für den Kampf
haben wir die wirksamen Waffen, die der Herr uns gibt: der im Gebet zum Ausdruck gebrachte
Glaube, die Betrachtung des Wortes Gottes, die Feier der heiligen Messe, die eucharistische
Anbetung, das Sakrament der Versöhnung, die guten Werke, das Gemeinschaftsleben, der
missionarische Einsatz. Wenn wir nachlässig werden, werden die falschen Versprechungen des
Bösen uns leicht verführen, wie der heilige Pfarrer Brochero sagt: »Was nützt es, wenn Luzifer
euch freimachen und mit all seinen Gütern überschütten will, wenn diese Güter verlogen sind,
wenn es vergiftete Güter sind.«
Ich bin kein Experte was den Hl. Ignatius von Loyola angeht, der übrigens mehrfach zitiert wird, aber mir scheint die Exhortation insgesamt recht jesuitisch geprägt. Vielleicht kann das aber jemand anders besser beurteilen als ich.
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