Deshalb möchte ich die BerlinerInnen bitten, die Kirchen mit einer Unterschriftenaktion zu unterstützen.Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Jüdische Gemeinde zu Berlin
Erzbistum Berlin
Aufruf
BERLINER BILDUNGSPOLITIK VOR ENTSCHEIDENDER WEICHENSTELLUNG
SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER MÜSSEN BEI WERTEUNTERRICHT ZWISCHEN VERSCHIEDENEN
GLEICHWERTIGEN ANGEBOTEN WÄHLEN KÖNNEN
Schülerinnen und Schüler brauchen Kenntnisse über Ethik, Philosophie und Religion. Wer sich in einer pluralen und globalisierten Welt orientieren will, braucht verlässliche Wertmaßstäbe. Religion ist eine eigenständige Dimension menschlichen Lebens. Schülerinnen und Schüler haben ein Grundrecht auf Religionsfreiheit; dazu gehört, dass sie lernen, von dieser Religionsfreiheit Gebrauch zu machen. Religiöse Kompetenz kann vor Fundamentalismus und Fanatismus schützen. Sie gehört zu einer umfassenden Bildung. Eine von Kenntnis getragene inhaltliche Auseinandersetzung mit Religionen und Weltanschauungen ist die Voraussetzung für Dialog und Toleranz. Die Einführung von verbindlichen Unterrichtsangeboten ist in Berlin dringend geboten.
Die Grenzen eines staatlichen Bildungsmonopols sind in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts deutlich geworden. Deshalb garantiert das Grundgesetz den Religionsgemeinschaften, den Inhalt ihres Glaubens und seiner Wertorientierung in der öffentlichen Schule zu vermitteln.
Allein die Möglichkeit für alle Lernenden, zwischen Ethik/Philosophie und Religionsunterricht zu wählen, verhindert eine ideologische Engführung, die mit nur einem vom Staat verordneten Fach in diesem Bereich gegeben wäre.
Wir fordern von den politisch Verantwortlichen, eine Fächergruppe Ethik/Philosophie und Religionsunterricht einzuführen. Nur eine Fächergruppe und die mit ihr verbundenen Wahl- und Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Fächern werden dem Grundrecht auf Religionsfreiheit und dem Auftrag der öffentlichen Schule gerecht, Kenntnisse und Orientierung in diesem Feld zu ermöglichen. Auf diese Weise können auch in der Schule Begegnung und Toleranz zwischen Religionen und Weltanschauungen gefördert und eingeübt werden.
Berlin, 7. April 2005
Vordrucke dazu findet Ihr hier .
Hintergrund ist: daß der Senat nicht den Eltern die Freiheit einräumen will zu entscheiden, ob Ihr Kind den Religionsunterricht oder den Werteunterricht zu besuchen will. Werteunterricht soll Pflicht werden, während Religion weiterhin freiwillig sein soll.
Liebe Grüße
Tamira