Dieter hat geschrieben:Jeder, der Deutsch als Muttersprache spricht, egal ob weiß, schwarz oder gelb.
Man weiss bisher noch nicht genau, was als erstes war, die Sprache oder das Denken. Tatsache aber ist, dass Sprache und Denken miteinander zusammenhaengen, dass die Sprache und das Denken sich gegenseitig beeinfussen und letztlich zur Intelligenz fuehrt.
Insofern ist deine Behauptung, Deutscher ist, wer Deutsch als Muttersprache verwendet, richtig-.çIch gehe aber noch einen Schritt weiter:
Deutscher ist nicht, wer Deutsch als Muttersprache beherrscht, sondern die deutsche Sprache auch im kollektiven Unterbewustsein als Teil seiner Identitaet besitzt.
Die deutsche Sprache hat ja eine jahrtausend alte Entwicklung, und wenn ich nur mal von der Minnezeit (950 bis 1100) ausgehe und wie zu jener Zeit Deutsch "neu erfunden" wurde und zum Teil der Sprache und der Erziehung des Menschen verwendet wurde (Minne ist ja auch eine Art Knigge fuer Ritter, also die Magd nicht gleich vergewaltigen, sondern erst nett gruessen und dannn vergewaltigen....) dann entdeckt man Zusammenhaenge zwischen deutscher Sprache und - Hoppla!- deutschem Denken und Verhaltem.
Dieses jahrtausend alte Erziehungsmodeell ueber die Sprache wird im Menschen verinnerlich. Und es ist wissenschaftlich erwiesen, dass derartige kulturelle Eigenschaften bereits praenatal weiter gegeben werden (nicht umsonst leiden vielen adoptierte Kinder aus Lateinamerika etwa unter dem Fehlen der Latinoidentitaet). Das im kollektivem unbewussten verankerte Sprach- und Denkmodel praegt den Mennschen.
Ich bin sicher nicht den Hauch eines Gegners von "Auslaendern" deren Grossaltern nach Deutschland kamen und deren Enkel nun fliessend Deutsch sprachen.
Aber deutsch in diesem Sinne, dass es ueber Generationen gewachsen ist, dass auch die unbewussten deutschen Elemente eingeflossen sind, ist er nicht. Das gruene Arschloch Oezdemir aber (darf man diese Bezeichnung nennen?) ist auch mit deutschem Pass natuerlich kein Deutscher.
Die Frage, was ein deutsches Element ist, kann eigentlich schnell beantwortet werden: Ueberangepasst, enorme Selbstdisziplin, Fleiss, Rechthaberei. Und Streitsuechtig (Die Gerichte konnen ein Lied von all den Zivilklagen singen. Der deutsche Urlauber ist im Ausland gefuerchtet siener Streitlust wegen. Kein Ami,kein Franzose, Schwarzer, Gelber oder Inder, nur der Deutsche ist der Streitsuechtige, das ist die Erfahrungen der Reiseagenturen im Ausland, was ich auch mehrmals am eigenen unschuldigen Leib erleiden durfte.).
Also, nicht nur deutsche Sprache an sich, auch das ueber die Sprache transportierte Erziehungsmodel zum Menschen ist wichtig.
Und Protasisu Frage:
"Kann man deutsch sein, ohne die deutsche Sprache zu sprechen? Wie sieht das z.B. mit den russischen Spätaussiedlern aus?" wuerde ich mit Nein beantworten.
Weil, wie gesagt, Sprache und Denken eine Einheit bilden.
Dass es Mischformen gibt, also kein "reiner Deutscher" ist klar, aber als Leitfunktion wuerde ich meinen Vorschlag schon sehen. Ueberhaupt wird dieses kollektive Unterbewusste viel zu selten beachtet und spielt dabei eine grosse Rolle.
Ob man stolz sein kann, Deutscher zu sein, - die durch mich gestellte Frage ist so bloede, dass ich sie mir sleber nicht mal beantworte.