Dieter hat geschrieben:David Berger hat jegliche Glaubwürdigkeit als Kirchenkritiker verloren. Er hätte die Chance gehabt, ein anerkannter Kritiker zu werden (wie etwa Hans Küng). Die Voraussetzungen wären gut gewesen. Er hat aber alles verspielt durch seine pubertäre Art, mit seiner Homosexualität umzugehen. Wie ein 16jähriger Schuljunge meint er jetzt allen zeigen zu müssen, dass er "schwul" oder "gay" ist. Der Gipfel wurde erreicht, als er gemeinsam mit seinem Partner im Bett lag, zwischen ihnen ein junger Boy und dieses Trio sich von der Presse fotographieren ließ.
Meine Vermutung ist, dass er glaubt jetzt etwas nachholen zu müssen, was ihm früher verwehrt wurde. Gemischt mit einer 'Jetzt zeig ich's Euch" Haltung gegenüber der Kirche.
Dabei hat ihn nie ein Mensch in die konservativen Strukturen gezwungen. Man kann sich als Katholik auch sehr wohl ein liberales Umfeld innerhalb der Kirche suchen, aber das wollte er scheinbar nicht. Vielleicht kann man dort nicht so gut Karriere machen.
David Berger gehört offensichtlich zu den Menschen, die mit der Kirche unglücklich sind und ohne die Kirche auch oder sogar noch mehr. Er fühlt weiterhin theologisch zutiefst konservativ, aber ab und zu versucht er, aus diesem Weltbild auszubrechen und sich als "Kirchenkritiker" zu profilieren.
Oh. Eine gute Analyse denke ich. Die "Queer-Szene" ist ihm auch nicht mehr so wohlgesonnen, nachdem er seine konservativen Haltungen nach außen getragen hat. Zu queer für die Kirche, zu konservativ für die Queers. Dabei hätte David Berger auch zu den Altkatholiken gehen können, dort hat man bekanntlich weniger Probleme mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, dort hätte er auch weiter seine theologischen Qualitäten ausbauen können.
David Berger ist nur noch ein tragischer Fall.
Ein bisschen wie Eugen Drewermann, der manchmal auch so wirkt, als wäre er in seinem psychotherapeutischen Weltbild gefangen. Allerdings ist mit Drewermann tausendmal lieber, dem nehme ich seine manchmal etwas naiv wirkende, aber doch authentische Liebe zu den Menschen ab.