Albe statt Talar und Chorhemd ist natürlich ein Ansatz, basierend auf der Deutung der Albe als "Taufkleid" und "liturgisches Gewand aller Gläubigen". Unabhängig von der Frage, inwieweit das historisch überhaupt haltbar ist, gebe ich zu bedenken, daß letztlich jede Form von langem Gewand ihren Träger aus der Gemeinde heraushebt und damit irgendwie klerikalisiert. Das gilt erst recht, wenn in Pfarreien gemeinsam mit dem Priester und den Ministranten auch Erwachsene in Zivilkleidung einziehen - Vorleser, Kommunionhelfer, bisweilen (ja, auch schon in der Realität gesehen) auch Menschen, deren Aufgabe mit ihrem Aufenthalt im Altarraum bereits erschöpft ist.Irmgard hat geschrieben: Viele Gemeinden haben für die Mädchen und die gemischten Gruppen andere Gwänder, z.B. weiße/natrufarbenen Alben. In Bischofskirchen sehe ich allerdings öfter die "klassische" Bekleidung.
Wenn Ministranten Repräsentanten der Gemeinde sind, dann wäre es eigentlich am schlüssigsten, wenn sie das tragen, was die normalen Gottesdienstbesucher auch tragen - Zivilkleidung. Und wenn sie die Kleidung auch noch entpersonalisieren und ihre Funktion in den Vordergrund stellen soll, dann wäre - zumal für eine zeitgenössisch neu entstandene Funktion - zeitgenössische Funktionskleidung angemessen. Also etwas in der Art, wie es zum Beispiel die Zugbegleiter der Bahn tragen. Das zeigt am deutlichsten: Hier stehen Menschen wie Du und ich, die lediglich als Träger einer bestimmten Funktion erkennbar werden sollen.