Terror in Frankreich
Re: Terror in Frankreich
Es geht um Karikaturen, von denen die Macher meinen, daß sei satirisch seien.
Jeder, der Kommentator derzeit was auf sich hält und seine gute Bildung hervorkehren will, führt ein Zitat von Kurt Tucholsky im Munde: »Was darf die Satire? Alles.« Schön und gut. Tucholsky erklärt aber auch, was ein Satiriker macht und warum: »Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an.«
Ich frage mich, ob Kurt Tucholsky unter Satire das gleiche verstand, wie das, was sich heutzutage Satire nennt? Und wenn ich den Text, aus dem das oben genannte Zitat stammt lese, dann würde ich die Frage bei vielem mit „Nein“ beantworten.
Wenn er etwas anderes unter Satire verstand, dann passt das Zitat, daß Satire alles darf, nicht zu unserer heutigen sogenannten „Satire“.
Jeder, der Kommentator derzeit was auf sich hält und seine gute Bildung hervorkehren will, führt ein Zitat von Kurt Tucholsky im Munde: »Was darf die Satire? Alles.« Schön und gut. Tucholsky erklärt aber auch, was ein Satiriker macht und warum: »Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an.«
Ich frage mich, ob Kurt Tucholsky unter Satire das gleiche verstand, wie das, was sich heutzutage Satire nennt? Und wenn ich den Text, aus dem das oben genannte Zitat stammt lese, dann würde ich die Frage bei vielem mit „Nein“ beantworten.
Wenn er etwas anderes unter Satire verstand, dann passt das Zitat, daß Satire alles darf, nicht zu unserer heutigen sogenannten „Satire“.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Terror in Frankreich
Man muß weder Satire mögen, noch jede Geschmacklosigkeit für Satire halten. Aber das ist doch angesichts eines Terroranschlag völlig unerheblich. Egal, ob die Leute von Charlie Hebdo Helden der Pressefreiheit oder geschmacklose Schmierfinken sind, sie sind Opfer der Gewalt, die andere einschüchtern soll. Was sollen denn die Repräsentanten der Gesellschaft anderes tun, als zu erklären, sie würden sich nicht einschüchtern lassen.
Re: Terror in Frankreich
Mein Beitrag bezog sich, wie das in Diskussionsforen, die kein verzweigende Baumstruktur, sondern eine lineare Struktur aufweisen, normalerweise der Fall ist, auf den direkt davor stehenden Beitrag. Der Autor "Caviteño" hatte sich nun schon mindestens zum zweiten Mal für eine schrankenlose Meinungsfreiheit ausgesprochen.
Ich habe in meinem Beitrag gar nichts zu den Terroranschlägen gesagt. Das war nicht Inhalt des Beitrags.
Ich habe in meinem Beitrag gar nichts zu den Terroranschlägen gesagt. Das war nicht Inhalt des Beitrags.
Gruß Jürgen
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Re: Terror in Frankreich
Self-fulfilling prophecy??overkott hat geschrieben:Erst am Dienstag hatte die Zeitschrift "Charlie Hebdo" eine Karikatur veröffentlicht, auf der ein islamistischer Terrorist mit einer umgehängten Kalaschnikow auf dem Rücken sagt: "Noch immer kein Attentat in Frankreich, aber man darf sich ja bis Ende Januar was wünschen."
SCNR
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton
- Ewald Mrnka
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Re: Terror in Frankreich
Das wird Auflage & Verkauf in die Höhe treiben:Amanda hat geschrieben:Self-fulfilling prophecy??overkott hat geschrieben:Erst am Dienstag hatte die Zeitschrift "Charlie Hebdo" eine Karikatur veröffentlicht, auf der ein islamistischer Terrorist mit einer umgehängten Kalaschnikow auf dem Rücken sagt: "Noch immer kein Attentat in Frankreich, aber man darf sich ja bis Ende Januar was wünschen."
SCNR
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 58298.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
Re: Terror in Frankreich
Noch ein Nachtrag an User Caviteño, der für die uneingeschränkte Meinungsverbreitung ist.Juergen hat geschrieben:Es geht um Karikaturen, von denen die Macher meinen, daß sei satirisch seien.
Jeder, der Kommentator derzeit was auf sich hält und seine gute Bildung hervorkehren will, führt ein Zitat von Kurt Tucholsky im Munde: »Was darf die Satire? Alles.« Schön und gut. Tucholsky erklärt aber auch, was ein Satiriker macht und warum: »Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an.«
Ich frage mich, ob Kurt Tucholsky unter Satire das gleiche verstand, wie das, was sich heutzutage Satire nennt? Und wenn ich den Text, aus dem das oben genannte Zitat stammt lese, dann würde ich die Frage bei vielem mit „Nein“ beantworten.
Wenn er etwas anderes unter Satire verstand, dann passt das Zitat, daß Satire alles darf, nicht zu unserer heutigen sogenannten „Satire“.
Folgendes Video (lief bei arte) dauert zwar knapp 1 Stunde, aber es ist ganz interessant. Es lohnt sich, dies komplett anzusehen: http://tinyurl.com/qb3o2x4
Darin wird gezeigt, daß eben Satire nicht alles „darf“. Nicht in dem Sinne, daß etwas verboten wäre, sondern in dem Sinne, daß aus verschiedensten Gründen z.B. Zeitungen es ablehnen, bestimmte Sachen zu drucken oder auch, daß es eine "Tabugrenze im Kopf" gibt, die der Zeichner sich selbst gesetzt hat.
Ich denke, daß das Wort "Anstand" mal wieder aus der Mottenkiste geholt werden sollte; und gleichzeitig auch das gegenteilige Wort „unanständig“.
Man braucht keine Zensurbehörde, sondern nur anständige Satiriker.
Gruß Jürgen
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Re: Terror in Frankreich
Friedens- und Konfliktforschung beschäftigt sich nicht einfach mit der Frage: Dürfen Extremisten keine Gewalt anwenden? Um zu antworten: Ja, die eigenmächtige Gewaltanwendung ist ein Verstoß gegen das Gewaltmonopol des Staates.
Es geht auch nicht nur um die heikle Frage: Dürfen Staaten außerhalb der individuellen und kollektiven Landesverteidigung Gewalt anwenden? Um zu antworten: Das ist ein politisch heikles Problem.
Vielmehr geht es grundsätzlich um die Frage: Wie entsteht Gewalt?
Friedens- und Konfliktforscher werden sich dabei nicht auf den Gewaltanwender beschränken, sondern den Kontext von Gewalt in den Blick nehmen.
Jesus leistet mit seinem Hinweis auf die geistigen Ursachen von Gewalt einen bedeutenden Beitrag zur Friedens- und Konfliktforschung. Er überwindet die Parteilichkeit in der Beurteilung von Konflikten durch die väterliche familiäre Perspektive: Wir sind alle Kinder des himmlischen Vaters und sein Wille geschehe. Habt Salz in euch und haltet Frieden. Jesus will den Konflikt beseitigen, nicht eine Konfliktpartei.
Und dabei erinnern sich Eltern an Situationen, in denen ein weinendes Kind angerannt kommt und sich beschwert, von seinem Bruder geschlagen worden zu sein. Normal tickende Eltern werden kaum sofort den Bruder mit dem Nudelholz traktieren, sondern fragen: Was hast du vorher getan? Das weinende Kind wird mit treuen Augen sagen: Üch, hab überhaupt nüx gemacht. Und der Bruder wird vermutlich sagen: Der hat die ganze Zeit gezankt und provoziert. Er beschimpfte mich als Arschloch und rief: Hau doch, hau doch.
Es geht auch nicht nur um die heikle Frage: Dürfen Staaten außerhalb der individuellen und kollektiven Landesverteidigung Gewalt anwenden? Um zu antworten: Das ist ein politisch heikles Problem.
Vielmehr geht es grundsätzlich um die Frage: Wie entsteht Gewalt?
Friedens- und Konfliktforscher werden sich dabei nicht auf den Gewaltanwender beschränken, sondern den Kontext von Gewalt in den Blick nehmen.
Jesus leistet mit seinem Hinweis auf die geistigen Ursachen von Gewalt einen bedeutenden Beitrag zur Friedens- und Konfliktforschung. Er überwindet die Parteilichkeit in der Beurteilung von Konflikten durch die väterliche familiäre Perspektive: Wir sind alle Kinder des himmlischen Vaters und sein Wille geschehe. Habt Salz in euch und haltet Frieden. Jesus will den Konflikt beseitigen, nicht eine Konfliktpartei.
Und dabei erinnern sich Eltern an Situationen, in denen ein weinendes Kind angerannt kommt und sich beschwert, von seinem Bruder geschlagen worden zu sein. Normal tickende Eltern werden kaum sofort den Bruder mit dem Nudelholz traktieren, sondern fragen: Was hast du vorher getan? Das weinende Kind wird mit treuen Augen sagen: Üch, hab überhaupt nüx gemacht. Und der Bruder wird vermutlich sagen: Der hat die ganze Zeit gezankt und provoziert. Er beschimpfte mich als Arschloch und rief: Hau doch, hau doch.
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Re: Terror in Frankreich
Der Artikel hat nur bedingt mit dem Anschlag zu tun, bespricht anhand des Buches "Unterwerfung" von Houellebecq die französische Diskussion über Islam und die französische Befindlichkeiten in der Vergangenheit und Gegenwart. Der Artikel ist sehr lesenwert.Ewald Mrnka hat geschrieben: (...)
Das wird Auflage & Verkauf in die Höhe treiben:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 58298.html
Inhaltlich bei Houellebecq Roman sind gewisse Parallelen mit Jean Raspails "Das Heerlager der Heiligen" von 1973 zu konstantieren.
I. M.
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)
Re: Terror in Frankreich
So ist es.Petrus_Damiani hat geschrieben:Die von Jürgen geposteten Karikaturen sind dermaßen widerlich, daß ich zumindest die Wut, die zu dem Anschlag geführt hat, nachvollziehen kann. Für solche Karikaturen gibt es keine Rechtfertigung.
....
Interessant finde ich,dass es Zeitgenossen gibt - ich beziehe das nicht auf Dich,keine Frage - die sich wahnsinnig empören und zwar berechtigt,wenn Jesus so in einer "Karikatur" verunglimpft wird,aber nicht im Geringsten ein Problem damit haben,wenn so über Mohammed hergezogen wird,denn "Satire darf das!".
Ich kann verstehen,dass sich Muslime über solche - Mohammed betreffende - "Karikaturen" empören,nicht verstehen kann ich den Anschlag.
carpe diem - Nutze den Tag !
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Re: Terror in Frankreich
Sehe ich ähnlich, rechtlich ist Schmähkritik (vgl. Urteil zum "Mephisto" Roman von K. Mann über Gründgens) verboten. Aber was ist Anstand? Das ist ein offener Begriff und wird von jeden Einzelnen anders definiert. Einen common sense kann es in einer pluralen Gesellschaft nur in engen Kernbereichen geben, der war in einem stärker christlich geprägten Land vor 1 Jahren sicher ein anderer als heute der Fall ist.Juergen hat geschrieben: Noch ein Nachtrag an User Caviteño, der für die uneingeschränkte Meinungsverbreitung ist.
Folgendes Video (lief bei arte) dauert zwar knapp 1 Stunde, aber es ist ganz interessant. Es lohnt sich, dies komplett anzusehen: http://tinyurl.com/qb3o2x4
Darin wird gezeigt, daß eben Satire nicht alles „darf“. Nicht in dem Sinne, daß etwas verboten wäre, sondern in dem Sinne, daß aus verschiedensten Gründen z.B. Zeitungen es ablehnen, bestimmte Sachen zu drucken oder auch, daß es eine "Tabugrenze im Kopf" gibt, die der Zeichner sich selbst gesetzt hat.
Ich denke, daß das Wort "Anstand" mal wieder aus der Mottenkiste geholt werden sollte; und gleichzeitig auch das gegenteilige Wort „unanständig“.
Man braucht keine Zensurbehörde, sondern nur anständige Satiriker.
Dass die Probleme nicht neu sind, zeigen im Übrigen die "Erledigungen", welche Karl Kraus über die "lieben" Pressekollegen und die Presselandschaft im Allgemeinen in der Vor- und Zwischenkriegszeit schrieb. Auch heute haben sich im Journalismus einige Unsitten breit gemacht, die man getrost als unanständig bezeichnen darf und wenn es nur um Interessenkonflikte wie in diesen Video ab 24:38 geht. Da hat die Pegida nicht zu Unrecht einen wunden Punkt getroffen...
I. M.
Zuletzt geändert von Ivo Matthäus am Donnerstag 8. Januar 2015, 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)
Re: Terror in Frankreich
Das liegt daran, weil das Böse und Falsche nicht schutzwürdig ist.Pit hat geschrieben:Interessant finde ich,dass es Zeitgenossen gibt - ich beziehe das nicht auf Dich,keine Frage - die sich wahnsinnig empören und zwar berechtigt,wenn Jesus so in einer "Karikatur" verunglimpft wird,aber nicht im Geringsten ein Problem damit haben,wenn so über Mohammed hergezogen wird,denn "Satire darf das!"
Gruß Jürgen
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Re: Terror in Frankreich
Dann treibe ich es mal auf die Spitze:Juergen hat geschrieben: Das liegt daran, weil das Böse und Falsche nicht schutzwürdig ist.
Ist es in Ordnung,wenn ich an die Wand einer Moschee
"Fuck Mohammed"
spraye?
carpe diem - Nutze den Tag !
Re: Terror in Frankreich
Nein. Das ist nicht in Ordnung. Aber wenn du eine Zeichnung anfertigst, auf der zu sehen ist, wie jemand diesen Spruch an eine Moschee sprayt, dann verteidigst du die Freiheit. So zumindest habe ich die Karikaturisten im Video von Jürgen oben verstanden.
Re: Terror in Frankreich
Wenn hier jemandem mal danach ist, solches zu tun: Fertigt einfach eine Zeichnung davon an und verbreitet sie per Twitter und Co. Aber schreibt[/i] nicht darüber. Das wird einem dann vielleicht als terroristisches Manifest ausgelegt?http://dejure.org/gesetze/StGB/9a.html
(1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3)
1.die Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder oder ihre verfassungsmäßige Ordnung beschimpft oder böswillig verächtlich macht oder
2.die Farben, die Flagge, das Wappen oder die Hymne der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder verunglimpft,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer eine öffentlich gezeigte Flagge der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder oder ein von einer Behörde öffentlich angebrachtes Hoheitszeichen der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder entfernt, zerstört, beschädigt, unbrauchbar oder unkenntlich macht oder beschimpfenden Unfug daran verübt. Der Versuch ist strafbar.
Re: Terror in Frankreich
Nein, das wäre ja Sachbeschädigung.Pit hat geschrieben:Ist es in Ordnung,wenn ich an die Wand einer Moschee
"Fuck Mohammed"
Gruß Jürgen
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Re: Terror in Frankreich
Christen haben allerdings ein Gespür dafür verloren, dass das Kreuz selbst Karikatur ist. Die Evangelien stellen die Verspottung des Friedensfürsten explizit dar: inklusive Dornenkrone, Inschrift, Essigwasser. Eigentlich kann man das Kreuz als Karikatur nicht steigern.Pit hat geschrieben:So ist es.Petrus_Damiani hat geschrieben:Die von Jürgen geposteten Karikaturen sind dermaßen widerlich, daß ich zumindest die Wut, die zu dem Anschlag geführt hat, nachvollziehen kann. Für solche Karikaturen gibt es keine Rechtfertigung.
....
Interessant finde ich,dass es Zeitgenossen gibt - ich beziehe das nicht auf Dich,keine Frage - die sich wahnsinnig empören und zwar berechtigt,wenn Jesus so in einer "Karikatur" verunglimpft wird,aber nicht im Geringsten ein Problem damit haben,wenn so über Mohammed hergezogen wird,denn "Satire darf das!".
Ich kann verstehen,dass sich Muslime über solche - Mohammed betreffende - "Karikaturen" empören,nicht verstehen kann ich den Anschlag.
Während das Motiv des Gerechten, der unter Ungerechtigkeit als Schmerzensmann leiden muss, dem Judentum durch Jesaja vertraut ist, fand Mohammed dieses Motiv in seiner Jesusrezeption verstörend. Paulus spricht daher auch vom Ärgernis des Kreuzes.
Re: Terror in Frankreich
Was soll das heißen? Jesu Verspottung und sein ganzes Leiden insgesamt ist zu unserem HEIL gewesen, da ER das freiwillig auf sich genommen hat. Für uns! Das wird heute aber oft vergessen.overkott hat geschrieben: Christen haben allerdings ein Gespür dafür verloren, dass das Kreuz selbst Karikatur ist. Die Evangelien stellen die Verspottung des Friedensfürsten explizit dar: inklusive Dornenkrone, Inschrift, Essigwasser. Eigentlich kann man das Kreuz als Karikatur nicht steigern.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Terror in Frankreich
Edi,das ist richtig,denoch hat overkott Recht.
Warum haben die Römer denn damals Menschen,die sie wegen Hochverrat hinrichteten,gekreuzigt?;sie hätten sie doch auch z.B. enthaupten können.
Ein (!) Grund ist,dass der Verurteilte noch im Sterben und darüberhinaus lächerlich/verhöhnt werden sollte,deswegen auch die Dornen"krone" bei Jesus,das war bitterster Spott.
Warum haben die Römer denn damals Menschen,die sie wegen Hochverrat hinrichteten,gekreuzigt?;sie hätten sie doch auch z.B. enthaupten können.
Ein (!) Grund ist,dass der Verurteilte noch im Sterben und darüberhinaus lächerlich/verhöhnt werden sollte,deswegen auch die Dornen"krone" bei Jesus,das war bitterster Spott.
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Re: Terror in Frankreich
Eine schwierige Formulierung in vormoderner Sprache. Opfertheologisch ist sicher richtig, dass es keine größere Liebe gibt, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde, die am Leben bleiben. Der heilige Augustinus macht in seinem ersten Buch über De Civitate Dei klar, dass die Wohltat der Verehrung Christi im Lebenschenken und Lebenschonen liegt.Edi hat geschrieben:Was soll das heißen? Jesu Verspottung und sein ganzes Leiden insgesamt ist zu unserem HEIL gewesen, da ER das freiwillig auf sich genommen hat. Für uns! Das wird heute aber oft vergessen.overkott hat geschrieben: Christen haben allerdings ein Gespür dafür verloren, dass das Kreuz selbst Karikatur ist. Die Evangelien stellen die Verspottung des Friedensfürsten explizit dar: inklusive Dornenkrone, Inschrift, Essigwasser. Eigentlich kann man das Kreuz als Karikatur nicht steigern.
Re: Terror in Frankreich
Sehr passend:
Gruß Jürgen
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Re: Terror in Frankreich
Habe ich ja alles nicht bestritten, nur bleibt es für uns nicht beim Spott stehen.Pit hat geschrieben:Edi,das ist richtig,denoch hat overkott Recht.
Warum haben die Römer denn damals Menschen,die sie wegen Hochverrat hinrichteten,gekreuzigt?;sie hätten sie doch auch z.B. enthaupten können.
Ein (!) Grund ist,dass der Verurteilte noch im Sterben und darüberhinaus lächerlich/verhöhnt werden sollte,deswegen auch die Dornen"krone" bei Jesus,das war bitterster Spott.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Terror in Frankreich
Und das soll dann lustig sein - oder wie?Torsten hat geschrieben:Nein. Das ist nicht in Ordnung. Aber wenn du eine Zeichnung anfertigst, auf der zu sehen ist, wie jemand diesen Spruch an eine Moschee sprayt, dann verteidigst du die Freiheit. So zumindest habe ich die Karikaturisten im Video von Jürgen oben verstanden.
Zuletzt geändert von Juergen am Donnerstag 8. Januar 2015, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen
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Re: Terror in Frankreich
Natürlich steht es jeder Zeitung frei, das zu drucken, was sie für richtig hält und was in ihren Augen "anständig" ist. Das ist doch schon immer so - es besteht keine Veröffentlichungspflicht.Juergen hat geschrieben:Noch ein Nachtrag an User Caviteño, der für die uneingeschränkte Meinungsverbreitung ist.
Folgendes Video (lief bei arte) dauert zwar knapp 1 Stunde, aber es ist ganz interessant. Es lohnt sich, dies komplett anzusehen: http://tinyurl.com/qb3o2x4
Darin wird gezeigt, daß eben Satire nicht alles „darf“. Nicht in dem Sinne, daß etwas verboten wäre, sondern in dem Sinne, daß aus verschiedensten Gründen z.B. Zeitungen es ablehnen, bestimmte Sachen zu drucken oder auch, daß es eine "Tabugrenze im Kopf" gibt, die der Zeichner sich selbst gesetzt hat.
Ich denke, daß das Wort "Anstand" mal wieder aus der Mottenkiste geholt werden sollte; und gleichzeitig auch das gegenteilige Wort „unanständig“.
Man braucht keine Zensurbehörde, sondern nur anständige Satiriker.
Es ist allerdings ein Traum anzunehmen, daß die Definition des "Anstandes" flächendeckend im ganzen Lande ohne Zensur oder informeller Übereinkunft eingeführt werden könnte. Wie Ivo Matthäus bereits ausführt hat, wird Anstand von jedem anders definiert. Irgendjemand müßte festlegen, wo die Grenzen des "Anstandes" sind, was also veröffentlicht werden dürfte. Dies müßte dann nicht nur in D. gelten, sondern weltweit - das ist unrealistisch. Was soll getan werden, wenn eine Zeitung, ein Magazin oder ein Redakteur sich nicht an diese Übereinkunft hält? Soll mit einem Verbot hantiert werden? Spätestens dann würde sich die Frage nach einer Rechtsgrundlage (in diesem Fall einer Zensur) stellen. Die "gute" Absicht allein reicht eben nicht.
Die Unterschiede bei der Einschätzung, was die Presse veröffentlichen will, kannst Du im Augenblick hervorragend studieren. Während die deutsche Presse die Karrikaturen tlw. auf der ersten Seite bringt, werden sie in den US-Medien nur verpixelt gezeigt.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 59826.html
Aber nicht nur das Fehlen eines einheitlichen Standard der "Anständigkeit" spricht gegen entsprechende Regelungen. Viel wichtiger erscheint mir, daß jede Grenze, wie und wo sie auch immer von wem gezogen würde, die Tendenz hat, sich zu verschieben. Was heute noch anständig ist, wäre morgen bereits unanständig. Wahrscheinlich würde - je nach Ausgestaltung des Kriteriums "Anstand" - Sarrazin heute oder spätestens morgen beschimpft, ein "unanständiges" Buch geschrieben zu haben und Ulfkotte hätte Berufsverbot. "Kritische" Bücher oder Artikel würden einer Prüfung unterzogen, ob ihre Äußerungen nicht "unanständig" sind. Mißstände oder Probleme (z.B. mit islamischen Migranten, später vielleicht auch bei Solidarmaßnahmen für Partner - vulgo "Eurorettung") dürften dann nur noch im geschwurbelten Soziologen- oder Ökonomendeutsch in irgendwelchen Fachzeitschriften veröffentlicht werden, solange die Freiheit der Wissenschaft auch noch für diesen Bereich gilt und nicht durch eine "anständige" Forschung ersetzt wird. Willst Du in einem solchen Land leben?Doch gleichzeitig fiel auf, dass kein angelsächsisches Medium die Karikaturen zeigte, mehr noch, dass viele die Karikaturen in ihrer Berichterstattung verpixelten. So hält bei „New York Daily News“ der Hebdo-Herausgeber Charb plötzlich keine Mohammed-Karikatur mehr hoch, sondern ein verschwommenes Etwas.
(...)
Auch CNN verpixelte in seiner Liveberichterstattung die Karikaturen, in einer internen Rundmail des Senders, die von „Politico“ veröffentlicht wurde, hieß es: „Vermeiden Sie Nahaufnahmen, die die Karikatur zeigen.“ Als Grund schrieb CNNs „Senior Editorial Director“ Richard Griffiths dazu, dass sie die Bilder nicht zeigen würden, weil es von vielen Muslimen als ehrabschneidend verstanden werden könnte.
Mit dem Wort "Anstand" wird viel Schindluder getrieben, um die eigene (politische) Position zu stärken bzw. durchzusetzen. Ich erinnere nur an Schröder mit seinem "Aufstand der Anständigen". Man kann so versuchen, bei bestimmten Themen eine Art Staatsräson herzustellen, wer sich dagegen ausspricht ist "unanständig" oder seine Beiträge sind "nicht hilfreich". Dabei eignet sich der Ausdruck überhaupt nicht um bestimmte Ziele festzulegen - er ist viel zu unbestimmt; seine Deutungshoheit läge bei der Regierung oder einer Zensurkammer.
Erfreulich ist, daß es sich bei der ganzen Diskussion ein Problem von "gestern" handelt. Heute kann man niemanden daran hindern, seine Zeichnungen, Überlegungen oder Kommentare im Internet weltweit zu verbreiten. Die US-Medien mögen pixeln wie so wollen - wer die Karrikaturen sehen will, kann es auch. Jedenfalls solange - ggfs. im Namen des "Anstandes" - keine Internetzensur wie in China stattfindet.
Außerdem - wer kannte denn die in Frage stehende französische Zeitschrift in D. vor dem Anschlag? Das deutsche Satiremagazin Titanic hat eine Auflage von < 1., der Eulenspiegel kommt auf 11. - beides sind Monatszeitschriften. Sowohl ihre Reichweite als auch ihr Leserkreis also sind begrenzt. Die islamkritischen PI-News hat dagegen fünfstellige Besucherzahlen - täglich(!). Hier wird auch das Dilemma bei Anwendung des Kriteriums "Anständigkeit" deutlich - es handelt sich um ein Internetmagazin. Wie soll hier die "Anständigkeit" durchgesetzt werden?
Lohnt sich deswegen die ganze Aufregung und rechtfertigt es die Forderung nach Einschränkung der Pressefreiheit im "Namen der Anständigkeit"?
Calm down - die Forderung nach Einführung einer "Anständigkeitszensur" bei den Journalisten, sei es im Wege des vorauseilenden Gehorsams oder durch eine staatliche oder selbstverwaltete Institution, ist eine Überreaktion.
Re: Terror in Frankreich
Aber zutreffend. Nicht alles ist Karrikatur.Torsten hat geschrieben:Das ist nicht lustig.
https://twitter.com/LatuffCartoons/stat ... 14/photo/1
Re: Terror in Frankreich
Die Amerikaner und Engländer wissen, dass man sich manchen Dollar in der Terrorbekämpfung ersparen kann, wenn man keine Informationspolitik à la Emser Depesche betreibt.Caviteño hat geschrieben:Calm down - die Forderung nach Einführung einer "Anständigkeitszensur" bei den Journalisten, sei es im Wege des vorauseilenden Gehorsams oder durch eine staatliche oder selbstverwaltete Institution, ist eine Überreaktion.Doch gleichzeitig fiel auf, dass kein angelsächsisches Medium die Karikaturen zeigte, mehr noch, dass viele die Karikaturen in ihrer Berichterstattung verpixelten. So hält bei „New York Daily News“ der Hebdo-Herausgeber Charb plötzlich keine Mohammed-Karikatur mehr hoch, sondern ein verschwommenes Etwas.
(...)
Auch CNN verpixelte in seiner Liveberichterstattung die Karikaturen, in einer internen Rundmail des Senders, die von „Politico“ veröffentlicht wurde, hieß es: „Vermeiden Sie Nahaufnahmen, die die Karikatur zeigen.“ Als Grund schrieb CNNs „Senior Editorial Director“ Richard Griffiths dazu, dass sie die Bilder nicht zeigen würden, weil es von vielen Muslimen als ehrabschneidend verstanden werden könnte.
Die Emser Depesche löste eine Lawine an Kriegen aus, die Europa und die Welt für die nächsten 70 Jahre erschütterte.
Eine Berliner Immer-feste-druff-Haltung bei der Pressefreiheit zeigt, dass manche Deutsche aus der Geschichte nix gelernt haben.
Re: Terror in Frankreich
Warum Selbstbeherrschung bei Journalisten in Deutschland anders als in Amerika oder Großbritannien nicht funktioniert, führt uns Kai Gniffke vor Augen: Sie funktioniert nur solange, wie Journalisten nicht die Façon verlieren. Oder anders ausgedrückt: Wir sind so lange mit Hanns-Joachim Friedrichs einer Meinung, bis die Probe aufs Exempel gefordert wird. Es ist unprofessionell, dass der ARD-Chefredakteur sich so platt zum Betroffenheitsjournalismus bekennt, statt Fakten zu berichten, Hintergründe zu den geistigen Grundlagen von Gewalt zu analysieren ( sowohl bei Journalisten, als auch bei Terroristen ) und sich im Kommentar zur Freiheit und ihren Grenzen sowie zur politischen Vernunft zu beschränken. Wie etwa hätte Betroffenheitsjournalist Gniffke reagiert, wenn in Deutschland eine satirische Schmähschrift das Judentum angegriffen hätte und der Konflikt gewaltsam eskaliert wäre?
Re: Terror in Frankreich
In den USA werden Dinge wie Karikaturen nicht so frei abgedruckt, wie bei uns. In den Punkten gilt die USA dann bei manchen als rückständig oder prüde. Ich würde da eher sagen, daß in den Punkte noch Anstand herrscht.Caviteño hat geschrieben:Die Unterschiede bei der Einschätzung, was die Presse veröffentlichen will, kannst Du im Augenblick hervorragend studieren. Während die deutsche Presse die Karrikaturen tlw. auf der ersten Seite bringt, werden sie in den US-Medien nur verpixelt gezeigt.
Auch das ist ein Traum.Caviteño hat geschrieben:…Aber nicht nur das Fehlen eines einheitlichen Standard der "Anständigkeit" spricht gegen entsprechende Regelungen. Viel wichtiger erscheint mir, daß jede Grenze, wie und wo sie auch immer von wem gezogen würde, die Tendenz hat, sich zu verschieben. Was heute noch anständig ist, wäre morgen bereits unanständig.
Das Niveau sinkt immer weiter. Andere würden es positiv ausdrücke und bejubeln, daß Tabus fallen und die Menschen „freier“ werden. Es ist aber ein Scheinfreiheit. Kaum etwas, das gestern als unanständig gilt, wird heute als anständig angesehen. (Außer in den Fällen, wo auch das Falsche oder Schlechte neuerdings als gut angesehen wird.) Umgekehrt passiert es aber massenhaft.
Gruß Jürgen
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Re: Terror in Frankreich
Das meinst du umgekehrt, oder?Juergen hat geschrieben:Kaum etwas, das gestern als unanständig gilt, wird heute als anständig angesehen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Terror in Frankreich
Das ZDF verwechselt Freiheit mit Anarchie und bejubelt eine Satire, die meint, alles zu dürfen ( und sich daher auch über nichts wundern muss ). Das hängt mit einer mangelnden Reflexion des Grundgesetzes zusammen. Das Bekenntnis zur Verantwortung vor Gott und der Würde eines jeden Menschen führt zur Selbstbeschränkung des Staates auf die Rolle des Konfliktvermittlers. Dabei wird das grundlegende Bekenntnis zu den verschiedenen Freiheiten im bürgerlichen Recht konkretisiert und für den einzelnen begrenzt. Ihre Grenzen sollten an sich auch Journalisten kennen. Satirische Gewaltverherrlichung in der linken Szene motiviert denn auch Linksextremisten etwa in Leipzig zum Feldzug gegen eine Polizeistation. 16 Angriffe mussten die Polizisten schon auf sich ergehen lassen. Jüngst fürchteten wieder zwei Polizisten um Leib und Leben.Juergen hat geschrieben:Das Niveau sinkt immer weiter. Andere würden es positiv ausdrücke und bejubeln, daß Tabus fallen und die Menschen „freier“ werden. Es ist aber ein Scheinfreiheit. Kaum etwas, das gestern als unanständig gilt, wird heute als anständig angesehen.
Re: Terror in Frankreich
Das mag in vielen Fällen so sein.Juergen hat geschrieben:Auch das ist ein Traum.Caviteño hat geschrieben:…Aber nicht nur das Fehlen eines einheitlichen Standard der "Anständigkeit" spricht gegen entsprechende Regelungen. Viel wichtiger erscheint mir, daß jede Grenze, wie und wo sie auch immer von wem gezogen würde, die Tendenz hat, sich zu verschieben. Was heute noch anständig ist, wäre morgen bereits unanständig.
Das Niveau sinkt immer weiter. Andere würden es positiv ausdrücke und bejubeln, daß Tabus fallen und die Menschen „freier“ werden. Es ist aber ein Scheinfreiheit. Kaum etwas, das gestern als unanständig gilt, wird heute als anständig angesehen. (Außer in den Fällen, wo auch das Falsche oder Schlechte neuerdings als gut angesehen wird.) Umgekehrt passiert es aber massenhaft.
Wir diskutierten hier jedoch die Verpflichtung zur "Anständigkeit" bei Presseveröffentlichungen. Wie ich bereits ausführte, befürchte ich, daß falls Regeln informell oder legislativ eingeführt würden, diese im Laufe der Zeit immer enger gefaßt und so die Presse gegängelt würde. Die Meinungsbeeinflussung wäre noch leichter, weil bestimmte unerwünschte Themen, denen "Unanständigkeit" bescheinigt wird, nicht mehr von der Presse behandelt werden könnten. Sie wären im öffentlichen Diskurs nicht mehr existent, obwohl sie natürlich weiterhin bestehen.
Re: Terror in Frankreich
Es geht nicht allgemein um die Behandlung von Themen in der Presse, sondern um Satire und Karikaturen.Caviteño hat geschrieben:Das mag in vielen Fällen so sein.Juergen hat geschrieben:Auch das ist ein Traum.Caviteño hat geschrieben:…Aber nicht nur das Fehlen eines einheitlichen Standard der "Anständigkeit" spricht gegen entsprechende Regelungen. Viel wichtiger erscheint mir, daß jede Grenze, wie und wo sie auch immer von wem gezogen würde, die Tendenz hat, sich zu verschieben. Was heute noch anständig ist, wäre morgen bereits unanständig.
Das Niveau sinkt immer weiter. Andere würden es positiv ausdrücke und bejubeln, daß Tabus fallen und die Menschen „freier“ werden. Es ist aber ein Scheinfreiheit. Kaum etwas, das gestern als unanständig gilt, wird heute als anständig angesehen. (Außer in den Fällen, wo auch das Falsche oder Schlechte neuerdings als gut angesehen wird.) Umgekehrt passiert es aber massenhaft.
Wir diskutierten hier jedoch die Verpflichtung zur "Anständigkeit" bei Presseveröffentlichungen. Wie ich bereits ausführte, befürchte ich, daß falls Regeln informell oder legislativ eingeführt würden, diese im Laufe der Zeit immer enger gefaßt und so die Presse gegängelt würde. Die Meinungsbeeinflussung wäre noch leichter, weil bestimmte unerwünschte Themen, denen "Unanständigkeit" bescheinigt wird, nicht mehr von der Presse behandelt werden könnten. Sie wären im öffentlichen Diskurs nicht mehr existent, obwohl sie natürlich weiterhin bestehen.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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