phylax hat geschrieben:
Es täte der Kirche tut, aus diesem Grund sich eher mit dem Begriff der geordneten Sexualität anzufreunden.
Das tut sie. Die geordnete Sexualität findet in der Ehe statt. Jetzt können wir über den Begriff der Ordnung diskutieren, meiner bescheidenen Auffassung nach reden wir hier aber von einer sakramentalen Ordnung, also von der Ordnung, die von Gott kommt.
Wenn ich Ordnung nur vom Menschen aus betrachte, dann kann ich sogar sündhaftes Verhalten kultivieren. Das macht die heutige Gesellschaft im ausgeprägten Maße.
Es gibt Paare, die in Treue zusammenleben, ohne verheiratet zu sein. Die Gründe für den Verzicht auf die Eheschließung mögen unterschiedlich sein, sind oft jedoch von außen aufgezwungen, z.B. fehlende Wirtschaftskraft oder nicht geklärte berufliche Entwicklungen.
Dann darf man die Treue dieser Paare anerkennen, wie auch die anderen Werte. Wir sollten uns freuen, dass diese Paare so gute Werte praktizieren. Die angeführten Gründe sind keine. Man kann die Ehe nicht weniger wertschätzen, weil es Menschen gibt, die ihr Leben durchplanen.
Dieses Kontrollieren und Verplanen des eigenen Lebens (wann habe ich wieviel Geld und dann auch einen guten Job und kann ich mir dieses oder jenes leisten) ist eben genau das: eine Entscheidung gegen Gott. Es ist das gleiche wie Geburtenplanung. Die Besonderheit einer Ehe ist doch gerade, das sich in Gott getragen fühlen und das sich darauf einlassen, dass Gott einen schon recht lenken wird, weil man von Gott mit genau diesem Menschen beschenkt wurde und mit ihm eine Verbindung vor Gott aufbauen will.
Wenn man glaubt, Gott wird einen Recht führen und hat großes getan, einem diesen Menschen zur Seite zu stellen, dann ist das ein echtes Geschenk.
Diese Gesichtspunkte spielten in der Zeit Jesu, wo man mit der Geschlechtsreife gleichzeitig wirtschaftlich autark sein konnte,keine so große Rolle. Kirchliches REcht o.K., aber es muss in Liebe ausgeübt werden.
Es ist keine Ausrichtung auf die Liebe, wenn man das kirchliche Recht dem subjektiven Kontrollwahn der heutigen Menschen anpasst. Dann sind wir nämlich bei der menschlichen Ordnung und weg von Gottes Willen. Es kann keine Gradualität in diesen Fragen geben, denn positive Werte auch nicht in nicht-ehelichen Bindungen sind für sich ein vollkommen positiver Wert. Das macht aber aus der Beziehung keine anteilig gute, was Gradualität aussagen würde, das auch eine abgestufte, unperfekte Beziehung aus kirchlicher Betrachtung heraus in sich vollkommen wäre - eben auf einer tieferen Stufe. Das ist ein falsches Signal. Der Mensch bewegt sich immer in Relation zum Ideal, deshalb kann aber nicht jede Relation als in sich eigenes Ideal gewertet werden.