Wenn schon Synodenteilnehmer von Manipulation sprechen bei der Erstellung dieses Zwischenberichtes, dann frage ich mich allen Ernstes, was soll das ganze? Meine Fragen dazu wären: Warum werden die Redenbeiträge eigentlich nicht veröffentlicht?
Warum sagt der Papst erst, alle sollen frei sprechen und auf Stellungnahmen anderer reagieren, dann wird aber einseitig im Zwischenbericht eine Linie durchgezogen, die andere Seite spiegelt sich aber doch nicht wider? Warum wird immer von neuer Barmherzigkeit geredet? War die Kirche etwa bisher nicht barmherzig, etwa im Bußsakrament? Warum hat man jetzt das eigenartige Gefühl, dass viele Stellungnahmen der letzten Päpste zu den behandelten Themen als ad absurdum hingestellt werden? Warum werden die vielen hunderttausende christlich gelebten Ehen nicht pastoral eindeutiger gestärkt?
Das hatte ich mir eigentlich von der Synode erhofft, dass man in der heutigen gesellschaftlichen Situation als christliches Ehepaar in seinem Glauben gestärkt wird! Was die Kirche stattdessen macht, erinnert mich ziemlich stark an die kosmetischen Korrekturen, die schon seit längerem in der Bildungspolitik Einzug gehalten haben. Wenn die Schüler immer dümmer werden, dann nicht, weil die Lehrer mies sind, sondern weil der "Stoff" überfordert. Also werden die Ansprüche gesenkt, damit der Schnitt wieder stimmt. Was früher eine 5 war, ist heute eine 3 und "ungenügend" heißt jetzt "nicht mehr ganz so gut". Das Ideal wird aufgegeben zu Gunsten eines Verfalls. Das Motto: "Wenn alle dem Untergang entgegenstreben, wäre es töricht, nicht mitzustreben."
Ich bin immer noch total fassungslos ob der Aussage von Kardinal Marx:
Jesus habe kein Gesetzbuch geschrieben, sondern Wege zum Leben gezeigt.
Was? Ich wiederhole nochmal die Aussage eines der wichtigsten Kurienkardinäle:
Jesus habe kein Gesetzbuch geschrieben, sondern Wege zum Leben gezeigt.
Wieso wird der Mann nicht sofort irgendwohin versetzt, wo er keinen Schaden mehr anrichtet? Er hat ganz klar seine Berufung verfehlt. Es erschließt sich mir nicht, wie jemand, der es eigentlich besser wissen müsste, so einen Schwachsinn von sich geben kann. Selbst mir als Laien-Theologen leuchtet ein, dass das Blödsinn ist. Wenn wir Jesus als Teil der Trinität sehen, und Jesus wesensgleich mit dem Vater und dem Heiligen Geist ist, der immer war uns sein wird, dann kann diese Aussage so schon nicht mehr stimmen. So dürfte Gott ja selbst Mose angewiesen haben, die 10 Gebote aufzuschreiben und auch inspirierend auf die Evangelisten, wie die Kirchenväter eingewirkt haben. Und eine andere Sichtweise kann für die Kirche gar nicht maßgeblich sein. Im Grunde ist die Aussage von Marx ketzerisch. Darüberhinaus ist sie eine Lüge. Ein Kardinal, der das Volk Gottes belügt. Mag sich jeder dazu denken, was er will, aber ich glaube, dass
[Marx] schon lange einem anderen Herren dient.