Eremit1994 hat geschrieben:Ich habe mich in meine Ausführungen selbst ausdrücklich miteinbezogen. Man muss sich selbst u. seinen Lebensstil immer kritisch hinterfragen u. versuchen, noch einfacher zu leben u. mehr für Menschen in Not zu tun.
Kauf dir eine Diogenes-Biografie. Da steht alles über die maximale Bedürfnislosigkeit.
Eremit1994 hat geschrieben:Ich habe außerdem beschrieben, wie man die Entscheidung über seinen Lebensstil m.E. treffen sollte, nämlich nicht schematisch, sondern individuell, im Gespräch mit Gott. Das kann für jeden anders aussehen, seiner Persönlichkeit entsprechend, von Gott gestellten Aufgaben, Berufung, Beruf, Familie oder nicht, Interessen, Hobbys. Jeder Mensch benötigt einen anderen materiellen, seelischen u. geistigen Lebensstandard, hat andere Bedürfnisse, um sich wohlfühlen zu können.
Entschuldige, aber deine Ausführungen waren an keiner Stelle derart differenziert. Du hast klar formuliert, dass es "der Nächstenliebe widerspricht, wenn man einen wohlhabenden Lebensstil hat u. in anderen Erdteilen Menschen in Not u. Elend leben, kein Dach über dem Kopf haben, zu wenig zu essen u. vor Hunger u. eigentlich heilbaren Krankheiten sterben."
Doch wann ist man "wohlhabend"? Vermutlich schon dann, wenn man über seinen Lebensstil in einem gewissen Rahmen entscheiden kann. Wäre man arm, würden sich etliche Fragen nämlich von selbst erledigen.
Eremit1994 hat geschrieben:Zu mir: Ich lebe ein einfaches Leben am Rande des Existenzminimums (für deutsche Verhältnisse). Und Tele u. Internet brauche ich als intellektuell orientierter Mensch - wie oben ausgeführt - um meine Aufgaben von Gott erfüllen zu können, z.B. hier etwas zu schreiben u. zur Meinungsbildung beizutragen. Ich habe übrigens eine langsame I-verbindung einer Flat für 20 € pro Monat

Außerdem habe ich einen billigen, gebrauchten PC. Das nur zur Info, weil ich hier persönlich angesprochen wurde.
Das ist alles ehrbar, aber wer garantiert dir, dass nicht ein noch strengerer Asket kommt und dir vorwirft, dass wegen den 240€, die du pro Jahr völlig nutzlos für das Internet ausgibst, in Afrika soundsoviel Kinder gestorben sind? Kann es etwas wichtigeres geben, als das Leben dieser Kinder?
Dieses Problem ist letztlich nicht lösbar, sonst trinken wir demnächst alle aus der hohlen Hand, schließlich sind Gläser Luxus, wenn es auch anders geht. Wie du eben so schön differenziert hast: Jeder muss erstmal selber schauen. Nur muss man dann vorsichtig sein, jemandem vorzuwerfen, er lebe nicht evangeliumsgemäß. Man soll nicht prassen, aber wenn jemand 30 Jahre für ein schickes Haus den Buckel krumm macht, dann kann man ihm das auch gönnen können.
Eremit1994 hat geschrieben:Ich kritisiere hier Luxus, der über einen durchschnittlichen Lebensstandard hinausgeht. Das ist aus christlicher Sicht verwerflich u. widerspricht der Nächstenliebe.
Nur ist das halt ein schwieriges Kriterium. Was ist ein durchschnittlicher Lebensstandard? Irgendetwas genormtes? 100 qm gehen, 110 sind zuviel? Opel ja, Audi nein?
Eremit1994 hat geschrieben:Die Reaktionen sind vielleicht deshalb so negativ u. emotional, weil einige möglicherweise ein schlechtes Gewissen haben. 'Ein getroffener Hund bellt.'

In Bezug auf meine Person muss ich dich enttäuschen. Ich kritisiere deine Äußerungen, weil ich sie für undifferenziert und teilweise, vor allem in Bezug auf angebliche biblische Befunde, auch für falsch halte. Rückfragen bist du ausgewichen, stattdessen wird hübsch ad hominem argumentiert. Dergestalte Vorwärtsverteidigung macht dein Vorgehen nicht gerade sympathischer. Überzeugend ist es erst recht nicht.