ottaviani hat geschrieben:ich bin ganz im einklag mit dem nachfolger petri wo dieser im einklang mit seinen vorgängern ist
Mit welchen Vorgängern? Mit denen, die wiederum ihre Vorgänger aus dem Grab geholt, ihnen den Prozeß gemacht und sie dann in den Tiber geworfen haben?
(Ok, das war unfair, ich verstehe schon, daß Du die Lehre und nicht das Verhalten meinst...aber das bot sich gerade so an...)
Aber ernsthaft: EInes der Lieblings-dicta der Piusbruderschaft (der ich übrigens auch eine Zeit lang gedanklich durchaus sehr nahe stand) ist ja, daß die Kirche "aller Zeiten" dies und jenes "immer gelehrt" habe, wovon nun die Kirche "im Konzil" (von manchen gar polemisch als die "VII-Sekte" bezeichnet...) abgerückt und dadurch häretisch geworden sei.
Und genau das glaube ich nicht. Ich denke vielmehr, daß hier die Kirche der "pianischen Epoche" (die sich natürlich auch gerne mit einem überhistorischen, "ewig gültigen" Nimbus umgab) mit der Kirche insgesamt verwechselt wird...was natürlich im Einzelfall gezeigt werden müßte, keine Frage, aber das ist so die Schlußfolgerung, die ich für mich nach einigen Jahren des Beobachtens gezogen habe.
Das Hauptproblem mit der Argumentation der Piusbruderschaft ist für mich aber wirklich, wie sie rechtfertigt, daß der Hl. Geist am Vorabend des Konzils (wann genau, ist natürlich auch noch einmal die Frage!) die Grpßkirche verlassen haben und sich quasi auf Erzbischof Lefebvre und seinen Anhängern niedergelassen haben soll. Wenn wir diese Möglichkeit prinzipiell annehmen, sägen wir uns als Katholiken doch den eigenen ekklesiologischen Ast ab, auf dem wir allen anderen Konfessionen gegenüber sitzen - oder?!
P.S.: War "semper idem" eigentlich Kard. Ottavianis Leitspruch?
"Rahner wollte (wg. einer pos. Stellungnahme zu Küngs Unfehlbarkeitskritik) a.d. Beirat von 'Publik-Forum' austreten und sagte zu mir: 'Da hört für mich jede, jede Diskussion auf. Darüber rede ich nicht mit denen,aus,fertig,basta.'" (H. Vorgrimler)