Wikipedia hat geschrieben:Nuno Álvares Pereira (auch bekannt als Heiliger Nuno de Santa Maria) (* 24. Juni 1360 in Cernache do Bonjardim, Portugal; † 1. November 1431 in Lissabon) war ein Karmelit und berühmter portugiesischer Heerführer. Er war Sohn des Priors Álvaro Gonçalves Pereira und dessen Frau Iria Gonçalves do Carvalhal. Im Jahr 2009 wurde er von der katholischen Kirche heilig gesprochen. Nach der Revolution von 1383 befand sich Portugal in einer schwierigen Auseinandersetzung mit dem benachbarten Königreich von Kastilien. In Portugal war mit König Ferdinand I. der letzte Herrscher aus der Dynastie der Burgunder ohne männlichen Erben verstorben. Über Ferdinands Tochter, die mit König Johann I. von Kastilien verheiratet war, hätte Portugal eigentlich als Erbschaft an die kastilische Krone fallen sollen. Dagegen revoltierte die portugiesische Bevölkerung. Johann von Avis, ein nichtehelicher Halbbruder Ferdinands, setzte sich an die Spitze des Aufstandes. Als Kastilien mit einer großen Streitmacht nach Portugal einfällt, erklärt ihn die Cortes, das portugiesische Adelsparlament, zum „Verteidiger des Vaterlandes“. Nuno Álvares Pereira stand als Heerführer loyal auf der Seite Johanns von Avis. Er wird als ebenso fromm wie als begnadeter strategischer Taktiker beschrieben. 1385 kam es dann zur Entscheidung, die kastilischen und portugiesischen Heere trafen in der Schlacht von Aljubarrota aufeinander. Dabei waren die Kastilier den Portugiesen zahlenmäßig überlegen und besser bewaffnet. Trotzdem gelang es den Portugiesen, einen überwältigenden Sieg zu erringen, was besonders dem strategischen Genie des Nuno Álvares Pereira zugeschrieben wird. Mit diesem Sieg waren die kastilischen Ansprüche auf Portugal dauerhaft abgewehrt. Johann von Avis wurde von den Cortes zum König ausgerufen, als Johann I. von Portugal und begründete so die zweite portugiesische Dynastie, das Haus Avis. Nuno Álvares Pereira wurde zum Nationalhelden, der dankbare König überhäufte ihn mit Ehren und materiellem Besitz. Über die Hochzeit von Nunos Erbtochter Beatriz mit Alfons von Braganza, unehelicher Sohn von Johann I., fiel dieser Besitz später zum großen Teil an die Familie Braganza und bildete so die Basis für den Aufstieg der Familie zur bedeutendsten Adelsfamilie Portugals, was dem Hause Braganza 1640 erlaubte, selbst den portugiesischen Thron zu besteigen. Einem Gelübde folgend gründete Nuno Álvares Pereira das Karmelitenkloster von Lissabon (Convento do Carmo), dessen Ruine heute eine berühmte Sehenswürdigkeit der portugiesischen Hauptstadt ist. Dort wurde er nach seinem Tode auch bestattet. Nuno Álvares Pereira entstammte einer illustren Adelsfamilie und schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein. Erst im Alter von 62 Jahren, nach dem Tod seiner Frau, trat er in das von ihm gestiftete Karmeliterkloster in Lissabon ein, wo er auf eigenen Wunsch die niedrigsten Dienste verrichtete und sich selbst fortan Nuno de Santa Maria nannte. Im Zentrum seiner Spiritualität stand eine besonders innige Verehrung der Jungfrau und Gottesmutter Maria. Als Nuno Álvares Pereira 1431 im Rufe der Heiligkeit starb, nahm der gesamte königliche Hof an seiner Beisetzungsfeier teil. Bald nach seinem Tod setzte ein reger Pilgerstrom zu seinem Grab ein, wo die Menschen seine Fürsprache in ihren Nöten anriefen. Es entstanden zahlreiche Lieder, die die Tugenden des „Santo Condestável“ (Heiliger Marschall) priesen. Wegen seiner großen Frömmigkeit wurde Nuno Álvares Pereira 1918 von der katholischen Kirche selig gesprochen. Am 26. April 2009 wurde Nuno Álvares Pereira durch Papst Benedikt XVI. heilig gesprochen.
Heilige des Tages
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01. November: Hl. Nonius de Santa Maria

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Re: Heilige des Tages
01. November: Hl. Vigor, Bischof von Bayeux
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Vigor, Ep. (1. al. 2., 3., 5. Nov., 21. März). Dieser hl. Bischof von Bayeux (Bajocae) im nördlichen Frankreich, dessen Name auch ins Mart. Rom. eingetragen ist, nach Gall. chr. der siebente in der Reihenfolge, war in der Landschaft Artois von reichen Eltern geboren. Zum Jünglinge herangewachsen, verließ er mit seinem Freunde Theodemir sein Heimatland und kam in die Gegend von Bayeux. Seine Eltern, welche ihn dem hl. Vedastus übergeben hatten, wollten nämlich mit Gewalt verhindern, daß er ins Kloster trete. Zunächst arbeitete der Heilige an der Ausrottung des Heidenthums zu Roduerum. Gott segnete sein Bemühen. Ein von ihm getauftes und bald hernach gestorbenes Kind erweckte er wieder zum Leben. Er heilte Blinde, Stumme und Kranke jeder Art, und tödtete eine Schlange, welche das Volk lange Zeit in Schrecken gesetzt hatte. Nach dem Tode des damaligen Bischofs von Bayeux, den man für den hl. Contestus hält, wurde er zu dessen Nachfolger erwählt. Das Proprium von Bayeux, außer Arnold Wion die einzige Quelle, aus welcher seine Geschichte theilweise entnommen werden kann, setzt hinzu, daß er auf dem nahe gelegenen Hügel Phaunus ein Götzenbild zerbrochen und an dessen Stelle eine Kirche erbaut habe, wonach der Hügel den Namen mons Chrismatis, Berg der Salbung erhielt. Ebenso schreibt man ihm die Gründung des Klosters Cerare (Cerisi, zu, welches die Normannen wieder zerstörten. Er starb wahrscheinlich vor der Mitte des 6. Jahrh. (um d. J. 530) und wurde auf dem Berge der Salbung begraben. Sein Nachfolger war Leucadius, der im J. 538 das dritte Concilium von Orleans unterschrieb. Sein Fest wird dermalen zu Bayeux am 5., zu Coutances und Arras am 3. Nov. begangen. Am 21. März wurde ehedem seine Translation nach Centula (St. Rignier) gefeiert (III. 257). Die Kirche seines Namens bei Bayeux ist dermalen Pfarrkirche. Bei Ranbeck (IV. 263) findet er sich als Bischof abgebildet; auf seinen Befehl zieht der bei ihm befindliche Theodemir den Drachen mit umwundener Stola in's Meer. (Guerin.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: In Commemoratione Omnium Fidelium Defunctorum (Allerseelen)
Wikipedia hat geschrieben:[...] Der Allerseelentag am 2. November geht auf Abt Odilo von Cluny zurück; er hat diesen Gedenktag in allen von Cluny abhängigen Klöstern eingeführt. Das Dekret Odilos vom Jahr 998 ist noch erhalten. Bald wurde der Allerseelentag auch außerhalb der Klöster gefeiert. Für Rom ist er seit Anfang des 14. Jahrhunderts bezeugt. Von Cluny aus verbreitete sich der Allerseelentag in der ganzen katholischen Kirche. [...]
Zur ersten Messe:Allmächtiger Gott, wir glauben und bekennen, dass du deinen Sohn als Ersten von den Toten auferweckt hast. Stärke unsere Hoffnung, dass du auch unsere Brüder und Schwestern auferwecken wirst zum ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Zur zweiten Messe:Fidélium, Deus, ómnium Cónditor et Redémptor: animábus famulórum famularúmque tuárum remissiónem cunctórum tríbue peccatórum; ut indulgéntiam, quam semper optavérunt, piis supplicatiónibus consequántur:
Qui vivis et regnas cum Deo Patre, in unitate Spiritus Sancti, Deus, per omnia saecula saeculorum.
Zur dritten Messe:Deus, indulgentiárum Dómine: da animábus famulórum famularúmque tuárum refrigérii sedem, quiétis beatitúdinem et lúminis claritátem.
Per Dominum.
Deus, véniæ largítor et humánæ salútis amátor: quaesumus cleméntiam tuam; ut nostræ congregatiónis fratres, propínquos et benefactóres, qui ex hoc saeculo transiérunt, beáta María semper Vírgine intercedénte cum ómnibus Sanctis tuis, ad perpétuæ beatitúdinis consórtium perveníre concédas.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Acindynus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Acindynus et Soc. MM. (2. Nov.) Der hl. Acindynus litt mit den hl. Pegasius, Aphthonius, Elpidephorus, Anempodistus und ihren Gefährten den Martertod in Persien unter dem Könige Sapor. Acindynus, Pegasius und Anempodistus wurden, weil sie sich weder durch Drohungen noch durch Schmeicheleien zum Götzendienst verleiten lassen wollten, auf des Königs Geheiß mit Ruthen gestrichen und mit Feuer gebrannt, welches ihnen jedoch keinen Schaden zufügte. Zwar verlor der König zur Strafe für diese Grausamkeit an den Heiligen die Sprache und erlangte sie wieder auf die Fürbitte der Martyrer; allein er stand keineswegs von seiner Unmenschlichkeit ab, sondern ließ sie auf's Neue martern. Als auf ihr Gebet die Götzenbilder umstürzten und sie selbst aus einem siedenden Kessel unversehrt hervorgingen, machte dieß so großen Eindruck auf einen Diener des Königs, auf den schon genannten Aphthonius, daß er sich sogleich zum Christenthum bekehrte. Er wurde auf der Stelle enthauptet und von den Christen begraben. Gleichen Tod erduldete auch ein vornehmer Mann, Elpidephorus mit Namen, weil er für die drei hl. Martyrer sprach, als sie eben wieder entsetzlich gepeitscht wurden. Zuletzt wurden diese drei selbst in einen feurigen Ofen geworfen und beschlossen darin ihr Leben im J. 330 n. Chr.
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Ambrosius, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ambrosius, Abb. (2. Nov.) Der hl. Ambrosius war Abt des Klosters St. Moriz (Agaunum) im Canton Wallis in der Schweiz und lebte unter dem König Sigismund von Burgund, der dieses Kloster restaurirte. Er selbst folgte dem hl. Hymnemodus und hatte den hl. Achida (Achidus) zum Nachfolger. Er starb etwa um 560. Sein Name steht am 2. Nov. im röm. Martyrologium. (Buc.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Carterius und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Carterius (Cartherius) et Soc. MM. (2. Nov.). Die hhl. Carterius, Styriacus, Tobias, Eudoxius, Agapius (Agapitus) und ihre Gefährten erlangten nach dem Mart. Rom. zu Sebaste in Armenien die Martyrpalme.
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Eustochium, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Eustochium, V. M. (2. Nov.) Diese hl. Eustochium hat nach dem Mart. Rom. unter Julian dem Abtrünnigen zu Tarsus in Cilicien nach vielen erlittenen Peinen unter Gebet ihren Geist in die Hände ihres himmlischen Bräutigams übergeben. (El.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Georgius, Bischof von Vienne
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Georgius, (2. Nov.), Bischof von Vienne, dessen Reliquien nach den Bollandisten (Jun. VI, 127) im J. 1251 aufgefunden und erhoben wurden, blühte nach Migne um die Mitte des 7. Jahrhunderts und soll nach dem hl. Ado, einem seiner Nachfolger, im J. 669 gestorben seyn. Seinen Namen enthält auch das Mart. Rom. am 2. November. (Mg., El.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Justus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Justus, (2. Nov.), ein Martyrer zu Triest, welcher nach dem Mart. Rom. unter dem Kaiser Diokletian und dem Statthalter Manatius gelitten hat. (El.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Marcianus, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Marcianus, Conf. (2. Nov. al. 18. Jan.) Der hl. Bekenner und Eremit Marcianus aus Cyrus in Syrien stammte aus einer angesehenen Familie. Nicht bloß war er von außergewöhnlicher Leibesschönheit, sondern er hatte auch einen sehr gebildeten, lebhaften Geist. Allein er verschmähte alle Erdengröße und wollte nichts als ein treuer Christ werden. Deßhalb begab er sich frühzeitig in die Wüste von Chalcis, wo er eine enge Höhle bewohnte, um einzig dem Gebete, der Beschaulichkeit und der Abtödtung zu obliegen. Unablässig las er in den heiligen Schriften, worauf er wieder Psalmen sang und betete. So kam es, daß er in die Geheimnisse des Glaubens große Einsicht erhielt und mit Salbung und Nachdruck zu denen, die ihn besuchten, darüber redete. Hiedurch gelangte er zu großem Ansehen. Er starb um d.J. 387 und wird bei den Griechen (Jan. II. 181) am 18. Jan., bei den Lateinern (nach dem Mart. Rom. und dem El.) am 2. Nov. verehrt. Sehr denkwürdig ist die Antwort, welche er einigen syrischen Bischöfen die ihn um eine Unterweisung baten, gegeben haben soll. »Der Herr selbst spricht jeden Tag zu uns durch seine Geschöpfe und durch die Herrlichkeit des Weltalls, die vor unsern Augen ausgebreitet ist; Er selbst spricht zu uns durch sein Evangelium, wie wir Gott lieben sollen und den Nächsten wie uns selbst. Wenn nun die Menschen Ihn selbst nicht beachten, was könnte der sündige Marcian noch sagen?« – Die Priesterwürde, welche ihm öfter angeboten wurde, lehnte er beharrlich ab. Sein Grab wurde häufig besucht. (Mg. But.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Maura, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Maura (2. Nov.), eine Schottische Jungfrau, welche im neunten Jahrhundert lebte und ein Kloster gründete, welches der spätern Stadt Kilmore (Cellula Maurae) den Ursprung gab. Sie starb im J. 899, und findet sich auch im Elenchus mit dem Beisatze prope Kuningam in Scotia. (Mg.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Publius und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Publius et Soc. M. M. (2. Nov.). Die hhl. Publius, Victor, Hermes, Papias, welchen der El. noch Justus und Vitalis beisetzt, erlitten in Afrika den Martyrtod. So sagen neuere Martyrologien, denen auch das Mart. Rom. gefolgt ist.
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Theodotus, Bischof von Laodicea
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Theodotus (2. Nov.), Bischof von Laodicea, steht zum genannten Tage im Mart. Rom. Wäre er der gleichnamige Zeitgenosse des heil. Athanasius, so müßte er als Arianer aus dem Verzeichnisse der Heiligen gestrichen werden. (Guerin.)
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Re: Heilige des Tages
02. November: Hl. Victorinus, Bischof von Pettau, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Victorinus, Ep. M. (2. Nov.), Dieser Heilige war Martyrer und Bischof von Pettau (Petavio, Pitabio), nicht zu Poitiers, in Oberpannonien im dermaligen Herzogthume Steyermark. Der hl. Hieronymus sagt von ihm, er sei eine Säule der Kirche gewesen, und habe sehr nützliche Werke in lateinischer Sprache geschrieben, obwohl er als geborner Grieche (Rhetor) im Lateinischen nicht vollkommen bewandert war (non aeque latine ut graece noverat). Er schrieb gegen die meisten Ketzereien seiner Zeit (adv. omnes haer.) und verfaßte Commentare über viele Bücher des A. u. N. T.; es ist aber von seinen Werken nichts auf uns gekommen, als eine kleine Abhandlung von der Erschaffung der Welt (de fahrica mundi), und eine andere über die geheime Offenbarung, letztere jedoch nicht ganz, und noch dazu interpolirt. Daß er in derselben chiliastische Gedanken vorgetragen hat, ist möglich, thut aber seiner Heiligkeit und seinem apostolischen Eifer keinen Abtrag. Wie der hl. Hieronymus (ad Pammach.) erkennen läßt, beschäftigte er sich viel mit den Werken des Origenes, welchem er aber nur in der Schrifterklärung folgte. Sein Leben wurde durch den Martyrtod gekrönt, etwa im J. 304. Baronius nennt ihn im Mart Rom. Bischof von Poitiers (Ep. Pictaviensis), und setzt hinzu, er habe einige Zeit dem Chiliasmus gehuldiget, weßhalb Papst Gelasius seine Werke für ketzerisch erklärt habe. Da er als Heiliger verehrt wird, scheinen beide Angaben noch sehr der Aufklärung zu bedürfen. Die Gall. chr. wenigstens kennt keinen Bischof d. N. zu Poitiers.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Hubert, Bischof von Lüttich

Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hubertus (Hucbertus), Ep. Tungr. (3. Nov. al. 29. Apr. 30. Mai, 30. Sept.) Vom Altd. = glänzend durch Einsicht, Klugheit etc. – Die Jugendgeschichte dieses berühmten hl. Bischofs Hubertus von Tongern und Patrons von Lüttich ist mit vielen Sagen vermischt, die wir jedoch nicht ganz umgehen wollen, besonders da sie auch in mehreren Legenden vorkommen. Nach denselben war er ein Sohn des Herzogs Bertrand von Aquitanien (Guienne). Seine Geburt setzt man in das J. 656 oder 658, in welchem der hl. Lambertus, dessen Nachfolger er werden sollte, Bischof von Tongern wurde. Von seiner Mutter Hugberne und seiner Tante Oda fromm erzogen, habe er schon frühzeitig kriegerischen Geist gezeigt, sei dann an den Hof des Frankenkönigs Theodorich III. in Neustrien gekommen und von diesem wegen seiner vortrefflichen Eigenschaften zum Pfalzgrafen ernannt worden. Da es ihm dort nicht gefiel, begab er sich nach Metz, der Hauptstadt von Austrasien, wo er bei Herzog Pipin von Heristal eine ansehnliche Stelle bekleidete. In einem Alter von etwa 26 Jahren ehelichte er die tugendhafte Tochter des Grafen Dagobert von Löwen, Namens Floribane, welche ihm einen Sohn gebar, mit Namen Floriberius, der später seinem Vater auf dem bischöflichen Stuhle von Lüttich nachfolgte. (S. S. Florebertus.) Hubertus war ein leidenschaftlicher Jäger. Da geschah es nun einmal, nicht lange nach seiner Verehelichung, daß er (nach Einigen am Charfreitage) auf der Jagd im Ardenner Walde von seinen Gefährten sich verirrte und plötzlich einen Hirschen sah, zwischen dessen Geweihen ein glanzumstrahltes Crucifix war. Zugleich vernahm er die Mahnung, den Hof zu verlassen und sich nach Mastricht zum hl. Bischofe Lambert zu begeben, um dort weitere Belehrungen zu empfangen. Dieser nahm ihn freundlich auf und fand ihn sehr geneigt für das klösterliche Leben, rieth ihm aber, sein Vorhaben noch einige Zeit zu verschieben. Schon nach zwei Jahren starb seine Frau, und da ihn nun nichts mehr hinderte, so folgte er dem Zuge seines Herzens und begab sich mit dem Segen des hl. Bischofs Lambert in den Ardenner-Wald, wo er früher jene Erscheinung gehabt hatte, und wo er nun in der Einsamkeit durch Abtödtung und Studium der heil. Schrift sich zu einem vollkommenen Geistesmann bildete. Nach mehreren Jahren fühlte er sich, wie Einige berichten, ermahnt, eine Wallfahrt nach Rom zu machen, und war eben zurückgekommen, als der hl. Lambertus die Marterkrone erlangt hatte. Nach Godescard's Zeitrechnung (But. XVI. 105), welche auch von den Bollandisten (Oct. I. 514) angenommen wird, geschah dieses im J. 708 oder 709, während Andere, z. B. W. W. (V. 356), behaupten, es habe damals noch Papst Sergius I. (687–701) regiert. Nach Werfer (S. 1011) hätte der hl. Hubertus den Tod des hl. Bischofs Lambert noch in Rom wunderbarer Weise erfahren und wäre von Papst Sergius selbst (um das J. 695) zum Priester und Bischofe von Mastricht geweiht worden. Bei dieser Gelegenheit soll ihm unter Andern auch der hl. Petrus erschienen seyn und einen goldenen Schlüssel als Zeichen der Löse- und Bindegewalt übergeben haben. Seit dieser Zeit habe er auch die besondere Gewalt gehabt, Tobsüchtige etc. zu heilen. Seine Erhebung auf den bischöflichen Stuhl sei durch eine himmlische Stimme den Bewohnern von Mastricht verkündet worden etc. Nach Butler (XVI. 105) und Andern, bei denen von einer Reise nach Rom keine Rede ist, wurde er sogleich nach seiner Bekehrung von dem hl. Bischof Lambert unterrichtet, dann zum Priester geweiht und wegen seiner Tüchtigkeit sogar zum Gehilfen in der Leitung seiner Diöcese ernannt, endlich aber nach Lamberts Tod einstimmig zu seinem Nachfolger erwählt. Als Bischof war der hl. Hubertus eifrigst bestrebt, das gute Beispiel seines hl. Vorgängers Lambertus in jeder Beziehung nachzuahmen. Im J. 720 übertrug er nach Butler dessen heil. Reliquien von Mastricht nach Lüttich, an die Ufer der Maas, einem damals noch unansehnlichen Dorfe, das sich aber später zu einer großen Stadt erhob. Er setzte dieselben bei in einer schönen Kirche, die er an der Stelle hatte erbauen lassen, wo der hl. Lambertus sein Blut vergossen. An die Seite desselben brachte er auch die Reliquien der hl. Madelberta. In der Folge (nach Einigen im J. 721) verlegte er auch den bischöflichen Stuhl dahin, erhob die Kirche zur Kathedrale und wurde so der Patron von Lüttich. Alles in der Welt erworbene Vermögen theilte er am Anfang seines bischöflichen Wirkens den Armen aus, um deren Herzen desto leichter dem Evangelium zu gewinnen. Die Welt und sogar das Leben hätte er aus Liebe zu seinem Heiland gern hingegeben. Selbst die höchste Tugend, pflegte er zu sagen, sei erst der Anfang der Vollkommenheit, wenn nicht das Opfer des Leibes in dem Tod dieselbe vollende. Daher suchte er Martyrer für den Glauben zu werden. Kein Wunder, daß sein Lebensbeschreiber bei Surius unter Anderm sagt: »Als getreuer Haushalter hat er den Samen des göttlichen Wortes seinen Mitknechten mit ganzem Ernst ausgespendet, und was er mit Worten predigte, hat er mit eigenem Thun, wie man es halten soll, vorgezeigt.« Das ganze Gebiet der Ardennen, wo vielfach noch heidnischer Sinn und Wandel herrschte, gewann er mit unsäglicher Mühe dem Christenthume. Sein thätigster Gehilfe in diesen Gegenden war nach den Bollandisten (Oct. I. 518) der hl. Beregisus (s. d.), der Gründer des Klosters Andain (Andagium, Andainum). Auch die Wunderkraft fehlte dem Manne Gottes nicht. Als einst die Maas so wenig Wasser hatte, daß sie für Schiffe nicht fahrbar war, getröstete er sich der Allmacht Gottes und sprach: »Wisset ihr, wer durch sein Wort die Himmel geöffnet hat, die drei Jahre und sechs Monate verschlossen gewesen?« Als ihm Einer entgegnete, Elias habe es gethan, antwortete er: »Denselben Gott, den dieser anrief, ehren auch wir. Seine Kraft, die sich in den alten Zeiten so gewaltig bewiesen hat, ist in unserer Zeit keineswegs altersschwach und unmächtig geworden. Lasset uns fasten und beten, bei seiner Allmacht anklopfen, seiner Barmherzigkeit uns empfehlen, daß Er thue nach seinem Wohlgefallen.« Dann beugte er die Knie und sprach ein Gebet, und sieh, kaum hatte er geendet, als es anfangs mit leichtem Geträufel, dann aber in vollen Strömen zu regnen anfing, und die Maas, durch welche kurz vorher die Schafe hatten waten können, wieder voll Wasser wurde. Solcher wunderbarer Gebetserhörungen des heil. Bischofs hat die fromme Ueberlieferung viele aufbewahrt. Eine besessene Frau heilte er durch das Kreuzzeichen etc. Beständig war er seines Endes gewärtig und sah die Nähe desselben voraus. Es erfolgte nach der Einweihung einer neuen Kirche zu Fure (Vueren) in Brabant. Voll Freude, dem allmächtigen Gott diese Opferstätte heiligen zu können, nahm er nicht blos die Weihe vor, sondern hielt auch eine kraftvolle Predigt (die letzte seines Lebens), »die er von der dritten Stunde bis zur sechsten erstreckte.« Auf der Heimreise erkrankte er heftig, und am darauf folgenden Freitag den 30. Mai (nach Andern am 29. Juni) des J. 727 entschlief er selig im Herrn. Seine Leiche wurde in der Kirche zu St. Peter in Lüttich beigesetzt. Im J. 743 oder 744 wurde nach den Bollandisten (Oct. I. 528) sein Grab geöffnet, und sein heil. Leib noch unversehrt gefunden. Im Jahr 825 übertrug Bischof Wolcand von Lüttich denselben von da in die früher von Kanonikern bewohnte, im J. 817 aber nach Genehmigung des Papstes Leo III. und des Kaisers Ludwig des Frommen den Benedictinern übergebene Abtei Andain, welche nun den Namen »St Hubert« erhielt. Hier geschahen auf seine Fürbitte viele Wunder. Besonders wird er nach den Bollandisten (I. 495) bei Hundswuth angerufen. Sein Hauptfest, welches am 3. Nov. begangen wird, hat seinen Grund ohne Zweifel in einer an diesem Tage geschehenen Translation. Zu Trois-Fontaines (Tres fontes) in der Champagne wurde dieselbe am 29. April gefeiert (Apr. III. 612.) Bei Molanus steht sie am 30. Sept. (VIII. 261.) Im Mart. Rom. und Elenchus ist der hl. Hubertus am 3. Nov. angegeben. – Dargestellt wird er im Jägergewande, den wunderbaren Hirschen mit dem Crucifixe an seiner Seite. Die Jäger haben ihn zum Patrone, und nach ihm benannt ist nebst mehreren Ortschaften auch das ehemalige sächsische Jagdschloß Hubertsburg, berühmt durch den dort am 15. Febr. 1763 geschlossenen Frieden, wodurch der siebenjährige Krieg beendiget wurde. Nach Pierer (XIV. 373) gab es vier nach demselben benannte Orden, unter welchen jedoch nur mehr der bayerische St. Hubertus-Orden besteht. Dieser ist der älteste und vornehmste Orden des Königreichs, gestiftet von Herzog Gerhard V. von Jülich und Berg, zum Andenken eines im J. 1444 am 3. Nov. als dem Festtage des Heiligen über Herzog Arnold von Geldern (Egmont) erfochtenen Sieges. Nachdem derselbe durch das Aussterben der Herzoge von Jülich im J. 1609 erloschen war, wurde er am 29. Sept. 1708 durch den Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz erneuert und dann im Jahr 1808 durch den König Maximilian I. von Bayern als erster Orden des Reichs mit seinen Statuten und Vorrechten, von denen das Wesentliche im »Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern« (S. 6) enthalten ist, bestätigt. (Sur.)

Gott, du Licht der Gläubigen, du hast den heiligen Bischof Hubert dazu berufen, der Kirche durch sein Wort und Beispiel zu dienen. Seine Fürsprache helfe uns, den Glauben zu bewahren, den er in seiner Predigt gelehrt, und den Weg zu gehen, den er uns durch sein Leben gewiesen hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Pirmin, Abtbischof, Glaubensbote am Oberrhein

Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Pirminius (Pyrminius) Abb. Ep. (3. al. 5. Nov.). Obwohl das Leben des heil. Abtes und Chor- (Missionär-) Bischofes Pirminius, öfter auch Apostel des Westrich genannt, viele Bearbeiter gefunden hat, so ist doch Vieles von seinen Thaten und Schicksalen noch in tiefes Dunkel gehüllt. Die älteste Lebensbeschreibung ist im neunten Jahrhundert in Reichenau (nach Andern in Hornbach) verfaßt. Die Hauptquelle aber ist eine Lebensbeschreibung, welche Mabillon dem Bischof Warmann von Constanz, Andere aber einem Mönch von Fulda, Namens Othlonus, der um d.J. 1050 ff. gelebt zu haben scheint, noch Andere einem Religiosen des Klosters Hornbach zuschreiben. Daß Wattenbach (Gesch.-Quellen, S. 188) u. A. es mehr für ein »gefährliches Irrlicht« als für eine wirkliche Quelle historischer Thatsachen halten, erklärt sich nicht aus inneren Gründen, denn solche werden nicht angeführt, oder aus Widersprüchen mit bekannten historischen Thatsachen, sondern weil sie von ihrem protestantischen Standpunkte aus die Anhänglichkeit des heil. Pirminius an die römische Kirche grundsätzlich perhorresciren. Nicht die Lebensbeschreibung, sondern das Vorurtheil ist das »Irrlicht«, gegen welches nur der Glaube an das Evangelium, niemals aber Gelehrsamkeit und Belesenheit schützt. Noch eine andere spätere Lebensbeschreibung stammt von Heinrich, Graf von Calve, Abt von Reichenau, der ums J. 1210 geschrieben hat. Die Blüthezeit des heiligen Pirminius fällt in die erste Hälfte des achten Jahrhunderts; seine Wirksamkeit aber umfaßte die Gegenden von Lothringen, Elsaß und der heutigen Pfalz, die Ufer des Bodensees, einen Theil Bayerns und der Schweiz. Was sein Name heißt: »berühmter Mann«, war und ist er in Wirklichkeit. Von den Großen jener Zeit, namentlich dem Majordomus Carl Martell, unter dem König Theodorich (Dietrich IV.), wurde er auf jede Weise begünstiget und unterstützt. Seine Geburtsstätte ist nicht ermittelt. Bei Ranbeck heißt es, er sei von Geburt ein Kelte (celtica regio infantem genuit) gewesen, Kuhn (Turgov. Sacra S. 90) setzt seine Wiege nach Schottland, steht aber mit seiner Angabe ganz vereinzelt; Andere endlich nennen Elsaß-Lothringen als sein Geburtsland. Letzteres dürfte das Wahrscheinlichste sein, da in dieser Gegend sich die Ueberlieferung von seiner frühesten Wirksamkeit vorfindet. Hienach kann auch die Angabe Ranbecks, daß er als Knabe ins Kloster Glanofolium gebracht und dort erzogen worden sei, als glaubhaft angesehen werden. Er wird in einem Diplom Theodorichs IV. vom I. 727 bereits »Bischof« (Episcopus Meldensis) genannt. Die Geschichtsforscher weisen ihm aber weder Meaux, noch Metz als Sitz zu, da die Kataloge dieser Stühle ihn nicht enthalten, sondern das heutige Medelsheim in der Umgegend von Zweibrücken. Vielleicht ist eben dieser Ort, früher ein Edelsitz (castellum), seine Geburtsstätte gewesen. In der ganzen Umgegend errichtete er Missionsstationen, für deren älteste die dermalige Stadt Pirmasens (Pirminsitz?), die von ihm genannt sein soll, angesehen wird. Daß hier von ihm schon frühzeitig ein Kloster gestiftet wurde, bezeugt nicht bloß die fortdauernde Ueberlieferung, sondern auch die in der Nähe befindliche Klosterwiese und der sogenannte Klosterbrunnen. (Vgl. Nardini, bei Jocham Bav. Sacra, I. 263.) Von hier aus unternahm der Heilige seine apostolischen Reisen. Ein vornehmer Alemanne, Namens Sintlaz, hörte ihn predigen, und bat ihn, mit ihm zu gehen, um in seiner Heimat, am Bodensee, das Evangelium zu predigen, da in der dortigen Bevölkerung, die zumeist aus Viehzüchtern (Hirten) bestand, die äußerste Lauigkeit eingerissen habe. Obwohl nun der Heilige hiezu keiner besondern Vollmacht von Rom bedurft hätte, da die bischöfliche und selbst die priesterliche Weihe, wenn sie rechtmäßig erfolgt war, woran zu zweifeln kein Grund vorhanden ist, bei vorhergehender Erlaubniß des Diöcesan-Bischofs vollkommen genügte, begab er sich gleichwohl mit Sintlaz nach Rom, um vom Papste Gregor II. noch außerordentliche Vollmachten, und wie Einige schreiben, die Bischofsweihe zu erlangen. Wie streng sich aber der hl. Mann als Missionsbischof der kirchlichen Ordnung eingefügt hat und zugleich seinem Amte, ohne Beachtung irgend welcher Hindernisse vorgestanden ist, sieht man daraus, daß er fast ausschließlich solche Orte und Gegenden bereist und an solchen gewirkt hat, wo entweder noch gar keine Bischöfe eingesetzt oder die bischöflichen Stühle verwaist waren. So wirkte er z.B. im Bisthum Regensburg, wo sich vor dem Jahre 739, wenigstens vor 732, kein Bischof befand. Der bischöfliche Stuhl von Passau (Lorch) war in den Jahren 730–738 erlediget. Würzburg erhielt i. J. 741 den heil. Burchard (s.d.) als ersten Bischof. In den Bisthümern Straßburg und Speyer endlich, wo sich Oberhirten befanden, hat er nur als Abt, Klosterstifter und Reformator gearbeitet. Gewiß hatte er hierüber genaue Vorschriften vom römischen Stuhle, der zu allen Zeiten ein getreuer Huter der bischöflichen Jurisdiction gewesen ist, erhalten. (Seine Romreise findet sich bei Othlonus, cap. 5 ff. umständlich beschrieben.) Als er mit Empfehlungsbriefen an den Frankenkönig Theodorich IV. zurückgekommen war, gründete er das Kloster Reichenau, i. J. 724, das jedoch längere Zeit den Namen seines früheren Besitzers beibehielt. Außerdem erfreute sich der hl. Pirminius noch des besondern Wohlwollens der schwäbischen Herzoge Bertold und Nebi, die ihn dem schon genannten Carl Martell vorstellten und empfahlen. Letzterer nahm sich des hl. Pirminius ernsthaft an – gegen seine sonstige Gewohnheit – und berief die Bischöfe des Reiches, besonders die alemannischen, ermahnte sie, aus allen Kräften zum großen Zwecke des Christenthums mitzuwirken und bedachte die neue Stiftung mit Staatsgütern. Eben diese Gunst erregte aber die nicht ganz grundlose Eifersucht des Herzogs Theodebald, welcher die Gunst des mächtigen Majordomus nicht auf die Religion, welche der hl. Pirminius beförderte, sondern auf die Vergrößerung seiner Macht, wofür ihm alle Mittel, hier die Verfolgung und Beraubung, dort die Begünstigung und Beschenkung der Kirchen dienten, bezog. Der Heilige mußte i. J. 727, spätestens i. J. 730 seine Ansiedlung verlassen. Jedenfalls hatte er Nichts verschuldet. Nicht eine einzige Handlung ist von ihm bekannt, die auch nur den Verdacht zuließe, daß er sich durch Carl Martell habe mißbrauchen lassen. Er hatte vielmehr (vgl. Sautner, K.-G. Schwabens, S. 51) so segensreich gewirkt, daß eines Tages Sintlaz ihn also anredete: »Ehrwürdiger Priester, seit deiner Ankunft lebt das Todte auf; was verdorrt gewesen grünt und blühet; die ganze Gegend ist durch dich mit der Frucht des Lebens beschenkt.« Die Stiftung des hl. Pirminius zu Reichenau wurde eine Pflanzschule der trefflichsten Hirten und Bischöfe für die Stühle von Constanz, Basel, Straßburg und Speyer. Nicht weniger als 13 Erzbischöfe und 34 Bischöfe sind hier gebildet worden. Bei seinem Abgang von Reichenau übertrug der Heilige sein Amt dem frühern Abte Heddo (Etto, Euto) von Gregorienthal, der aber gleichfalls i. J. 734 nach Uri in die Verbannung gehen mußte, aber noch im nämlichen Jahre Bischof von Straßburg wurde. Ob der hl. Pirminius erst jetzt, oder schon vor der Gründung von Reichenau eine Zeit lang zu Sandeck bei seinem Gönner Sintlaz wohnte, ist ungewiß. Vielleicht ist um diese Zeit das Kloster Pfäffers (Fabaria) gestiftet worden, indem der Heilige sich in dieser Gebirgseinsamkeit seinen Aufenthalt wählte. (Vgl. Rettberg, II. 143) Da die ersten zwölf Mönche aus der Reichenau kamen, ist diese Annahme nicht unwahrscheinlich. Da zudem die Erbauung von Pfäffers wirklich ins J. 730 gesetzt wird, läßt sich hieran nicht mehr zweifeln. Obwohl der erste Abt Baldebert hieß, den der heil. Pirminius eingesetzt hatte, nennen einige Verzeichnisse diesen an der Spitze der Reihenfolge. Die Sage berichtet, daß der Klosterbau anfänglich in eine freiere Gegend beabsichtigt war; da habe ein Arbeiter sich mit der Axt verwundet und eine Taube einen blutigen Spahn in eine tiefe Felsenschlucht getragen; der hl. Pirminius habe hierin eine Weisung von Oben erkannt und das Kloster, das fortan eine Taube mit blutigem Spahn im Wappen führte, an diesem Orte erbauen lassen. Jedenfalls blieb er hier nicht sehr lange, sondern wendete sich ins Elsaß, wo er bei dem Grafen Eberhard freundliche Aufnahme fand, und mit seiner Erlaubniß zu Murbach (Marbach, Mortwegium), wo eben ein neues Kloster sammt Kirche für Mönche aus Irland (Schottland, daher der Name Vivarius peregrinorum) erbaut worden war – die Kirche war i. J. 727 durch Bischof Werigern von Straßburg eingeweiht worden – sich niederließ. Die Mönche folgten der Regel des heil. Columban, welche sie durch Zusätze aus der Benedictiner-Regel verbesserten und genossen der Vergünstigung, ihre Aebte entweder aus ihrer Mitte oder aus einem andern vom hl. Pirminius gestifteten oder reformirten Kloster zu wählen. Viele andere Klöster, namentlich Schuttern (Scutera, Schuttura, Offonis cella), Gengenbach in der gleichnamigen Reichsstadt, gestiftet um d.J. 740, Maurusmünster (Moresmünster, cella Leopardi), Neuweiler (Nova villa, Novo villare, später Kanonikat) Weissenburg, (Wizenburg, album castrum, Leucopolis, angeblich i. J. 623 oder 630 gestiftet) und Schwarzach bei Rastatt, (gestiftet um d.J. 748 von einem Grafen, Namens Ruthard, erhielt dieses Kloster einen Schüler unsers Heiligen, Saroard, zum ersten Abt) wurden unter seinen Schutz gestellt. So erklärt es sich leicht, daß er Murbach schon nach einjährigem Aufenthalte wieder verließ, nachdem er in seinem Schüler Roman einen Nachfolger bestellt hatte. Um diese Zeit muß er auch nach Bayern gekommen sein, um die Klöster Oberaltaich (Altaha, gestiftet i. J. 739), Niederburg (Frauenstift), Pfaffenmünster, dessen dem hl. Tiburtius geweihte Kirche er eingeweiht haben soll (die Stiftung wird ins J. 742 gesetzt), Mondsee, Niederaltaich und Osterhofen, von welchem Aventin bezeugt, daß Herzog Odilo es auf des heil. Pirminius Anrathen für Benedictiner gestiftet hat, einrichten zu helfen, denn während seines kaum dreijährigen Aufenthalts zu Reichenau kann dies nicht geschehen sein. Auf dem Rückwege in die Heimat soll er auch Würzburg berührt haben. In Franken glauben nämlich Heidenheim (als dessen eigentlicher Stifter der hl. Winibald angesehen wird), Ochsenfurt (Bosphorus), Bischofsheim, Kitzingen (Frauenstift, gegründet i. J. 745; vgl. Adeloga) und Amorbach (im 11. Jahrh. durch Abt Richard von Fulda neu erbaut) durch ihn gegründet zu sein. Bei Rettberg (I. 480) ist unter den von ihm der Sage nach reformirten Klöster auch Tholey im Bisthum Trier genannt. In den Abtverzeichnissen steht er aber nur in den Stiften Reichenau, Murbach und Hornbach. Um das Jahr 730 (nach Neueren erst zwischen 745 u. 48) geschah nämlich durch ihn die Gründung des Klosters Hornbach (Gamundia, Horbach70), welches von Werinher, einem fränkischen Grafen, gestiftet wurde. Es lag im Bleißgau, eine Meile von Zweibrücken, am Zusammenflusse (daher der Name Gamundia, Gemünden) der Bäche Trualbe und Sualbe. Lange Zeit nachher noch führte ein Gehöfte des Klosters den Namen des Heiligen: Pirminishusna. Der Ort war dem Heiligen nach der Volkssage von einem Hirten gezeigt worden. Da er nämlich unschlüssig war, wo er die neue Niederlassung gründen sollte, kam ein Hirte zu ihm, der ihn anredete: »Lieber Vater, an der Stelle, wo die zwei Flüßchen zusammenfließen, mögest du nach dem Wohlgefallen Gottes dir eine Ruhestätte bereiten.« Sobald er diesen Ort erblickte, rief er aus: »Hier ist der Ort meiner Ruhe.« Jetzt begannder Heilige (vgl. Nardini bei Jocham, l. c. S. 268) in seinem hohen Alter mit seinen Gefährten zum letzten Mal den Bau einer Kapelle und der nothwendigen Zellen. Werinher beschenkte das neue Kloster mit Wiesen, Aeckern und Waldungen. Er trug Vieles dazu bei, in der damals noch wilden Umgegend den christlichen Glauben auszubreiten, christliche Sitten zu pflegen, den Anbau des Bodens und die Verbreitung nützlicher Gewerbe, der Künste und Wissenschaften zu fördern. Noch besteht in dem Gymnasium zu Zweibrücken die von dem hl. Pirminius errichtete Schule fort. Hier mag auch erwähnt werden, daß ein kurzer Inbegriff der christlichen Lehre, (de libris canonicis betitelt), welcher den Heiligen zum Verfasser hat, auf uns gekommen und von Mabillon herausgegeben worden ist. Der göttliche Heilsplan mit den Menschen vom Anfange der Schöpfung bis zur Gründung der christlichen Kirche wird kurz dargelegt. Wer in diese Heilsanstalt aufgenommen ist, muß dem Teufel und seinen Werken auf immer entsagen und das apostolische Glaubensbekenntniß treu bekennen und beobachten. Im Einzelnen verbietet er, Fleisch oder Blut von Thieren zu genießen, deren Tödtung auf unbekannte Weise oder durch Thiere, Hunde oder Geier erfolgt ist, die Anbetung von Götzenbildern, sowie das Beten und Niederlegen von Votivgaben an Felsen, Brunnen, Quellen, Kreuzstraßen, Ecken und Winkeln; ebenso die Teufelswerke der Wahrsagerei, unzüchtiger Lieder und Tänze u.s.f. Wer sich einer schweren Schuld (criminalis culpa) bewußt ist, die er nach der Taufe begangen hat, solle dieselbe dem Priester beichten und nach vollbrachter Buße und geschehener Absolution zu der ihm vom Priester bestimmten Zeit diesem die Opfergabe (oblationem) bringen und dann den Leib und das Blut des Herrn empfangen, fortan aber sich der Almosen und guten Werke befleißigen, bevor der Tod ihn plötzlich hinwegnehme. Ohne Beicht, Buße und Lossprechung durch den Priester, dessen Rath nach kirchlicher Ordnung zu befolgen ist, soll Niemand, der große Sünden (capitalia peccata) zugelassen hat, zur Communion gehen, aber eben so darf kein Christ längere Zeit sich vor ihr fern halten. Nur wer die Gotteslehre treulich erfüllt, hört und glaubt, wird die Seligkeit erlangen. Demgemäß muß jeder in seinem besondern Stande Gott in besonderer Weise dienen, um von Sündenschuld befreit, und der ewigen Belohnungen theilhaftig zu werden. In dieser Weise lehrte und wirkte der Heilige bis zu seinem Ende. Alle seine Zusprüche waren so beschaffen, daß sie den Samen des gottgefälligen Lebens in die Herzen der Hörer hineinlegten, und zum Keimen brachten. Am Abende seines Lebens, etwa nach dem J. 739, besuchte ihn noch der hl. Bonifacius, Deutschlands großer Apostel, welchem er den Weg bereitet hatte. Sonstige Einzelnheiten aus dem Leben des Heiligen sind nicht auf uns gekommen, als daß er auf der Insel Reichenau durch die Kraft des hl. Kreuzes alle Schlangen und sonstiges schädliche Gewürm auf immer vertilgte, und einmal bei Ertheilung der heil. Firmung (nicht Taufe) der Chrysam sich wunderbar vermehrte. Ein Blick auf sein Gesammtwirken aber zeigt uns ihn als einen der größten Missionäre Südwest-Deutschlands. Die »Ruhe«, welche er in Hornbach genoß, war der Vorbereitung auf den Tod gewidmet. Zugleich begoß er mit seinen Thränen und Gebeten die reiche Saat des Glaubens, die er für den Herrn bestellt hatte. Sein seliges Ende erfolgte, nachdem er die hl. Wegzehrung empfangen hatte, am 3. Nov. 753 (nach Hefele im J. 754) in einer Einsiedelei in den Vogesen oder wie Andere sagen: in der Mitte seiner Mönche zu Hornbach. Jedenfalls wurde er hier bestattet. Bald ereigneten sich an seinem Grabe zu Hornbach wunderbare Krankenheilungen, die seinen Ruf noch vermehrten. Der selige Rabanus Maurus verherrlichte sein Grab mit Versen und ebenso Walafried Strabo; die Gedichte beider finden sich bei Buttler (XX. 303 u. 304) abgedruckt. Sogleich nach seinem Tode begann seine Verehrung. Man war im Zweifel, was staunenswerther sei: die Heiligkeit seines Lebens, oder die opferwillige Hingabe desselben an die Verkündigung des Evangeliums. Sein Name steht mit dem Titel »heilig« bereits in einem alten Elsässer Martyrologium aus dem neunten Jahrhundert. In einer Schenkungsurkunde aus dem J. 827 findet er sich gleichfalls unter dem Titel eines Heiligen. Zu Speyer wird er als Abt und Bischof verehrt und um Fürbitte zur Vergebung der Sünden angerufen. Auch das Mart. Rom. nennt ihn, freilich irrig als Meldensis Episcopus, wozu Baronius bemerkt, er werde als der 21. Bischof dieser Stadt (Meaux) gezählt. Er galt mit einem Worte für einen »durch Gelehrsamkeit und Heiligkeit bewunderungswürdigen Mann.« (Trithem) Wenn man zusammen nimmt, was von seinen Thaten und dem Segen seines Lebens bekannt ist, so wird es wenige Menschen geben, denen die süddeutschen Länder so viel zu verdanken habe, wie ihm. Der hl. Leichnam ruhte über achthundert Jahre im Gotteshaus zu Hornbach. In den Reformationsstürmen kam er i. J. 1577 durch Graf Schweikhart von Helfenstein nach Innsbruck, wo er in der Dreifaltigkeitskirche verehrt wird. Einzelne Reliquien von ihm brachte man ins Kloster Blasien. Er ist Hauptpatron der Rheinpfalz und Schutzpatron der Stadt Innsbruck. So oft sein Fest dort mit dem Allerseelentage zusammenfällt, darf es nach einem besondern päpstlichen Indulte transferirt werden. Auf Bildnissen trägt der Heilige die bischöflichen Insignien; zu seinen Füßen zeigt sich ein Brunnquell, dessen Strahlen in die Höhe steigen; viele Schlangen, die vor ihm fliehen; vor ihm ein Dornenstrauch, der edle Früchte zu tragen anfangt und ein anderer, der noch voll von Dornen ist, hinter ihm ein Neubau – lauter Anspielungen auf sein thatenreiches Leben. Die Abtei Hornbach erhielt sich, wie bei Butler (XX. 316) hinzugesetzt ist, ruhmvoll bis ins J. 1540, wo alle Mönche mit dem Abte zur Religionsneuerung übergingen, mit Ausnahme des Bruders Kellermeister, welcher dem katholischen Glauben treu blieb. Im Bisthum Speyer wird sein Fest am 5. Nov. begangen.

Gott, unser Retter, du hast den heiligen Bischof Pirmin gesandt, damit er unsere Väter im Glauben unterweise und Klöster gründe als Stätten des Gebetes und christlicher Bildung. Gib, dass das Wort der Frohen Botschaft nicht verstumme und dein Reich in uns wachse bis zum Tag der Vollendung.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Martin von Porres, Ordensmann

Wikipedia hat geschrieben:Martín de Porres (* 9. Dezember 1569 in Lima, Peru; † 3. November 1639 ebenda), auch Martin von Porres, der „Besenheilige“, war ein peruanischer Dominikanermönch. Er wird als Heiliger verehrt. Martin de Porres war der Sohn des spanischen Edelmanns Juan de Porres und der Anna Velasquez, einer Tochter afrikanischer Sklaven aus Panama. Von seiner Mutter wurde er religiös erzogen. Er wurde Gehilfe eines Arztes und erwarb sich Kenntnisse als Wundarzt und Apotheker. Durch seine liebevolle Art war er bald sehr bekannt und besonders bei den Armen beliebt. Es wurden auch wundersame Heilungen berichtet. 1594 trat er als Laienbruder in das Dominikanerkloster von Lima ein. Als Mulatte wurde er sehr schlecht behandelt und zu einfachen Arbeiten eingeteilt. Erst am 2. Juni 1603 wurde er in den Orden aufgenommen. Im Kloster widmete er sich der Krankenpflege und behandelte alle ohne Rücksicht auf ihre Hautfarbe. Mit Hilfe seiner Schwester gründete er in Lima ein Waisenhaus und zahlreiche karitative Einrichtungen. Er führte ein sehr asketisches Leben, schlief kaum und wurde von der Bevölkerung schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt. 1639 starb er an den Folgen einer Typhuserkrankung. Er wurde 1837 von Gregor XVI. selig und am 6. Mai 1962 von Johannes XXIII. heilig gesprochen. Ein Stadtteil Limas ist nach ihm benannt. Sein Gedenktag ist der 3. November. Er ist der Schutzpatron des Heil- u. Pflegepersonals, der Patron gegen Ratten- und Mäuseplage und der sozialen Gerechtigkeit sowie der Patron der Mulatten (laut „Ignaz oder die Verschwörung der Idioten“ von John Kennedy Toole). Die US-amerikanische Jazzkomponistin und Pianistin Mary Lou Williams komponierte ihm zu Ehren kurz nach seiner Heiligsprechung ihr Stück Black Christ of the Andes (als Album 1963 erschienen). Ein Friedhof in Texas wurde ihm geweiht. Er wird meist als Mulatte im Habit der Dominikaner mit Kreuz, Rosenkranz und einem Besen dargestellt.

Barmherziger Gott, du hast den heiligen Martin von Porres auf dem Weg der Armut zur himmlischen Herrlichkeit geführt. Mit großer Hingabe hat er den Notleidenden seiner Vaterstadt gedient. Wecke auch in uns die Bereitschaft, den Mitmenschen in Not und Krankheit beizustehen, und lass uns zusammen mit ihnen die Fülle des Lebens empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Acepsimas, Priester, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Acepsimas, Presb. Erem. (3. Nov.) Der hl. Priester Acepsimas lebte gegen den Anfang des 5. Jahrhunderts in Syrien und bewohnte als Einsiedler ein kleines Haus, das er gänzlich abschloß, um von allen Besuchen und Gesprächen der Menschen verschont zu bleiben. Auf die freundliche Zusprache seines Bischofs ließ er sich zum Priester weihen, starb aber kurze Zeit darnach, worauf die Bewohner der Nachbarschaft herbeieilten und sich um seine hl. Ueberreste stritten. Endlich wurde der Streit entschieden, da ein Mensch behauptete, er habe von dem Heiligen den Auftrag erhalten, ihn da zu begraben, wo er gestorben wäre. Von Theodoret sind mehrere Details über das Leben des hl. Acepsimas auf uns gekommen; sein Fest aber wird in den griechischen Menäen am angegebenen Tage gefeiert. Auf Gemälden wird er dargestellt, wie er in der Einöde sich aufhält, und um seinen Leib eine große Kette trägt. (Mg.)
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Amicus, Mönch
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Amicus, Mon. (3. Nov.) Lat. = Freund. – Der hl. Amicus war Mönch auf Monte Cassino. Bei Camerino um das Jahr 1000 geboren, weihte er sich, gegen den Willen seiner Verwandten, frühzeitig dem geistlichen Stande und trat bald nach erhaltener Priesterweihe in das Ordenshaus von Cassino. Aus Verlangen nach inniger Gemeinschaft mit Gott erbat er sich vom Abte die Erlaubniß, in der Nachbarschaft dem beschaulichen Leben sich zu widmen. Drei Jahre lebte er nun an einem verborgenen Orte, wie einst der hl. Benedict, dann nahm er seine Wohnung bei der Kirche des hl. Petrus zu Avellano, wo er wie ein neues Licht allenthalben hin zu leuchten begann. Er lebte 20 Jahre nur von Wurzeln und Kräutern und die übrigen 20 Jahre meist nur von Wasser und Brod. Alles, was man ihm schenkte, fiel in die Hände der Armen. Er starb 1045 und ward alsogleich als Heiliger verehrt.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Berthold, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bertholdus, auch Berchtoldus genannt, (3. Nov.), der dritte Abt des Klosters Engelberg in der Schweiz nach dem Tode des hl. Abtes Frowinus, unter dessen frommer Leitung sowohl das obere oder Manns-Kloster als auch das untere, das Frauenkloster, sehr in Aufnahme kam, so daß ersteres 40 Mönche und letzteres 80 Nonnen enthielt. Darum heißt es auch in der Hauschronik von Engelberg, von Abt Frowin angefangen, anno 1197 von demselben: »Berchtold war ein wahrer religiöser Mann, der dritte Abt unsers Klosters, nüchtern für sich, gerecht gegen Andere, fromm gegen Gott, stets eine kluge, weise Jungfrau verbleibend, ein besonders frommer Verehrer und Diener der allzeit jungfräulichen Gottes-Gebärerin Maria. Täglich brachte er Gott mit der größten Andacht das heil. Meßopfer dar, sogar noch an seinem Todestage. Immer der Gnade Gottes folgend, wurde er vieler geheimer und wunderbarer Offenbarung würdig. Viel anderes Wunderbares übergehend, will ich nur das erwähnen, daß er uns, darüber erstaunet, den Tod des Kaisers Friedrich im prophetischen Geiste anzeigte, als er sich, in Armenien gegen die Türken stehend, in einem Flusse abkühlen wollte und starb.« Außerdem, bemerkt der Annalist P. Ildephons Straumeier, wurde ihm an seinem Todestage, nach der beständigen Tradition der Vorfahren, das aus der durch den sel. Abt Adelhelm wunderbar hervorgebrachten Quelle verlangte Wasser dreimal in Wein verwandelt. Ebenso bewirkte er durch seinen Segen, daß der See bei Stansstad, von Fischen entblößt, so fischreich wurde, daß sie sich von selbst fangen ließen. Deßwegen verabreichen die Fischer daselbst bis auf den heutigen Tag alljährlich zum Andenken dieses Wunders und dieser Wohlthat 2000 Albulä (kleine Fische) dem Kloster Engelberg. Daher wird Berchtold auch auf allen Gemälden und Bildern solche Fische segnend dargestellt. Uebrigens war er der beste Beschützer der Kloster-Rechte und vermehrte sie noch durch neue Privilegien. Auch unterließ er nichts, um den Nutzen desselben zu fördern, so daß ihn kein Vorfahrer und wenige oder keine Nachfolger übertrafen. – Auch verfaßte oder schrieb er selbst kostbare Werke und ließ solche abschreiben, wie die Stiftsbibliothek heute noch nachweisen kann. Sein sel. Heimgang in's ewige Vaterland geschah den 3. Nov. 1197, an welchem Tag auch alljährlich im Kloster Engelberg sein Andenken feierlich begangen wird. (I. O.)
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Domnus, Bischof von Vienne
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Domnus, (3. Nov.), ein Bischof und Bekenner des Glaubens zu Vienne in Frankreich, dessen auch an dem nämlichen Tage im Mart. Rom. Erwähnung gethan wird. (El.)
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Florus, Bischof von Lodève
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Florus, Ep. (3. Nov. al. 1. Juni). Ueber das Leben dieses Heiligen, welcher in Frankreich St-Flour heißt, sind spärliche Nachrichten auf uns gekommen; indessen ist doch außer Zweifel gesetzt, daß er der erste Bischof von Lodève (Luteva, Forum Neronis), und Apostel dieses Theiles von Languedoc gewesen. Sein apostolischer Eifer trieb ihn über die Gränzen des narbonensischen Gallien hinaus, trieb ihn bis in die Cevennen, einer großen Gebirgskette im Centrum des südlichen Frankreichs, und bis nach der Auvergne. Seinen Tod setzt man in das J. 389. Bei seiner Ruhestätte wurde eine Kirche erbaut, und von dem hl. Odilo eine Abtei gestiftet, die aber Papst Johann XXII. in ein Bisthum verwandelte. Die Reliquien des hl. Florus liegen in der Kathedralkirche der Stadt seines Namens (St. Flour) in Ober-Auvergne (jetzt Departement des Puy de Dome), deren Patron er ist. Sein Fest wird am 3. Nov. und 1. Juni gefeiert, an welch letzterm Tage ohne Zweifel seine Reliquien übertragen worden sind. (But. XVI. 124.)
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Germanus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Germanus et Soc. MM. (3 Nov.) Dieser hl. Germanus und seine Genossen Theophilus, Cäsarius und Vitalis werden im Mart. Rom. als Martyrer, die unter dem Kaiser Decius (vom J. 249–251) zu Cäsarea in Kappadocien litten, erwähnt. Der Elenchus setzt noch die Namen Domninus, Justus, Gobbanus, Egrilius (Rabanus schreibt Eremitis), Eusebius und Antoninus hinzu. Sämmtlich stehen sie, wenn auch an verschiedenen Orten, in dem alten röm. Martyrologium und bei Usuardus, so daß mindestens ihr alter Cultus unzweifelhaft ist. (Mart. Rom, El.)
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Ida von Toggenburg

Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Itha de Toggenburg, (3. al. 4. 5. Nov.). Diese hl. Itha, auch Ida, Idda, Itta, Ydda, Juditha und Gutta genannt, ist in unserem deutschen Vaterlande wohl überall bekannt. Ihr Leben, »mit vielen wunderbaren, aus dem Leben der hl. Pfalzgräfin Genovefa entlehnten Erzählungen vermischt«, hat, wie bei W.W. (IV. 413) nach Ildeph. v. Arx's Geschichten von St. Gallen (I. 299) erwähnt ist, nach Volkssagen zuerst Albert von Bonstetten, Decan zu Einsiedeln, um das J. 1480, und später, wie bei Butler (XX. 280) bemerkt ist, Henricus Canisius herausgegeben. Nach diesen ist es auch von Andern mehr oder weniger ausführlich bearbeitet worden. Wir folgen hier besonders der bei Butler (l. c.) enthaltenen Darstellung. Nach dieser kam die hl. Itha gegen die Mitte des 12. Jahrhunderts zur Welt und zwar auf dem, jetzt einer Linie des gräflichen Hauses Fugger gehörigen, am linken Ufer der Iller gelegenen Schlosse Kirchberg (Chilchberg, Chilberg, Curberg etc.) in Wirtemberg, 2 Stunden südlich von Ulm. Später mußte die mit Güte, Sanftmuth, Demuth und Unschuld reich ausgestattete Jungfrau ihren Vater, den Grafen Hartmann II., auf ein Turnier nach Köln begleiten, wo sie der junge Graf Heinrich von Toggenburg kennen lernte. Auf der Heimreise kehrte dieser im Schlosse Kirchberg ein und warb um Itha's Hand. Gegen ihre Neigung und nur aus Gehorsam gegen die Eltern willigte die fromme Gräfin in die Verehelichung mit Heinrich, und noch in demselben Jahre wurde das Fest auf der Burg Kirchberg gefeiert. Nach einem schmerzvollen Abschied von der Heimat kamen die Neuvermählten bald in Toggenburg (im heutigen Schweizer-Canton St. Gallen) an. Nach kurzer Zeit begannen für Itha die Tage der Prüfung. Sie sah fast täglich, wie wenig ihr Gemahl seiner selbst Meister sei, und wie heftig die Ausbrüche seines Jähzorns waren. Nur ihre Sanftmuth, kluge Nachgiebigkeit und schonende Sorgfalt waren es, die sie mit ihrem dem Jähzorn ergebenen, sonst aber gutgesinnten Manne zufriedene Tage erleben ließen. Im Gebete suchte sie oft Erleuchtung und Stärke; so oft es ihr möglich war, wohnte sie dem Gottesdienst in der nicht sehr entfernten, im jetzigen Canton Thurgau gelegenen Klosterkirche zu Fischingen (Vischinna) bei, oder ging zur Muttergotteskirche in der Au, oder besuchte eine andere in der Nähe befindliche Kirche. Daß ihre Ehe kinderlos blieb, sah Itha nur als eine weise Fügung des Himmels an. Gegen Arme und Leidende war sie eine gütige Mutter und Helferin, gegen Untergebene eine milde Gebieterin. Unter den letztern aber war ein Ungeheuer, der Italiener Dominico (Domenico), ihres Gemahls Liebling und Vertrauter. Itha, den Bösewicht nicht kennend, glaubte nach dem Vorgange ihres Mannes ihn ebenfalls freundlich behandeln zu müssen; das aber brachte den Ruchlosen auf den Gedanken, die fromme Herrin hege mehr als eine wohlwollende Neigung gegen ihn. Bald auch wurde ihrem zarten weiblichen Blicke die gottlose Absicht dieses Menschen bemerkbar. Sie begegnete ihm daher mit so vieler Ueberlegung in allem ihrem Benehmen und mit einem so ernsten, ihn fern haltenden Gleichmuth, daß sich sein leidenschaftliches Herz, solche Täuschung nicht erwartend, mit tiefem Hasse gegen sie erfüllte, ohne daß er seiner Leidenschaft Herr werden konnte. Im Walde, durch welchen der Weg vom Schlosse zur Kirche führte, überfiel der Schändliche eines Tags die unter Gebeten dahin wallende fromme Gräfin, und er hätte ihr Gewalt angethan, wenn nicht der Knappe Kuno, der, eben auf der Jagd, das ängstliche Rufen um Hilfe gehört hatte, gerade im rechten Augenblick noch zur Rettung seiner Herrin herbeigeeilt wäre. Die Gerettete dankte Gott inbrünstig für die gesendete Hilfe, verzieh dem Wüstling Dominico und befahl Kuno, von dem Vorfalle zu schweigen. Indessen behandelte die Gräfin den Italiener so, daß eine merkliche Aenderung in ihrem Benehmen ihrem Gemahl nicht auffallen konnte. Dagegen bewies sie dem ehrlichen Kuno, ihrem Retter, eine dankbare Schätzung. Dem Bösewicht entging dieses nicht. Er benutzte die Gunst, die er bei Heinrich genoß, um sein Herz mit Verdacht gegen die Treue seiner Gattin zu vergiften und ihn besonders auf ihr Betragen gegen Kuno aufmerksam zu machen. Der schwache und leichtgläubige Heinrich glaubte den giftigen Einflüsterungen und ward bald, von Eifersucht gefoltert, ein unmenschlicher Tyrann seiner schuldlosen Gattin. Itha konnte sich die Ursache hievon nicht erklären, zog sich aber immer mehr in die Einsamkeit zurück und fuhr fort, ihre Zeit in Arbeit und Andachtsübungen zu theilen. An einem freundlichen Frühlingstage fiel es ihr ein, ihre Kostbarkeiten aus dem Schranke hervorzuholen und ihre Kleider an die Fenster zum Auslüften aufzuhängen. Ihre Kleinodien legte sie auf einen Tisch am Fenster; unter diesen befand sich auch ihr Ehering. Als sie aber am Abend zum Aufräumen wiederkehrte, fand sie zu ihrem größten Herzeleid den Ring nicht mehr; ein Rabe hatte ihn davongetragen. Itha schwieg von dem Vorgefallenen. Einige Zeit nachher fand Kuno den glänzenden kostbaren Ring in einem Rabenneste auf einer Tanne im nahen Walde und steckte ihn, ohne die Eigenthümerin vermuthen zu können, hocherfreut an seinen Finger. Dominico aber erkannte ihn bald als Itha's Ehering, eilte in hänischer Schadenfreude zu seinem Herrn und erzählte ihm mit verstellt trauriger Miene die Sache. Der Graf, vor Wuth wie außer sich, wollte keine Vertheidigung seines Knappen mehr hören wilden Pferdes zu binden und dieses den Schloßberg hinabzujagen. Bald hatte Kuno geendet. Darauf stürzte Heinrich in das Gemach seiner Gattin, überhäufte sie mit solch' schmählichen Vorwürfen von Treulosigkeit und Verworfenheit, daß, Itha vor Schrecken kein Wort hervorzubringen wußte. Dieses Verstummen legte der Graf für eine Art Eingeständniß von Schuld aus, gerieth noch mehr in Wuth, faßte Itha um den Leib und schleuderte sie durch das Fenster in den tiefen Abgrund. Alles im Schlosse war voll Bestürzung und Trauer, nur Dominico labte sich schadenfroh, also an seinen Feinden sich gerächt zu haben. Itha war indessen durch Gottes wunderbaren Schutz an einem Strauche hängen und so am Leben geblieben. Als sie sich von der Betäubung erholt hatte und sich rings von wildem Gesträuch umgeben, hoch auf der Felsenspitze aber das Toggenburger Schloß sah, war sie überzeugt, daß sie noch auf Erden wandle und lebe. Sie dankte für den gnädigen Schutz des Himmels und nahm sich vor, nun Gott in der Einsamkeit ganz zu leben. Mit diesem frommen Vorsatze machte sie sich auf den Weg und drang immer tiefer in den Wald. Am zweiten Tage gelangte sie zu einer Stelle, wo über einen Felsen eine klare Quelle in eine grasreiche Tiefe rieselte. In der Nähe stand eine Tanne, deren herabhängende Aeste fast die Erde berührten. Hier beschloß Itha sich eine Hütte zu bauen. Erd- und Heidelbeeren, eßbare Kräuter und Wurzeln, von denen sie auch einen Vorrath für den Winter sammelte, waren hier ihre Nahrung während eines Zeitraumes von fast 17 Jahren. – Heinrich berichtete nach Kirchberg, seine Gattin habe mit einem Knechte ein unerlaubtes Verständniß gehabt, und so habe er Beide verdientermaßen mit dem Tode bestraft. Gewissensbisse trieben ihn aber bald von Toggenburg hinweg, und wie ein zweiter Kain wanderte er von einer Gegend in die andere und stürzte sich von einem Genusse in den andern, bis es endlich ihn wieder nach Toggenburg zurücktrieb. – Der an Kuno's Stelle getretene Knappe zog eines Tages im Walde Rabenstein umher. Seine Hunde drangen immer tiefer in das Gebüsch, und indem er ihnen nachging, kam er endlich auf Menschenfußtritte und gewahrte bald, daß seine Thiere vor einer elenden Hütte anschlugen. Der Jäger blickte durch eine Oeffnung und gewahrte eine Menschengestalt in ärmliche Lappen gehüllt. Er grüßte; sie dankte ihm aber nur mit einer Bewegung des Hauptes. Indem er die Trümmer ihrer Kleider betrachtete, dünkte es ihm, sie müßten ehemals einer angesehenen Person angehört haben. Endlich glaubte er in ihr die Gräfin, Itha zu erkennen und rief laut ihren Namen. Da trat die Einsiedlerin zur niedern Thüre heraus und gestand ihm tief gerührt, sie sei diejenige, für die er sie halte. Da ihr der Diener Heinrichs traurigen Seelenzustand geschildert, fürchtete sie nicht mehr, ihn wissen zu lassen, daß sie noch am Leben sei. Der Weidmann machte sich gleich auf den Heimweg, stürzte wie athemlos in seines Herrn Zimmer und berichtete ihm, Itha sei noch am Leben und im Walde Rabenstein gefunden. Nachdem sich der Graf mit Mühe überzeugen ließ, daß seine Gemahlin noch lebe, an der er ein so schweres Verbrechen begangen, ließ er sich zu ihr führen. Itha ging ihrem Gemahl schüchtern entgegen, der sich alsbald tieferschüttert ihr zu Füßen warf. Sie weinte mit ihm und suchte ihn wieder aufzurichten. Auf Heinrichs Andringen erzählte Itha, wenn auch ungern, die Geschichte des entwendeten Ringes, bat aber den Grafen, Dominico zu verzeihen, damit Gott auch ihm vergebe, was er verschuldet. Heinrich hielt Wort; aber den Bösewicht erfaßte die Verzweiflung, und er wurde sein eigener Mörder. – Nun bestürmte der Graf seine Gemahlin mit Bitten und Vorstellungen, mit ihm nach Toggenburg zurückzukehren; allein die Heilige erklärte ihm, ein Gelübde binde sie, Gott abgesondert von der Welt zu dienen, und sie wünsche nur in der Au bei der Muttergotteskapelle am Hörnliberge (Hörnlein), in der Nähe des Klosters Fischingen, eine kleine geringe Wohnung zu erhalten. Der Graf konnte nicht anders als ihrem Wunsche willfahren. Als die Wohnung fertig war, wurde sie feierlich dahin geführt. Zum Andenken wurde auch ihre ganze Ausstattung von dem Walde Rabenstein dahin gebracht. Es erschienen nun auch ihre Verwandten von Kirchberg, denen der Graf Itha's Entdeckung hatte berichten lassen. In ihrer neuen Wohnung brachte sie manche Stunde mit Pflanzen und Begießen der Küchengewächse zu, die sie zu ihrer Nothdurft zog; denn was sie aus dem Schlosse erhielt, vertheilte sie größtentheils wieder an die Armen. Die meiste Zeit widmete sie dem Gebete und der Betrachtung. Oft wohnte sie dem nächtlichen Chorgesange in der Kirche zu Fischingen bei, wohin sie nach der Sage (Menzels Symb. I. 405) oftmals ein Hirsch mit einem Lichte zwischen dem Geweihe geleitet haben soll. Nachdem Itha einige Jahre hier zugebracht hatte und endlich wegen des großen Zulaufes der um ihre Fürbitte flehenden Bewohner der Umgegend sich in ihrer stillen Lebensweise sehr gestört sah, bat sie die Klosterfrauen von Fischingen um ein ruhiges Plätzchen in ihrem Hause, das sie auch erhielt, wo sie noch einige Jahre in großer Vollkommenheit lebte und dann in die ewigen Hütten Gottes aufgenommen wurde. Nach Burgener (I. 336) starb sie gegen das Ende des 12. Jahrhunderts. (Vgl. oben die Note.) Ihre Gebeine wurden in einem schönen steinernen Grabmale zu Fischingen beigesetzt. Da durch ihre Fürbitte sehr viele Nothleidende aller Art Trost und Hilfe erfuhren, so wurde sie als, »heilig« verehrt. Nach Burgener (l. c.) wurde ihr Grab geöffnet, ihr Haupt kostbar gefaßt und auf dem Altare zur Verehrung ausgesetzt. Ein sonderbares Ereigniß machte diese Reliquie den Gläubigen später noch heiliger. Im J. 1414 ging nämlich das Kloster sammt Kirche und allen Kirchenschätzen in Flammen auf; in der Asche fand man die Reliquien der hl. Itha, und das Haupt unversehrt. Im J. 1496 ließ das Kloster das Grabmal der heil. Gräfin erneuern; während des Reformationssturms brachte man die hehren Gebeine in Sicherheit. Nach hergestellter Ruhe kamen sie wieder in das Gotteshaus zurück, und im J. 1625 ließ das Stift die Kapelle, in der sie sich befanden, erweitern und mit drei Altären zieren. Beinahe gleichzeitig (1617) wurde mit Erlaubniß des Papstes Paul V. durch den Cardinalbischof Marcus von Constanz eine Bruderschaft zu Fischingen zu Ehren und unter dem Schutze der Heiligen errichtet. Fischingen beging ihr Fest feierlich bis zum J. 1848, in welchem das alte ehrwürdige Stift mit andern Klöstern Thurgau's aufgehoben wurde. In Bauen (Canton Uri) wird sie als Patronin verehrt, ebenso auch in ihrem Geburtsorte Kirchberg, wo sie in der Kirche einen eigenen Altar hat, und alljährlich ihr Fest am 3. Nov. feierlich begangen wird. Auch zwei Votivgemälde finden sich dort; sie wird nämlich besonders um ihre Fürbitte angerufen, um verloren gegangenes Vieh wieder zurück zu erhalten. – Im Elenchus steht sie als Ida Toggenburgensis. Bucelin erwähnt sie am 3. Nov. als ihrem Todestage; ihr Leben aber gibt er am darauffolgenden Tage, als dem ihres Begräbnisses. Im Mart. Rom. konnten wir sie nicht finden, wohl aber im Proprium von Chur, wo ihr Fest am 5. Nov. sub ritu semid. vorkommt und zwar mit eigenen Lectionen, welche mit der eben erzählten Lebensgeschichte im Wesentlichen übereinstimmen und noch die besondere Notiz enthalten, daß sie 400 Ellen tief hinabgestürzt worden und doch unverletzt geblieben sei etc. Nach Burgener wird ihr Fest auch in den Bisthümern Lausanne-Genf, Basel und St. Gallen gefeiert und zwar am 3. Nov. Auf bildlichen Darstellungen sieht man die hl. Itha gewöhnlich in Nonnenkleidung, einen Hirsch zur Seite, oder einen Raben mit einem Ringe im Schnabel etc. (But. XX. 280–302.)

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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Malachias, Erzbischof von Armagh

Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Malachias, Ep. Conf. (5. al. 1. und 3. Nov., 18. Mai). Dieser hl. Malachias, englisch Malachy, »der Reformator des irischen Kirchthums« (Hefele, Conc.-Gesch. V. 467), war Erzbischof von Armagh und Bischof von Connor und Down. Er wurde wahrscheinlich im J. 1094 in Armagh geboren und erhielt eine dem angesehenen Range seines Hauses entsprechende Bildung und Erziehung. In der hl. Taufe erhielt er (Butler, engl. Ausg. XI. 52) den Namen Maol-Maodhog, d.h. Verehrer, Tonsurirter Maodhogs, des am 31. Jan. verehrten Bischofs von Ferns. Sein Geschlechtsname war O'Morgair. Wie seine Erziehung beschaffen war, erzählt uns seine vom hl. Bernhard verfaßte Lebensbeschreibung in den kurzen Worten: »in der Schule lernte er die Schrift, zu Hause die Gottesfurcht.« Letztern Unterricht besorgte seine Mutter. Das Knaben- und Jünglingsalter durchlebte er in Einfalt und Reinigkeit, und »wie sein Alter, so wuchs auch seine Weisheit und Liebenswürdigkeit.« Obwohl er den Uebungen der Frömmigkeit, dem Beten und der Abtödtung eifrig ergeben war, bemühte er sich dennoch, dieselben vor der Welt zu verbergen. Deßhalb verweilte er nicht länger in der Kirche, als es ohne Aufsehen geschehen konnte. Oefter aber fand man ihn an einsamen Orten der Betrachtung und der Beschaulichkeit obliegend. Als er mit den Jahren hierin immer weiter ging, mußte er öfter den Vorwurf der Trübsinnigkeit, der Menschenscheu, der Kopfhängerei anhören. Derlei Urtheile glaubte er als eine Schule der Demuth betrachten zu müssen, setzte sich aber im Uebrigen muthig darüber hinweg. Unter der Leitung des frommen Reclusen Imarius (Imarus), welcher in der Zelle nahe an der Cathedrale ein abgetödtetes und einsames Leben führte, lernte er immer mehr die Welt, ihre Ehren und Freuden gering schätzen. Viele junge Leute folgten seinem Beispiele. Sein Jugendleben war der Art, daß der hl. Bernhard das Wort des Propheten: »Es ist dem Menschen gut, wenn er des Herrn Joch von Kindheit trägt« auf dasselbe anwendet. Es bildete sich eine Art geistliches Seminar, in welchem Malachias einer der frömmsten und eifrigsten Zöglinge war. Ungeachtet er sich in großer Demuth aufrichtig weigerte, die heiligen Weihen zu empfangen, ertheilte ihm der Erzbischof Celsus (Ceallach) die Priesterweihe, obwohl er das hiezu damals erforderliche Alter (30 Jahre) noch nicht erreicht hatte. Bezeichnend für seine Geistesrichtung und tiefe Frömmigkeit ist es, daß er die Beerdigung armer Todten, als er noch Diacon war, als liebstes Geschäft übte. Der Bischof übertrug ihm das Predigtamt auf dem Lande und autorisirte ihn zur Abstellung verschiedener Uebelstände und Mißbräuche. Namentlich hatte er abergläubische Meinungen, Teufelsspuck, Feindschaften, Rohheit und Zügellosigkeit der Sitten zu bekämpfen. Bischof Malchus von Lismore (s.d.), früher Ordensmann zu Winchester, war ihm hiebei Freund und Rathgeber. Der Erfolg war groß, und nach den Worten des hl. Bernhard dem Feuer in den Dornen zu vergleichen. Er führte in den Kirchen den regelmäßigen Psalmengesang, die römische Liturgie und die canonischen Tagzeiten wieder ein; ebenso »den heilsamen Gebrauch der Beichte, das Sacrament der Firmung und die priesterliche Einsegnung der Ehe, was sie alles entweder nicht wußten oder verabsäumten.« Das einst so berühmte vom hl. Comgall im J. 550 gegründete, nun aber seit der im 9. Jahrh. erfolgten Invasion der Dänen, welche in Irland über 900 Mönche tödteten, zerfallene Kloster Benchor (Bangor) stellte er her, und verrichtete bei dieser Gelegenheit sein erstes Wunder. Als er nämlich eines Tages mit den Zimmerleuten arbeitete, lief ein Mann unvorsichtiger Weise mitten unter dem Ausholen an ihm vorüber, so daß er anscheinend tödtlich getroffen (sein Kleid war von oben bis unten geschlitzt) zu Boden stürzte. Um so größer war das Erstaunen der Umstehenden, als sie den Mann frisch und unverletzt sich wieder erheben sahen. Aber der äußere Bau genügte ihm nicht. Es lag ihm daran, auch im Innern die alte Zucht, Wissenschaft und Frömmigkeit wieder herzustellen. Deßhalb stand er selbst eine Zeit lang dem Hause vor, und war – nach den Worten des hl. Bernhard – durch seinen Wandel ein stets offenes Buch, eine lebendige Regel, aus welcher Alle die wahren Grundsätze der Vollkommenheit lernen konnten. Bald darauf wurde er, obwohl erst dreißig Jahre alt, zum Bischof von Connor erhoben. Als solchen nennt ihn das Martyrologium der Benedictiner. Es bedurfte aber, um ihn zur Annahme zu bewegen, eines förmlichen Befehls seines Erzbischofs. Sich selbst und der Welt abgestorben, hörte er in allen Dingen nur Gott und den göttlichen Willen. So schwer ihm die neue Würde wurde, so gerne unterwarf er sich derselben, da er erkannte, daß sie mehr Leiden als Ehrenbezeugungen mit sich führe. Man konnte in ihm seit jener Zeit zwei Personen unterscheiden, den Bischof und den einfachen Christen. Wer ihn in seinen amtlichen Verrichtungen sah, hätte glauben mögen, daß er nur für Andere, nicht für sich selbst lebte; und wer seine Zurückgezogenheit und seine beständige Geistessammlung sah, konnte denken, daß er einzig für Gott und sich selbst lebte. Bei aller Aufmerksamkeit, die er auf seine äußere Thätigkeit verwendete, blieb er innerlich stets gesammelt. In seinem neuen Wirkungskreise fand er fast lauter Namenchristen, die an Lasterhaftigkeit die Heiden beinahe übertrafen. Innere Unruhen, Mord und Greuel aller Art lasteten auf dem unglücklichen Volke. Gleichwohl war er fest entschlossen, keine Mühe zu sparen, um diese Wölfe in Schafe zu verwandeln. Er predigte mit apostolischem Freimuthe, wobei er den wohlbedachten Ernst mit kluger Sanftmuth milderte. Fand er keine Zuhörer in den Kirchen, so suchte er sie auf den Straßen und in den Häusern. Er besuchte, immer zu Fuß gehend, die entlegensten Weiler und Ortschaften des Bisthums und trug geduldig Unbilden und Beleidigungen jeder Art. Die Eroberung und Verwüstung der Stadt Connor durch einen nordischen König nöthigte ihn, sich in die Einsamkeit des Klosters Ibrac zurückzuziehen, wo er längere Zeit allen seinen Mitbrüdern, 120 an der Zahl, in heiliger Armuth und ächtem Bußgeiste voranleuchtete. Der Erzbischof Celsus, welcher ihm auch die bischöfliche Weihe ertheilt hatte, bestimmte ihn vor seinem Tode zum Nachfolger. Ungeachtet er canonisch gewählt wurde, konnte er gleichwohl nicht durchdringen. Erst regierte oder vielmehr zerfleischte ein gewisser Mauricius die Kirche von Armagh noch fünf Jahre lang. Er glaubte, nach einem bereits eingebürgerten Mißbrauche, als nächster Verwandter des verstorbenen Erzbischofs sich hiezu berechtigt und scheint auch großen Anhang gehabt zu haben, da der hl. Malachias ungeachtet der vorausgegangenen canonischen Wahl seine Rechte, ohne große Unruhen und selbst Blutvergießen fürchten zu müssen, nicht geltend machen konnte. Eine Synode unter dem Vorsitze des Bischofs Gilbert von Limerick bedrohte ihn mit dem Banne, wenn er die Verwaltung seiner Kirche nicht antreten würde. Er durfte es aber nicht wagen, so lange Mauricius lebte, nach Armagh zu kommen. Dabei setzte er die Bedingung, daß er wieder zu seiner ersten Braut, der Kirche von Connor, zurückkehren dürfe, sobald der Friedein Armagh hergestellt und das Nothwendigste geordnet sei. Auch nach dem Tode des Mauricius fand er in Armagh noch Widerspruch und hatte mit dem von diesem ernannten Verwandten desselben, Nigellus mit Namen, um den erzbischöflichen Sitz zu kämpfen. Allein König Cormac und die Bischöfe des Landes standen fest zu ihm, und so wurde er endlich im J. 1133 als einzig rechtmäßiger Metropolit anerkannt. Als er von diesem Amte Besitz ergriff, stand er in der schönsten Manneskraft, in einem Alter von 38 Jahren. Drei Jahre lang wirkte er mit größtem Eifer; aber nachdem er den Frieden hergestellt, die Verhältnisse geordnet und sich mit Zustimmung der übrigen Bischöfe und des Clerus in der Person eines gewissen Gelasius einen Stellvertreter geweiht hatte, ging er wieder nach Connor zurück, für welches er bald hernach einen eigenen Bischof weihte, während er, dem Drange der Demuth nachgebend, nur den kleinern, bis dahin mit Connor vereinigten Sprengel von Down für sich behielt. Die Armuth liebte er aber nicht bloß für sich, sondern auch in Andern, als Mittel, seine Verdienste zu vermehren: »arm für sich«, sagt der hl. Bernhard, »war er reich für die Armen.« Im J. 1139 machte er, um für mancherlei von ihm getroffene Einrichtungen die päpstliche Gutheißung und für die Metropolitan-Sitze von Armagh und Tuam (letzterer sollte neu gegründet werden) das Pallium zu erlangen, eine Reise nach Rom. Auf derselben schloß er zu York mit dem frommen Priester Sycar und zu Clairvaux mit dem hl. Abte Bernhard innige Freundschaft. Von dem wundervollen Geiste der Frömmigkeit und dem strengen Bußernste, von welchem er ihn selbst und die unter ihm stehenden Mönche durchdrungen fand, wurde er so ergriffen, daß er ernstlich gesonnen war, seine Tage wo möglich in ihrer Gesellschaft zu beschließen. Wirklich bat er den Papst Innocenz II. um die Erlaubniß hiezu, erhielt sie aber nicht. Vielmehr wurde er zum päpstlichen Legaten für ganz Irland ernannt. Dafür ließ der Heilige vier Irländer in Clairvaux zurück, welche daselbst die Gelübde ablegten und dann den Orden des hl. Bernhard in ihr Vaterland verpflanzten. Der hl. Malachias stiftete hier das Cistercienser-Kloster Mellifont, aus welchem später mehrere andere hervorgingen. Der apostolische Mann hielt Synoden, predigte, erbaute und restaurirte Kirchen und Klöster und war unablässig thätig zum Heile der Seelen. Unter den von ihm erbauten Kirchen ist vorzüglich die von Benchor zu nennen, da sie durch ihre ungewöhnliche Größe und Schönheit allgemeine Bewunderung erregte. Die Cathedrale von Down erfuhr einen so gründlichen Umbau, daß er einem Neubau gleichkam. Von den Wundern, die der Heilige wirkte, sagt der hl. Bernhard: »Es fehlte ihm nicht die Gabe der Weissagung und der Offenbarung, nicht die Gabe der Bestrafung der Gottlosen, nicht die Gabe der Krankenheilung, der Umwandlung des Gemüthes u. der Todtenerweckung.« Ein Kranker wurde durch den Genuß der Speise, die er ihm zugesendet hatte, gesund. Eine Frau, die am Brustkrebs krank lag, heilte er durch Besprengung mit geweihtem Wasser. Eine andere Frau, welche ohne die letzte Oelung empfangen zu haben, gestorben war, kam durch sein Gebet wieder zum Leben. Noch einmal, im J. 1147, kam der Heilige nach Frankreich. Seine Absicht war, vom Papste Eugen III., welcher sich dort aufhielt, das längst versprochene Pallium zu erlangen. Für diesen Zweck kam er zu spät; der Papst war bereits nach Italien zurückgereist. Aber sein anderer Wunsch wurde erfüllt. Noch einmal sah und sprach er seinen liebsten Freund, den hl. Bernhard. Er verlebte (W. W. K.-L. VI. 776) und bereitete hier den Brüdern selige Tage, als er von einer Krankheit ergriffen wurde, die im Anfange nicht bedenklich schien, als er eben am Tage des hl. Lucas mit gewohnter Andacht die hl. Messe gefeiert hatte. Heilig wie sein Leben war auch sein Tod; in der Kirche, auf dem Boden liegend, den er vorher mit Asche hatte bestreuen lassen, empfing er die letzte Oelung und Wegzehrung, bat die Umstehenden um ihre Fürbitte für ihn selbst und die ihm anvertrauten Seelen, und versprach, wenn er einst bei Gott wäre, auch ihrer zu gedenken. So starb er im 54. Jahre seines Lebens an dem Orte, den er hiefür gewünscht, und zu der Zeit, die er vorausgesagt hatte, am 1. Nov. 1148. Er entschlummerte zum wahren Leben, denn ob auch Aller Augen auf ihn gerichtet waren, so konnte doch Keiner den Augenblick beachten, in welchem er entschlief. Und noch schien er zu leben, nachdem er schon gestorben war. Man bestattete seinen Leichnam mit allen Ehren in der Capelle U. L. Frau zu Clairvaux, hinter dem Hauptaltare. Da seine Wunderkraft auch nach dem Tode noch fortdauerte (ein Jüngling, dessen rechter Arm gelähmt war, berührte die Leiche und ward plötzlich geheilt), ließ der hl. Bernhard sogleich nach dem Requiem ein Amt zur Anrufung seiner Fürbitte halten, und am 6. Juli 1189 wurde von Papst Clemens III. die Heiligsprechung förmlich vollzogen. Daß die unter seinem Namen verbreitete Prophetia de futuris Pontificibus Romanis von ihm herrührt, ist nicht erwiesen und kaum wahrscheinlich. Wenigstens sagt der hl. Bernhard, welcher seine Prophetengabe ausdrücklich hervorhebt, davon nichts. Nach einer bei den Boll. (Maji IV. 136) enthaltenen Notiz sind seine Reliquien nach Avignon übertragen worden. Nach ebendenselben ist der 3. Nov., an welchem er sich auch im Mart. Rom. findet, sein Sterbetag. Im Martyrol. der Cistercienser steht er am 5. Nov. †

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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Papulus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Papulus (Papolus) M. (3. Nov., al. 26. März, 18. Mai, 21. Sept.). Dieser heil. Martyrer, dessen Auffindung am. 21. Sept., die Beisetzung bei St. Saturninus zu Toulouse aber am 26. März gefeiert wird, wird nach Sanssajus als Bischof am 3. Nov. verehrt. Die Notiz ist nicht ganz richtig; der heil. Papulus war nicht Bischof. Bei Croiset, Migne, Butler u. A. steht er daher als Priester und Martyrer, der als treuer Gehilfe des heil. Saturninus (Sernin) (s.d.), denselben in seinen apostolischen Arbeiten in Languedoc und Gascogne, hauptsächlich aber in Toulouse, dessen erster Pfarrer er wohl mit Recht genannt werden darf, um der Liebe Jesu willen kräftig unterstützte und unter der Diocletianischen Verfolgung (Andere nennen die Decianische) als Opfer des Hasses der heidnischen Priester, welche einen Volksauflauf herbeiführten, in der Landschaft Lauragais in der Languedoc für den Glauben starb. Eine am Orte seines Todes erbaute Kirche mit Abtei hat seinen Namen und seine Verdienste den nachfolgenden Zeiten erhalten und war eine Zeit lang, nämlich vom J. 1317 bis 1789 der Sitz eines Bischofes (St. Papoul in der Ober-Languedoc). Bei Grevenus steht er am 18. Mai, gleichfalls mit der irrigen Bezeichnung »Bischof«. (Maj. IV. 136.)
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Quartus, Bischof von Berythus
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Quartus (3. Nov. al. 3. Aug.). ein Schüler der Apostel, dessen im Briefe des hl. Paulus an die Römer (Cap. 16.) gedacht wird, steht zu diesem Tage im Mart. Rom. Er soll Bischof der Kirche von Berythus gewesen sein, und steht in den griech. Menäen zum 3. August. Vgl S. Quadratus.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Silvia
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Silvia (Sylvia) (3. Nov.al 12. März), die Mutter des hl. Gregorius, steht im Mart. Rom. zum 3. Nov. und in einem sicilianischen Kalender zum 12. März, weßhalb sie an diesem Tage auch bei den Bollandisten genannt ist.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Valentinus, Priester, und hl. Hilarius, Diakon, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Valentinus et Hilarius (3. Nov.), der Erste ein Priester, der Andere ein Diacon, litten unter dem Kaiser Maximianus, nach dem Mart. Rom. zu Viterbo den Martyrtod. Baronius hatte ihre Acten eingesehen, und berichtet, daß die heiligen Häupter in der Domkirche der genannten Stadt zur Verehrung ausgesetzt werden. Als sie nämlich, mit Steinen beschwert, in die Tiber geworfen wurden, ohne zu ertrinken, erlangten sie durch Enthauptung die Martyrerkrone.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Hl. Winifred, Jungfrau, Äbtissin, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Wenefrida, V. M. (3. Nov. al. 22., 24. Juni). Diese hl. Jungfrau wird auch Guenfrida, Guenvreda, Guenwera, Winfrida und Wenefreda genannt, und steht in allen alten Kalendern als Martyrin. Ihr Vater Thevith war nach der Ueberlieferung ein sehr begüterter Adeliger des Königreiches North-Wales. Ein Priester, Namens Bruno (Benno, Benow) flößte ihr eine so große Liebe zu Gott ins Herz, daß sie den Entschluß faßte, aus Liebe zu Jesus nicht nur alle Gebote, sondern auch die Räthe des Evangeliums zu befolgen. Sie bezog mit einigen gleichgesinnten Jungfrauen unter Zustimmung ihrer Eltern ein Haus unfern von Holy-Well (Grafschaft Flintshire) wo sie ihre Probezeit durchmachte. Ein wirkliches Kloster scheint dieser erste Aufenthalt nicht gewesen zu sein; denn die Heilige trat nach dem Tode des hl. Bruno in das Doppelkloster von Guthurin (Denbighshire), wo sie bald zu solchem Ansehen gelangte, daß sie nach dem Tode der Abtissin Theonia zu deren Nachfolgerin gewählt wurde. Hier starb sie nach der ältesten Lebensbeschreibung am 24., oder nach Andern am 22. Juni. Sie hat nach der Volkssage das Klosterleben gesucht, nachdem sie vorher Martyrin geworden, um den Zudringlichkeiten des Caradoc (Cradoc), eines Sohnes des Landesfürsten Alain, welcher sie ehelichen wollte, auszuweichen; seine anfängliche Zuneigung verwandelte sich durch ihr Widerstreben in so großen Haß, daß er sie ermordete. An dem Orte, wo das hl. Haupt, den Boden berührte, entstand der Sage nach eine stark fließende Heilquelle, welche später gefaßt und mit einer schönen Halle, wovon sich bei Butler (engl. Ausg.) eine Abbildung findet, überbaut und nach ihrem Namen genannt wurde. Wie immer die Sache sich verhalten möge, so ist es Thatsache, daß in der katholischen Zeit an diesen Ort vielfach gewallfahrtet und zu der hl. Winefreda gebetet wurde. Die Verwundung scheint jedenfalls nicht tödtlich gewesen zu sein; die rothe Narbe am Halse behielt sie aber durch ihr ganzes Leben. Ihr erster Begräbnißort war Guthurin; ihr Zeitalter ist ungewiß, es wird aber das 7. Jahrh. als solches angenommen. Sie wurde im J. 1138 in die Klosterkirche St. Thomas, außerhalb der Stadt Shrewsbury (Salopia) übertragen. Im J. 1391 verordnete der Erzbischof Thomas Arundel von Canterbury, daß ihr Fest am 3. Nov. gefeiert werden solle.
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Re: Heilige des Tages
03. November: Sel. Rupert Mayer
Wikipedia hat geschrieben:Rupert Mayer (* 23. Januar 1876 in Stuttgart; † 1. November 1945 in München) war Mitglied des Jesuitenordens und Präses der Marianischen Männerkongregation. In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte er zum katholischen Widerstand. 1987 wurde er seliggesprochen. Rupert Mayer entstammte einer kinderreichen Familie. Nach dem Abitur 1894 studierte er Philosophie und Katholische Theologie in Freiburg (Schweiz), München und Tübingen. Am 2. Mai 1899 wurde er in Rottenburg zum Priester geweiht. Anschließend war er vom 10. Juni 1899 bis zum 5. August 1900 in Spaichingen als Vikar tätig. Da in Folge des Kulturkampfes das Jesuitengesetz erlassen worden war, welches erst 1917 aufgehoben wurde, war für Rupert Mayer eine jesuitische Ordensausbildung in Deutschland nicht möglich. Er begann deshalb am 1. Oktober 1900 ein Noviziat bei den Jesuiten in Feldkirch in Vorarlberg und setzte später die Ausbildung in den Niederlanden fort. Dort sowie in Deutschland und der Schweiz wirkte er ab 1906 als Volksmissionar. Ab 1912 wurde ihm die Seelsorge über die Zuwanderer in München übertragen. Im Ersten Weltkrieg stellte er sich als Militärseelsorger zur Verfügung. Nachdem er Ende Dezember 1916 im rumänischen Sultatal als Feldgeistlicher der 8. bayerischen Reservedivision schwer verwundet worden war, musste ihm das linke Bein amputiert werden. Wohl deshalb wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nach dem Krieg rief er in seinen Predigten die Menschen zur inneren Erneuerung auf. Er besuchte politische Veranstaltungen, auch solche kirchenfeindlicher Gruppen. Der Münchner Kardinal Michael von Faulhaber ernannte ihn 1921 zum Präses der Marianischen Männerkongregation am Bürgersaal in München. 1925 initiierte Mayer die Einführung der Sonntagsgottesdienste auf dem Münchner Hauptbahnhof. Bereits in den 1920er-Jahren erkannte Mayer die von den Nationalsozialisten ausgehende Gefahr. Nach deren Machtübernahme trat er entschieden für die Rechte der Kirche und für die Religionsfreiheit ein. Öffentlich erklärte er, dass ein Katholik nicht Nationalsozialist sein könne. Als 1935 die Caritassammlung verboten wurde, stellte er sich aus Protest am 18. Mai des Jahres mit der Sammelbüchse vor die St.-Michaels-Kirche. Da er auch in seinen Predigten das Regime anprangerte, wurde über ihn im April 1937 ein Redeverbot verhängt. Als er dieses nicht befolgte, wurde er am 5. Juni verhaftet. Im Juli wurde er von einem Sondergericht wegen Kanzelmissbrauch verurteilt. Wegen der Entrüstung des Kardinals und weiter Teile der Münchner Bevölkerung wurde er jedoch freigelassen. Vor dem Sondergericht erklärte er: „Trotz des gegen mich verhängten Redeverbotes werde ich weiterhin predigen, selbst dann, wenn die staatlichen Behörden meine Kanzelreden als strafbare Handlungen und als Kanzelmissbrauch bewerten sollten.“ Da er weiterhin regimefeindlich predigte, wurde er am 5. Januar 1938 erneut verhaftet und in das Gefängnis in Landsberg am Lech gebracht. Durch eine Amnestie kam er am 3. Mai 1938 frei. Er hielt sich nunmehr an das Predigtverbot, weigerte sich jedoch, Auskunft über seine Seelsorgegespräche zu geben. Deshalb wurde er am 3. November 1939 zum dritten Mal verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Nachdem sich sein Gesundheitszustand deutlich verschlechtert hatte, wurde er im August 1940 schließlich im Kloster Ettal interniert. Nach Kriegsende kehrte er im Mai 1945 nach München zurück, konnte sich jedoch der gewonnenen Freiheit nicht lange erfreuen. Am Fest Allerheiligen erlitt er während der Predigt in der Kreuzkapelle der Münchner St.-Michaels-Kirche einen Schlaganfall und starb noch am selben Tag. Seine Bestattung erfolgte zunächst auf dem Ordensfriedhof in Pullach. Nachdem sein Grab von ungezählt vielen Menschen besucht wurde, erfolgte am 23. Mai 1948 die Umbettung seiner sterblichen Überreste in die Unterkirche des Münchner Bürgersaals. 1950 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Am 3. Mai 1987 erfolgte im Münchner Olympiastadion die Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II., der anschließend das Grab besuchte. Rupert Mayers Fürsorge galt allen Schichten der Bevölkerung, weshalb er schon zu Lebzeiten als „Apostel Münchens“ bezeichnet und heiligmäßig verehrt wurde. Sein Grab wird bis heute von unzähligen Gläubigen aufgesucht. Rupert Mayer war Mitglied der K.D.St.V. Teutonia Fribourg, der K.D.St.V. Aenania München und der A.V. Guestfalia Tübingen im Cartellverband katholischer deutscher Studentenverbindungen. Mehrere Institutionen benannten sich nach Rupert Mayer. 1954 wurde das Cartell Rupert Mayer (CRM) gegründet. Die Pater-Rupert-Mayer-Tagesheimschulen sind auf dem Gelände des ehemaligen Jesuitenklosters in Pullach beheimatet. Auch das Noviziatshaus der deutschsprachigen Jesuitenprovinzen trägt seinen Namen sowie die „Rupert-Mayer-Schule“, Spaichingen. Der Katholikenrat der Region München, das höchste Laiengremium der Stadt, verleiht seit 1987 jährlich die Pater-Rupert-Mayer-Medaille als Dankeszeichen an Menschen, die beispielhafte ehrenamtliche Arbeit in Kirche und Gesellschaft geleistet haben und leisten. Das folgende Gebet ist im Erzbistum München-Freising und im Cartell Rupert Mayer als Pater-Rupert-Mayer-Gebet bekannt:
Herr, wie Du willst, so will ich geh’n,
Und wie Du willst, soll mir gescheh’n.
Hilf Deinen Willen nur versteh’n.
Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit,
Und wann Du willst, bin ich bereit.
Heut und in alle Ewigkeit.
Herr, was Du willst, das nehm’ ich hin,
Und was Du willst, ist mir Gewinn.
Genug, dass ich Dein Eigen bin.
Herr, weil Du's willst, d’rum ist es gut,
Und weil Du's willst, d’rum hab’ ich Mut.
Mein Herz in Deinen Händen ruht.
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Re: Heilige des Tages
04. November: Hl. Karl Borromäus, Kardinal, Erzbischof von Mailand

Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Carolus Borromaeus, Aëp. et Card. (4. Nov.). Der hl. Karl Borromäus, Erzbischof von Mailand und Cardinalpriester der römischen Kirche unter dem Titel der hl. Praxedis, dieses Muster der Bischöfe und der Wiederhersteller der Kirchenzucht in den letzten Zeiten, war ein Sohn des Grafen Gilbert Borromäus von Arona, und der Margaretha von Medicis, Schwester des Cardinals Johann Angelus von Medicis, der unter dem Namen Pius IV. den Stuhl des hl. Petrus bestieg, und wurde am 2. Oct. (nach Andern am 2. Nov.) 1538 auf dem Schlosse Arona, am südlichen Ende des Lago maggiore, 14 Miglien von Mailand, geboren. Welche Heiligkeit ihn einst zieren werde, das wurde schon bei seiner Geburt vorbedeutet, indem ein wunderbarer heller Lichtstreif das Zimmer seiner Mutter zwei Stunden lang erleuchtete. Von Kindheit an bemerkte man bei ihm untrügliche Zeichen seiner künftigen Heiligkeit und er bewies selbst bei seinen kindlichen Rergnügungen eine ernste Neigung für den göttlichen Dienst. Diese glücklichen Anlagen führten seine Eltern auf den Gedanken, er sei zum geistlichen Stande berufen, und er empfing frühzeitig die Tonsur, als Zeichen seiner Bestimmung. Der Vater, der überaus fromm und gottselig lebte, entschied sich indessen doch erst nach der vom Sohne ausgesprochenen Wahl, und ehrte zu sehr die Gesetze der Kirche, als daß er jene Eltern hätte nachahmen können, die über den Beruf ihrer Kinder verfügen, ohne ihre Einwilligung und ohne den Willen Gottes zu Rathe zu ziehen. Der hl. Karl war erst zwölf Jahre alt, als sein Oheim, Cäsar Borromäus, die Abtei von St. Gratian und St. Fellin ihm zu Gunsten resignirte; allein Karl, der schon die Kirchenvorschriften kannte, stellte ehrfurchtsvoll seinem Vater vor, daß alle Einkünfte der Abtei, die nach Abzug des für seine Erziehung und den Kirchendienst Erforderlichen übrig blieben, den Armen angehören und jeder andere Gebrauch widerrechtlich sei. Die Anfangsgründe seiner wissenschaftlichen Bildung erhielt der hl. Karl zu Mailand, welches er später verließ, um auf der Universität Pavia die geistlichen und weltlichen Rechte zu studiren. Da Karl eine etwas schwere Zunge hatte und zudem noch das Stillschweigen übte, glaubte Jedermann, er habe wenig Anlagen zum Rechtsstudium; allein er machte deßungeachtet solche Fortschritte, daß er nach Beendigung seiner Studien im Jahre 1559 den Doctortitel erhielt, worauf er sich nach Mailand zurückbegab. Eben dieses Jahr war es, wo sein Oheim von mütterlicher Seite als Pius IV. den päpstlichen Stuhl bestieg. Während seine Familie über diese Erhebung überaus erfreut war und den neuen Papst beglückwünschte, gab Karl nicht das mindeste Zeichen einer übergroßen Freude von sich, sondern beredete vielmehr seinen Bruder Friedrich, daß er mit ihm die heil. Sacramente der Buße und des Altars empfing, um den Segen des Himmels auf den neuen Papst herabzuflehen – ein Beweis, von welch tiefem oder hohem Standpunkte er damals schon eine solche Wahl, wie die seines Oheims zum Statthalter Christi, ansah. Indessen wurde er von diesem bald nach Rom beschieden, daselbst zurückbehalten, sofort am letzten Tage des Jahres 1559 zum Cardinalpriester und am 8. Febr. 1560, obgleich er erst 23 Jahre alt war, zum Erzbischof von Mailand erhoben. Der Heilige bot Alles auf, um diese Würden von sich abzuwenden; allein er mußte sich nicht nur zu diesen verstehen, sondern auch noch die Verwaltung des Gebietes von Bologna, der Landschaft von Rom und der Mark Ancona übernehmen. Ueberhaupt setzte sein Oheim unbegränztes Vertrauen auf ihn, und der hl. Karl regierte die Kirche gleichsam unter dessen Namen. Man sollte erwarten, eine solche Geschäftslast, die ihm aufgeladen war, würde ihn von seinem bisherigen Wandel und seinen geistlichen Uebungen abgezogen haben; allein dieß war bei ihm nicht der Fall; vielmehr lebte er in seinem prachtvollen Palaste arm und abgetödtet, ging keinem unnützen Vergnügen nach, war sparsam mit seiner Zeit, die er mit Weisheit einzutheilen wußte, und so blieben ihm immer einige Stunden zum Gebet, zum Studium und zur Lesung frommer Bücher. Um unter der Geistlichkeit die Liebe zu den religiösen Wissenschaften zu erwecken, zugleich auch den Müssiggang von den Bediensteten des päpstlichen Hofes zu entfernen, errichtete er im Vatican eine Akademie von Geistlichen und Weltlichen, die öftere Versammlungen hielten und deren Zweck war, zur Tugend anzuregen und den Fortschritt in den Wissenschaften zu befördern. Daß der Heilige hiebei nicht unthätig war, beweisen seine Conferenzen, die im J. 1748 unter dem Titel »Noctes Vaticanae« (weil sie zur Nachtszeit stattfanden) im Druck erschienen. Da war es auch, wo der Heilige durch fortgesetzte Uebung die Schwerfälligkeit im Sprechen besiegte und sich sogar eine gewisse Leichtigkeit im Reden aneignete, wodurch er später in den Stand gesetzt wurde, das Wort Gottes mit Nutzen und Würde zu verkünden, was er immer am sehnlichsten gewünscht hatte. Da er indeß nicht selbst der Kirche von Mailand vorstehen konnte, sorgte er für gute Leitung derselben während seiner Abwesenheit; allein aller dieser Vorkehrungen ungeachtet, hatte der Heilige doch immer Gewissensunruhe wegen der Pflicht, in seinem Bisthume zu wohnen, und konnte sich nie vollkommen beruhigen, bis der ehrw. Bartholomäus de Martyribus, Erzbischof von Braga in Portugal, welcher eben von Trient nach Rom gekommen war, ihn gänzlich zufrieden stellte. Das Jahr 1563 ist im Leben unsers Heiligen berühmt durch die glückliche Beendigung des Kirchenraths von Trient, welcher er im Namen des Papstes beiwohnte, und die er durch seine kräftigen Vorstellungen, besonders aber durch sein Gebet, vorzüglich bewerkstelligte. Große Verdienste hat derselbe auch bei der Verfertigung des römischen Katechismus (Catechismus ad parochos), einem Werke, in welchem sich nach dem Urtheile aller Urtheilsfähigen Gelehrsamkeit, Genauigkeit und Kürze mit zierlicher und reiner Schreibart vereinigen. Der hl. Karl übernahm es nämlich, für die Bearbeitung dieses Werkes zu sorgen, zu welchem Zwecke er den gelehrten Dominicaner Franz Foreiro, der in der Eigenschaft eines Theologen des Königs von Portugal dem Concilium beigewohnt hatte, noch einige Zeit in Rom zurückbehielt. Auch um das Meßbuch und das Brevier machte er sich sehr verdient, indem er den nachmaligen Papst Pius V. bewog, die Rubriken in die möglich beste Ordnung bringen zu lassen. Das Hauptverdienst unsers Heiligen besteht aber darin, daß er der Erste war, der das Concilium von Trient in allen seinen Theilen in seiner Diöcese sowohl als in seiner Metropolitanprovinz zur Ausführung brachte, und darin allen andern Bischöfen als Beispiel und Muster voranleuchtete. Er drang nämlich immer mehr in den Papst, seinen Oheim, ihn in sein Erzbisthum zu entlassen, und er hielt endlich die Erlaubniß, nach Mailand zurückzukehren. Das Erste nun, was er nach seiner Ankunft daselbst that, war, daß er die Bischöfe seiner Provinz um sich versammelte, und sich über die Ausführung des Tridentinums mit ihnen besprach. Jedermann war erstaunt über die Würde und Frömmigkeit, womit dieses Provincial-Concilium von einem jungen (kaum 26 Jahre alten) Cardinale gehalten wurde. Eben so allgemeine Verwunderung erregten die da getroffenen weisen Verfügungen, welche hauptsächlich die Annahme und Beobachtung des Trienter-Concils, die Verbesserung der Geistlichkeit, die Feier des Gottesdienstes, die Ausspendung der heil. Sacramente, die Art und Weise, an Sonntagen in den Pfarrkirchen den Katechismus-Unterricht zu ertheilen, zum Gegenstande hatten. Der Papst selbst, der alles Geschehene erfahren hatte, wünschte in einem eigenen Schreiben seinem Neffen Glück zu den getroffenen Einrichtungen. Mitten unter seinen Diöcesanvisitationen, die er nach Beendigung des ersten Provincial-Conciliums vorgenommen hatte, erhielt er die Nachricht von der schweren Erkrankung seines Oheims. Er eilte nach Rom, sprang demselben im letzten Ende bei, und brachte es nach dem am 1. Dec. 1565 erfolgten Tode desselben durch sein Ansehen im Conclave der Cardinäle dahin, daß Pius V. am 7. Jan. 1566 zum Papst erwählt wurde. Auch dieser Papst bot Alles auf, den Heiligen zu Rom zurückzuhalten und ihn bei allen ihm von seinem Oheime übertragenen Aemtern ferner belassen zu können; allein der Heilige, der nur das Heil der ihm anvertrauten Seelen im Auge hatte, bat so dringend um die Erlaubniß, zurückzukehren, daß sie ihm nicht länger verweigert werden konnte. Es würde zu weit führen, wollten wir hier Alles angeben, was dieser erleuchtete, von wahrhaft apostolischem Geiste beseelte Oberhirte zur Verbesserung der land und zur Ausrottung der Ketzerei, die namentlich im Schweizerantheil des Erzbisthums schon Eingang gefunden hatte, noch ferner gethan hat; Zeugen davon sind die Acta Mediolanensia, welche die Beschlüsse der einzelnen von ihm abgehaltenen Provincial- und Diöcesansynoden enthalten. Hier sei nur noch bemerkt, wie er für die Verbesserung der Kirche in Haupt und Gliedern bereit war, sein Leben zu lassen, und wie er denn wirklich einmal in Lebensgefahr kam, aber wunderbar errettet wurde. Der Orden der Humiliaten (im Jahre 1017 von lombardischen Edelleuten gestiftet) wollte sich nämlich den Verbesserungen, welche der hl. Erzbischof für nöthig erachtete, nicht fügen, und als alle Versuche, das verhaßte Joch abzuschütteln, vergeblich waren, geriethen die Ordensmänner so in Wuth, daß drei Pröpste derselben seinen Tod beschlossen und einen ihrer Priester, la Farina mit Namen, bestellten, den Cardinal aus dem Wege zu räumen. Am 26. Oct. 1569 schlich sich dieser gottlose Mensch verkleidet in die Capelle des erzbischöflichen Palastes, zur Zeit, wo der Heilige mit seinen Hausgenossen das Abendgebet verrichtete. Man sang gerade die Worte der Antiphon: »Non turbetur cor vestrum, neque formidet«, als der Mörder sein Feuerrohr abdrückte. Der hl. Erzbischof kniete vor dem Altare, kaum 5 bis 6 Schritte von dem Frevler entfernt. Auf den Knall verstummte der Gesang; Angst und Schrecken befiel Alle; Karl aber, ohne vom Platze zu weichen, befahl durch ein Zeichen, knien zu bleiben und beendigte sein Gebet mit Ruhe, als wenn nichts vorgefallen wäre. Der Heilige hielt sich anfangs für tödtlich verwundet und erhob seine Hände zu Gott, um ihm das Opfer seines Lebens zu bringen; allein bei genauerer Untersuchung ergab es sich, daß die Kugel, die ihm auf den Rücken abgeschossen worden, zu seinen Füßen niedergefallen war und nur sein Chorhemd geschwärzthatte. Dieses Chorhemd des hl. Karl, das später sprichwörtlich in Italien wurde, um eine undurchdringliche Sache zu bezeichnen, wurde bei den Carthäusern in Bordeaux aufbewahrt, sowie man zu Mailand in der Kirche der Oblaten – einer Genossenschaft von Priestern, die der hl. Erzbischof zum Zwecke gestiftet hat, um immer bereite und opferwillige (oblati) Werkzeuge zur Ausführung seiner heilsamen Reformen zu haben – noch die Kugel zeigt, womit nach ihm geschossen worden. So groß die Erbitterung über diesen Frevel unter dem Volke war, so wollte doch der Heilige nicht, daß man den Mörder verfolge, und gestattete nicht einmal der weltlichen Behörde, daß man in seinem Palaste Nachsuchung nach ihm halte. Seine Liebe zu allen Menschen, besonders zu den Armen, war so gränzenlos, daß er ihr einen großen Theil seines Einkommens und sein ganzes elterliches Vermögen opferte. Ihr zu genügen, ließ er Einen seiner Geistlichen eine Liste führen, auf der alle Arme der Stadt mit Namen verzeichnet waren. Nie aber trat seine Nächstenliebe mehr ans Licht, als in den Tagen der Pest, welche über Mailand kamen. Nicht nur war er nicht zu bewegen, die Stadt zu verlassen und sein Leben zu schonen; er nahm sich vielmehr selbst der Pestkranken an, hörte ihre Beichten und traf die zweckmäßigsten Anstalten, dem Uebel zu steuern und den gesunkenen Muth der Einwohner aufzurichten. Bei den Bittgängen, die er zur Erflehung der göttlichen Hilfe anordnete, brachte er sich Gott als Opfer für die Sünden seines Volkes dar, indem er dabei baarfuß erschien, einen Strick um den Hals und ein Kreuz in der Hand, auf das er beständig seine bethränten Augen heftete. Außerdem predigte er jeden Tag, und ermunterte unablässig seine Mitarbeiter, in einer solchen Lage über die Furcht des Todes hinwegzugehen. Um den nothleidenden Armen beizuspringen, ließ er selbst sein Silbergeschirr einschmelzen und gab alle seine Hausgeräthschaften, sein Bett nicht einmal ausgenommen, zur Linderung des Elendes hin. Zuweilen hielt der Heilige Geistesversammlungen zu Camaldoli oder an andern einsamen Orten; aber vorzüglich gefiel ihm zu diesem Zwecke der Berg Varalli, im Bisthum Novara, an den Gränzen der Schweiz. Zu diesem Andachtsorte reiste er im Jahre 1584 mit dem P. Adorno, dem er seine jährliche Beicht ablegen wollte, und der ihm die Betrachtungsgegenstände angeben mußte. Mehreren Personen hatte er die Nähe seines Todes vorhergesagt; auch verdoppelte er während dieser Geistessammlung den Eifer in seinem Gebete und seinen Abtödtungen. Am 24. Oct. befiel ihn nun ein dreitägiges Fieber, das er anfangs zu verbergen suchte, das er aber bei einem zweiten Anfall, am 26. Oct., seinem Gewissensrathe offenbar machte. Am Allerseelentage ließ er sich in einer Sänfte nach Mailand tragen, wo sich aber die Vermehrung des Fiebers unter so schlimmen Merkmalen ankündigte, daß die Aerzte alle Hoffnung seiner Rettung verloren. Der Heilige hörte dieß mit bewunderungswürdiger Ruhe, begehrte die heil. Sterbsacramente, und verschied mit eintretender Nacht vom 3. auf den 4. November, unter den Worten: Ecce venio! (»Sieh', ich komme!«) Als Grabstätte hatte er sich ein Gewölbe neben dem Chor erbeten und wurde auch dahin begraben. Kurz nach seinem Tode sah ihn P. Adorno in einem Traume, von Licht und Herrlichkeit umstrahlt, und hörte ihn sagen: »Ich bin selig; du wirst mir bald folgen«, welches letztere auch wirklich geschah. An seinem Grabe und auf seine Fürbitte geschahen mehrere wunderbare Heilungen, die seine Verehrung nur noch steigerten. Im J. 1601 schickte der Cardinal Baronius, Beichtvater des Papstes Clemens VI., der Geistlichkeit von Mailand einen päpstlichen Befehl zu, daß statt des Requiem, welches Karl selbst auf ewige Zeiten in dem großen Spital in jener Stadt gestiftet hatte, die Messe auf den Heiligen genommen werden solle; nach neun Jahren aber wurde der ehrw. Erzbischof von Papst Paul V. feierlich »heilig« gesprochen. Sein in einem sehr kostbaren Sarge eingeschlossener heil. Leib, an dem man seine auffallenden Gesichtszüge noch deutlich erkennen kann, ist jetzt in einer prachtvollen unterirdischen Capelle des majestätischen Domes. Der Altar dieser Capelle ist ganz aus Silber und der größte Theil des Gewölbes ist von Silberplatten mit Basreliefs, die Scenen aus seinem Leben darstellen, belegt, während Tag und Nacht mehrere goldene und silberne Lampen die geheiligte Stätte erhellen. Wir, die Herausgeber dieses Werkes, hatten vor mehreren Jahren Beide das Glück, in dieser Capelle auf dem beschriebenen Altare das heil. Meßopfer darzubringen. Denn während im obern Theile des Domes zu Mailand nur nach Ambrosianischem Ritus das heil. Opfer gefeiert werden darf, ist es in diesem Dome einzig in dieser unterirdischen Capelle gestattet, nach römischem Ritus dasselbe zu celebriren. Im Mart, Rom., sowie im röm. Brevier findet sich sein Fest auch am 4. November. – Bezüglich seiner Abbildung sei bemerkt, daß er auf Kirchenbildern in bischöflicher Kleidung dargestellt wird, zuweilen Pestkranke neben sich, die er tröstet. Nach der Volkssage, bemerkt Menzel (Symb. II. 210), Mailand, wo sie noch jetzt an einer Beule zu sehen sei. Auch wird er manchmal abgebildet, wie er einen Strick um den Hals trägt und einer Procession vorangeht. Im Dome zu Augsburg in der größern der sel. Jungfrau geweihten Nebencapelle, findet sich ein Altar mit einem geschnitzten Bilde des Heiligen, wie er dem hl. Aloisius Gonzaga die heil. Communion reicht. (But.)

Herr und Gott, erhalte in deiner Kirche den Geist, von dem der heilige Karl Borromäus erfüllt war, und gib ihr die Bereitschaft, sich ständig zu erneuern. Gestalte sie nach dem Bild deines Sohnes Jesus Christus, damit die Welt ihn erkennen kann, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Ecclésiam tuam, Dómine, sancti Caróli Confessóris tui atque Pontíficis contínua protectióne custódi: ut, sicut illum pastorális sollicitúdo gloriósum réddidit; ita nos eius intercéssio in tuo semper fáciat amóre fervéntes.
Per Dominum.
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