Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. September: Hl. Nivardus, Erzbischof von Rheims
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Nivardus (Nivo), Ep. Conf., (1. Sept., al. 7. Febr.) Dieser Heilige war Erzbischof von Rheims. Von hoher Abkunft wurde er am Hofe des Königs Chlodwig II. erzogen. Eine Zierde Frankreichs in jeder Beziehung wurde er als Nachfolger Lando's Erzbischof von Rheims, um d.J. 649. Mit eben so vielem Eifer als großer Umsicht war er darauf bedacht, seine Kirche in zeitlicher wie in geistlicher Hinsicht, namentlich in Disciplin und Frömmigkeit emporzubringen. Da der Heilige den Wunsch nährte, ein Kloster zu erbauen, erhielt er in der Gegend von Epernay zugleich mit dem Abte Bercharius im Schlafe ein himmlisches Gesicht, in Folge dessen er das Kloster zu Hautvilliers (mon. Altumvillare) gründete. Reich an Verdiensten und von glühendem Verlangen nach der ewigen Seligkeit erfüllt, starb er heilig um's J. 673 oder (Febr. I. 837) 678 und wurde, wie er gewünscht, in der Klosterkirche zu Hautvilliers beigesetzt. (I. 267.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. September: Hl. Regulus, Bischof, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Regulus, Ep. M. (1. Sept.). Dieser hl. Bischof war unter den 220 Bischöfen, welche wegen der unter dem König Thrasimund von den Arianischen Vandalen gegen die Katholiken erregten Verfolgung gezwungen waren, ihre Sitze zu verlassen und nach Italien zu fliehen. Seine Gefährten waren Cerbonius und Felix. Der Heilige stieg etwa im heutigen Porto Baratto, in dessen Nähe ehemals die Stadt Populonia lag, ans Land, und lebte einige Zeit in einer Einöde, bis der Ruf seiner Heiligkeit zu Totila, dem König der Gothen gelangte, welcher den Heiligen zu sich führen ließ. Als er sich dessen weigerte, schlugen ihm die Schergen das Haupt ab. Da man ihm deßhalb auf Abbildungen sein blutendes Haupt in die Hände gab, entstand auch von ihm die Sage, er habe es den oben genannten zwei Bischöfen, denen ein Engel über ihn Nachricht gegeben, entgegengetragen. Unter vielen Thränen bestatteten sie ihn. Neben dieser Legende bestand nach einem über einer Thüre der St. Martins-(Metropolitan.) Kirche zu Lucca befindlichen Gemälde noch eine andere Version, die mehr Glauben verdient. Der Heilige befindet sich dort in der Disputation mit den Arianern, welchen er sein orthodoxes Glaubensbekenntniß entgegenhält. Diese Glaubenstreue und das Bekenntniß der Gottheit Jesu war also die Ursache seines Martyrthums. Ebendeßhalb ist der ihm geweihte Altar auch nach dem heiligen Martyrer Sebastian benannt. Die erste ihm zu Ehren erbaute Kirche war jene von Sarzana, dem vormaligen etrurischen Luna. In dieser verblieb der Leib des Heiligen, bis ihn der Bischof Johannes v. Lucca, ungefähr i. J. 788 nach Lucca in die Kirche des hl. Martinus, die von jetzt angefangen den Namen St. Martin und Regulus (vgl. Jan II. 922) erhielt, übertragen ließ. Hier findet er sich auf einem Basrelief vor den Schergen knieend, zu seinen Füßen die Mitra, dargestellt. Der Tod des hl. Regulus mag sich um d. J. 540 ereignet haben. Das Mart. Rom. nennt ihn nicht Bischof, sondern Martyrer, der von Afrika kommend zu Populonia in Toscana unter Totila das Marterthum vollendete. (I. 223–240.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. September: Hl. Ruth
Wikipedia hat geschrieben:Das Buch Rut bzw. Ruth ist ein Buch des jüdischen Tanach bzw. des christlichen Alten Testaments. Seit dem Mittelalter wird es in vier Kapitel unterteilt. Das Buch Rut umfasst als eine Novelle in der hebräischen Bibel insgesamt 85 Verse. In der Überlieferung wird es als Anhang des Buches der Richter betrachtet und demzufolge vor den Büchern Samuels eingeordnet. Das „Fremdvölkermotiv“ (Rut, die Moabiterin) lässt jedoch viele Ausleger eine Abfassungszeit in nachexilischer Zeit vermuten (nicht vor der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr.). Im Judentum zählt das Buch Rut zu den fünf Megillot, den Festrollen, und wird in der Festtagsliturgie des jüdischen Wochenfestes gelesen. Das Buch handelt um ca 1000 v. Chr., zur Zeit der Richter in Israel. Obed, der Sohn Ruts, ist der Großvater Davids.

Das Buch Rut erzählt vom Schicksal einer jüdischen Familie, die einer Hungersnot wegen aus Bethlehem in Juda ins benachbarte Moab auswandern muss. Noomi (eine der Hauptgestalten der Novelle) und Elimelech ziehen mit ihren beiden Söhnen Machlon und Kiljon in die Fremde, wo bald danach Elimelech stirbt. Die Söhne heiraten zwei moabitische Frauen, Rut und Orpa. Nachdem auch die Söhne gestorben sind, bleibt Noomi als verwitwete Frau mit ihren nun ebenfalls verwitweten Schwiegertöchtern allein zurück.

Orpa bleibt daraufhin in Moab, Rut jedoch besteht darauf, mit ihrer Schwiegermutter nach Israel zu ziehen, obwohl sie dort als Moabiterin mit Zurückweisung zu rechnen hat.

In Israel arbeitet Rut als Ährenleserin bei Boas, einem Verwandten von Noomi. Boas bemerkt Rut, erkennt ihr außergewöhnliches Engagement für ihre Familie an (2,11ff.) und begünstigt sie. Daraufhin bekommt Rut von Noomi den Rat, sich nachts nach der Feldarbeit zu Boas zu legen. Boas verspricht Rut, sie zu heiraten. Es gibt jedoch noch einen anderen Verwandten, der gemäß dem Leviratsgesetz ebenfalls das Recht und die Pflicht hat, Rut zu heiraten. Da dieser ablehnt, löst Boas Rut aus und nimmt sie zur Frau. Rut gebiert ihm einen Sohn, den Obed, den Vater Isais und Großvater Davids. Rut ist somit auch mit Jesus verwandt.(vgl. Stammbaum Jesu bei Matthäus 1,5 EU und Lukas 3,32 EU)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. September: Hl. Verena, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Verena, V. (1. Sept.). Die heil. Jungfrau Verena steht in der ganzen Schweiz, besonders aber zu Zurzach am Rhein und in der Stadt Solothurn an der Aar, in Verehrung. Bei letzterm Orte hat sie längere Zeit als Einsiedlerin gelebt, und zu Zurzach ist sie gestorben. Heute noch ist unweit von Solothurn die in Felsen gehauene, in eine Kapelle umgewandelte Höhle zu sehen, welche sie bewohnt hat. Ihre Heimat ist Aegypten. Der hl. Bischof Charämon (von Nilus?) hat sie getauft und erzogen. Als die Thebäische Legion nach Gallien gerufen wurde, um die Bagauden zu bekämpfen (vgl. S. Mauritius), folgte sie derselben bis nach Mailand, wo sie bei dem hl. Manne Maximus Wohnung nahm. Als daselbst die Nachricht von der Niedermetzelung der Thebäischen Legion eintraf, bei welcher sich auch der hl. Victor, ihr Bräutigam, befunden hatte, kam sie nach Agaunum, und küßte den Boden, auf welchem die christlichen Helden ihr Blut vergossen hatten. Doch durfte sie hier nicht bleiben, und verfolgte daher weiter die Spur der Reste der Thebäischen Legion. So kam sie nach Solothurn, wo sie anfänglich bei einem heiligmäßigen Thebäer, welcher dem Blutbade entronnen war, wohnte. Zu gewissen Zeiten verschloß sie sich zur Abtödtung in die oben erwähnte enge Höhle, in deren Nähe eine schon bejahrte Christin wohnte. Sie beschäftigte sich hier mit Beten, Fasten und frommer Lesung (besonders in St. Cyprians Buch von der Jungfrauschaft). Noch jetzt liegt in dem Walde unfern davon der sog. Teufelsstein, ein erratischer Block, den der Teufel einmal aus Zorn der Heiligen nachwerfen wollte. Die Bevölkerung der Stadt und ihrer Umgebung, namentlich die hier angesiedelten Alemannen, waren großentheils noch heidnisch. Als auf das Gebet der Heiligen mancherlei Wunder geschahen, wurde sie immer mehr bekannt und beliebt. Manche Alemannen bekehrten sich, und wurden von einem italienischen Priester, der hier in der Verbannung lebte, getauft. Da ließ sie der römische Tyrann gefangen nehmen. Im Gefängnisse sah sie einen Jüngling in hellem Lichtglanze vor sich stehen, welcher sie tröstete und aufmunterte. Es war der hl. Mauritius. Noch in derselben Nacht erkrankte der Statthalter an einem heftigen Fieber; er ließ die Gefangene zu sie anbete, für ihn um Hilfe anzurufen. Sie that es, und das Fieber verließ ihn. Darauf setzte er sie in Freiheit. Doch wollte sie nicht länger in Solothurn bleiben, sondern ging zu Schiff bis an den Ort, welcher von dem Zusammenflusse der Aar, Limmat und Reuß Confluentia, jetzt Coblenz, genannt wurde, wo sie an's Land stieg. Hier bewohnte sie längere Zeit eine Zelle, welche später von ihr den Namen Verenazelle erhalten hat, wo sie einige Jahre verweilte. Von da siedelte sie nach Zurzach über, wo mehrere christliche Familien wohnten, und sammelte eine Anzahl Jungfrauen, mit welchen sie ein gottgeweihtes Leben führte. Sie lebten in großer Armuth. Als sie einmal besonders großen Mangel an Lebensmitteln litten, wurden sie gewahr, daß vierzig Säcke des besten Mehles vor ihrer Thüre standen, ohne daß sie wußten, wer sie gebracht habe. Die Biographie erwähnt außerdem noch ihre und ihrer Mitschwestern große Liebe und Andacht zu der heil. Mutter Gottes. Sie starb in hohem Alter unter herzlichen Ermahnungen an ihre Jungfrauen noch in der zweiten Hälfte des 4. Jahrh. In Zurzach bewahrte die Weihegasse das Andenken an ihre Liebeswerke; die dortigen Kirchengenossen hießen die Familie der hl. Verena Dieß sind die ältesten glaubwürdigen Nachrichten über ihren Lebensgang und ihr Ende. Es läßt sich an denselben mit Fug und Recht nichts bemängeln. Die Orte, in welche die hl. Verena auf ihrem Wege kam, sind sämmtlich, Zurzach (Tenedo) miteingeschlossen, altrömische Orte. Es ist ferner nachgewiesen (Friedr., K.-G. Deutschl. I. 135), daß ägyptische Frauen mit den Thebäern sogar nach Cöln kamen; was hindert also, daß unsere Heilige nach Solothurn und Zurzach gelangte? Weiterhin stimmt die Angabe, daß die Alemannen um jene Zeit im römischen Gebiete bereits seßhaft, aber noch heidnisch waren, mit den sonstigengeschichtlichen Angaben genau überein. Eine absichtliche Verquickung mit der christlichen Tradition der Stadt Solothurn kann, wie bei Lütolf gut bemerkt ist, schon deßhalb nicht angenommen werden, weil sonst nicht der hl. Victor, sondern der zu Solothurn verehrte heil. Ursus in die Legende verflochten worden wäre. Wie zu Solothurn an den zeitweiligen Aufenthalt, so hat man zu Zurzach an ihr Grab beständig geglaubt, und dasselbe seit den ältesten Zeiten in Ehren gehalten. Schon vor dem 10. Jahrh. stand über demselben eine Kirche, denn im 9. Jahrh. ist das St. Verena-Frauenkloster zu Zurzach urkundlich beglaubiget. Das Martyrol. von Wandelbert aus derselben Zeit enthält bereits ihren Namen. Der Benedictiner Notker von St. Gallen hat die über sie vorhandenen Nachrichten gleichfalls schon im 10. Jahrh. gesammelt, (der Verf. starb im J. 912), und ist im Obigen sein Bericht (nach Lütolf, Gl.-B. S. 183 ff.) auszüglich von uns wiedergegeben. Außerdem erwähnt ein Einsiedler-Codex des 10. Jahrh. der Kirchweihe St. Verena in Stäfen (Steveia), im Canton Zürich, was zugleich auf eine weitere Verbreitung des Cultus der Heiligen für jene Zeit hinweist. Wie lange das Frauenstift zu Zurzach schon bestand, als Carl der Dicke im J. 881 dasselbe seiner Gemahlin Richardis zum Nießgebrauch verlieh, ist noch unermittelt. Im J. 1279 wurde dasselbe in ein Chorherrenstift umgewandelt. Das Haus, in welchem die Heiligen an den Kranken und Siechen ihre Liebesdienste übte, ist den spätern lebenden Geschlechtern in theuerem Andenken geblieben. Erst die kirchenfeindlichen Barbaren der neuesten Zeit haben auch diese heilige Stätte der Verödung preisgegeben, und das nahezu 400 Jahre bestehende Stift aufgehoben. Viele, besonders ältere Kalendarien und Breviere nennen sie Martyrin, die spätern bezeichnen sie regelmäßig als Jungfrau. Unter ihren Wundern wollen wir nur hervorheben, daß, als einmal bei einer Ueberschwemmung ihre Reliquien zu dem immer höher steigenden Wasser getragen wurden, der Rhein plötzlich zurückging (Pertz, mon. scr. IV. 459). Unter Erzherzog Rudolph IV. von Oesterreich hat eine Uebertragung der. hl. Reliquien in die neue St. Stephanskirche in Wien stattgefunden. Da sie vielfach als Stifterin und erste Abtissin des Klosters zu Zurzach betrachtet wird, wird sie öfters als Nonne abgebildet. Jene Abbildungen aber, welche sie mit einer Dornenkrone auf dem Haupte darstellen, verwechseln sie mit Veronica. Die ihr mit Recht beigegebene Kanne ist keine Gießkanne (Hack, S. 361), sondern eine Wasser- oder Weinkanne, welche sie zu ihren Werken der Barmherzigkeit bedurfte. Auch findet sie sich abgebildet, wie ihr im Sterben die hl. Mutter Gottes erscheint. (I. 157–175.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. September: Hl. Victorius, Bischof von Le Mans
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Victorius (Victurius), Ep. Conf. (1. Sept.). Dieser heil. Bischof von Le Mans leitete dieses Bisthum 41 Jahre und 6 Monate. Er wurde vom heiligen Martinus von Tours zum Priester geweiht, nachdem er im dortigen Kloster sich für dieses Amt durch das Studium der Wissenschaften und vieljährige fromme Uebungen vorbereitet hatte. Nach dem Ableben des heil. Victor, welchen einige Legendenschreiber für seinen leiblichen Vater ausgeben, wurde er dessen Nachfolger. Eine Feuersbrunst, welche die Stadt gänzlich einzuäschern drohte, löschte er durch sein vertrauensvolles Gebet. Ebenso wird ihm die Erweiterung der Domkirche in Le Mans zugeschrieben. An seinem Grabe ereigneten sich zahlreiche Wunder. Er steht auch im Mart. Rom. Die Gall. chr. setzt sein Hinscheiden ins J. 490.
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Protasius
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Protasius »

Zum Heiligen Hosea gehört aber doch nicht das Buch Josua, sondern das Buch Hosea/Osee :hae?:
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

Protasius hat geschrieben:Zum Heiligen Hosea gehört aber doch nicht das Buch Josua, sondern das Buch Hosea/Osee :hae?:
Gemeint ist Josua, der Nachfolger des Mose, nicht der Prophet. Der Text ist also der richtige. Im Ökumenischen Heiligenlexikon stand der als "Josua (Hosea)" (warum auch immer :hmm:), da habe ich wohl versehentlich den falschen Namen kopiert. Ich ändere es.

Nachtrag: Laut einer Google-Suche war Hosea wohl ursprünglich der Name des Josua. Erst Mose hat ihn Josua oder Joshua genannt. :achselzuck: Steht auch in dem Wikipedia-Text:
Sein ursprünglicher Name war Hoschea, doch Moses nannte ihn Jehoschua (Num 13,8 EU; Num 13,16 EU).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

02. September: Hl. Antoninus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Antoninus, M. (2. Sept.) Der hl. Antonin, ein Martyrer zu Apamea in Syrien, wurde von den Heiden, weil er ihre Götter im wahren Lichte darstellte, zerrissen und in einen Fluß geworfen. Wunderbarer Weise aber vereinigten sich die Glieder im Wasser wieder zu einem Ganzen und auch das Blut ward erhalten. Als die Christen herbeieilten, den Leichnam zu begraben, konnten sie ihn nicht vom Platze bringen, bis zwei fromme Frauenspersonen herbeikamen und ihn zu Grabe trugen. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

02. September: Hl. Justus, Bischof von Lyon, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Justus, (2. Sept.), Bischof von Lyon und später Einsiedler in Aegypten, wurde geboren in oder bei Vienne in Frankreich und zwar, wie Einige angeben, als der Sohn eines Grafen von Anjou (Andegavum), wahrscheinlich zur Zeit des hl. Bischofs Paschasius von Vienne, der um das J. 313 starb. Von dessen Nachfolger Claudius um das J. 336 zum Diakon geweiht, wurde er um das J. 350 Bischof von Lyon, welche Kirche er mit so großer Sittenreinheit, Bescheidenheit, Liebe und Geduld, mit so vieler Sorgfalt für die Armen und genauer Beobachtung der göttlichen Gebote regierte, daß er auch die ausgezeichnetsten Priester an Tugenden übertraf. Im J. 374 wohnte er dem Concilium von Valence bei und im J. 381, als Abgeordneter von Frankreich, dem von Aquileja, wo er als einer der Ersten den Arianischen Bischof Palladius verurtheilte und auf die deßfallfige Frage des hl. Ambrosius ausdrücklich erklärte: »Wer nicht bekennt, daß der Sohn Gottes gleich ewig sei wie der Vater, der sei im Bann.« Nachdem er so die Kirche von Lyon viele Jahre regiert hatte, veranlaßte ihn ein trauriges Ereigniß, dieselbe zu verlassen. Einst hatte nämlich ein Rasender, der auf der Straße mehrere Leute verwundet hatte, vor seinen Verfolgern in die Kirche sich geflüchtet und dort Schutz beim hl. Bischofe gesucht. Justus gewährte ihm diesen, bis die Menge drohte, sie würde, wenn man den Verbrecher nicht auslieferte, die Kirche in Brand stecken. Da nun der Anführer der empörten Menge feierlich versprach, man würde dem Wahnsinnigen kein Leid thun, sondern ihn nur in sichere Verwahrung bringen, schickte der Heilige den Schuldigen aus der Kirche hinaus. Allein die aufgereizte Menge hielt nicht Wort, sondern tödtete den Unglücklichen. Hierüber machte sich nun der hl. Justus große Vorwürfe, als wenn er am Tode des armen Menschen Schuld wäre, und beschloß, sein bischöfliches Amt aufzugeben und sich in eine Einöde zurückzuziehen. Er nahm Niemanden mit sich als den jungen Viator, einen Lector seiner Kirche, der zwischen Arles und Marseille sich ihm freiwillig anschloß. Mit diesem begab er sich nach Marseille, wo er sogleich ein Schiff bestieg und nach Aegypten fuhr. Dort in der Wüste verbarg er aber seinen Stand und Namen, und betrug sich so demüthig, als wäre er nicht nur unter den Priestern, sondern auch unter den Laien der Geringste, bis einst bei einer großen Zusammenkunft von Mönchen er von einem Fremden erkannt wurde, der vor ihm auf die Knie niederfiel. Alle Anwesenden staunten und fragten, was dieses bedeute? Und der Fremde antwortete: »Dieses ist der hl. Bischof Justus.« Alle bewunderten die tiefe Demuth des Heiligen und suchten ihre frühere Geringschätzung durch Ehrenbezeugungen gut zu machen. Justus nahm an allen Uebungen und Kasteiungen der Einsiedler Theil und betete ununterbrochen für die von ihm verlassene Heerde von Lyon. Während seines Aufenthaltes in der Wüste hatte sich der hl. Antiochus, früher Priester und seit der Entfernung des hl. Justus Bischof von Lyon, auf die Reise begeben, um seinen Bischof aufzusuchen. Justus soll die Ankunft desselben vorausgesagt und an jedem Tage angegeben haben, wo sein lieber Antiochus sich aufhalte. – Als er einige Jahre ein so engelreines Leben in der Wüste geführt hatte, und sein Ende nahte, sprach er noch zu dem betrübten und weinenden Viator: »Sei nicht traurig, du bist nicht verlassen; denn bald wirst du mir folgen.« Diese Vorhersagung ward durch einen baldigen Tod des heil. Jünglings erfüllt. Der hl. Justus starb um das J. 390, und zwar nach den meisten Hagiologen am 14. Oct., während der heil. Viatoram 21. Oct. gestorben seyn soll. Auch nach dem Mart. Rom. starb er am 14. Oct. Später wurden die Leiber der beiden Heiligen von einigen frommen Lyoner Bürgern aus Aegypten nach Lyon gebracht, wahrscheinlich noch vor dem Ende des 4. Jahrhunderts. Man glaubt, daß der Leib des hl. Justus am 4. Aug. in Lyon angekommen sei; wenigstens wird an diesem Tage das Fest seiner Ankunft von einigen Hagiologen angegeben. Am 2. Sept. aber wurde derselbe in der Basilica der hhl. 7 Machabäer deponirt, und später am nämlichen Tage die Kirche ihm zu Ehren geweiht, weßwegen das Mart. Rom. ihn auch am 2. Sept. aufführt, an welchem Tage ihn auch die Bollandisten behandeln. Im J. 1287 wurden seine Reliquien untersucht und richtig befunden. In der bezeichneten Kirche, die in einer Vorstadt von Lyon sich befand, während später auch in der Stadt ihm zu Ehren eine gebaut wurde, blieb sein heil. Leib, bis sie im J. 1562 durch die Calvinisten von Grund aus zerstört wurde. Nur wenige Reliquien wurden gerettet, die an verschiedenen Orten verehrt werden. (I. 365–376).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

02. September: Hl. Margarita, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Margarita, V. M. (2. Sept.) Was von dieser hl. Margarita bekannt ist, danken wir zunächst dem berühmten Cäsarius von Heisterbach. Dieser erzählt, ein Bürger zu Löwen in Brabant, Namens Amandus, habe mit seiner eben so frommen Gattin den Entschluß gefaßt, nach beiderseitiger Einwilligung die Welt zu verlassen. Er war gesonnen, sich in das Cistercienser-Kloster Villers als Converse zu begeben. Sie hatten eine Verwandte bei sich, Namens Margareta, die mit Einfalt und Gottesfurcht ihren Bedürfnissen diente. Eines Abends kamen unbekannte Gäste ins Haus, welche von den gutmüthigen Hausleuten um Christi willen aufgenommen und bewirthet wurden. Margareta mußte fortgehen, um Wein zu holen. Unterdessen ermordeten die Fremden den Amandus und sein Weib, nahmen ihr Geld, und führten die Margareta, als sie mit dem Wein nach Hause kam, als Gefangene in ein abgelegenes Haus vor der Stadt mit sich fort. Hier tödteten sie auch die Margareta, weil sie ihnen nicht zu Willen war, und warfen ihre Leiche in die Dyle, wo sie bald darauf von einigen Fischern aufgefunden und heimlich (damit sie nicht etwa für die Mörder gehalten würden) begraben wurde. Die Unthat geschah im J. 1225. So lautet die ungeschmückte Geschichte, welche später durch die Sage mit wundervollen Zuthaten reich ausgestattet wurde. Die ersten Erzähler setzten noch hinzu »wie man sagt« (ut fertur), die spätern traten ohne solche Bemerkung das hinterlassene Erbtheil an. Der Krug, in welchem die Heilige den Wein holte, wird zu Löwen als Reliquie aufbewahrt. Der Leichnam, fügte man hinzu, sei im Flusse nicht untergesunken, sondern stromaufwärts bis in die Stadt zurückgeschwommen. Hier wurde sie sogleich als Heilige verehrt, und noch vor hundert Jahren (1764) auf den Grund unvordenklicher Verehrung in der St. Peterskirche ein eigener Altar aus Marmor unter ihrer Anrufung errichtet. Eine wirkliche Canonisation von Seite des heiligen Stuhles ist nie erfolgt. (I. 582).
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

02. September: Hl. Nonnosus, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Nonnosus, Abb. (2. Sept., al. 19. Aug., 27. Jan., 12. Mai, 18. Nov.) Der hl. Nonnosus, zuerst Mönch, dann Abt des Klosters auf dem Berge Soracte in Etrurien, gab seinen Mitbrüdern das zweifache Beispiel des demüthigen Gehorsams unter einem strengen Obern, und des unbedingten, die Berge versetzenden Gottvertrauens. Von ihm berichtet nämlich der hl. Gregorius (dial. I. 7.), daß er durch sein Gebet einen ungeheuren Felsen von der Stelle bewegt habe. Dadurch ermöglichte er die Anlegung eines Gartens bei dem Kloster. Durch ein ähnliches Gebetswunder stellte er ein zerbrochenes Lampenglas wieder her. Nicht minder bewirkte er durch sein Gebet eine wunderbare Oelvermehrung. Sein Tod fällt ungefähr in's J. 560. Die Reliquien des hl. Abtes werden im Dom zu Freising verehrt. Papst Leo IX. schenkte sie nämlich dem Bischof Nitger von Freising. Nach dem großen Brande, welcher am 5. April 1159 den Dom einäscherte, wurden die hhl. Reliquien zum zweitenmal erhoben und im Beiseyn des Erzbischofs Eberhard von Salzburg in einem Steinsarge in der Krypta von Bischof Albert im J. 1161 beigesetzt. Nur einige heil. Gebeine wurden in der obern Sacristei aufbewahrt. Zu dem heil. Leibe legten sie unter ihrem Sigel eine bleierne Tafel nebst einem kleinen Goldstück. Allmählich erlosch aber die Erinnerung an diese Uebersetzung so sehr, daß man nicht einmal mehr wußte, wo die heil. Reliquien beigesetzt waren und warum man zu gewissen Zeiten an der Stelle und bei dem Altare, wo sich dieselben wirklich befanden, zwei brennende Kerzen aufzustellen pflegte. Aus dem J. 1661 haben wir die Nachricht, daß der Fürstbischof Albert Sigismund dem Cardinal Barberino für die Sylvesterkirche am Berge Soracte eine schöne Partikel übergab, wo dann im J. 1664 zu Ehren des Heiligen ein besonderer Altar errichtet wurde. Im J. 1708 am 27. Jan. fand man bei einem Umbau der Krypta die heil. Reliquien auf's Neue und hielt am 2. Sept. 1709 und die folgende Octave eine großartige Uebertragungsfeier. Acht infulirte Aebte des Benedictiner-Ordens trugen unter der Begleitung des Fürstbischofs Johannes Franciscus den kostbaren Schrein durch die festlich geschmückten Straßen in einer höchst feierlichen, mit lebenden Darstellungen und Sinnbildern aus dem Leben des Heiligen sinnreich ausgestatteten Procession. Jeden Tag war eine lange »Lob- und Ehren-Predigt« in Gegenwart einer zahllosen Volksmenge. (Vgl. »Freysingischer Alt und Neuer Gnaden-Schatz, das ist: Nonnosus, der große Wunderheilige Abt etc.,« wo sämmtliche acht Predigten mit einer Beschreibung der Erhebungsfeier abgedruckt sind.) Der Heilige wurde besonderer Patron des Domstifts Freising. Sein Fest wird alljährlich am 2. Sept. begangen. Die Oration steht durch seine Fürbitte um den Frieden und das Heil der Seele und des Leibes. Das Evangelium ist dasselbe wie am Feste des hl. Gregorius des Wunderthäters.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

02. August: Hl. Wolfsindis, Jungfrau, Märtyrerin
Wikipedia hat geschrieben:Wolfsindis von Reisbach ist eine regionale Heilige des Mittelalters in Niederbayern, die als Heilige Jungfrau und Märtyrerin verehrt wird. Die Verehrung reicht ins 7. oder 8. Jahrhundert zurück.

Der Legende nach soll Wolfsindis heimlich Christin geworden und vom heidnischen Vater erschlagen worden sein, worauf am Ort ihres Todes eine Quelle entsprang. Nach anderer Überlieferung soll sie als christliche Jungfrau von einem Verehrer an ein Pferd angebunden und zu Tode geschleift worden sein.

Die Heilige und ihr Grab wurden spätestens seit dem 8. Jahrhundert verehrt, als der bayerische Herzog Tassilo III. (748–788) um 753/772 Reisbach an das Kloster Wessobrunn schenkte. Am Ort fand 798/799 eine kirchliche Synode statt. Wolfsindis wird erstmals in einem Wessobrunner Nekrolog des 10. Jahrhunderts genannt. Weiter führen sie eine Urkunde des Regensburger Bischofs Heinrich I. (1132–1155) von 1139 sowie ein St. Galler Nekrolog des 12. Jahrhunderts auf. Seit 1753 wird der Festtag der Wolfsindis in Reisbach und im benachbarten Dirnaich begangen. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Gregor der Große, Papst, Kirchenlehrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gregorius Magnus, Papa I., Eccl. Doct. (12. al. 29. März, 11. Juli, 3. Sept.) Der hl. Gregor I., Papst und Kirchenlehrer, wegen seiner Thaten und Verdienste um die Kirche der Große genannt, wurde zu Rom gegen das J. 540 geboren. Sein Name. dessen Erklärung wir oben schon gegeben haben (S. Gregoria), ist in seiner Bedeutung der kurze Inhalt seines Lebens. Er wachte über sich und über Andere in heldenmüthiger Weise, weßhalb auch sein Biograph, der Diakon Johannes, daran erinnert, daß sein Name so viel als Vigilantius, d. h. einer der wachsam ist, bedeute. Sein Vater Gordianus, ein angesehener Senator, besaß große Güter, entsagte aber nach der Geburt seines Sohnes der Welt, trat in den geistlichen Stand und starb als Regionarius, d. h. als einer der sieben Cardinal-Diakone, denen die Sorge für die Armen etc. in bestimmten Stadtvierteln (Diakonien) anvertraut war. Seine Mutter war die wegen ihrer Frömmigkeit den Heiligen beigezählte Sylvia, welche sich ebenfalls dem Dienste Gottes widmete in einem kleinen Bethause bei dem Säulengange von St. Paul. (Butler III. 551). Schon in den Jahren seiner frühen Jugend, wo andere Jünglinge die Wege der Welt antreten, fing er an, nach Anleitung seiner Mutter, Gott in Andacht zu dienen und mit allen Kräften seiner Seele nach dem himmlischen Vaterlande zu verlangen. Dennoch wollte er eine Zeit lang in weltlicher Kleidung geistlich leben. Nachdem er die zu jener Zeit üblichen Studien gemacht hatte, wurde er – und zwar nach W. W. (K. L. IV. 678) jedenfalls vor dem J. 571 – von dem Kaiser Justinus II. als Prätor, d. i. als erste Magistratsperson von Nom aufgestellt, welches Amt er mit großer Gewandtheit und zur Zufriedenheit der Römer führte. Da er jedoch fühlte, wie sehr er durch diese Beschäftigungen vom Ewigen abgezogen und dem Irdischen zugewendet werde, faßte er den Entschluß, sich von der Welt ganz zurückzuziehen. Er verwendete daher nach dem Tode seines Vaters sein großes Vermögen zu Werken der Wohlthätigkeit; er beschenkte reichlich die Armen, gründete sechs Klöster in Sicilien, wo er am meisten begütert war, und ein siebentes in seiner eigenen Behausung zu Rom, in der Nähe der Kirche der hhl. Johannes und Paulus. In dieses zu Ehren des hl. Apostels Andreas gestiftete und nach der Regel des hl. Benedictus eingerichtete Kloster trat er dann um das J. 575 unter dem Abte Valentio (n. A. Hilarion) selbst als Mönch ein. Aus dieser Zeit seines klösterlichen Lebens ist besonders seine strenge Enthaltsamkeit zu erwähnen, die so groß war, daß er sich eine schwere Krankheit zuzog. Lange Zeit fiel er vor lauter Wachen, Beten und Strengheiten von einer Ohnmacht in die andere. Doch war er zufrieden und glücklich, da sich allmählig auf sein und des Mönches Eleutherius Gebet die frühere Kraft wieder einstellte. »Seinem frei gewordenen Geiste lag,« wie er selbst sagt, »alles Hinfällige zu Füßen, über alle veränderlichen Dinge war er erhaben; er dachte an nichts, als an die himmlischen Güter, und wiewohl vom Körper zurückgehalten, überschritt er doch die Marken des Fleisches in der Betrachtung; den Tod selbst, der beinahe Allen als eine Strafe erscheint, hatte er als den Eingang zum Leben und die Belohnung für seine Mühe lieb gewonnen.« (Prolog. Dialog.) Doch nicht lange durfte er dem beschaulichen Leben sich widmen; denn nach wenigen Jahren (um 577) wurde er von Papst Benedict I. zum siebenten Diakon oder Regionarius ernannt, wie auch sein Vater Gordianus ein solcher gewesen war. Wahrscheinlich war es um diese Zeit oder noch etwas später, daß er, durch den Anblick junger Engländer veranlaßt, den Gedanken der Bekehrung Englandes faßte. Wirklich hatte er sich in Begleitung einiger Mönche seines Klosters mit Zustimmung des Papstes bereits auf den Weg nach Britannien begeben; als aber seine Abreise in der Stadt bekannt wurde, entstand unter dem Volke so große Unruhe, daß der Papst ihn, der schon drei Tagereisen von Nom entfernt war, durch Eilboten wieder zurückrief. (Vgl. S. Augustinus). Unter dem Papst Pelagius II. erhielt der hl. Gregorius eine äußerst wichtige Sendung an den Hof von Constantinopel. Aber so wichtig auch die Geschäfte waren, die er hier zu versehen hatte, und obwohl er im Palaste des Kaisers wohnte, so unterließ er doch nichts von seinen gewohnten frommen Uebungen. Er hatte mehrere seiner Brüder bei sich, zu deren gemeinschaftlichem Gebete er seine Zuflucht nahm, um daran seine Seele festzuhalten wie das Schiff auf hoher See vom Anker gehalten wird. Uebrigens erreichte er vollkommen den Zweck seiner Gesandtschaft. Es gelang ihm, die zwischen dem Kaiser Tiberius und Pelagius II. bestehenden Schwierigkeiten auszugleichen. Auch gegen die Lombarden wurde ihm Hilfe zugesichert und gewährt. Hier machte der hl. Gregor die Bekanntschaft des hl. Bischofs Leander von Sevilla, auf dessen Bitte er auch seine Sittenlehren über Job schrieb. Der Patriarch Eutychius von Constantinopel, der hinsichtlich der Leiber der Seligen eine Zeit lang dem Irrthume gehuldigt hatte, daß dieselben so sein wie die Luft, mithin gar nicht mehr anzufühlen wären, wurde durch ihn zum Widerrufe bewogen. Der hl. Gregor stellte ihm nämlich die katholische Wahrheit entgegen: »daß unser zu jener Glorie der Unsterblichkeit erhöhte Leib allerdings durch die Wirkung der geistigen Macht überaus sein, aber vermöge der Wirklichkeit seiner Natur immer noch anfühlbar sei, ähnlich dem Leibe unsers Herrn nach seiner Auferstehung.« Die entgegenstehende Behauptung erklärte er als einen Auswuchs origenistischer Philosophie. Der Erfolg des hl. Gregor war so groß, daß Eutychius vollkommen von seinem Irrthume überzeugt wurde. Auf seinem Todbette sprach er öfter, mit dem Finger auf die Haut seiner Hand hindeutend oder auch dieselbe anfassend: »In diesem Fleische werde ich einst aufersehen.« (S. S. Eutychius). Gegen das J. 585 rief ihn Papst Pelagius II. nach Rom zurück. Er eilte zu seinen Brüdern in St. Andreas, und brachte ihnen von Constantnopel zwei kostbare Reliquien: den Arm des dt. Andreas und das Haupt des hl. Lucas. Bald nachher wurde er nach W. W. (K.-L. IV. 679) anstatt des Abtes Maximianus, welcher zum Bischofe von Syrakus erhoben wurde, von den Mönchen zum Abte von St. Andreas erwählt. Er war als solcher ein gütiger Vater, aber auch ein strenger Wächter der Zucht, wie aus Folgendem erhellt: Einer seiner Mönche, Namens Justus, hatte drei Goldstücke zusammengebracht und sorgfältig verborgen. Auf dem Sterbebette offenbarte er diese große Sünde gegen die heil. Armuth. Sogleich wurde verboten, den Kranken zu besuchen und bei ihm zu beten. Man schickte ihm nur einen Priester, der ihm beistand und ihn zur Buße ermahnte. Justus starb in lebhafter Zerknirschung. Dennoch ließ ihn der Abt zum warnenden Beispiele, nach dem Vorgange des hl. Makarius, mit den drei Goldstücken unter die Düngerstätte begraben. Da er aber als Büßer gestorben war, ließ der hl. Gregor für ihn die Gebete der Kirche verrichten und nach Verlauf eines Monats namentlich 30 Tage hinter einander das heil. Opfer feiern, worauf der Bruder einem der Mönche erschien und ihn der geschehenen Erlösung versicherte. Die sogenannten »Gregorianischen Messen«, die in spätern Jahrhunderten vom Aberglauben in der Art ausgebeutet wurden, daß dreißig nach dem Tode eines Verstorbenen gelesene Messen unfehlbar seine Seele in den Himmel bringen könnten, haben in diesem Ereignisse ihren Ursprung. Auch als Abt hörte übrigens der hl. Gregor nicht auf, das Vertrauen des Papstes zu genießen. In seinem Auftrage verfaßte er drei Sendschreiben an die Bischöfe Istriens und deren Patriarchen in Aquileia, um sie mit dem apostolischen Stuhle wieder zu versöhnen. Als Papst vollendete er dieses Werk, vorzüglich durch die kräftige Beihilfe des Befehlshabers von Istrien. Die freundliche Aufnahme, die er den Schismatikern gewährte, veranlaßte auch die Zurückgebliebenen, dem Beispiele der Zurückgekehrten zu folgen, so daß der hl. Gregor auch dieses Schisma sich in sich selbst auflösen sah. Nachdem Papst Pelagius II. im Anfange des Jahres 590 gestorben war, wurde der hl. Gregor von dem Senate, der Geistlichkeit und dem Volke einhellig zum Papste erwählt. In seiner Demuth sträubte er sich sehr, diese Würde anzunehmen und schrieb deßwegen an den Kaiser Mauritius, er möchte ihn nicht bestätigen. Auch den Patriarchen Johannes von Constantinopel bat er, in diesem Sinne beim Kaiser zu wirken. Als dieser jedoch erfuhr, wie einhellig die Wahl erfolgt sei, bestätigte er dieselbe freudig und befahl die Consecration des Gewählten. Als der hl. Gregor dieses erfuhr, flüchtete er sich verkleidet mit einigen Kaufleuten aus der Stadt und verbarg sich drei Tage in Gehölzen und Höhlen. Aber eine Lichtsäule, welche Gott über der Stelle, wo er verborgen war, erscheinen ließ, gab den Nachsuchenden dieselbe kund. Jetzt erst, da der Wille Gottes so unwidersprechlich sich geoffenbart hatte, ließ er sich nach Rom zurückbringen, wo er nun am 3. Sept. 590 in der St. Peterskirche feierlich zum Papste geweiht wurde. In der Zwischenzeit hatte der hl. Gregor zur Abwendung der Pest die sogenannte »siebenfache Litanei« (litania septiformis) eingeführt: die Gläubigen zogen, in sieben Chöre getheilt, betend und singend, aus sieben verschiedenen Kirchen, um in der Kirche Mariä der Größern zusammenzukommen. Der Heilige benützte diesen Anlaß zu ernstlichen und tief eingreifenden Ermahnungen an die Römer: »Bedenket, Brüder! (im Andenken an den Allen unvermuthet bevorstehenden plötzlichen Tod), wie dem seyn muß, der vor das Angesicht des strengen Richters kommt und nicht Gelegenheit hatte, zu beweinen, was er gethan!« Dann ladet er sie ein, zu der »siebenfachen Litanei« zu kommen. Keiner soll zu irdischen Geschäften aufs Land gehen, oder irgend etwas anderes unternehmen, sondern weil Alle miteinander gesündigt, sollen auch Alle in der Kirche der hl. Gottesgebärerin zusammenkommen, um ihre Uebelthaten zu beweinen. Noch während der Procession fielen nicht weniger als 80 Personen todt zusammen. Nichtsdestoweniger sprach ihnen der Heilige Muth und Vertrauen zu, und ermahnte sie, im Gebete nicht nachzulassen, bis durch die göttliche Erbarmung die Pest aufhören würde.. Es geht die Sage, daß man damals über dem Grabmale Hadrians einen Engel habe schweben sehen, der ein Schwert in die Scheide steckte, von welcher Erscheinung besagtes Gebäude den Namen »Engelsburg« erhalten habe. Sobald er den Stuhl des hl. Petrus bestiegen hatte, that er in einer Encyklika den Patriarchen und Bichösen des Erdkreises seine Erhebung kund. In diesem Sendschreiben sagt er unter Andern, man müsse die Beschlüsse der vier ersten allgemeinen Concilien wie die vier Evangelen ehren. Das vom Papste Symmachus eingeführte Pallium der Metropoliten behielt er zur Versinnlichung ihrer Einheit mit der römischen Kirche bei, ohne jedoch die hiefür in Uebung gekommenen Geschenke anzunehmen. Uebrigens erblickte er in der Erhabenheit seiner Stellung ein großes Unglück für seine Person. »Ich habe,« schrieb er an Theoktista, die Schwester des Kaisers, »alle Süßigkeiten der Ruhe verloren. Indem ich äußerlich hinaufzusteigen schien, bin ich innerlich und thatsächlich herabgefallen; ich hatte keinen andern Wunsch, als die Gebilde dieser Erde ganz aus meiner Seele zu entfernen, um mich allein der Betrachtung der himmlischen Güter hinzugeben; ich bildete mir ein, da ich auf dieser Erde nichts mehr hoffte und nichts mehr fürchtete, über alles Irdische erhaben zu seyn; aber ein plötzlicher Sturm hat mich auf einmal in Verwirrungen und Schrecknisse geworfen.« Die beste Nechtfertigung dieser Werte hat er übrigens in seinem Buche: »Von der Pflicht des Hirten« geliefert, das er seinem Freunde, dem Erzbischof Johannes von Ravenna, widmete. In seiner tiefen Demuth nannte er sich den »Diener der Diener Gettes« – ein Titel, der von seinen Nachfolgern beibehalten wurde. Die äußere Veranlassung hiezu war, daß um diese Zeit der Patriarch von Constantinopel sich den Titel eines »ökumenischen«, d. h. allgemeinen Patriarchen beigelegt hatte. Darüber schrieb der hl. Gregor unter Anderm folgende beherzigenswerthe Worte: »Es ist kein Zweifel, daß Petrus die Schlüssel des Himmelreichs empfangen hat. Ihm ward die Gewalt zu biden und zu lösen übergeben, die Sorge für die ganze Kirche und der erste Rang (principatus) übertragen, und doch wird er nicht ökumenischer Apostel genannt, während der sehr heilige Mann, mein Mitpriester Johannes, sich bemüht, ökumenischer Bischof zu heißen .... O die Priester, sie, ... die in Staub und Asche auf dem Boden liegen sollten, sie suchen für sich neue Namen, um der Eitelkeit zu pflegen, sie rühmen sich in weltlichen Titeln!« Er sah sich als den unvollkommensten unter allen an, da ihn seine Feigheit und Unentschiedenheit auf den Wegen der Vollkommenheit nicht voranschreiten lasse: »Ich rechne jene unter meine Freunde,« schrieb er, »die edelmüthig genug sind, mir die Mittel anzuzeigen, wie ich meine Seele von ihren Flecken reinigen könne.« Diese Einfachheit und Armuth im Geiste zeigte sich auch in seinem äußern Leben; man fand bei ihm nichts Ueberflüssiges, nichts Prunkvolles.Als der Patriarch Cyriacus von Constantinopel ihn mit der Anrede »allgemeiner Papst« begrüßte, schrieb er ihm zurück, er möge dieß fernerhin unterlassen: nicht in Titeln, sondern an Sitten wolle er zunehmen; seine Ehre sei die Ehre der ganzen Kirche. Titelsucht nähre die Eitelkeit, vermindere aber die Liebe etc. Der hl. Gregor ist auch berühmt wegen der Verbesserung des Kirchengesanges, welcher daher nach ihm der »Gregorianische« heißt, sowie des Meßbuches und Rituals. Auch verfaßte er selbst mehrere Hymnen, von welchen neun auf uns gekommen und zum Theil in unserm Breviere enthalten sind, z. B. Rex gloriose Martyrum ... Ebenso verfaßte er ein Liber Sacramentorum, welches die Gebete und Ceremonien bei der heil. Messe und Spendung der heil. Sacramente enthält, dann auch ein Antiphonarium etc. und richtete zugleich eine Sängerschule ein, für die er zwei Häuser und zureichende Einkünfte bestimmte. Der Biograph fügt die für uns Deutsche keineswegs schmeichelhafte Bemerkung bei, daß sowohl diese, wie die Gallier, die neue Gesangsweise nicht getreu einhielten, wobei die »bibuli gutturis barbara feritas« mit als Grund angegeben wird. Tag und Nacht war er darauf bedacht, in seinem Palaste, wo er sich nur mit Geistlichen umgab, die klösterliche Vollkommenheit, in der Kirche das hohepriesterliche Amt zu üben. Oft hielt er Homilien an das gläubige Volk, von denen mehrere auf uns gekommen sind und auch im röm. Brevier vorkommen. Er beklagte es sehr, wenn die Bischöfe wegen äußerer Angelegenheiten diese heil. Pflicht unterließen. Sogar vom Krankenbette aus wollte er predigen, d. h. er dictirte, was er sagen wollte, und ließ es der Gemeinde vorlesen. So wurde die römische Kirche das Vorbild der ganzen Welt. Alle Augen waren auf den hl. Gregor gerichtet; man beeilte sich, die kirchlichen Einrichtungen, die er traf, überall durchzuführen.– Auf einer in Rom gehaltenen Synode verordnete er, daß das Kyrie eleison in der heil. Messe neunmal wiederholt werde, und daß man unter dem Jahre öfter das Alleluja sage. Auch machte er im Kanon der heil. Messe den Beisatz: Diesque nostros in tua pace disponas. – Eine besondere Obsorge schenkte er dem Armenwesen, welches er vollkommen organisirte: er ließ Armenbeschreibungen anfertigen; jede Straße hatte ihren Pfleger; alle Tage wurde ihnen das Nöthige verabreicht und zwar so, daß die verschämten Armen in aller Stille ihre Almosen empfingen. Nie aß er, ohne zuvor von den ihm aufgestellten Speisen den Armen gegeben zu haben. Täglich hatte er zwölf derselben an seinem Tische. Als er einst einem solchen in Demuth Wasser zur Reinigung der Hände aus dem Kruge abgießen wollte, war er plötzlich verschwunden, und als er darüber sich verwunderte, erschien ihm der Herr in der Nacht und sprach zu ihm: »An andern Tagen hast du mich in meinen Gliedern, gestern aber hast du mich in mir selbst aufgenommen.« Ein andermal zählte er statt der gewöhnlich an seinem Tische befindlichen zwölf Gäste deren dreizehn; der dreizehnte »war ein Engel Gottes, ihm zum Schutze gegeben, durch dessen Fürsprache er alles, um was er bäte, erhalten würde.« Das harte Loos der Kriegsgefangenen und Sclaven suchte er nach Kräften zu verbessern. Er kaufte, so viele er konnte, und forderte die Bischöfe von Fano und Messina auf, zu diesem Ende selbst die heil. Gefäße zu verkaufen. Viermal im Jahre (an Ostern, an dem Feste St. Peter und Paul, am Feste des hl. Andreas und am Jahrestage seiner Erhebung) gab er der Geistlichkeit, seinen Hausgenossen, den Klöstern, Kirchen, Begräbnißplätzen, Armen und Krankenhäusern Noms und der Diöcese ihren bestimmten Antheil. Jeden ersten Tag des Monats spendete er den Armen, je nach der Jahreszeit, ein festes Maaß an Getreide, Wein, Käse, Gemüse, Speck, Fleisch, Fischen, Oel etc. Vornehme erhielten kostbarere Geschenke. Täglich schickte er auf Wagen den Kranken und Gebrechlichen gekochte Speisen. Besonders bedachte er die Häuser Gott geweihter Jungfrauen. Er hielt viel auf ihre dankbare Fürbitte. Von seiner Milde gegen Irrende und Sünder sind die rührendsten Beweise vorhanden. Er legte den Bischöfen aus Herz, bei ihrer Wiederaufnahme in die Kirche nicht zu streng zu verfahren. Doch war er von übertriebener Nachsicht, welche die Perlen den Schweinen vorwirft, weit entfernt. Nie aber wollte er die Gerechtigkeit oder die Liebe verletzen. Als er hörte, daß Bischof Petrus von Terracina den Juden ihre Synagoge weggenommen habe, befahl er ihm, dieselbe ihnen wieder einzuräumen. »Wir wollen nicht,« sagte er in mehreren Briefen, »daß man die Hebräer gegen das natürliche Recht beschwere.« Dabei kannte und bewachte er aber wohl die Gränzen seiner Nachgiebigkeit: »Wenn ich nicht mehr nachsehen darf,« schreibt er, »so verwandelt sich meine Geduld in Strenge, und ich trotze allen Gefahren.« Seelen zu gewinnen für Christus und den heil. Glauben, war sein liebstes Geschäft. Juden, welche christlich wurden, erhielten einen für diesen Fall ausdrücklich festgestellten Nachlaß ihrer Abgaben. Er wußte wohl, daß solche Bekehrungen in ihren Beweggründen nicht immer vollkommen rein seien, aber er sagte: »Wenn auch sie selbst weniger mit gutem Glauben kommen, so werden doch ihre Kinder schon mit besserm Glauben getauft; entweder werden wir also sie selbst, oder doch ihre Kinder gewinnen. Darum hat es nichts zu bedeuten, was wir immer für Christus ihnen an Abgaben nachlassen.« In der That bekehrten sich sehr viele Juden, besonders in Sicilien zu Girgenti und in der Umgegend. Dafür suchten sich die übrigen Juden durch den Ankauf heidnischer Sclaven, die sie beschnitten, zu entschädigen. Der hl. Gregor untersagte aber dieses aufs strengste und befahl, alle diese Sclaven sogleich wieder in Freiheit zu setzen. – Als er den heil. Stuhl bestieg, waren die Kirchen des Morgenlandes durch die aus den Ketzereien des Nestorius und Eutyches entstandenen Spaltungen gänzlich zerrüttet; der hl. Gregor stand dagegen mit den Patriarchen von Alexandria und Antiochia im schönsten Einvernehmen und war bemüht, dasselbe mit dem von Constantinopel herzustellen. Durch seinen Freund, den hl. Bischof Leander von Sevilla, bekehrte er den König Reccared in Spanien und reinigte dieses Land von den Resten des Arianismus. Er milderte in Afrika durch die Vereinigung und das Zusammenwirken der Bischöfe, worauf er hinarbeitete, die traurigen Folgen der Donatistischen Spaltung. Auf die Longobarden übte er den heilsamsten Einfluß und machte sie dem katholischen Glauben geneigt, wobei ihn die fromme, eifrig katholische Königin Theodelinde, die Tochter des bayerischen Herzogs Garibald I., kräftigst unterstützte, indem sie nicht blos ihren ersten Gemahl Autharis, sondern auch den Herzog Agilulf von Turin, ihren zweiten Gemahl, für den katholischen Glauben gewann, weßwegen sie vom hl. Gregor sehr hoch geschätzt wurde. (S. Theodelinda). Gallien befreite er vom Gifte der Simonie und unterstellte dem eifrigen Bischofe Vigilius von Arles die sämmtlichen Bischöfe Burgunds und Austrasiens. Auch mit der Königin Brunehildis trat er in Verbindung, deren Wichtigkeit erst in der Folge sich zeigte. Ob er sie genau kannte, ist bezweifelt worden; wenn es der Fall war, so ist sein Betragen gegen sie durch das unzweifelhafte Wohl der Kirche gerechtfertigt. Lag ihm schon früher England's Wohl sehr am Herzen, so sorgte er als Papst noch mehr für dieses Land, wo die christlichen Britten von den heidnischen Angelsachsen ganz verdrängt waren, und veranlaßte nun, daß die Leuchte des Evangeliums, welche von ihm selbst nicht dahin hatte gebracht werden können, von Anderen dahin gebracht wurde. Er ließ zu diesem Zwecke junge heidnische Angeln aufkaufen, um sie zu künftigen Missionären für ihre Heimat erziehen zu lassen. An die Spitze der Mission stellte er im Jahr 596 den hl. Augustinus, Vorsteher des Klosters von St. Andreas, den er nebst andern Mönchen nach England abgehen ließ. Dabei gab er ihnen viele weise Vorschriften, bei denen er auf die Bildungsstufe und die Bedürfnisse der zu bekehrenden Barbaren geeignete Rücksicht nahm. Daher ließ er nicht, wie er gleich Anfangs gesonnen war, die Götzentempel zerstören, sondern vielmehr zu christlichen Kirchen einweihen und verschiedenen heidnischen Gebräuchen eine christliche Richtung geben. So war es z. B. üblich, daß man bei den heidnischen Opfern den Göttern Thiere schlachtete. Dieses sollte nun nach seiner Anweisung dahin abgeändert werden, daß man am Tag der Einweihung einet solchen christlichen Kirche um dieselbe herum Hütten von Baumästen mache und die Festlichkeit durch religiöse Gastmahle feiere; denn das Volk werde, während ihm die äußere Freude gelassen werde, um so mehr mit der inneren Freude übereinstimmen. Rohen Gemüthern Alles zugleich zu nehmen, sei unmöglich. Wer die höchste Stufe erlangen wolle, müsse stufenweise und nicht im Sprunge sich dazu erheben etc. Der Erfolg zeigte auch die Richtigkeit dieser Ansicht, indem England schnell zum Christenthum sich bekehrte, während der hl. Gregor von den dankbaren Nachkommen jener Angelsachsen noch heute als ihr Apostel gefeiert wird. Er schenkte auch viele heil. Gefäße, Zierathen für die Kirchen, bischöfliche Gewänder, Reliquien, Codices der heil. Schrift etc. der jungen, frisch aufblühenden Kirche von England. Nach Butler (III. 584) finden sich in England noch einige dieser Gegenstände. Den hl. Augustinus schmückte er mit dem Pallium und ernannte ihn zum Primas von ganz England. Aber nicht blos in der Ferne, sondern auch in seiner nächsten Nähe gab es noch Spuren des Heidenthums zu vertilgen; so namentlich auf den Inseln Sardinien und Corsica. Ein Gesetz des Kaisers Mauritius, in welchem die Beamten verpflichtet wurden, ehe sie in den geistlichen Stand oder in ein Kloster traten, über ihre Amtsführung Rechenschaft abzulegen, und welches zugleich dem Soldaten eine derartige Standesänderung überhaupt verbot, führte einen Conflict mit der Staatsgewalt herbei. Der Papst machte nämlich gegen letztere Verfügung ernstliche Vorstellungen und bemerkte, daß die Erfahrung zeige, wie nothwendig geistliche Zufluchtsorte den Kriegsleuten seien; ihnen dieselben versperren, heiße ihnen den Eintritt in den Himmel wehren. Mauritius fühlte, daß diese Einwendungen gegründet seien, und gestattete, die Soldaten nach dreijähriger Prüfungszeit zur Ablegung der Klostergelübde zuzulassen. Eine andere Quelle des Unfriedens öffnete der Kaiser durch seine Parteinahme für die ehrgeizigen Bestrebungen des Patriarchen Johannes von Constantinopel (595). Auch der Erzbischof Maximus von Salona sträubte sich lange, wegen einer gegen ihn erhobenen Anklage sich bei Gregor zu reinigen; sieben Jahre lang dauerte der Streit, bis es endlich gelang, den Ungehorsam desselben zu brechen und die Hoheitsrechte der römischen Kirche über ihn zur Anerkennung zu bringen. Er wachte auch mit größter Sorgfalt über die sittliche Reinheit des Klerus und dehnte die Verpflichtung zum ehelosen Leben auf die Subdiakone aus. Die Amtsführung der Bischöfe beobachtete er mit sorgsamen Augen. Wegen seiner Sorgfalt für die Klöster wurde er der »Vater der Mönche« genannt. Eine Menge Vorschriften zur Hebung des klösterlichen Lebens rühren von ihm her. So kam sein 60. Lebensjahr, und mit ihm wurde die Schwäche des Körpers, die ihm während seines ganzen Pontificats viele Leiden bereitet hatte, allmälig zur tödtlichen Krankheit. Seit dem J. 599 konnte der hl. Gregor, von den Schmerzen der Krankheit gefoltert, das Bett nicht mehr verlassen, und doch konnten auch seine höchsten körperlichen Leiden seine Thätigkeit nicht aufhalten. Endlich schlug die Stunde seiner Erlösung; er starb am 12. März 604, nachdem er dreizehn Jahre, sechs Monate und zehn Tage den Stuhl Petri innegehabt hatte, in seinem 64. Lebensjahre, und wurde in der St. Peterskirche beigesetzt. – Die Verehrung dieses heil. Papstes ist in allen Kirchen des Morgen- und Abendlandes gleich verbreitet. Der hl. Isidor von Sevilla (Hispalis) schreibt über ihn: »Er war voll der Zerknirschung und der Furcht Gottes, an Demuth der höchste, und durch die Gnade des heil. Geistes von einem so großen Lichte der Wissenschaft umstrahlt, daß nicht blos in der Gegenwart, sondern auch in der Vergangenheit kein ihm gleich großer Lehrer zu finden ist.« Im heutigen Mart. Rom. heißt es: »Zu Rom (das Fest) des hl. Gregorius, Papstes und ausgezeichneten Lehrers der Kirche, der wegen seiner vorzüglichen Thaten und der Bekehrung der Engländer zum christlichen Glauben ›der Große‹ genannt und als Apostel der Engländer gefeiert wird.« In England wurde sein Festtag auf einem Concil zu Cliffe im J. 747 nebst dem des hl. Augustinus zum gebotenen Feiertag erhoben. Auch die Griechen haben seinen Namen mit großen Lobeserhebungen und Auszügen aus seinem Leben in ihre Menologien, Menäen und Synaxarien eingetragen. [...] Was seine Schriften betrifft, so sind dieselben schon zum Theil erwähnt worden. Die vorzüglichsten sind: 1) Sittenlehre (Moralium libri XXXV) oder Auslegung des Buches Job, welche er um das J. 582 in Constantinopel verfaßte; 2) Buch für Seelenhirten (Regula pastoralis), welches schon im J. 602 auf Befehl des Kaisers Mauritius ins Griechische übersetzt wurde und in der ganzen Kirche stets hohes Ansehen genoß; 3) Gespräche (Dialogorum libri IV), eine kurze, »das Leben der Väter in Italien« enthaltende, Heiligen-Legende, welche er auf den Wunsch mehrerer Freunde nach den vom hl. Bischof Maximian von Syrakus ihm mitgetheilten historischen Daten in Form einer Unterredung mit seinem vertrauten Freunde, dem Diakon Petrus, im Jahr 593 oder 594 ausarbeitete; 4) Briefe (Registri Epistolarum libri XIV, al. XII), eine vom hl. Gregor selbst veranstaltete und nach den Jahren seines Pontificats geordnete Sammlung seiner Briefe (844 an der Zahl) an Kaiser, Könige, Bischöfe, Aebte etc., ebenso belehrend durch ihren Inhalt, als anziehend und unterhaltend durch die Mannigfaltigkeit der Gegenstände etc.; 5) seine Homilien, nämlich 22 über dunkle Stellen des Propheten Ezechiel und 40 über verschiedene Stellen des Evangeliums etc. Ob der Commentar über das erste Buch der Könige, über das hohe Lied, die Bußpsalmen etc., welche gewöhnlich dem hl. Gregor zugeschrieben werden, aua wirklich ihm angehören, darüber sind die Gelehrten nicht einig. Die christlichen Kirchen haben seine Werke immer hochgeschätzt, und er wird daher zu den vier großen lat. Kirchenvätern gerechnet. Zuweilen stößt man zwar in manchen seiner Schriften auf zu sehr gesuchte Allegorien etc.; aber dieß war nach Butler (III. 565) eben der Geschmack des Jahrhunderts. Auch kümmerte sich der Heilige, wie er in der Vorrede zur Erklärung des Job selbst sagt, wenig um die Zierlichkeit der Rede; deßwegen ist auch seine Schreibart nicht immer rein und ohne Mängel. [...]

Gott, du bist deinem Volk gnädig und leitest es in Liebe. Höre auf die Fürsprache des heiligen Papstes Gregor und schenke allen, die in der Kirche am Amt der Leitung teilhaben, den Geist der Weisheit, damit dein Volk wachse und seinen Hirten zur ewigen Freude werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui ánimæ fámuli tui Gregórii ætérnæ beatitúdinis praemia contulísti: concéde propítius; ut, qui peccatórum nostrórum póndere prémimur, eius apud te précibus sublevémur.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Aigulf, Abt, und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Aigulphus et Soc. MM. (3. Sept.) Der hl. Abt Aigulphus und seine Gefährten – unter diesen namentlich Txucharius und Frongentius – werden am 3. Sept. als Martyrer verehrt. Zu Blois (Blesis) an der Loire um das Jahr 630 geboren, trat Aigulph frühzeitig in das neugegründete Kloster Fleury ein, wo er sich ebenso durch Frömmigkeit wie durch Einsicht und Weisheit auszeichnete. Von seinem Abte Mummolus nach Monte Cassino gesandt, holte er von da, wie Einige wollen, den Leib des hl. Benedictus und der hl. Scholastika (wahrscheinlich aber nur einige Partikeln davon) und beglückte durch diesen Schatz sein Kloster auf das Höchste. Als die Mönche zu Lerin ihn als Abt begehrten, ging er dahin und führte daselbst die musterhafteste Ordnung ein, erregte aber auch den Haß der Bösen. Diese verschworen sich wider ihn, banden ihn, brachten ihn auf ein Schiff zu Meer und ermordeten ihn auf der Insel Capraja nahe bei der Küste von Toscana sammt den drei ergebenen Brüdern, um das Jahr 675. Einige sprechen zwar von 33 Genossen, die mit ihm getödtet worden sein sollen; wahrscheinlicher aber ist es, daß es nur drei gewesen seien, nämlich außer den zwei Genannten noch Einer, dessen Name aber nicht bekannt ist. Man brachte ihre hhl. Leiber nach Lerin, wo sie Gott durch viele Wunder verherrlichte.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Aristion, Bischof von Alexandria, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aristion (Aristeus), Ep. M. (3. Sept.) Der hl. Aristion (oder Aristeus) war Bischof von Alexandria am Issus, an der Gränze von Cilicien und Syrien, und wurde, da er viele Heiden zum Christenthume bekehrte, gefangen genommen, vor den Präfecten der Stadt gestellt und von diesem zum Feuertode verurtheilt, den er auch mit Freuden erduldete. [...] Die Zeit, wann der hl. Aristion gelitten habe, kann nicht näher angegeben werden. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Basilissa, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Basilissa, (3. Sept.), eine neunjährige Jungfrau und Martyrin, welche die grausamsten Martern mit solcher Freude und Standhaftigkeit ertrug, daß der Statthalter, welcher sie peinigen ließ, in sich ging, sich ihr zu Füßen warf, sie um Verzeihung bat, und den Wunsch ausdrückte, ein Christ zu werden. Als sie später im Gebete ihren Geist Gott empfahl, verschied sie im Herrn. Dieß geschah zu Nikomedia in Bithynien unter Kaiser Diokletian. Im Mart. Rom. wird sie gleichfalls am 3. Sept. aufgeführt,
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Chrodegang, Bischof von Seez
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Godegrandus (Chrodegandus), (3. Sept.), Bischot von Seez (Sagium) in Frankreich, war einer altadeligen Familie aus der Gegend von Hiesmes (Oximium) in der Normandie entsprossen und hatte nach den Bollandisten (Apr. III. 66) eine Schwester, die hl. Abtissin Opportuna von Montreuil, welche am 22. April verehrt wird. Seine Geburt fällt in die Mitte des 8. Jahrhunderts. Als Bischof von Seez machte er eine Wallfahrt nach Rom und wurde, als er nach Verlauf von sieben Jahren zurückkehrte, von einem falschen Freunde, Namens Chrodobert, dem er die Verwaltung seines Bisthums übertragen hatte, zu Nonant getödtet. Seine Schwester Opportuna, sehr traurig über sein tragisches Ende, ließ seinen Leichnam in der Abtei von Montreuil beisetzen. Sein Haupt kam später in die St. Martinskirche von Paris, die übrigen Reliquien nach Isle-Adam bei Pontoise (Pontisara) an der Oise. Uebrigens ist diese Sage nicht ganz verlässig, weßhalb auch im Proprium von Seez eigene Lectionen über diesen heil. Bischof und Martyrer nicht vorkommen. (I. 763.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Hildebold, erster Erzbischof von Köln
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Hildebaldus, Ep. (3. Sept. al. 2. Oct.) Vom Altd. Child = Schlacht, und bald = mächtig etc. – Dieser Hildebaldus, welcher auch Hildeboldus, Hyldebaldus, Hildibaldus, Hildivaldus, Hildialdus, Hildepold, Hiltibald, Hiddibald, Addebald geschrieben wird, war der erste Erzbischof von Köln, nachdem bis dahin bloß Suffragane von Trier, dann von Mainz jenen Stuhl eingenommen. Castellanus und Gelenius zählen ihn zu den Heiligen. Er lebte unter den Kaisern Karl d. Gr. und Ludwig dem Frommen. Auf dem Stuhle Kölns saß er nach W. W. (XII. 557) vom J. 784–819. Im J. 802 weihte er den hl. Bischof Liudger von Münster (Mart. III. 635). Im J. 813 hatte er den Vorsitz auf einem Provincial-Concil zu Mainz. Karl d. Gr., dessen Erzkaplan er war, und der auf ihn immer sein volles Vertrauen setzte, empfing aus seinen Händen die Wegzehrung und letzte Oelung. Vom Jahr 803–814 war er über das Kloster Mondsee gesetzt. Im J. 817 war er auf dem Concil zu Aachen. Sein Grab ist bei St. Gereon, ehedem zu den »goldenen Martyrern« genannt. Die Inschrift desselben trug bis zum J. 1638 den Titel »heilig«. Von da lautete sie in einem lateinischen Chronologicum: »Ehre, der du vorüber gehst, die Gebeine des Kölnischen Bischofes Hildeboldus, welche hier in Herrlichkeit ruhen.« [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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03. September: Hl. Mansuetus, Bischof von Toul
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Mansuetus, Ep. (3. Sept. al. 14. Juni, 25. April, 2. Sept.) Den hl. Mansuetus, Bischof von Toul, setzen die ältern Boll. ins vierte Jahrh. und finden sich hier in Uebereinstimmung mit den neuern Forschungen. Nach Butler u. A. lebte er in demselben Jahrh. unter Kaiser Constans, welcher in Trier Hof hielt und die Verbreitung des Evangeliums in jenen Gegenden sehr begünstigte. Die Gall. chr. (XIIl. 958) setzt seine Ankunft in Toul ins I. 335; Friedrich, K.-G. Deutschl. (I. 176 u. 264) nennt das I. 360. Die ältere Legende, welche von Adson, der um das I. 990 lebte, aufbewahrt worden ist, will freilich wissen, er sei ein geborner Schotte gewesen, von dort verbannt nach Rom gekommen und daselbst vom hl. Apostel Petrus bekehrt worden; dieser habe ihm den Auftrag gegeben, in Gallien das Evangelium zu predigen und zu diesem Behufe die bischöfliche Weihe ertheilt; in Toul angekommen, habe er den in der Mosel ertrunkenen Sohn des Königs wieder erweckt und durch dieses und andere Wunder dem Evangelium viele Jünger erworben. Indessen ist die Vermuthung Rettberg's (K.-G. Deutschl. I. 93), daß hier ein Nachklang oder eine Nachahmung der Maternus sage vorliege, nicht zu verwerfen. Die neuern Boll. wollen, jedoch ohne Beweise für ihre Meinung beizubringen, in dieser Hinsicht ihren Vorgängern nicht beipflichten (Oct. VIII. 821) und sind geneigt, ihn nicht bloß als ersten Bischof von Toul, sondern auch als Schüler des hl. Petrus ins erste Jahrh. zu setzen. Jedenfalls muß der Heilige sich um die Kirche und das Bisthum von Toul große Verdienste erworben haben. Man irrt gewiß nicht, wenn man der Tradition, die seinen Namen auf jede Weise verherrlichet, wenigstens darin beipflichtet, daß er mehrere Kirchen erbaut und dem Christenthum in diesen Gegenden sehr wesentliche Dienste geleistet habe. Namentlich dürfte die älteste Kirche der Stadt, St. Peter, wo er seine Ruhestätte fand, ihm ihre erste Gründung verdanken und vielleicht den Anlaß zu der Sage von der Sendung des Heiligen durch den Apostelfürsten gegeben haben. Nach seinem Tode wirkte er mittelst seiner Fürbitte segensreich fort. Frühzeitig schon war seine Grabstätte das Ziel frommer Wallfahrten; selbst Könige kamen, um hier zu beten. Dasselbe that der hl. Martin von Tours, als er ums J. 384 oder 386 nach Trier reiste. Hienach kann der hl. Mansuetus allerdings (Gall. chr. l. c.) um das J. 375 gestorben seyn. Eine Reihe von Jahrhunderten zeigte man in Toul den Stein, auf welchem der hl. Martinus gekniet hatte. (Friedrich, l. c. I. 264 u. II. 260.) Ebenda wurden die spätern Bischöfe lange Zeit hindurch beigesetzt. Der Ort seines Grabes befand sich nach damaliger Sitte nicht in der Stadt, sondern außerhalb derselben, in der nach ihm genannten Vorstadt von Toul. Wenn Spätere geglaubt haben, er sei im nachmaligen St. Aperskloster beigesetzt worden, so sprechen die Quellen eher dafür, daß der Heilige an dieser Stelle ein Oratorium, vielleicht eine Kirche erbaut habe. Erhebungen haben mehrere stattgefunden. Sie werden am 14. Juni, 2. Sept. und 25. April in den Martyrologien erwähnt. Besonders ehrte ihn der hl. Gerardus, welcher nicht ansteht, seiner Fürbitte den innern und äußern Flor des Bisthums zuzuschreiben. Zur Zeit einer fürchterlichen Pest ließ dieser Bischof die Reliquien der hhl. Mansuetus und Aper erheben und öffentliche Bittgänge veranstalten. Noch ehe die Procession die Basilica des hl. Mansuetus erreicht hatte, starben sechszehn Personen. Auch am andern Tage Morgens stürzten noch drei Personen in der Kirche des hl. Aper todt zusammen. Jetzt aber gefiel es Gott, die Plage aufhören zu lassen; in demselben Jahre starb Niemand mehr an der Pest (Pertz, mon. scr. VI. 499). Auch die Trierer Kirche zählt diesen Bischof zu den ihrigen. Auch in Mainz, Besançon, Laon, Verdun, Remiremont u.a.O. steht er in hoher Verehrung. Dieselbe, schon altüblich, wurde (Pertz, mon. VI. 507) auf der Synode zu Toul im J. 1050 durch Papst Leo IX. bestätiget. Es nennt ihn auch das Mart. Rom. Die Franzosen nennen den Heiligen gewöhnlich Mansuy, Mansuy oder Mausu. Auf Abbildungen sieht man (Mg.) die oben erzählte Todtenerweckung und andere Begebenheiten aus seinem Leben dargestellt. (I. 615–658).
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03. September: Hl. Marinus, Diakon, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Marinus. Diac. Conf. [...] Dieser Heilige ist Patron der gleichnamigen italienischen Republik S. Marino. Er soll im J. 469 dieselbe gegründet haben. Ueber seine Abkunft und ersten Schicksale sehe man S. Leus. Sein Tod fällt (nach dem Boll. Veldius) ins Ende desselben Jahrhunderts. Seinen Unterhalt verdiente er sich als Steinmetze. Als solcher soll er dem hl. Gaudentius, Bischof von Brescia, beim Kirchenbau geholfen, und von ihm die Weihe des Diaconats erhalten haben. Von seinem Erwerb theilte er reichliches Almosen aus und sorgte hiedurch zugleich für Verdienste zum ewigen Leben. Nach dem Gebote des Apostels gab er zunächst den Glaubensgenossen. Auf dem Berge »Titan« führte er, nach der Legende, die ehedem auch im Officium propr. erwähnt, später jedoch (»kluger Weise«, wie die Boll. sagen) weggelassen wurde, ein strenges Einsiedlerleben. Das Ländchen, worin er lebte, heißt illustrissima respublica Sancti Marini. Sein Grab befindet sich in der Hauptkirche von San Marino; im J. 1586 wurden die hl. Gebeine aufgefunden. (II. 208).
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03. September: Hl. Phoebe, Diakonissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Phoebe (3. Sept.), eine Diakonissin zu Kenchreä, einem Städtlein von Achaja, das zugleich der Seehafen von Korinth für Asien und die Levante war. Bei dieser frommen Frau nahm der hl. Apostel Paulus seine Wohnung, als er die Stadt Korinth zum Mittelpunkt seines Predigtamtes in Achaja wählte, und ernannte sie zur Diakonissin. Sicher darf angenommen werden, daß sie eine Wittwe oder betagte Jungfrau war. Neben den mit ihrem Amte verbundenen Pflichten der Armen und Krankenpflege, des Unterrichtes und des Geleites der Frauenspersonen zur heiligen Taufe hat sie das Verdienst, dem hl. Paulus und vielen andern Christen Liebesdienste erzeigt zu haben. Sie brachte das vom Heidenapostel zu Korinth abgefaßte Sendschreiben bei einer Reise, die sie in die Hauptstadt der Christenheit unternahm, den römischen Christen, wie dieses aus dem letzten Kapitel des Römerbriefes zu ersehen ist, das mit den Worten beginnt: »Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, welche dem Dienste der Gemeinde zu Kenchreä obliegt, daß ihr sie aufnehmet im Herrn, wie sich Heiligen ziemt und ihr beistehet in welchem Anliegen sie immer eurer bedürfen sollte; denn auch sie hat Vielen beigestanden, und auch mir selbst.« Diese Lobsprüche, welche der große Apostel der heil. Phöbe ertheilt, geben deutlich zu erkennen, wie sehr sie sich durch ihre Frömmigkeit und thätige Nächstenliebe in der aufblühenden Christengemeinde ausgezeichnet hatte, und lassen vermuthen, daß sie jetzt den bedrängten Christen zu Rom geistliche und leibliche Hilfe bringen wollte. Dieses ist aber das Einzige, was wir von ihr wissen. Wie lange sie nach Ueberbringung dieses apostolischen Sendschreibens noch gelebt, wann, wo und wie sie gestorben, ist unbekannt. Das M. R. erwähnt ihres Namens am 3. Sept. Ob sie zu Rom oder zu Korinth gestorben ist, wissen wir nicht, aber beide Städte machen Anspruch auf diese Ehre. (I. 602.)
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Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Remaclus, Bischof von Maastricht
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Remaclus, Ep. (3. Sept. al. 3., 5. Febr., 7. Mai, 25. Juni), der hl. Bischof Remaclus, ein Aquitanier, war in der Diöcese Bourges (Bituricum) geboren. Sein Vater hieß Albutius und seine Mutter Matrima (Matrinia); beide waren reich und von hohem Adel. Seine Erziehung leitete der Diakon und nachmalige Bischof Sulpitius, der ihn, als er zum Jüngling herangewachsen, dem hl. Eligius empfahl, von dem er in das Kloster Solignac (Solenniacense monasterium, Limoges) aufgenommen wurde. Hier zeichnete sich der hl. Remaclus so aus, daß ihm der heil. Eligius, so oft er abwesend war, die Aufsicht über das Kloster übertrug. Um das J. 650 (Jan. II. 356) ward er durch den König Sigebert als Nachfolger des heil. Amandus zum Bischof von Mastricht (Trajectum) ernannt. Gern und willig gehorchten dem hl. Oberhirten alle seine Schäflein. Was er andern anempfahl durch Worte, das that er auch selbst; alle seine Schüler und Untergebenen leitete er in Liebe zum Guten an. Der König Sigebert bediente sich oft des Rathes des Heiligen und erbaute auf sein Ansuchen verschiedene Klöster, unter diesen das zu Malmedy (Malmundarium) und Stablo (Stabuletum). Letzteres nahm später (vgl. z. B. Jan. II. 644–647) neben dem des hl. Petrus auch seinen Namen an. Er selbst gründete noch mehrere andere Kloster, in welchen er zahlreiche Schüler unterrichten und erziehen ließ zu frommem Tugendwandel. So war aus seinem Unterrichte hervorgegangen der von ihm zu seinem Nachfolger bezeichnete Theodoardus, und der hl. Lambert, welche beide ihrer Zeit die Marterkrone erlangten. Auch der hl. Trudo wurde von Remaclus für die Tugend begeistert und zum Bischofe von Metz geschickt, um von demselben in der hl. Schrift und dem göttlichen Gesetze unterrichtet zu werden. Als der hl. Trudo in Metz zum Priester geweiht worden, kehrte er nach Mastricht zurück und verkündete daselbst Gottes Wort. Er wollte dem heil. Remaclus seine reichen Besitzungen für die Kirche geben, aber der uneigennützige Oberhirt trug ihm auf, lieber seine Mutterkirche Metz zu bedenken. Eingedenk seines frühern Lehrers und der ihm schuldigen besondern Dankbarkeit erbaute er mehrere Kirchen, welche er dem Andenken desselben weihte. (Vgl. Jan. II. 166.) Im J. 660 entsagte er zu Gu..sten seines Schülers, des heil. Theodardus (Theodat), dem bischöflichen Stuhle von Mastricht und zog sich in die Einsamkeit des Klosters zurück. Er begab sich zuerst in das von ihm i. J. 642 erbaute Kloster Cougnon (Casaguindinum, Casaecondigunum), am Semoy an den Ardennen (eigentlicher Erbauer war der Majordomus Grimoald), wo er um das J. 664 noch verweilte. Dort hatte er sich eine Gebetszelle in den Felsen einhauen lassen. Doch war ihm der Ort nicht einsam genug. Er ging nach Malmedy und von da nach Stablo. Als er die Nähe seines Todes fühlte, ermahnte er die Seinigen zum eifrigen Gebete, zu Frieden und Eintracht, empfing die Wegzehrung und gab unter den Händen seiner Schüler den Geist auf. Sein heil. Leib wurde in dem von ihm erbauten Oratorium des hl. Martin begraben, wo er ruhte, bis sein dritter Nachfolger in der Abtwürde, Godvinus, denselben in die Kirche des heil. Petrus feierlich übertragen ließ. Es geschahen zahlreiche Wunder, von welchen sehr viele in der Beschreibung der Bollandisten erzählt werden. Als aber (Jan. II. 651) einst ein Wassersüchtiger an seinem Grabe betete, wurde er vom heil. Remaclus zu dem Grabe des hl. Poppo geschickt, wo er die Gesundheit erlangte. Allenthalben breitete sich die Verehrung des hl. Remaclus aus; so wurde in Mainz, Köln, Brüssel, Tournay, Cambrai, Lüttich, Tongern, Utrecht, Bamberg und noch vielen andern Orten der Heilige verehrt und sein Cult in die Missalien und Breviere aufgenommen. Es geschah dieß in Folge der bei seiner letzten Uebertragung, am 7. Mai 1071 geschehenen Wunder. (Vgl. Triumphus S. Remacli. Monum. S. S. XI. 433–461.) Sein Tod mag zwischen die Jahre 664 und 670 gefallen sein. Die Boll. fanden ihn auch zum 5. Februar (I. 594) in einem Martyrologium angemerkt. Seine Ordination wurde am 3. d. M. begangen. Auf Bildern trägt er eine Kirche in der Hand, zu seinen Füßen kauert ein Wolf.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

03. September: Hl. Simeon Stylitis, "der Jüngere"
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Simeon Styilta II. (24. Mai al. 3., 1. Sept.) Die Geschichte dieses Heiligen ist nicht so sicher bezeugt. wie die seines ältern Namens- und Berufsgenossen. Er war um das Jahr 520 zu Antiochia geboren. Seine Jugendzeit ist durchaus ungewiß, zum Theil fabelhaft. Es gab zu seiner Zeit (6. Jahrh.) mehrere Säulensteher; einer derselben, Johannes, ermunterte ihn schon, da er erst 5 Jahr zählte, zu dieser Lebensweise. Wie der heil. Simeon, änderte er öfter seinen Standort. Zuletzt wird ein jetzt unbekannter Berg (Wunderberg) bei Seleucia als solcher genannt. Die zweite Synode von Nicäa führt von ihm ein Schreiben an den Kaiser Justin den Jüngern an, worin er die Bilderverehrung gegen die bilderstürmenden Samariter in Schutz nimmt. Der Ruf, den er durch seine Frömmigkeit und Wundergabe erlangte, war (vgl. Aschb. K.-L. IV. 813) nicht geringer, als der des hl. Simeon. Um seine Buße zu verschärfen, ließ er sich den engen Raum von dem Gesimse des Wetterdaches bis zum Gitter mit Fellen verhängen, aus welchen er nur zuweilen, um frische Luft zu schöpfen, durch eine kleine Oeffnung hervorblickte. Manchmal setzte er sich auf die untergeschlagenen Füße, welche Art Ruhe zugleich eine neue Buße in sich einschloß. Sein Schlaf war kurz und beständig von Gebeten unterbrochen. Dabei pflegte er sich auf einen Stab zu stemmen. Ungeachtet dieser strengen Säule zu. Er soll Priester gewesen sein und auch ein Kloster erbaut und geleitet haben. Das Mart. Rom. nennt ihn am 3. Sept. Sein Tod fällt nach Evagrius (hist. eccl. VI. 22.) in die Regierungszeit des Kaisers Mauritius, etwa ins Jahr 592. (V. 298–401.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. September: Hl. Swidbert, Bischof, Glaubensbote am Niederrhein
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Suibertus, Ep. Conf. (1. al. 2. März). Dieser hl. Bischof in Friesland, ein Angelsachse, war ein Schüler des heil. Egbertus. (Sein Name wird auch Suithbertus, Suidbertus, Swibertus, Suuibertus u. Suuitbrecht geschrieben.) Durch seine apostolische, von zahlreichen Wundern (er heilte Blinde, Lahme, Besessene, rief einen Ertrunkenen wieder zum Leben zurück u. s. w.) begleitete Thätigkeit glänzte er in Wahrheit wie ein Gestirn, als welches seine Mutter ihn schon vor seiner Geburt gesehen hatte, und erwarb sich den Ehrentitel: »Apostel der Friesen und Boructuarier« (die Bewohner der vormaligen Grafschaft Berg). Der hl. Radbod schreibt von ihm: »In Allem, was er lehrte, gab er seinen Zuhörern schon vorher ein Beispiel an ihm selbst.« Die bischöfliche Weihe ertheilte ihm um d. J. 693 Bischof Wilfrid von York, der damals in Mercien als Verbannter lebte. Als die heidnischen Sachsen im J. 694 seine Mission zerstörten, mußte er sich auf eine von Pipin und Pleetrudis ihm geschenkte Rheininsel (in littore genannt) zurückziehen Das hier von ihm gegründete Kloster, wo er auch beigesetzt wurde, ist das jetzige Kaiserswörth, und hieß damals schon auch Werda. Unter seinen zehn Genossen ist besonders der selige Wicbertus (Victbercht) bekannt geworden. Auch in der Provinz Geldern und zu Münster in Westphalen sollen sie besonders segensreich gewirkt und viele Kirchen gegründet haben. Die Boll. setzen sein Hinscheiden ins Jahr 713, Andere schon ins J. 694. Im Jahr 803 vollzog Papst Leo III. seine Heiligsprechung. In dem Petristifte zu Kaiserswörth wird er (Kampschulte, S. 91) als Mitpatron verehrt. Bei Eröffnung seines Grabes im J. 1626 wurde ein Fieberkranker durch die Berührung seines heil. Hauptes gesund. Auf Bildnissen sieht man entweder das obenerwähnte Gesicht seiner Mutter, oder er erscheint als Bischof, wie er einen Todten erweckt, oder als Erlöser der Gefangenen. Oefter trägt er den Stern auf der Brust oder in der Hand, manchmal auf seinem Hirtenstabe. (I. 67-86.)


Olim penes nos exsulem,
sed nunc fruentem patria,
laudemus almum praesulem,
sanctos decent praeconia.

Transmissus huc ab Anglia
propter salutem gentium,
lingua docebat sobria
viam salutis omnium.

Wilfridus almis moribus
Christi probatum militem
in Merciorum finibus
sacravit hunc antistitem.

Christi reversus tradidit
fidem Boructuariis,
novamque sedem perdidit
expulsus a nefariis.

Locum colens mox alterum,
qui dictus est in litore,
receptor illic pauperum
toto resedit tempore.

Aditur a fidelibus
sacri sepulchrum, praesulis,
signis enim frequentibus
coruscat et miraculis.

Huius precatu poscimus
te, Christe, Patris unice,
nos qui patrono psallimus,
vultu sereno respice.

Sit laus Patri cum Filio
in unitate Spiritus,
cuius remuneratio
sanctos coronat caelitus. Amen.
Deus, qui per beátum Suidbértum epíscopum infidéles pópulos de ténebris ad lumen veritátis veníre tribuísti; da nobis, eius intercressióne: in fídei stabilitáte consístere, et in spe Evangélii, quod praedicávit, constántes permanére.
Per Dóminum.
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Niels
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Niels »

Der Schrein mit seinen sterblichen Überresten (Basilika St. Suitbertus, D- Kaiserswerth):

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Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. September: Hl. Candida, "die Ältere"
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Candida senior, (4. Sept.), – zum Unterschiede von der Folgenden, welche gleichfalls aus Neapel war, die ältere genannt – war die Gemahlin des hl. Aspren, der am 2. Aug. verehrt wird, und die erste Person, welcher der hl. Petrus begegnete, als er auf seiner zweiten Reise von Antiochia nach Rom in Neapel eintraf. Auf das Wunder hin, daß, als Petrus mit ihr redete, ihre Kopfschmerzen nachließen, und auf dessen bloßes Wort ihr schwer krank darniederliegender Mann genas, glaubte sie, ließ sich taufen und starb nach der Mitte des ersten Jahrhunderts. Sie wurde in ihrem eigenen Hause, das Petrus zu einer Kirche eingeweiht hatte, auch im Mart. Rom.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. September: Hl. Candida, "die Jüngere"
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Candida junior, (4. Sept.), eine verheirathete Frau zu Neapel, welche durch jede Tugend ausgezeichnet war, und nach ihrem Tode, der im Jahre 586 erfolgte, von Gott durch viele Wunder verherrlicht wurde. Auch sie kommt am 4. September im Mart. Rom. vor.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. September: Hl. Grata
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Grata, (4. Sept.), die Tochter des hl. Lupus und der hl. Adleida, lebte nach den Bollandisten im 8. Jahrhundert. Dieser Lupus, Fürst von Bergamo (Bergomum) in Italien, wurde zu Ende des 8. Jahrhunderts von Kaiser Karl dem Großen überwunden und nahm die katholische Religion an. Die hl. Grata aber wurde als Jungfrau einem deutschen Fürsten angetraut, wenigstens ihm verlobt. Da man aber nicht weiß, ob auch die Verehelichung stattfand, so wird sie von Einigen als Jungfrau bezeichnet. Geschah die Verbindung wirklich, so muß jedenfalls der Mann früh gestorben seyn. Von da an ergab sie sich ganz nur frommen Werken und führte eine Art einsiedlerisches Leben. Ihr Vermögen aber gab sie hin, um Kirchen zu erneuern oder zu erbauen. Nach dem Tode ihrer Eltern Erbin eines ansehnlichen Besitzes, verwendete sie diesen ganz und gar zufrommen Zwecken. Sie erbaute dem hl. Alexander drei Kirchen, oder ließ sie wenigstens erneuern; sie gründete ein Pilgerhaus (xenodochium), in welches sie sich zuletzt selbst begab, um ruhiger leben zu können. Sie war die Mutter der Nothleidenden und Armen und ward ihre Dienerin, wie ihr Lebensbeschreiber Pinamons berichtet. In der Fülle guter Werke ging sie endlich in demselben Pilgerhause zum Herrn ein. Das geschah Alles, wie es scheint, unter dem bergomesischen Bischof Aginus, welcher, nach Ughellus' Zeugnisse, im J. 758 erwählt, seine Kirche 52 Jahre leitete und im J. 810 starb. Ihre Reliquien ruhten im genannten Pilgerhause, das sie gebaut hatte, bis sie im J. 1027 transferirt wurden. Sie kamen dann aus der Hospitalkirche, die sie gleichfalls gegründet hatte, in das Benedictinerkloster der älteren hl. Maria (S. Maria vetus), die man von da an die Kirche »S. Grata de Columnellis« nannte, indem man sie ihr widmete. Das Fest dieser Translation begeht man in Bergamo jährlich an dem ersten freien Tage nach dem 1. Mai mit dem Officium semid. de Comm. Virg. Zum Andenken desselben pflegte am Palmtage der Bischof nach der feierlichen Palmenweihe von der Kirche des hl. Alexander zur Kathedrale des hl. Vincentius und von da weg in Procession zur Kirche der hl. Grata zu gehen und dort den knieenden Nonnen den Oelzweig zu reichen, womit nach dem ertheilten Segen der Bittgang beschlossen wurde. Eine zweite Translation fand in Folge Baufälligkeit der St. Gratakirche statt, und es wurde im J. 1569 der Sarg mit dem Behältniß in das innere Kirchlein (ecclesiola) der ältern hl. Maria (S. Maria vetus) übertragen und dort aufbewahrt bis zum J. 1615. Als man dort diese heil. Reste gegen Verwesung nicht genug sicher glaubte, indem man eine große Feuchtigkeit um den Schrank bemerkte, wurden sie besichtigt, möglichst gereinigt und in dem früheren Verschlusse hinter dem Altare des Kirchleins geborgen. Hier blieben sie bis zum J. 1627, wo dann eine vierte Uebertragung in die inzwischen neu aufgebaute St. Gratakirche vorgenommen wurde. Vgl. S. Grata (II. 231–241.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. September: Hl. Hermione, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hermione, (4. Sept.) Diese hl. Hermione, auch Hermina genannt, wird in den Heiligenverzeichnissen der Griechen als eine Tochter des Diakons Philippus aufgeführt. Nach der Ap.-G. (21, 9) hatte er deren vier, »welche Jungfrauen waren und weissagten«. Die Genannte litt unter dem Kaiser Trajan und starb angeblich um das J. 117, wahrscheinlich aber früher, als Martyrin zu Ephesus, wohin sie mit ihrer Schwester Eutyche kam, um den hl. Apostel Johannes zu besuchen, welcher jedoch bereits zum Herrn heimgegangen war. Nach einer andern Ueberlieferung wäre sie erst unter Kaiser Hadrian eines gewaltsamen Todes gestorben, was aber zweifelhaft ist. Andere bezeichnen sie als eine Tochter des Apostels Philippus und berufen sich auf das Zeugniß des Bischofes Polykrates von Ephesus, der gegen Ende des 2. Jahrhunderts lebte. Dieser Quelle schreibt aber der Bollandist Stilting außer sehr statthaften sonstigen Gründen, die in dem treffenden Schriftstücke selbst sich kund geben, um so weniger Gewicht zu, als nach dem klaren Zeugnisse des Hieronymus sämmtliche Apostel, mit Ausnahme des Petrus, unverehelicht waren, während überdieß die Griechen den Diakon Philippus seines bedeutenden Wirkens halber »Apostel« zu nennen pflegen, so daß höchst glaublicher Weise nur durch eine Vermengung mit dem Diakon Philippus dem Apostel dieses Namens Töchter zugesprochen wurden. Ob sie als Jungfrau gestorben sei, oder ob sie später geheirathet hatte, ist zweifelhaft. Doch ist Ersteres das Wahrscheinlichere. Die in den griech. Menäen gegebenen Acten sind zum Theil mit manchem Fabelhaften, wie es den Anschein hat, ausgeschmückt. (II. 181–186.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. September: Hl. Ida
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ida, Vid. (4. Sept.), oder auch Yda. Diese heil. Wittwe lebte zu Zeiten Karls des Großen und war mit dem damaligen Herrscherhause Frankreichs verwandt. Nach einer frommverlebten Jugendzeit nahm sie einen Herrn vom kaiserl. Hofe, Namens Egbert, den sie in einer Krankheit liebevoll gepflegt hatte, zur Ehe, begab sich mit ihm nach Westphalen und führte mit ihm zu Hofstadt, einem Dorfe bei Soest, ein musterhaftes eheliches Leben. Bald aber verlor sie ihren Gemahl, worauf sie sich im Wittwenstande noch mehr durch fromme Uebungen und strenge Bußwerke zu heiligen suchte. Anstoßend an die Kirche, die sie in ihrem nunmehrigen Wohnorte Herzfeld (einem Dorfe des Bisthums Münster, welches von Hofstadt nicht weit entfernt liegt) auf himmlische Mahnung und mit Einwilligung Egberts hatte bauen lassen, ließ sie jetzt noch eine Bethalle (porticus) errichten, um dort ungesehen von den Menschen sich mit Gott unterhalten zu können. Sie war eine vorzügliche Wohlthäterin der Armen; ihren marmornen Sarg, den sie sich lange vor ihrem Tode hatte machen lassen, füllte sie zweimal täglich mit Lebensmitteln und sonstigen Bedürfnissen und spendete dann dieses heiter den Darbenden. Von einer schmerzlichen Krankheit befallen, merkte sie ihr Ende nahen, berief ihren Seelenführer, den frommen Berengerus (Bertgerus), und ihr Geist ging zum Herrn ein wahrscheinlich nach dem J. 813. Ihr Grab wurde durch Wunder verherrlicht. Im J. 980 wurden ihre Reliquien erhoben, und kam ein Theil derselben in die Benedictiner-Klosterkirche zu Werden an der Ruhr, wo noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts ihr Haupt aufbewahrt wurde. (II. 255.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. September: Hl. Marcellus und hl. Valerianus, Märtyrer
Vollständiges Heilligenlexikon hat geschrieben:SS. Marcellus et Valerianus, MM. (4 Sept.) Die Verehrung dieses hl. Marcellus in Chalons-sur-Saone ist uralt. Hier in der Nähe (in territorio, wie es in einer alten Inschrift heißt) litt und starb er für den Herrn. Er war im J. 177 mit fünfzig andern Martyrern (so erzählt Ado) zu Lyon zu den öffentlichen Arbeiten verurtheilt worden; es gelang ihm aber durch göttliche Fügung, zugleich mit Valerianus zu entfliehen. Letzterer wird ebendeßhalb zum heutigen Tage mitgenannt (Butler XII. 317 ff.), obwohl er erst am 15. Sept. zu Tours starb. Nicht weit von Chalons lud ihn ein Heide, Namens Priscus, der eben Opfermahlzeit hielt, zu derselben ein. Der Heilige verschmähte, dem apostolischen Gebote entsprechend, die Einladung, und nahm außerdem noch die Gelegenheit wahr, die Sünde des Götzendienstes und die Pflicht, den Einen wahren Gott anzubeten, den versammelten Heiden vorzustellen. Da ließ ihn Priscus lebendig begraben (wie eine andere Version sagt, bis in die Mitte des Leibes einscharren) oder in einen Brunnen hängen, bis nach drei Tagen der Tod ihn von seinen Leiden erlöste. Dieser Brunnen wurde dem Boll. Papebroche, als er das zu Ehren des hl. Martyrers erbaute Kloster gl. N. besuchte, gezeigt. Hierauf weist auch der Umstand, daß der Heilige, wenn Regennoth eintritt, von den Umwohnern angerufen wird. Die bei den Boll. abgedruckten Lebensnachrichten sind freilich, wie Tillemont aus inneren Gründen nachgewiesen hat, erst viel später entstanden (sie gebrauchen einmal das Wörtchen fertur, man erzählt); auch die Sprache verräth einen spätern Autor, Wortspielereien und Barbarismen finden sich fast in jeder Zeile, allein sie sind nichts desto weniger werthvoll, weil sie mit Gewissenhaftigkeit die damals noch vorhandenen Ueberlieferungen über das Marterthum des hl. Marcellus für spätere Zeiten aufbewahrt haben. Vielleicht stammen sie aus der Zeit des Königs Guntram (gest. 593), eines der eifrigsten Verehrer des Heiligen. Er ließ in der ihm geweihten Kirche ein Ciborium (eine Art Baldachin mit vier Säulen) über das Allerheiligste aus dem reinsten Golde und von bewunderungswürdiger Größe, mit vielen sehr kostbaren Gemmen geschmückt (ein unvergleichliches Kunstwerk, das er zuerst für die hl. Grabkirche in Jerusalem bestimmt hatte), auf dem Altare, wo der hl. Marcellus ruhte, aufstellen. Es war zur Zeit Carls d. Gr., wo Paulus Diaconus die Kirche besuchte, noch vorhanden, aber im zehnten Jahrhunderte wußte man bereits nicht mehr, wo es hingekommen war. Gegen alle Tradition ist aber die Nachricht, welche wir bei Migne aufgezeichnet finden, wornach der hl. Marcellus lebendig verbrannt worden wäre. Die Zeit seines Martyriums setzen die Boll. beiläufig ins J. 178. Einige Hdschr. nennen ihn »Bischof«. (I. 187–202).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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04. September: Hl. Munessa, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Munessa (Monessa), V. (4. Sept.). Diese hl. Jungfrau blühte im Kranze herrlicher Tugenden um die Mitte des fünften Jahrhunderts in Irland. Sie gehörte zu den vielen hilfreichen und eifrigen Seelen, welche den hl. Patritius, den Apostel dieser Insel, in seinen Arbeiten unterstützten. Wenigstens bringt die fromme Ueberlieferung sie zweimal mit ihm in Verbindung: der Heilige, heißt es, habe sie getauft, und bei ihrem Tode ihre Seele zum Himmel aufsteigen sehen. Sie stand also ganz sicher unter der Leitung dieses apostolischen Mannes. Vor ihrer Bekehrung hieß sie Muneria. Von glänzender Schönheit und hohem Adel (sie soll eine Königstochter gewesen sein) wurde sie von Vielen zur Ehe begehrt. Sie wußte damals nicht wie ihr geschah, sie schlug alle Anträge dieser Art aus, obwohl sie den Vorzug der Jungfräulichkeit noch nicht kannte, erst später sah sie darin das wundersame Wirken der Gnade, welche sie lehrte, Seele und Leib dem himmlischen Bräutigam zu bewahren, der sie zur bestimmten Zeit zur Braut erkor. Dabei litt sie von ihren Eltern viel Ungemach und schwere Noth; selbst Zauberkünste wurden angewendet, um sinnliche Neigungen in ihr zu erwecken. Sie erklärte schon damals, nur den Schöpfer und Inhaber des Sonnenlichts ehelichen zu wollen, und Gott lohnte ihr diese Sehnsucht, daß sie Jesum, das wahrhaftige Licht, kennen und lieben lernte. Sie stand in der Blüthe ihrer Jahre, als sie von den Predigten und den Wundern des hl. Patritius hörte. Sie ließ ihn rufen und verlangte die heilige Taufe. »Wenn du von deinem ganzen Herzen an Gott glaubst, so kann es geschehen«, sprach der Heilige. »Ich glaube«, war die Antwort. Nach der Legende hätte sie die Taufe nicht lange überlebt. Auf den Boden hingeworfen, übergab sie ihren Geist in die Hände der Engel, die ihn zum Throne Gottes emportrugen. An dem Orte ihres Hinganges fand sie auch ihre Ruhestätte. Mehr als dieses wissen wir von ihr nicht. Ihr Name wird verschieden genannt: Munessa Monessa, Mewessa, Muneria. Ihren Tod setzen die Boll. nach dem J. 454 und vor 460. (II. 225–228).
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