Gerichtsurteil zur Beschneidung

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Robert Ketelhohn
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Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Edi hat geschrieben:Die Beschneidung ist abgesehen von wenigen Fällen nicht medizinisch indiziert.
So selten ist Phimose oder Paraphimose nicht.
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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Melody hat geschrieben:Das schaut ein bisserl grausam aus... :/
Quack.

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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephanie hat geschrieben:Nach ausgiebigsten Streitereien (und dabei ist doch Fastenzeit :/ ) wurde ich aufgeklärt, dass die Abtreibung als Gegenbeispiel für die Thematik der Unversehrtheit nicht herangezogen werden könne, weil der Fötus keine juristische Person ist.
… sondern eine natürliche, die übrigens sogar schon erbberechtigt ist.
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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Das genaue Gegenteil ist der Fall...
Nein, das ist schon richtig. (Also »massiv« ist zwar massiv übertrieben, aber die Richtung stimmt.)
Das ist sicher nicht richtig.
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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Melody hat geschrieben:Es gibt doch m. W. Männer, die lassen sich mit Absicht beschneiden, eben um mehr Lustgewinn zu haben... :achselzuck: !
Das erscheint mir allerdings auch überaus absurd. Aber lassen wir das.
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Raphael

Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Raphael »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
bogolismus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Ich bin auch kein Jude.
Wäre es hinreichend zum Heil, Jude zu sein?
Es war einmal hinreichend zum Heil, Jude zu sein, bis dann Jesus Christus kam!
<ächz> Nein, auch das selbstverständlich nicht. ABER DAS BITTE NICHT HIER DISKUTIEREN!
Ich glaube, wir sollten uns einmal über den Begriff "hinreichend zum Heil" etwas intensiver unterhalten, aber nich' hier! :doktor:

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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von bogolismus »

Peregrin hat geschrieben: Überhaupt ist die Welt nüchtern eine Zumutung.
Mag ja sein, daß echte Kerle wie Du es bevorzugen, eine Weisheitszahnentferung oder Blinddarmoperation ohne Betäubung zu erleben, weil das so viel authentischer ist. Aber verschone bitte den Teil der Menscheit mit Deinen Ideen, denen es lieber ist, vermeidbare Schmerzen auch zu vermeiden.

bogolismus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von bogolismus »

lifestylekatholik hat geschrieben:«Schlagen Sie Ihre Frau immer noch?«
Nur zur Erfüllung göttlicher Gebote. Sonst nie.

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Florianklaus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Florianklaus »

Hier ein Erlebnisbericht über die Beschneidung eines 12jährigen:

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... b471a65ca1

Sollte es eine Altersgrenze für die Beschneidung geben?

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Torsten
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Torsten »

Melody hat geschrieben: :hae?:

Es gibt doch m. W. Männer, die lassen sich mit Absicht beschneiden, eben um mehr Lustgewinn zu haben... :achselzuck:
Meines Wissens gibt es auch Frauen, die sich von einem Beschneidung eine längere Kopulationsdauer versprechen, die ihnen ausreichend Zeit lässt, zum Höhepunkt zu kommen. Aber oftmals reicht auch das nicht:
Tramal - die Volksdroge Nummer eins im Gazastreifen

Der Apotheker Samir Scheik darf Tramal seit drei Jahren nur noch gegen Rezept herausgeben. "Nach meiner Erfahrung nehmen Leute es nicht, um Schmerzen zu verringern, sondern das hat mit Sexualität zu tun." Es gehe ihnen darum, noch mehr Zeit beim Sex zu haben, um diesen länger genießen zu können.
Abstumpfen und betäuben, um den Moment herauszuzögern, in dem mit der Ejakulation die Kraft und die Lust aus den Lenden weicht. Das macht keinen Spaß, sondern zeugt nur von Phantasie- und Disziplinlosigkeit einer primitiven Sexualität, die vollkommen ohne Hirn und Herz auskommt.

bogolismus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von bogolismus »

Granuaile hat geschrieben:Das Urteil lautet auf Freispruch und ist im Ergebnis richtig. Zweifelhaft oder gar falsch ist die Begründung. Ich verstehe, dass die Staatsanwaltschaft dieses Urteil nicht als Musterfall für die Frage, ob zu Recht ein Verbotsirrtum angenommen worden sei, weiterziehen wollte. Das Urteil eines Landgerichts ist kein höchstrichterliches. Es hat zwar nun Unsicherheiten zu juristischen Fragen wie Verhältnis zwischen Religionsfreiheit und Schutz der körperlichen Unversehrtheit, Auslegung des Begriffs Körperverletzung, zulässige oder unzulässige Einwilligung in eine solche, vertretungsweise Einwilligung (durch die Eltern für ihren diesbezüglich noch nicht urteilsfähigen Sohn) usw. geschaffen (oder bislang vergrabene bzw. zur Seite geschobene oder nur im Elfenbeinturm der Juristenfakultäten diskutierte Unsicherheiten ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit gezogen?). Doch glaube ich nicht, dass weitere Gerichte dem Kölner Landgericht folgen werden, also dass das Kölner Urteil eine über den Einzelfall hinausgehende praktische Bedeutung erlangen wird. Mit anderen Worten: Das Urteil wird keine grundlegend neue Rechtsprechung begründen, sondern ein "Ausrutscher" bleiben.
Darauf kann man sich aber nicht verlassen. Du hast völlig recht: das Urteil hat Unsicherheit geschaffen. Ein erneuter Freispruch wegen "Verbotsirrtum" des Beschneiders ist nun nicht mehr möglich. Ein anderes Gericht könnte nun nur durch Neugewichtung der Abwägung zwischen körperlicher Unversehrtheit einerseits und Religionsfreiheit und Elternrecht andererseits freisprechen. Das würde eine fast beliebige Willkür heraufbeschwören, je nachdem, vor welchem Gericht ein Fall landet. Wie weit die Unsicherheit reicht, zeigt die Entscheidung des Jüdischen Krankenhauses in Berlin, bis auf weiteres keine Beschneidungen mehr vorzunehmen http://www.aerztezeitung.de/news/articl ... ungen.html. Das ist ein unhaltbarer Zustand und deswegen ist der Bundestag gefordert, die Beschneidung gesetzlich zu erlauben.

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Torsten
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Torsten »

bogolismus hat geschrieben:Das ist ein unhaltbarer Zustand und deswegen ist der Bundestag gefordert, die Beschneidung gesetzlich zu erlauben.
Das kann dauern. Bis dahin wäre es ein starkes und medienwirksames Signal, wenn die Juden in Israel ihren Brüdern und Schwestern in Deutschland eine Luftbrücke organisieren. Es sind dann eben keine Rosinen-Bomber, sondern Vorhaut-Jäger, die in Berlin landen, um für die Sicherstellung des Bundes zu sorgen. :D :tuete:

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lifestylekatholik
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

Torsten hat geschrieben:Bis dahin wäre es ein starkes und medienwirksames Signal, wenn die Juden in Israel ihren Brüdern und Schwestern in Deutschland eine Luftbrücke organisieren.
Ist denn die Körperverletzung dann, nur weil sie im Ausland begangen wurde, in der Bundesrepublik nicht mehr strafverfolgungswürdig?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Torsten
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Torsten »

Keine Ahnung, ich bin kein Jurist. Zumindest die Ärzte befinden sich dort in der Rechtssicherheit. Und was die Eltern bei ihrer Rückkehr angeht: Wo kein Kläger da kein Richter?

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Yeti
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Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Beitrag von Yeti »

Reinhard hat geschrieben:Genau das scheint es auch mir zu sein: ein echter humanistischer Bock, den die Richter da geschossen haben.

Aber ich gehe davon aus, dass sowohl die jüdische Gemeinschaft, als auch die muslimischen Verbände da sehr schnell eine Korrektur erwirken werden. :blinker:
Dann wären sie unverschämt. Das sind sie ja auch.
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Florianklaus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Florianklaus »

bogolismus hat geschrieben: Das ist ein unhaltbarer Zustand und deswegen ist der Bundestag gefordert, die Beschneidung gesetzlich zu erlauben.
Wie sollte eine solche gesetzliche Regelung Eurer Meinung nach aussehen (Alter des zu beschneidenden, Betäubung ja/nein, Arzt ja/nein, Zustimmung eines oder beider Eltern, Religionszugehörigkeit)?

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Yeti
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Yeti »

Ich verstehe bis heute nicht, weshalb gerade die beiden (!) Kirchen so vehement für die Beschneidung eintreten. Das Christentum hat den Vorteil, solche archaischen Rituale abgelegt zu haben. Was hier unter dem Protest von Zentralrat und Muslimen vorlugt, ist der Sand der vorderasiatischen Steppe.
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Yeti
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Yeti »

Wieder einmal offenbar ein Test für die Toleranz gegenüber einem aufgeklärt-säkularen Rechtsstaat. Und mit neuen (?) Gegnern, die aus der Versenkung auftauchen.
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Tipheret
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Tipheret »

NaNa, Herr Oberlehrer Robert,
schön dass Du mich "Bürschchen" nennst" - ich weiß das Du despektierlich meinst, aber es beweist im Gegensatz zu Deiner Haltung, dass ich noch frischer im Denken bin.

Das "Sechs, setzen" must Du ja anscheinend oft gehört haben oder hat das andere Gründe, dass Du so gerne Noten verteilst.

Mir scheint aber, dass Du Dich auf einer anderen "Rechtsgrundlage" als mündige Bürger unseres Staates befindest.
Die Rechtssprechung mag nicht immer alle zufrieden stellen, aber Sie ist von Vernunft und Menschenliebe geprägt UND vom Wunsch diesen Staat so zu erhalten wie er ist.

Außerdem, wenn man von etwas keinen Durchblick hat, oder nichts weiß, sollte man besser schweigen.
Das würdest Du in Punkto Loge besser so halten.
Ich verschaffe Dir aber gerne eine Einladung zu einer Loge - vielleicht kannst Du dort Deine Wissenslücken schließen.

Einen schönen Tag noch

Tipheret
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

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lifestylekatholik
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

Yeti hat geschrieben:Ich verstehe bis heute nicht, weshalb gerade die beiden (!) Kirchen so vehement für die Beschneidung eintreten. Das Christentum hat den Vorteil, solche archaischen Rituale abgelegt zu haben. Was hier unter dem Protest von Zentralrat und Muslimen vorlugt, ist der Sand der vorderasiatischen Steppe.
Dass du die Gebote Gottes als »archaische Rituale« bezeichnest und dabei vom »Sand der vorderasiatischen Steppe« redest, finde ich für einen Zweig am Weinstock eben dieses Gottes recht beachtlich.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Fridericus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Fridericus »

Tipheret hat geschrieben:Die Rechtssprechung mag nicht immer alle zufrieden stellen, aber Sie ist von Vernunft und Menschenliebe geprägt.
Nein, wie sollte sie? Wenn sie sich vom Naturrecht abgewandt hat und diesem sogar gegenüber steht.
vom Wunsch diesen Staat so zu erhalten wie er ist.
Und genau das ist das Problem. Er ist nicht erhaltenswert, so wie er ist.

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Yeti
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Yeti »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Ich verstehe bis heute nicht, weshalb gerade die beiden (!) Kirchen so vehement für die Beschneidung eintreten. Das Christentum hat den Vorteil, solche archaischen Rituale abgelegt zu haben. Was hier unter dem Protest von Zentralrat und Muslimen vorlugt, ist der Sand der vorderasiatischen Steppe.
Dass du die Gebote Gottes als »archaische Rituale« bezeichnest und dabei vom »Sand der vorderasiatischen Steppe« redest, finde ich für einen Zweig am Weinstock eben dieses Gottes recht beachtlich.
Als aufgeklärter Christ begreift man den Gott Israels nur in Teilen als den Gott der Christenheit. Und da würde ich - in guter exegetischer Tradition - verschiedene Schichten im AT unterscheiden. Die zehn Gebote beispielsweise entstammen mit Sicherheit nicht einer göttlichen Feder (wie es im Islam z.B. mit Mohammeds Sammlung des Koran verstanden wird), sondern sind das Ergebnis einer Überlieferung persischer und babylonischer Rechtssammlungen. Dass der Gott Israels - zumindest derjenige Teil des Gottesbildes, welches für uns Christen relevant sein dürfte - Menschen in der damaligen Zeit inspiriert hat, diese Rechtssammlungen aufzuschreiben, denke ich auch. Was aber solche Gebote wie das Beschneidungsgebot angeht (das im Übrigen auch schon im AT relativiert wird), ist wohl die anthropomorphe Projektion ganz im Feuerbach'schen Sinne die Ursache. Es ist sogar geradezu unvernünftig, ein solches Gebot als ein Gebot Gottes annehmen zu wollen. Auch dies ist der Vorteil des Christentums gegenüber allen übrigen Buchreligionen: das Wort darf interpretiert und gedeutet werden, es ist nicht statisch, wie Sprache überhaupt nicht statisch ist.

Und was den "Zweig" am Weinstock angeht, bezweifle ich, dass das heutige Judentum als "Zweig" betrachtet werden könnte. An welchem Weinstock sollte dieser Zweig wachsen? Wenn das Judentum überhaupt zu irgendeiner Zeit Teil des Weinstockes war, dann sicherlich in der Zeit der Entstehung des Christentums und vor allem zur Zeit Jesu. Bis dahin stimme ich zu, all die Jahrtausende bis zu diesem Zeitpunkt war das Judentum Teil des göttlichen Weinstocks, danach nimmer. Wenn dem nämlich so wäre, so wäre auch der Islam als legitimer Zweig der semitischen Ursprungsreligion zu betrachten, wohin freilich auch einige Exegeten neigen, so wie es auch heute die durchaus nicht phantastische Theorie gibt, dass der Islam im Ursprung eine christliche monophysitische Sekte war. Sind die Juden Teil des Weinstockes, so ist es auch der Islam. Mit dem Weinstock ist aber das jesuanische Wort vom neuen Bund Gottes mit seinem (Gottes-) Volk gemeint und dies auch nicht (mehr) ethnisch. Teil des Weinstockes ist, wer an die Dreifaltigkeit glaubt, also weder Juden noch Muslime. "Geistlich sind wir alle Semiten" hieß damals wie heute: unseren geistlichen Ursprung haben wir bei den Juden, aber Pius XI. (von dem dieses Wort stammen soll) wäre nie auf die Idee gekommen, die Juden als Teil des Weinstockes zu betrachten.

Religionsgeschichtlich gesehen ist das Judentum aufgrund seiner (im gläubigen Teil) hermetischen Abschottung gegenüber anderen Kulturen (und damit auch Denkweisen) eine Sackgasse; es hat (bis auf die Auferstehung der Toten, die es sich von den Christen abgeschaut hat) durch anachronistische Ver- und Gebote eine Unfähigkeit zur Inkulturation bewiesen. Ich glaube sogar, dass heute niemand mehr auch nur irgend etwas über das Judentum wüsste, wenn das Christentum nicht entstanden wäre, das nicht nur neuen Kulturen gegenüber aufgeschlossener war, sondern auch die Basis für ein ganz neues Denken bot, welches die Grundlage für unser Europa wurde. Ich weigere mich deswegen auch, von einer "jüdisch-christlichen Tradition" zu sprechen. Das ist political correctness, so wie eine Zeit lang unter Theologen die Rede vom "ersten und zweiten Testament" Mode war. Und schließlich: ein göttliches Wesen, welches irgendwelche Amputationen von Körperteilen fordert, welches (zu irgendeinem Zeitpunkt) Brandopfer von Tieren und Früchten forderte (nach dem Gebot!), den Genuss von bestimmten Speisen kategorisch verbot, ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überirdischen Ursprunges, sondern eben tatsächlich anthropomorphe Projektion. Überdies aber ist - für dieses Thema - die Beschneidung tatsächlich ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit eines Menschen, der, wenn er ohne den Willen der betreffenden Person stattfindet, als Körperverletzung gesehen und verfolgt werden kann. Der Protest dagegen drückt aus, dass man sich den Normen des säkularen Rechtsstaates nicht beugen will - weil man inkulturationsunfähig ist; im Geiste ist man eben noch immer in der vorderasiatischen Steppe.
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ChrisCross
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von ChrisCross »

@Yeti: Mit dem zweig bist doch du gemeint, nicht die Synagoge. Im übrigen erscheint es dir wie dem heiligen Augustinus zu ergehen, der vor seiner Bekehrung noch nicht Amrosius gehört hatte und dem somit die Erkenntnis fehlte, dass das, was im alten Bund archaisch anmuten mag, doch weit über sich hinaus auf den Neuen Bund verweist. Übrigens würde ich an deiner Stelle noch einmal dringend deine Einschätzung der Geschichte Israels überdenken, insbesondere was den Wahrheitsgehalt der, ich will noch einmal daran erinern, göttlich inspirierten Schriften angeht. Man kann schlecht behaupten, der Herr und seine Familie wie so viele andere Heilige wären einer Lüge auf den Leim gegangen und hätten allesamt den Irrtum geblaubt. Sogar der Herr hat die Gebote befolgt, die du nicht göttlichen Ursprungs nennst. Willst du mir vielleicht einmal erklären, wie das Christentum überhaupt war und einziger Heilsweg sein kann, wenn es auf Irrtümern und einem irrenden Gottmenschen aufbaut?
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Yeti
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Yeti »

ChrisCross hat geschrieben:@Yeti: Mit dem zweig bist doch du gemeint, nicht die Synagoge.
Ja, das könnte sein. Danke für den Hinweis!
ChrisCross hat geschrieben:Im übrigen erscheint es dir wie dem heiligen Augustinus zu ergehen, der vor seiner Bekehrung noch nicht Amrosius gehört hatte und dem somit die Erkenntnis fehlte, dass das, was im alten Bund archaisch anmuten mag, doch weit über sich hinaus auf den Neuen Bund verweist.
Ich bin kein Marcionist, ich habe nicht bestritten, dass das AT ein für einen Christen notwendiger Vorläufer ist. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass man das Wort - ob nun göttlich inspiriert oder nicht - interpretieren darf und auch sollte. Wenn nun das Beschneidungsgebot im AT selbst schon relativiert wird (bez. näher erläutert), nämlich dass es eben nicht wörtlich zu verstehen sei, sondern im übertragenen Sinne, um wie viel mehr müssen dann Christen zu dem Schluss kommen, es könne tatsächlich - so absolut verstanden - nicht aus dem Munde Gottes kommen. An etwas zu glauben, was der Vernunft widerspricht, wäre genau dieses credo quia absurdum: ich glaube es, weil es widersprüchlich ist.
ChrisCross hat geschrieben:Übrigens würde ich an deiner Stelle noch einmal dringend deine Einschätzung der Geschichte Israels überdenken, insbesondere was den Wahrheitsgehalt der, ich will noch einmal daran erinern, göttlich inspirierten Schriften angeht. Man kann schlecht behaupten, der Herr und seine Familie wie so viele andere Heilige wären einer Lüge auf den Leim gegangen und hätten allesamt den Irrtum geblaubt. Sogar der Herr hat die Gebote befolgt, die du nicht göttlichen Ursprungs nennst. Willst du mir vielleicht einmal erklären, wie das Christentum überhaupt war und einziger Heilsweg sein kann, wenn es auf Irrtümern und einem irrenden Gottmenschen aufbaut?
Jesus hat sich z.B. nachweislich nicht an die Sabbatgebote gehalten, um den Menschen den wahren Sinn des Gesetzes zu zeigen. Es heißt im Evangelium gerade nicht, dass Schweinefleisch etc. zu meiden sei, sondern eben so, dass nicht das, was in den Mund hinein komme, ihn unrein mache, sondern was aus dem Mund herauskomme. Jesus hat also das Gesetz vernünftig interpretiert. Ich glaube nicht, dass Jesus und die Heiligen (gibt es vor Jesus "Heilige"? Ich glaube eher "Gerechtfertigte", aber "Heilige" kann es erst mit dem Leben nach dem Evangelium geben), also die Väter des AT, einer Lüge auf dem Leim gegangen sind, aber sie lebten innerhalb ihrer irdischen Parameter nach menschenmöglichen Vorgaben, übrigens ebenso wie Jesus, der als irdische Existenz während seiner Zeit auf Erden sich zwar sicher seiner Mission bewusst war, aber ja auch zuerst dachte, dass er vor allem zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt wurde. Den Jüngern ging's ja nicht anders, als sie nach seiner Himmelfahrt zuerst verzweifelt die Parusie erwarteten. Noch einmal: die Väter wie auch Jesus haben als Menschen sicher auch geirrt - das zeigen übrigens auch verschiedene Bibelstellen im Evangelium - obgleich Jesus eines Wesens war und ist mit dem Vater, zu dieser Zeit seiner irdischen Existenz - so kann ich es mir wenigstens vorstellen - aber war er wie alle Menschen. Es geht in der Bibel nicht um Irrtümer, sondern um Einschätzungen aus der Zeit heraus. Solche Fehleinschätzungen gab's damals und auch heute. Und auch hier noch einmal: die christliche Bibel ist nicht der Koran oder die Thora, die sklavisch am trügerischen Wort hängt. Es geht eben darum, das Wort Gottes zu interpretieren, weil er uns die Vernunft dazu gegeben hat, diese Aufgabe zu meistern. Selbst aus gläubiger Sicht ist es etwas naiv zu denken, dass Moses tatsächlich genau so, wie er im AT beschrieben wurde, existiert habe. Dann aber sich wortwörtlich an ein angeblich fünftausend Jahre altes Beschneidungsgebot zu halten, ist geradezu Irrsinn. Da gibt's dann auch noch ganz andere Aufrufe zur Gewalt im AT, für die die orthodoxen Siedler in Israel ja ein sehr offenes Ohr haben. Für mich gibt es keinen Unterschied, ob jemand als Jude oder Moslem die Beschneidung oder ob irgendeine Naturreligion die Vergrößerung des Ohrläppchens fordert, die falschen Grundannahmen aus der Unwahrscheinlichkeit einer solchen göttlichen Forderung sind wesentlich identisch.

Nein, ich glaube, dass die Erzählungen im AT eine Art Vehikel sind, mit Hilfe derer die Botschaft Gottes transportiert werden sollte. Ich kann schon deshalb nichts anderes annehmen, weil die Quellenlage äußerst dürftig ist - ebendiese sieht im NT eben ganz anders aus; damit dürfte Deine Frage der Heilsnotwenigkeit auch beantwortet sein: ich weiß, dass Jesus gelebt hat. Ich glaube aber, dass er Gottes Sohn ist und gleichzeitig Vater und Heiliger Geist. Das ist das, wie es in der Messe heißt, Geheimnis des Glaubens.
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Heinrich II
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Heinrich II »

Yeti hat geschrieben:Als aufgeklärter Christ begreift man den Gott Israels nur in Teilen als den Gott der Christenheit.

Yeti hat geschrieben: Die zehn Gebote beispielsweise entstammen mit Sicherheit nicht einer göttlichen Feder

Yeti hat geschrieben:Beschneidungsgebot angeht (das im Übrigen auch schon im AT relativiert wird) ... Es ist sogar geradezu unvernünftig, ein solches Gebot als ein Gebot Gottes annehmen zu wollen.

Yeti hat geschrieben: Auch dies ist der Vorteil des Christentums gegenüber allen übrigen Buchreligionen: das Wort darf interpretiert und gedeutet werden, es ist nicht statisch, wie Sprache überhaupt nicht statisch ist.


:auweia:
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Yeti »

Heinrich II hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Als aufgeklärter Christ begreift man den Gott Israels nur in Teilen als den Gott der Christenheit.

Yeti hat geschrieben: Die zehn Gebote beispielsweise entstammen mit Sicherheit nicht einer göttlichen Feder

Yeti hat geschrieben:Beschneidungsgebot angeht (das im Übrigen auch schon im AT relativiert wird) ... Es ist sogar geradezu unvernünftig, ein solches Gebot als ein Gebot Gottes annehmen zu wollen.

Yeti hat geschrieben: Auch dies ist der Vorteil des Christentums gegenüber allen übrigen Buchreligionen: das Wort darf interpretiert und gedeutet werden, es ist nicht statisch, wie Sprache überhaupt nicht statisch ist.


:auweia:
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Yeti »

lifestylekatholik hat geschrieben:Bild
Das ist etwas holzschnittartig, aber lustig. Dabei sehe ich mich noch auf der obersten Stufe. Glauben bedeutet doch nicht Denkverbot. Mein Prof für Kirchengeschichte sagte: "Frömmigkeit vergeht, Dummheit bleibt".
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Raphael

Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Raphael »

Yeti hat geschrieben:Ich verstehe bis heute nicht, weshalb gerade die beiden (!) Kirchen so vehement für die Beschneidung eintreten. Das Christentum hat den Vorteil, solche archaischen Rituale abgelegt zu haben. Was hier unter dem Protest von Zentralrat und Muslimen vorlugt, ist der Sand der vorderasiatischen Steppe.
Es hat in der Tat etwas Abstruses an sich, wenn die Kirche (beide (!) Kirchen gibbet et nich') sich für die Beschneidung an sich einsetzen würde.

Genau genommen tut sie das aber auch gar nicht, sondern sie setzt sich für das Recht der Eltern ein, ihren Kindern das Ritual der Beschneidung zukommen zu lassen, so sie denn als Eltern Mitglied einer jüdischen oder muslimischen Gemeinschaft sind und ihnen ihre Religionsgemeinschaft derlei Gebote auferlegt. Dieses Einsetzen für das Elternrecht ist Ausfluß der Religionsfreiheit und daher ein höherwertiges Gut als die körperliche Unversehrtheit des Kindes, denn die Beschneidung schränkt die körperlichen Fähigkeiten des Beschnittenen in keinster Weise ein.

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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Yeti »

Raphael hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Ich verstehe bis heute nicht, weshalb gerade die beiden (!) Kirchen so vehement für die Beschneidung eintreten. Das Christentum hat den Vorteil, solche archaischen Rituale abgelegt zu haben. Was hier unter dem Protest von Zentralrat und Muslimen vorlugt, ist der Sand der vorderasiatischen Steppe.
Es hat in der Tat etwas Abstruses an sich, wenn die Kirche (beide (!) Kirchen gibbet et nich') sich für die Beschneidung an sich einsetzen würde.

Genau genommen tut sie das aber auch gar nicht, sondern sie setzt sich für das Recht der Eltern ein, ihren Kindern das Ritual der Beschneidung zukommen zu lassen, so sie denn als Eltern Mitglied einer jüdischen oder muslimischen Gemeinschaft sind und ihnen ihre Religionsgemeinschaft derlei Gebote auferlegt. Dieses Einsetzen für das Elternrecht ist Ausfluß der Religionsfreiheit und daher ein höherwertiges Gut als die körperliche Unversehrtheit des Kindes, denn die Beschneidung schränkt die körperlichen Fähigkeiten des Beschnittenen in keinster Weise ein.
Ich schrieb im "Freiwildbereich" des Forums, deshalb schrieb ich "beide Kirchen". Das Ausrufezeichen hinter "beide" war als Hinweis auf die evangelische Kirche(n) gemeint, über deren Protest gegen das Beschneidungsurteil ich angesichts der lutherischen Verwerfung der Werkgerechtigkeit (plakativ gesprochen) ich ganz besonders verwundert war.

Ich denke mir auch, dass die Kirche(n) sich nicht an sich für die Beschneidung einsetzen, nur sollten sie das ganz klar und deutlich sagen, sonst wird ihnen die unsägliche political correctness als wahres Motiv dafür ausgelegt. Zudem ist die Anbiederung an falsche Freunde kein Gewinn, wie dieses Interview mit Navid Kermani zeigt:
Navid Kermani hat geschrieben:"Ich halte die Beschneidung nicht für eine Körperverletzung im strafrechtlichen Sinn. Und der Eingriff in die Autonomie des Kinds ist, worauf gerade der Theologe Klaus Berger hingewiesen hat, bei der Taufe viel größer, wenn man einmal zu Ende denkt, was die Taufe symbolisiert, nämlich ihrer Substanz nach ein Mitgekreuzigtwerden; heute würde man es als „Schein-Hinrichtung“ bezeichnen."
Es wäre also interessant, die juristische Urteilsbegründung für das Urteil lesen zu können, denn außer dem Eingriff in das Recht auf Unversehrtheit des Körpers (erschwerend der Umstand, dass es an Minderjährigen geschieht, zumindest im Judentum) sind auch Schmerzen zu ertragen, entweder rein körperlicher Art oder in Form von seelischem Stress. Ich halte dieses Ritual deshalb weiterhin für nicht nur archaisch, sondern ganz und gar überkommen, unvernünftig und nicht dem Menschenbild entsprechend, welches das Grundgesetz als Grundlage hat.
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Melody
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Melody »

Yeti hat geschrieben:... sind auch Schmerzen zu ertragen, entweder rein körperlicher Art oder in Form von seelischem Stress. Ich halte dieses Ritual deshalb weiterhin für nicht nur archaisch, sondern ganz und gar überkommen, unvernünftig und nicht dem Menschenbild entsprechend, welches das Grundgesetz als Grundlage hat.
Man soll dafür sorgen, dass es ordentlich von einem Arzt unter Betäubung erledigt wird, und alles ist gut...
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