Damit hast Du im Hinblick auf diesen konkreten Autor sicher recht. Interessant finde ich aber die Informationen, die man aus seinem Artikel über die Situation in Sevenoaks ziehen kann. Wie gesagt, es handelte sich um eine große und stabile Gruppe unter der Leitung von gleich zwei Geistlichen, die ins Ordinariat übergetreten sind. Fr Ivan war vormals einer der Priester an All Saints Margaret Street, ist also in der anglokatholischen Szene kein Unbekannter. Er har sehr intensiv Werbung für das Ordinariat gemacht.cantus planus hat geschrieben: Nach diesem Artikel habe ich eher den Eindruck, dass man glaubte, es könne sofort alles perfekt organisiert und die Neupflanzung so lebendig wie ein alter Baum sein. Das kann natürlich nur ein Irrtum sein, und vielleicht hatte man da einfach zu hohe Erwartungen.
Es scheint hier und dort die Erwartung gegeben zu haben, man könne im angestammten Kirchengebäude bleiben, obwohl die C of E sehr früh klar gemacht hat, daß das nicht der Fall sein würde. Man war wohl auch davon ausgegangen, daß ganze Gemeinden ins Ordinariat übertreten werden. Dies ist aber nirgendwo geschehen. Selbst in St John's Sevenoaks (der Gemeinde von Fr Ivan) ist der größte Teil der Gemeinde in der C of E geblieben. Die Gottesdienste laufen alle weiter (inkl. Werktagsmessen) - das Kirchengebäude wird also von der weiterbestehenden anglikanischen Gemeinde gebraucht. Dies ist symptomatisch für die Situation in anderen Teilen des Landes.
In der neuen römisch-katholischen Heimatgemeinde der Ordinariatsanglikaner scheint es keine besonderen Anstrengungen zu geben, Raum für die Neuankömmlinge zu schaffen. Auch diese Gebäude werden in der Regel ja bis zur Kapazitätsgrenze von katholischen Gemeinden gebraucht. Es zeichnet sich ab, daß das Ordinariat ohne eigene Gebäude nicht überleben kann, soll es nicht in den bestehenden Gemeinden aufgelöst werden. Damit wäre aber eines der Ziele des Ordinariats verfehlt. Dem Erwerb und Unterhalt eigener Gebäude aber wiederum steht die völlig ungeklärte Finanzlage entgegen. Und die Zeit arbeitet gegen das Ordinariat.
Derzeit laufen die Abstimmungen zu den rechtlichen Grundlagen für die Weihe von Bischöfinnen in den einzlenen Diözesansynoden. Im nächsten Jahr wird dies wieder vor die Generalsynode kommen - und es ist schon jetzt klar, daß die Sache durchgeht. Es könnte sein, daß es dann noch einmal eine größere Gruppe von Anglikanern gibt, die die C of E verlassen wollen. Sollte das Ordiniariat die oben genannten Probleme bis dahin nicht zufriedenstellend gelöst haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sie eine andere Option wählen (etwa im Sinne einer 'continuing church').