Es gibt ohne Zweifel eine Form von schleichendem Neogallikanismus, demgemäß einige Teile der Kirche meinen, sich selbst zu genügen und von Rom unabhängig zu sein. Wer aber so denkt, ist nicht katholisch. Die Bischöfe, die dem Papst ungehorsam sind, versetzen sich selbst in eine Situation, in der sie nicht mehr verlangen können, daß ihnen die Priester und Gläubigen gehorsam sind.
Meine Rede seit vielen Jahren......
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Das ist ja auch vollkommen logisch, allen Wortnebeln in dieser Sache von Nutzern, die ich sonst sehr schätze, zum Trotz. Natürlich ist den rechtmäßig amtierenden Oberen Gehorsam geschuldet, nicht jedoch in Fällen, wo man klar und mit Sicherheit zu erkennen im Stande ist, dass die Oberen irren und gegen den katholischen Glauben handeln.
Die Kirche hat nie verlangt, Irrenden oder gar Häretikern in diesen Punkten zu folgen. Dass die Hierarchie ihrerseits seit Jahren versagt und untätig bleibt, wenn Bischöfe offen gegen den Glauben sprechen, ist ein Problem, dass weder durch Kirchenväterzitate, noch durch den CIC zu klären ist, da ein solcher Fall theoretisch schlicht nicht vorgesehen ist.
Das macht auch alle für diesen Fall theoretisch vorgehenen Mittel wirkungslos, ebenso wie Rechte der Gläubigen ausgehebelt werden, wenn ihnen zwar ein Reklamationsrecht eingeräumt wird, aber sich dann niemand bemüßigt sieht, auch irgendetwas zu unternehmen, bzw. die Bischöfe und Diözesen Rom schlicht mit unvollständigen oder zensierten Informationen oder dreisten Lügen abfertigen.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Offenbar wird im aktuellen Leitartikel der Zeitschrift "Gottesdienst" von einem Kirchenrechtler die Instruktion Universae Ecclesiae "auseinandergenommen":
Niels hat geschrieben:Offenbar wird im aktuellen Leitartikel der Zeitschrift "Gottesdienst" von einem Kirchenrechtler die Instruktion Universae Ecclesiae "auseinandergenommen":
Professor Dr. Peter Krämer, em. Ordinarius für Kirchenrecht, Trier
Ich kenne dan Aufsatz zwar nicht, aber das Hauptaugenmerk bei der generellen Zulassung der alten Liturgie lag sicher nicht darauf, das ganze in den bestehenden Rechtsrahmen einzugliedern. Von daher wären kritische Anfragen eines Kirchenrechtlers auch nicht so verwunderlich.
Ich erinnere daran, dass sich auch Dr. Gero Weishaupt, dem man kaum eine Ablehnung der Alten Messe unterstellen kann, da er sie selbst zelebriert, durchaus kritische Worte zu den Instruktionen gefunden hat, und dabei auch elementare handwerkliche Fehler des Schreibens beklagte.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Die vatikanische Bürokratie ist erfinderisch darin, Dokumente nach dem Willen igendwelcher grauer Eminenzen zu verfälschen - aber Papst Benedikt kennt wohl (fast) alle ihre Tricks. Andererseits war selbst er bis heute nicht imstande, Summorum Pontificum in allgemein verständlichen Sprachen auf die vatikanische Website zu bringen. Dort ist es nach wie vor nur in Latein und Ungarisch zu haben.
Der Vollständigkeit halber:
Ein bißchen (6 Jahre) hat's halt gedauert, aber immerhin gibt es inzwischen auch auf der Vatikanseite das MP "Summorum Pontificum" auf Deutsch.