Gamaliel hat geschrieben:Karfreitagsfürbitte für die Juden
Daraus:
In der neuen Kirchlichen Umschau (April 2011) erklärt Dr. Heinz-Lothar Barth in einer umfangreichen Sonderbeilage, warum es richtig war, dass die Priesterbruderschaft beim alten Gebet blieb und nicht die Neufassung übernommen hat, die Benedikt XVI. 2008 für den überlieferten Ritus einführte.
Was damals noch in gewisser Weise unklar blieb, ist nach den letzten beiden Büchern des Papstes nämlich eindeutig: Das neue Gebet ist kein Gebet um die Bekehrung der Juden.
Dr. Barth verweist hier u. a. auf eine Aussage des Heiligen Vaters in Band II seines Jesus-Buchs, wonach sich die Kirche im Anschluss an Röm 11,25 "nicht um die Bekehrung der Juden bemühen" müsse, "da der von Gott dafür festgesetzte Zeitpunkt 'bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben' (Röm 11,25) abgewartet werden" müsse (Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, Band II, S. 60 f.).
Und im Interview-Buch mit Peter Seewald "Licht der Welt" hat der Heilige Vater erklärt, "dass nun nicht [mehr] unmittelbar für die Bekrheung der Jiuden im missionarischen Sinne gebetet wird, sondern dass der Herr die geschichtliche Stunde herbeiführen möge, in der wir alle miteinander vereint sein werden" (Licht der Welt, S. 133).
Da besteht in der Tat noch Klärungsbedarf. Kann man den hl. Paulus wirklich so interpretieren, wie es der Heilige Vater offenbar tut? Und hat die Kirche hier 1600 Jahre lang ein falsches, nach den Worten Benedikt XVI. die jüdischen Freunde "verletztendes" Gebet gebetet?
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