Zum kfd-Papier „Die Chance zur Erneuerung ist jetzt“
Vielfalt der Lebens- und Familienformen in Deutschland
In Deutschland lebt mittlerweile in ca. 40 % aller Haushalte nur noch eine Person. Ca. 35 % aller Haushalte sind Zweipersonenhaushalte, überwiegend Paarhaushalte. Nur noch in weniger als einem Viertel aller Haushalte leben Familien mit Kindern. Und auch hier wird die Vielfalt der Lebensformen bunter. In den alten Bundesländern handelt es sich dabei zu Dreiviertel um Ehepaare mit Kindern, aber immerhin bereits zu 17 % um Alleinerziehende mit ihren Kindern. In den neuen Bundesländern finden wir sogar 26 % Alleinerziehende und knapp 20 % der Kinder, die bei unverheirateten Paaren aufwachsen. Nur gut die Hälfte aller Kinder lebt hier in Haushalten mit einem verheirateten Elternpaar. Und auch hinter dieser Statistik verbirgt sich eine nicht bekannte Zahl von geschiedenen Wiederverheirateten, die mit je eigenen oder gemeinsamen Kindern zusammenleben.
"Die Vielfalt der Lebensformen wird bunter", kann man wohl nur als Euphemismus auffassen. Die "Vielfalt" ist Folge eines Zerfallsprozesses und überwiegend von Einsamkeit der Individuen und Alleingelassenheit in der Erziehung und Fürsorge von Kindern gekennzeichnet.
Überlegen Sie: Wie viele Frauen kennen Sie selbst in Ihrem Umfeld, die auf Grund von Trennungen oder anderen Lebensumständen in Familienformen leben, die früher ungewöhnlich gewesen wären? Fühlen sich Frauen – unabhängig von ihrer Lebens- und Familienform – in unserer Kirchengemeinde angenommen und eingeladen? Geben wir Frauen in allen Lebens- und Familienformen Raum für ihre Anliegen und ihre Bedürfnisse auch in unseren kfd-Gemeinschaften?
Rein theoretisch: Der Single, die Alleinerziehende fühlen sich in der Kirchengemeinde nicht angenommen und eingeladen, die noch stark vom herkömmlichen Lebens- und Familienmodell geprägt ist, welches immer größere Auflösungserscheinungen zeigt. Ein Umstand (das nicht angenommen werden) der sich ändern lässt, wenn immer mehr Frauen, gerade auch Frauen aus ähnlichen, nicht herkömmlichen Lebensumständen, in Funktion in der Kirche gelangen. Die Familie, auf die die Kirche baut, zerfällt, und die Zerfallsprodukte sammeln sich wieder in der Kirche. Um den Zerfall als Chance zur Erneuerung hin zu seinen Produkten zu predigen? Das wird nicht funktionieren. Die Formen verlangen nach einem Raum, der sie vereint. Und wenn der sich in den KfD-Gemeinschaften formieren sollte, dann verlangt das von diesen Gemeinschaften einen Konservatismus, der nicht ultrarechts sondern ultraanders ist, aber ultrakonservativ. Hinsichtlich der Gelübde ..