Was ist denn die "Gnade an Leitung"? Kenne ich nicht.Ralf hat geschrieben: Hat Msgr. Lefebvre mehr Gnade an Leitung erhalten als die anderen Bischöfe?

Was ist denn die "Gnade an Leitung"? Kenne ich nicht.Ralf hat geschrieben: Hat Msgr. Lefebvre mehr Gnade an Leitung erhalten als die anderen Bischöfe?
Wenn man sich ein bißchen - aber auch nur ein ganz kleines bißchen - bemühen würde, dann könnte man unter dieser Begrifflichkeit so etwas wie "Amtsgnade" verstehen.Gamaliel hat geschrieben:Was ist denn die "Gnade an Leitung"? Kenne ich nicht.Ralf hat geschrieben: Hat Msgr. Lefebvre mehr Gnade an Leitung erhalten als die anderen Bischöfe?
Wer ist "man"?cantus planus hat geschrieben:Eben. Man nimmt nichts wahr. Egal, wie sehr man sich anstrengt.Ralf hat geschrieben:Alles eine Frage der Wahrnehmung.cantus planus hat geschrieben:Und nachdem sich das ordentliche Lehramt seit 40 Jahren weigert, diesbezüglich tätig zu werden,
Ich, alle Kleriker und Ordensleute die ich kenne und unzählige Gläubige. Aus meinem Freundeskreis ist mittlerweile aus Frustration niemand mehr kirchlich engagiert - und die, die es noch sind, sitzen auf gepackten Koffern Richtung FSSPX oder Orthodoxie.Ralf hat geschrieben:Wer ist "man"?cantus planus hat geschrieben:Eben. Man nimmt nichts wahr. Egal, wie sehr man sich anstrengt.Ralf hat geschrieben:Alles eine Frage der Wahrnehmung.cantus planus hat geschrieben:Und nachdem sich das ordentliche Lehramt seit 40 Jahren weigert, diesbezüglich tätig zu werden,
Also auf nach Antiochia!glöckchen hat geschrieben:Ubi petrus, ibi ecclesia
Das bestreitet die FSSPX ja nicht. Hat sie nie bestritten.glöckchen hat geschrieben:Ubi petrus, ibi ecclesia
Linus hat geschrieben:Also auf nach Antiochia!
Nein, sie setzt nur die Satzzeichen anders:cantus planus hat geschrieben:Das bestreitet die FSSPX ja nicht. Hat sie nie bestritten.glöckchen hat geschrieben:Ubi petrus, ibi ecclesia
Keine Konzilianz den Ketzern.lutherbeck hat geschrieben:Also: wie war doch gleich das Thema?
... und wie ist denn nun die Antwort?
Der letzte Satz ist Stuß. Du kannst nicht beim Papst sein und das höchste Lehramt gleichzeitig ablehnen (welches ein Konzil zusammen mit dem Papst ist).cantus planus hat geschrieben:Aus meinem Freundeskreis ist mittlerweile aus Frustration niemand mehr kirchlich engagiert - und die, die es noch sind, sitzen auf gepackten Koffern Richtung FSSPX oder Orthodoxie.
Ich habe in den letzten Wochen mit vielen Theologen, Professoren, Regenten und Pfarrern gesprochen. Darunter einige, die über ein halbes Jahrhundert der Kirche treu gedient haben: Frustration und Ratlosigkeit allerorten. Und große Schwierigkeiten, der Kirche noch zu folgen.
Alles Konservative, wohlgemerkt. Du kannst das jetzt noch weiter zerreden, und nach Quellen und Belegen fragen. Ich werde darauf weiter nicht mehr eingehen. Wenn du wissen willst, wohin die Kirche driftet, lies dieses letzte unmögliche "Franziskaner"-Heft zum Thema Ökumene, und erklär mir, was daran noch katholisch ist. Hier ist ganz klar zu sehen, wie unter dem Deckmantel des Katholischen eine ganz neue Kirche und Theologie gezimmert wird.
Meine Kirche ist das so nicht mehr. Auch ich sitze längst auf gepackten Koffern. Dass ich mal Tradi werden könnte, hätte ich noch im Januar letzten Jahres energisch verneint - bei allen Sympathien, die die Tradis bei mir immer hatten.
Aber auch ich sehe mich nicht mehr in der Lage, diesen Bischöfen, der deutschen Kirche und ihren Komitees zu folgen. Nach jahrelangem Gewissenskonflikt sage ich klar und deutlich: nichts wird mich jemals von der Kirche und vom Papst trennen! Auch die deutschen Bischöfe nicht!
Zum Rest sag ich erstmal nichts (ich denke, ich habe meine Position hier schon oft genug ausgedrückt), aber hier stimme ich Ralf wirklich zu. "Meine Kirche ist das nicht" ist genau die subjektivierende Sichtweise von WsK: ich mache mir ein Bild von der Kirche, und wenn die dem nicht entspricht, dann gehe ich. Ich bin sicher, daß du das so nicht meinst, aber man sollte auch in der Ausdrucksweise vermeiden, diesen Eindruck zu erwecken.Ralf hat geschrieben:Ist auch nicht meine Kirche - es ist Seine Kirche. Ums persönliche Wohlfühlen geht es da nicht wirklich.cantus planus hat geschrieben: Meine Kirche ist das so nicht mehr.
Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Früher war die Bevölkerung weit überwiegend gläubig und das Christentum war tief in ihr verwurzelt. Sie mußte "nur" dem katholischen Bekenntnis zurückgewonnen werden. Heute dagegen ist der Großteil der Bevölkerung dem Christentum völlig entfremdet. Auf unabsehbare Zeit wird dieser Bevölkerungsteil nicht für die Kirche (zurück-)gewonnen werden können. Geschlossen katholische oder christliche Territorien gehören leider der Vergangenheit an. Daran kann m.E. auch die (hoffentlich) beginnende katholische Restauration nicht viel ändern.taddeo hat geschrieben:Noch immer ist die kirchliche Situation heute um einen ganzen Quantensprung besser als vor vier-, fünfhundert Jahren.
Das entspricht exakt meiner eigenen Einschätzung. Ob der Ungehorsam von recht oder von links kommt, ist im Endeffekt zweitrangig. Und es ist ein alter menschlicher Erfahrungswert: Die Extreme berühren sich. Oder auch: man gleicht sich dem an, was man bekämpft.Berolinensis hat geschrieben:"Meine Kirche ist das nicht" ist genau die subjektivierende Sichtweise von WsK: ich mache mir ein Bild von der Kirche, und wenn die dem nicht entspricht, dann gehe ich. Ich bin sicher, daß du das so nicht meinst, aber man sollte auch in der Ausdrucksweise vermeiden, diesen Eindruck zu erwecken.
Dann erklär mir mal, wie es sich mit dem Ungehorsam eines rechtmäßig ordinierten und amtierenden Diözesanbischofs verhält: ist das Ungehorsam von rechts oder links, oder ist das dann Gehorsam, weil es ja eindeutig in der Kirche und in der ordentlichen Hierarchie geschieht?glöckchen hat geschrieben: Ob der Ungehorsam von recht oder von links kommt, ist im Endeffekt zweitrangig. Und es ist ein alter menschlicher Erfahrungswert: Die Extreme berühren sich. Oder auch: man gleicht sich dem an, was man bekämpft.
Lass doch mal die Zukunft weg. Woher willst du denn wissen was morgen los istRobert Ketelhohn hat geschrieben:Ich habe das ja bereits mehrfach zu erläutern versucht: Wir haben es mit einem schleichenden Verdunsten der Kirchlichkeit der Kirche zu tun. Am Ende wird nur noch der Apparat bleiben, keine Kirche mehr.
Der Mehrheit der (ohnehin stark schrumpfenden) Zahl der verbleibenden Angehörigen wird das nicht bewußt werden. Fast keinem wird es bewußt werden.
Vielleicht wird der Samen der Märtyrer aus dem Kloster Tibehirine für unseren Herrn Jesus Christus wieder die blühendste Region in Nordafrika.cantus planus hat geschrieben:Du hast recht, Marion. Die Kirche wird niemals untergehen. Dass heißt allerdings auch nicht, dass sie zu allen Zeiten in genau dieser Form und Größe bestehen bleibt.
Mehrfach schon habe ich auf das antike und spätantike Nordafrika hingewiesen, dass zu seiner Zeit die blühendste Region der Kirche überhaupt war, und Heilige wie Cyprian und Augustinus hervorgebracht hat. Und heute? Wüste, im mehrfachen Sinne des Wortes.
Das wäre erfreulich, und man sollte in diesem Anliegen den Heiligen Geist bestürmen!Albert hat geschrieben:Vielleicht wird der Samen der Märtyrer aus dem Kloster Tibehirine für unseren Herrn Jesus Christus wieder die blühendste Region in Nordafrika.
Ich sehe das gleiche Ergebnis wie du, lieber Robert Ketelhohn, aber ich interpretiere es anders: ja, Gott sei es gedankt, dass diese große Gefahr an uns vorbeigegangen ist! Auch wenn wir jetzt deshalb andere Gefahren weiterhin am Hals haben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Um die Kirche hierzulande überhaupt in eine Zukunft zu retten – als Kirche in die Zukunft, wohlgemerkt –, ist der Bruch und der Große Knall nötig. Besser: er war nötig, denn der Kairos ist in diesen Wochen vorbeigegangen.
Gut, da gebe ich dir in allen Punkten recht. Doch richtet sich der Irrtum nicht mehr gegen einzelne Lehraussagen, oder er besteht nicht mehr in Streitigkeiten über noch nicht dogmatisierte Glaubensfragen wie in früheren Zeiten, sondern er richtet sich gegen das Wesen der Kirche selbst.glöckchen hat geschrieben:Ich fürchte, lieber cantus planus: fehlerlose Amtsträger sind uns nirgends versprochen worden mit der einen und einzigen Ausnahme der kath. Definition von Unfehlbarkeit, zugegebenermaßen ein ziemlich eingegrenzter Fall.
Ansonsten sind Bischöfe aus genau dem gleichen und unheiligen Material geschnitzt wie du und ich.
Deshalb kommen die Fehler auch nicht von links oder von rechts, sondern genaugenommen von innen.
Schön, also sind wir auch da einig.glöckchen hat geschrieben:Und da gebe ich dir ebenfalls recht - die Situation in unserer Kirche ist furchtbar gefährlich und die Grenze zur Häresie scheint mir gelegentlich schon überschritten.
Ja, auch da stimme ich zu. Allerdings nur soweit, wie der Gehorsam nichts fordert, was gegen den Glauben der Kirche gerichtet ist. Dies darf uns freilich nicht dazu verleiten, der Kirche selbst ungehorsam zu werden.glöckchen hat geschrieben:Wir tragen den Schatz des Glaubens im zerbrechlichen Gefäß - interessanterweise keine Formulierung der Gegenwart (vgl. 2 Kor 4,7)
Gehen wir behutsam mit unserer Verantwortung um. Und lassen wir, wenn möglich, ungehorsames Reden.
Das wird wohl einer sagen der ziemlich aktiv in seiner Gemeinde tätig ist und oder die gesamte Gemeinde lange und gut kennt und nun z.B. zu einer anderen Gemeinde wechselt z.B. Nachbargemeinde oder eine die von Petrusbrüdern geführt wird.Berolinensis hat geschrieben:Wozu man diese theoretisch-abstrakten Überlegungen von "Gehorsam aufkündigen" (wie soll denn das aussehen?) und "Koffer packen" (was ist damit gemeint?) braucht, ist mir völlig unklar und kommt für mich nicht in Frage.
Ja. Praktizierende Katholiken üben sich zur Zeit in allen Balancesportartencantus planus hat geschrieben:glöckchen hat geschrieben:Der Grat dazwischen ist schmal und sehr riskant.