Von einer langen Vakanz halte ich nichts. Das wäre zwar eine verdiente Strafe für die Intriganten, wäre aber der Seelsorge (im Wortsinn) abträglich. Es geht bei diesen Dingen auch und vor allem um das Seelenheil von Menschen, daher ist das ein ungeeignetes Feld für Machtpokerspiele.Bernado hat geschrieben:Das ist eine reale Möglichkeit - fast die einzige, die dem Papst noch zu Gebote steht. Man muß aber auch die Risiken sehen: Die Causa Mixa ist auch ein Beleg dafür, daß es in den Ordinariaten mafiöse Strukturen gibt, denen es ziemlich egal ist, wer unter ihnen als Bischof amtiert. Diese Strukturen würden sich bei langdauernder Sedisvakanz sicher noch verhärten.maliems hat geschrieben:Wie ist das eigentlich: Was würde passieren, wenn der Vatikan jetzt dt. Bischofsernennungen auf die ewig lange Bank schieben würde??? Dass es dann böse Presse-Kommentare gäbe, ist gebongt, aber abgesehen davon: Wäre eine mehrjährige Vakanz jetzt nicht die richtige Alternative?ar26 hat geschrieben:@ new
So einfach ist es nicht. Die Modernisten haben den Papst in Deutschland faktisch entmachtet.
Dazu kommt, daß ja auch der sog. Klerus in vielen Fällen nicht bereit ist, die vom Papst vorgegebene Linie und einen von ihm eingesetzten Bischof zu unterstützen.- So wie der Papst ein Papst ohne Bischöfe ist (für DACH zumindest tendenziell), so sind papsttreue Bischöfe Bischöfe ohne Klerus. Das Zerstörungswerk der letzten Jashrzehnte war sehr gründlich.
Wir können sicher sein, daß Papst Benedikt über diese Dinge sehr gut informiert ist - und selbst noch keinen Ansatzpunkt gefunden hat, um dagegen vorzugehen. Seine Bereitschaft zu Gesprächen mit Pius und Anglicanorum Coetibus lassen vermuten, daß er auch an die Errichtung von Parallelstrukturen denkt - ein atemberaubender Gedanke.
Als "Alternative" wäre ad hoc an eine Vistitation der Diözese (und dann alle anderen in Dtld.), sowie (auf längere Sicht, allerdings nur bis zur Eindämmung des Übels) an eine massive Aufwertung des Nuntius und seiner Befugnisse zu denken.
Parallelstrukturen waren schon öfters ein bewährtes Mittel um widerspenstige Bischöfe mit dem Reformgedanken "anzufreunden". Ich erinnere an die cluniazensische Reform, deren Erfolg wesentlich auf dem Mittel der Exemption beruhte.