lutherbeck hat geschrieben:"Leute wie Lutherbeck" - man könnte meinen, für Dich fängt der Mensch erst beim Katholiken an...
Mich erinnert das sehr an Ärzte alten Schlages, die tatsächlich fest der Meinung waren, der wahre Mensch fange erst ab einem Medizinstudium, besser noch in der Position eines Ober- oder Chefarztes an - derlei Standesdünkel stirbt aber nun Gott sei Dank endlich aus - und wird auch von niemandem vermißt!
Das sind persönliche Unterstellungen, denen jegliche Basis fehlt. Es handelte sich dabei lediglich um eine Zuordnung zu einer gewissen Gruppierung, nämlich der WsK-Fraktion. Es ist unerheblich, ob du dazugehörst oder nicht. Denn du betest wie aus dem Lehrbuch ihre Phrasen nach, ohne einen Schritt weiterzudenken (siehe Priesterehe und deren mögliches Scheitern; siehe angeblich gemeinsame Sakramente, wenn noch nicht einmal Einigkeit über die Anzahl besteht, vom konkreten Inhalt ganz zu schweigen).
lutherbeck hat geschrieben:Ich persönlich halte es weiterhin nicht für Unsinn die Einheit der Christenheit für erstrebenswert zu halten - und das mit der Wahrheit ist halt so eine Sache - wie schon Pilatus wußte; was Du für Dich als Wahrheit bezeichnest, kann für traditionelle Lutheraner ebenfalls gefährlicher Unsinn sein - sollen wir uns also in Zukunft einfach aus dem Wege gehen?
Ich denke, so einfach sollten wir es uns nicht machen!
Natürlich nicht. Deshalb suche ich in
real life auch das Gespräch mit Vertretern anderer Konfessionen. Allerdings weiss ich 1.) was meine eigene Kirche lehrt und 2.) informiere ich mich, was andere Kirchen lehren. 3.) Muss ich annehmen, dass es eine Kirche Jesu Christi gibt, und nicht, dass sie innerhalb der verschiedenen Konfessionen gleichsam sporadisch enthalten ist, und in der Einheit erst entstehen muss. Das ist die Megahäresie der Ökumenismusbewegung, aus der keine Wahrheit erwachsen kann.
Wer die Einheit sucht, muss erstmal die Spaltung aushalten. Wer diese nicht sehen will, kann die Einheit nicht finden, denn er verspürt keine Sehnsucht danach. Die Augen vor Unterschieden zu verschließen hilft niemandem. Siehe deine Aussagen zu gemeinsamen Sakramenten. Wo es da eine Einheit geben soll, ist mir vollkommen unbegreiflich, außer, dass die Hostie aus dem gleichen Teig besteht und die gleiche Farbe hat. Damit hört die Gemeinsamkeit schon auf. Da sollte man lieber gemeinsam Kekse essen, Tee trinken - und über das Problem diskutieren.
lutherbeck hat geschrieben:Allerdings merke ich auch eines: ständige barsche Zurückweisungen lösen bei mir eher den Reflex aus, mich der traditionellen Lutherseite näher anzuschließen - aber ICH will nicht auch als Betonkopf enden - so wie manch katholischer Hardliner!
Und noch etwas: wenn ihr schon die Lutheraner wieder bekehren wollt, dann sind eure Methoden kaum geeignet dazu - sie schrecken eher ab!
Aber es gibt ja auch das schöne Wort "Wer die Vielfalt verschmäht, landet in der Einfalt" - zumindest da ist viel Wahrheit drin!
Und was bedeutet "katholisch"...? Unsere Kirche ist ihrer Natur gemäß Vielfalt. Sie ist offen, aber nicht nach allen Seiten undicht. (Jedenfalls theoretisch.)
Betonkopf? Ja, lutherbeck, diese Aussage habe ich so sicher erwartet, wie deine übrigen. Das ist der automatische Reflex jener, die Angst davor haben, dass es eine endgültige Wahrheit geben kann und das es Leute gibt, die sich darauf berufen. Wer das jedoch leugnet, ist weder Katholik, noch Christ im Allgemeinen.
Was dein Liebäugeln mit den traditionellen Lutheranern angeht: geh mit Gott, wenn es dich drängt. Aber sei gewarnt: du könntest dich sehr wundern. Die EKD in Deutschland hat damit nämlich nichts mehr zu tun, und andernorts sieht es da erheblich anders aus. Da sind die WsK-Träumerein nämlich auch, was sie sind: Träumereien.