Robert Ketelhohn hat geschrieben: Du kannst natürlich sagen, du glaubtest nicht, daß es sich um einen übernatürlichen Vorgang gehandelt habe. Aber das war’s dann auch.
Oh nein, so etwas würde ich mir niemals anmaßen. Ich glaube dir dass Du an das Übernatürliche glaubst.
Doch belegen kannst Du diesen Tatbestand nicht weil es weder verlässliche Zeitzeugen für die Geburt Christi gibt, noch irgendwelche Belege dafür gibt dass jemals die Naturgesetze außer kraft gesetzt wurden. Was Du hier versuchst ist die Beweisumkehr. Dabei verkennst Du, dass es nicht meine Aufgabe ist, dir zu beweisen dass übernatürliche Ereignisse nicht möglich sind, sondern dass Du diesen Beweis schuldig bist.
Diesen Vergleich hat aber schon vor 60 Jahren der berühmte englische Philosoph Bertrand Russel auf unnachahmliche Art mit seiner Metapher der Teekanne gemacht:
„Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun weiterhin auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrizität werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.“
[Bertrand Russel, 1952]