Edith hat geschrieben:Schmidt Peter hat geschrieben: Und um Beim Umgang mit Mystikern zu bleiben...
um nochmals ganz klar zu sagen: ob jemand ein Mystiker ist, muß sich im Leben erst mal erweisen.
Nicht jeder der etwas sieht, ist ein Mystiker.
Dann wären ja die Hälfte der Esoteriker Mystiker.....
also... was ist ein Mystiker? Und was nicht?
Liebe Edith - fand gerade im I -Net: "Mystikos- verborgen" folgendes:
Christliche Mystik: Tief und unergründlich
In unserem tiefsten Innern, da will Gott bei uns sein. Wenn er uns nur daheim findet und die Seele nicht ausgegangen ist mit den fünf Sinnen (Meister Eckhart).
Mystik beginnt mit einem Absperren der Sinne und Wahrnehmungen, mit „myein“ (die Augen schließen, nach innen schauen) und Schweigen. Das Schweigen ist geradezu eine Voraussetzung, um dem Unermesslichen, Unerschöpflichen zu begegnen. Erst wenn die Sinne zur Ruhe kommen, die Hektik abgelegt wird, die Ruhe uns ergreift, kann sich ein Geheimnis ereignen. Erst wenn die Sinne sich nicht mehr nach außen, sondern nach innen zu richten beginnen, kann die andere Wirklichkeit ein Gesicht bekommen.
Die Stille ist notwendig, damit Gott sprechen kann. Seine Sprache bedient sich der Stille und des Schweigens, das wir ihm bereiten wie ein Resonanzboden. Tschuang Tse hat dafür das schöne Bild des Wassers geprägt: Die Konturen der Welt sehen wir nicht im fließenden sondern im stillen Wasser. Es ist tief und unergründlich. Es birgt das Geheimnis.
Durch Schweigen können wir das Geheimnis entbinden und es erkennen. Worte zerstören die Ruhe, die notwendig ist, um sich dem Geheimnisvollen nähern zu können. Dem Schweigen gegenüber ist Reden oft nur eine Flucht vor dem Göttlichen, das sich in unserem Schweigen zu erkennen geben will. Wo wir still werden und uns der Ruhe öffnen, spricht die Stimme in uns. Gott eine Stimme zu geben heißt, ihn mit dem Schweigen willkommen zu heißen. Denn wir können vielleicht vieles bezeichnen und benennen, aber erfassen können wir es nur mit der Sprache, die Gott selbst in uns sprechen will (Johannes Thiele).
In der Frühe, als es noch völlig dunkel war, stand Jesus auf und ging hinaus an einen einsamen Ort und betete (Markus 1,35).
In diesen Tagen ging er hinaus auf den Berg und Jesus durchwachte die Nacht im Gebete mit Gott (Lukas 6,12).
Man muss dem Inneren die entspannte Ruhe zugestehen, auch wenn wir überzeugt sind die Zeit im Nichtstun zu verlieren. Lassen wir das Innere frei von Wahrnehmungen und Gedanken, Meditationen und Erwägungen und geben wir uns ausschließlich hin an ein liebevolles und friedvolles Innewerden Gottes
(Johannes von Kreuz).
In der Liebe zu bleiben bedeutet Einlass zu finden in den Bezirk, wo alle Dinge eins sind ( Meister Eckhart).
(Zitate aus den Perlen der Mystik, ausgewählt von Joh. Thiele und aus dem NT).
Paul Gratzl
Christliche Mystik: Christus liebt mich
Im Christentum bezieht sich Mystik (mystikos = verborgen) auf das Geheimnis der liebevollen Beziehung zwischen Gott und uns und zwischen Gott und der Natur. Diese Beziehung ist in Christus erschienen. Mystik macht dieses Geheimnis zugänglich. Der meditierende Christ, die meditierende Christin findet das zuerst in der Bibel. Das erste Testament (AT) führt zum Neuen Testament und in dessen Mitte steht Christus. Sein Werk wird uns im Hl. Geist geschenkt. Dieser Geist macht uns als Kirche lebendig. In der Kirche aber lebt der "mystische Christus" in der "mystischen Speise", im "mystischen Gastmahl", in der "mystischen Natur" und in der Taufe als "mystische Wiedergeburt" im Namen der Dreifaltigkeit. Erst in diesem Zusammenhang ist christliche Meditation (=Kontemplation) möglich. In der Kontemplation der Bibel, der Natur und der Geheimnisse der Kirche geht es um die Begegnung mit Christus