Allerdings finde ich, daß bei derartig dünner Kenntnis der Fakten, wie ich sie zumindest habe, ein Urteil nicht gefällt werden kann.
Was ich angesprochen hatte, ar26, war die unmittelbare Krisensituation, vor der ein Soldat steht. Das sind die unwägbaren Dinge, die oftmals nicht berücksichtigt werden, nämlich die Reife und die Coolness, die der eine in größerem, der andere in kleinerem Ausmaß oder überhaupt nicht besitzt, unabhängig von Bildung und sonstigen Hintergründen.
Und darüber kann schon gedacht werden, auch ohne Faktenkenntnisse. Die Fakten können sein wie sie wollen; in Krisensituationen hat die Beschaffenheit des ganz persönlichen Charakters eines jeden Offiziers und eines jeden Soldaten ein beachtliches Gewicht bei der Entscheidungsfindung.
Für mich habe ich in entsprechenden Träumen bereits eine Entscheidung getroffen: wenn in einer ausweglosen Situation im Ernstfall ein Weglaufen nicht mehr möglich ist, dann einfach draufhalten.
Deshalb hoffe ich, für mich wird ein solcher Ernstfall nie eintreten.
Sterben für Politiker, die in ihrer maßlosen Selbstüberschätzung sich ohne Not in Händel einmischen, die sie nichts angehen? Nein! Danke! Dann lieber auswandern in ein Land, wo aller Voraussicht nach nichts passiert.
Aber es gibt ja Soldaten, die melden sich noch freiwillig für solche Einsätze. Vielleicht als letzter Abenteuer-Kick in einer reizüberfluteten Welt.
Die eigene Landesverteidigung nehme ich selbstverständlich von solchen Überlegungen aus.
Vor Jahren hat man seinen Widerstand dadurch markiert, dass man auf seinen Wagen ein Zitat aufklebte, meiner Erinnerung nach von Bert Brecht: "Stelle Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin." Entweder bewußt oder in der Regel wohl unwissenderweise dachte man nicht daran, dass der Spruch ja noch nicht zuende war. Es folgt im Original der Zusatz: "...dann kommt der Krieg zu dir!"
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)