Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

maliems hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Albert hat geschrieben:Ein sehr interessanter Beitrag von R. Spaemann:

Hier:

Grüße,
Albert
Und prompt kommt die Antwort darauf: Gott ist kein Christ

Über den Autor: Michael Brenner bekleidet den Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur am Historischen Seminar der Universität München
Wie ich Spaemann einschätze, wird er darauf antworten. Es wird sich lohnen.
Die Antwort stand gestern in der FAZ ("Gott ist Jude geworden"). Leider gibt es sie (noch?) nicht online.
Anleser
Schon die Päpste des Mittelalters haben den ungebührlichen EIfer in der Missionierung der Juden verboten. Wie Christen Zeugnis geben ist eine Frage des Takts. Eine Anwort auf Michael Brenner.

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Wim1964
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Wim1964 »

Maurus hat geschrieben:(...)während sich der Rest durch enge Reihen und Absperrungen kämpfen muss.
Meiner Meinung nach sollten diese Massen-Messen mit Kommunionausteilung sowieso eingestellt werden.
Diese hochgradig unwürdige Kommunionspendung (mir widerstrebt alleine die Verwendung dieses Ausdrucks) ist mir derart zuwider, dass ich es kaum ausdrücken kann....
Hier rennen die Priester fast wie aufgeschreckte Hühner durch die Massen und verteilen den Leib Christi an Leute, denen man in den seltensten Fällen ansieht, dass ihnen bewusst ist, was sie da empfangen.
Ich würde die Kommunionausteilung alleine auf den abgesperrten Bereich beschränken, in den wohl die geladenen Messteilnehmer sitzen. Hier ist das zumindest von den äußerlichen Gegebenenheiten her geordnet durchzuführen.
cantus planus hat geschrieben:Aber zum Themenkomplex JoPa II. / Guido Marini wäre ohnehin manches zu sagen...
... auch das habe ich bis heute nicht verstanden. Dass nämlich ein Zeremoniar des Papstes walten und schalten kann wie er will, und der Papst willenlos ausgeliefert sein soll... Papst Johannes Paul II hätte hier doch sicher einschreiten können? Wenn er gewollt hätte....

Wim1964

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taddeo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

Maurus hat geschrieben: Die Antwort stand gestern in der FAZ ("Gott ist Jude geworden"). Leider gibt es sie (noch?) nicht online.
Derweil die Tendenzfassung auf http://www.kreuz.net/article.9266.html.

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ifugao
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ifugao »

Es handelt sich doch sicher um diese beiden Personen?

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

ifugao hat geschrieben:Es handelt sich doch sicher um diese beiden Personen?

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html
Exakt. Spaemanns Artikel ist eine Antwort auf diesen. Vielleicht wird er ja noch online veröffentlicht.

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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

taddeo hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Die Antwort stand gestern in der FAZ ("Gott ist Jude geworden"). Leider gibt es sie (noch?) nicht online.
Derweil die Tendenzfassung auf http://www.kreuz.net/article.9266.html.
Bei dem genannten (auch von Spaemann nicht genauer beschriebenen) "Bischof von Mainz" handelt es sich übrigens um Erzbischof Ruthard. Ruthard war Ende des 11. Jahrhunderts Erzbischof, also grad zur Zeit des Ersten Kreuzzugs, in dessen Vorfeld es durch marodierend umherziehende Truppen ganz besonders gräßliche Pogrome gegeben hat. Der Mob konnte 1096 durch Verrat in die Stadt Mainz eindringen. Die jüdische Bevölkerung fand im Immunitätsbereich des Erzbischofs vorrübergehend Zuflucht. Für ein entschlossenes Vorgehen gegen die Marodeure fehlte ihm aber offensichtlich der Mut. Er floh aus der Stadt, wodurch die noch anwesenden Juden verloren waren. Fast alle wurden ermordet oder verübten rituellen Selbstmord. Wenn ich mich recht entsinne konnten wenige von der Erzbischöflichen Garde nach Rüdesheim gerettet werden, wo sie jedoch abermals von den Häschern gestellt wurden.

Der Kaiser machte den Erzbischof für den Untergang der Gemeinde verantwortlich und verurteilte ihn zum Schadensersatz.

Ecce Homo
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Ecce Homo »

Quelle:
03. Juni 2009

[...]

Die „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ will am Sonntag, 7. Juni, eine unerlaubte Kapellenweihe auf dem Budach-Gelände in Horas vornehmen. Für einen Kapellenbau ist jedoch die Erlaubnis des jeweiligen Bischofs erforderlich. Auch ist für die Erteilung der Weihe der Ortsbischof zuständig. Die Piusbruderschaft hat sich bezüglich der Kapelle zu keinem Zeitpunkt an den Bischof von Fulda gewandt.

Das Bistum Fulda erinnert daran, daß zwar die Exkommunikation gegen die vier 1988 von Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) unerlaubt geweihten Bischöfe durch den Papst aufgehoben worden ist, daß sich diese aber ebenso wie die Priester der Bruderschaft weiterhin im Zustand der Suspension befinden, d. h. sie keine priesterlichen bzw. bischöflichen Handlungen vornehmen dürfen.

Die volle Einheit der Piusbruderschaft mit der Katholischen Kirche ist nach wie vor nicht gegeben. Entgegen den einschlägigen Äußerungen der Piusbruderschaft ist dieser an der vollen Einheit nicht gelegen. Wäre sie ernsthaft an der Wiederherstellung der Einheit mit der Katholischen Kirche interessiert, würde sie keine Kapelle ohne die notwendige Erlaubnis des katholischen Ortsbischofs einweihen. Die Uneinsichtigkeit der Bruderschaft zeigt sich auch im Festhalten an den geplanten Priesterweihen in Zaitzkofen (Bistum Regensburg) Ende des Monats.

Die Priesterbruderschaft wird darüber hinaus, wenn sie wieder zur Katholischen Kirche gehören will, ohne Wenn und Aber die Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Päpste Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul I., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. anerkennen müssen. Dazu gehören auch die Anerkennung des Dialogs mit dem Judentum und die Anerkennung der Religionsfreiheit, wie sie im Zweiten Vatikanischen Konzil festgeschrieben worden ist. Die Priesterbruderschaft hat innerhalb der Katholischen Kirche bislang auch keinen Rechtstatus.

Gottesdienste und Sakramentenspendungen durch Priester der Piusbruderschaft sind seitens der Katholischen Kirche nach wie vor nicht gestattet. Somit ist die geplante Weihe als ein die Einheit der Kirche gefährdender Akt der Piusbruderschaft anzusehen. Katholischen Gläubigen ist eine Teilnahme daran nicht erlaubt. Wir bitten die Gläubigen daher, die provokativ auf den Sonntag des Bonifatiusfestes gelegte Weiheveranstaltung nicht zu besuchen und statt dessen an der traditionellen Wallfahrt auf dem Domplatz teilzunehmen.

[...]
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Eine Kapellenweihe ohne Erlaubnis der Ortsordinarius halte ich derzeit in der Tat für ungeschickt. :nein:
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Juergen
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:Eine Kapellenweihe ohne Erlaubnis der Ortsordinarius halte ich derzeit in der Tat für ungeschickt. :nein:
Ebenso die geplanten Priesterweihen.

Es zeigt aber deutlich, daß sich die FSSPX meint, alles machen zu können.
Von einem wie auch immer gearteten "Willen zur Einheit" ist weit und breit nichts zu sehen.
Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Eine Kapellenweihe ohne Erlaubnis der Ortsordinarius halte ich derzeit in der Tat für ungeschickt. :nein:
Ebenso die geplanten Priesterweihen.

Es zeigt aber deutlich, daß sich die FSSPX meint, alles machen zu können.
Von einem wie auch immer gearteten "Willen zur Einheit" ist weit und breit nichts zu sehen.
Die Priesterweihen sind im Rahmen der Notstandsargumentation nachzuvollziehen. Würde man der FSSPX das Versprechen abnehmen, bis zum Ende - welcher Art auch immer - der Gespräche keine Weihen mehr vorzunehmen, hätte Rom ein probates Druckmittel. Knickt die Bruderschaft nicht ein, stirbt sie mit der Zeit durch fehlenden Nachwuchs.

Die Bruderschaft wäre verrückt, in der derzeitigen kirchlichen Situation vorschnelle Kompromisse zu machen. Dem amtierenden Fuldarer Bischof würde ich auch nicht unbedingt vertrauen.

Die Kapellenweihe ist hingegen für das unmittelbare Überleben nicht notwendig, und hätte durchaus auch in fünf Jahren stattfinden können.
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Christiane
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Christiane »

Wim1964 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:(...)während sich der Rest durch enge Reihen und Absperrungen kämpfen muss.
Ich würde die Kommunionausteilung alleine auf den abgesperrten Bereich beschränken, in den wohl die geladenen Messteilnehmer sitzen.
Dann sollte man lieber erst gar keine Massen-Messen veranstalten. Einen Ausschluß von der Kommunion, weil man nicht zu den privilegierten Sitzplatz-Besitzern gehört, halte ich aber für den falschen Weg. Wirklich problematisch ist allerdings, dass solche Veranstaltungen hervorragende Gelegenheiten für Nicht-Katholiken sind, sich die Kommunion unerlaubterweise zu erschleichen. Welcher Priester soll bei der Masse von Menschen schon wissen, ob er da einen Katholiken vor sich hat oder nicht.

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Kilianus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Kilianus »

Christiane hat geschrieben: Wirklich problematisch ist allerdings, dass solche Veranstaltungen hervorragende Gelegenheiten für Nicht-Katholiken sind, sich die Kommunion unerlaubterweise zu erschleichen. Welcher Priester soll bei der Masse von Menschen schon wissen, ob er da einen Katholiken vor sich hat oder nicht.
Dieses Problem stellt sich in einer 25-Teilnehmer-Werktagsmesse genauso. Außer Du bist wirklich stadtbekannter Nicht-Katholik. Falls Du einfach nur eine fremde Person bist, kriegst Du die Kommunion, unabhängig von der Größe der Feier.

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Juergen
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:Die Priesterweihen sind im Rahmen der Notstandsargumentation nachzuvollziehen. Würde man der FSSPX das Versprechen abnehmen, bis zum Ende - welcher Art auch immer - der Gespräche keine Weihen mehr vorzunehmen, hätte Rom ein probates Druckmittel. Knickt die Bruderschaft nicht ein, stirbt sie mit der Zeit durch fehlenden Nachwuchs.
Die "Notstandsargumentation" ist Quark. -- Hat denn die Bruderschaft irgendeinen regulären Bischof überhaupt gefragt, ob er vielleicht die Weihen spendet?

Offensichtlich hat die Bruderschaft auch den zuständigen Bischof nicht gefragt, ob er vielleicht die Kapelle weiht.
...Auch ist für die Erteilung der Weihe der Ortsbischof zuständig. Die Piusbruderschaft hat sich bezüglich der Kapelle zu keinem Zeitpunkt an den Bischof von Fulda gewandt....
Sie hätten ja mal freundlichen fragen können. Daß sie es nicht getan haben, läßt doch wohl nur den Schluß zu, daß es sie gar nicht interessiert, was der Bischof sagt.
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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Die Priesterweihen sind im Rahmen der Notstandsargumentation nachzuvollziehen. Würde man der FSSPX das Versprechen abnehmen, bis zum Ende - welcher Art auch immer - der Gespräche keine Weihen mehr vorzunehmen, hätte Rom ein probates Druckmittel. Knickt die Bruderschaft nicht ein, stirbt sie mit der Zeit durch fehlenden Nachwuchs.
Die "Notstandsargumentation" ist Quark. -- Hat denn die Bruderschaft irgendeinen regulären Bischof überhaupt gefragt, ob er vielleicht die Weihen spendet?
Mein Lieber, deine Antwort ist - mit Verlaub - Quark. Wäre denn ein regulärer Bischof derzeit kirchenrechtlich überhaupt in der Lage, dort Weihen zu spenden? Eindeutig: Nein.
Juergen hat geschrieben:Offensichtlich hat die Bruderschaft auch den zuständigen Bischof nicht gefragt, ob er vielleicht die Kapelle weiht.
...Auch ist für die Erteilung der Weihe der Ortsbischof zuständig. Die Piusbruderschaft hat sich bezüglich der Kapelle zu keinem Zeitpunkt an den Bischof von Fulda gewandt....
Sie hätten ja mal freundlichen fragen können. Daß sie es nicht getan haben, läßt doch wohl nur den Schluß zu, daß es sie gar nicht interessiert, was der Bischof sagt.
Ja, an diesem Punkt gebe ich dir recht, denn es ist ärgerlich und unnötig.
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Juergen
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Die Priesterweihen sind im Rahmen der Notstandsargumentation nachzuvollziehen. Würde man der FSSPX das Versprechen abnehmen, bis zum Ende - welcher Art auch immer - der Gespräche keine Weihen mehr vorzunehmen, hätte Rom ein probates Druckmittel. Knickt die Bruderschaft nicht ein, stirbt sie mit der Zeit durch fehlenden Nachwuchs.
Die "Notstandsargumentation" ist Quark. -- Hat denn die Bruderschaft irgendeinen regulären Bischof überhaupt gefragt, ob er vielleicht die Weihen spendet?
Mein Lieber, deine Antwort ist - mit Verlaub - Quark. Wäre denn ein regulärer Bischof derzeit kirchenrechtlich überhaupt in der Lage, dort Weihen zu spenden? Eindeutig: Nein.
An derlei Spukulationen möchte ich mich nicht beteiligen.
Aber auch in diesem Punkt zeigt sich doch, daß die Bruderschaft auf dem Standpunkt steht: "Weiter wie bisher."
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Damasus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Damasus »

Christiane hat geschrieben:
Wim1964 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:(...)während sich der Rest durch enge Reihen und Absperrungen kämpfen muss.
Ich würde die Kommunionausteilung alleine auf den abgesperrten Bereich beschränken, in den wohl die geladenen Messteilnehmer sitzen.
Dann sollte man lieber erst gar keine Massen-Messen veranstalten. Einen Ausschluß von der Kommunion, weil man nicht zu den privilegierten Sitzplatz-Besitzern gehört, halte ich aber für den falschen Weg. Wirklich problematisch ist allerdings, dass solche Veranstaltungen hervorragende Gelegenheiten für Nicht-Katholiken sind, sich die Kommunion unerlaubterweise zu erschleichen. Welcher Priester soll bei der Masse von Menschen schon wissen, ob er da einen Katholiken vor sich hat oder nicht.

Christiane
Massen-Messen an sich sind doch eine schöne Sache. Die Frage ist aber in der Tat, ob man in einer solchen Messe unbedingt alle kommunizieren lassen sollte. Wie war das denn vor dem Konzil bei Papstmessen ... oder bei Katholikentagen ... die Gnae der späten Geburt lässt leider nicht zu, dass ich da Bescheid wüsste. Aber dort stellte sich ja wohl das gleiche Problem.
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Damasus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Damasus »

Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Die Priesterweihen sind im Rahmen der Notstandsargumentation nachzuvollziehen. Würde man der FSSPX das Versprechen abnehmen, bis zum Ende - welcher Art auch immer - der Gespräche keine Weihen mehr vorzunehmen, hätte Rom ein probates Druckmittel. Knickt die Bruderschaft nicht ein, stirbt sie mit der Zeit durch fehlenden Nachwuchs.
Die "Notstandsargumentation" ist Quark. -- Hat denn die Bruderschaft irgendeinen regulären Bischof überhaupt gefragt, ob er vielleicht die Weihen spendet?
Mein Lieber, deine Antwort ist - mit Verlaub - Quark. Wäre denn ein regulärer Bischof derzeit kirchenrechtlich überhaupt in der Lage, dort Weihen zu spenden? Eindeutig: Nein.
An derlei Spukulationen möchte ich mich nicht beteiligen.
Aber auch in diesem Punkt zeigt sich doch, daß die Bruderschaft auf dem Standpunkt steht: "Weiter wie bisher."
Notstand hin oder her. Es ist in der Tat eine sehr verzwickte Situation. Die Kapellenweihe hätte man sich schon sparen können. Und auch bei den Weihen wäre ich skeptisch. Das Zeigt zumindest nicht den Willen, sich dem Kirchenrecht so weit als möglich zu unterstellen. Was spräche dagegen ein oder zwei Jahrgänge von Priestern "warten" zu lassen? damit bricht die Bruderschaft doch nicht zusammen! In der Zeit könnte man seine Kräfte ganz auf die theologischen Gespräche mit Rom konzentrieren. Dort muss es doch zu einer Klärung kommen, damit sie eine klaren kirchenrechtliche Stellung bekommt. ... dann könnten doch die ersten Priesterweihen nach der Einigung von einem Kardinal unter Assistenz der FSSPX-Bischöfe erfolgen ... wäre doch ein schönes Zeichen, um die Einigung zu Bekunden.
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Juergen
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Juergen »

Damasus hat geschrieben:Massen-Messen an sich sind doch eine schöne Sache. Die Frage ist aber in der Tat, ob man in einer solchen Messe unbedingt alle kommunizieren lassen sollte. Wie war das denn vor dem Konzil bei Papstmessen ... oder bei Katholikentagen...
Bilder vom Eucharistischen Weltkongress in München gibt's dort: http://media.bibliothek.uni-augsburg.de/node?page= (die lassen sich leider nicht hier verlinken).

Dort gibt's übrigens Mundkommunion im Stehen: http://media.bibliothek.uni-augsburg.de/node?id=2685
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maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

Gehorsam ist eine Tugend, die nicht jeder hat. Ich zum Beispiel.

Bischof Algermissen hat mit seinem Fuldaer Kreis, oder wie er heißt, genug Möglichkeit, Gehorsam einzufordern, um so seiner Forderung in Richtung Pampelmuse Glaubwürdigkeit zu verleihen.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Die Priesterweihen sind im Rahmen der Notstandsargumentation nachzuvollziehen. Würde man der FSSPX das Versprechen abnehmen, bis zum Ende - welcher Art auch immer - der Gespräche keine Weihen mehr vorzunehmen, hätte Rom ein probates Druckmittel. Knickt die Bruderschaft nicht ein, stirbt sie mit der Zeit durch fehlenden Nachwuchs.
Die "Notstandsargumentation" ist Quark. -- Hat denn die Bruderschaft irgendeinen regulären Bischof überhaupt gefragt, ob er vielleicht die Weihen spendet?
Mein Lieber, deine Antwort ist - mit Verlaub - Quark. Wäre denn ein regulärer Bischof derzeit kirchenrechtlich überhaupt in der Lage, dort Weihen zu spenden? Eindeutig: Nein.
An derlei Spukulationen möchte ich mich nicht beteiligen.
Aber auch in diesem Punkt zeigt sich doch, daß die Bruderschaft auf dem Standpunkt steht: "Weiter wie bisher."
Das bkeibt auch der standpunkt bis die Gespräche beendet sind positiv oder negativ

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Damasus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Damasus »

ottaviani hat geschrieben:Das bkeibt auch der standpunkt bis die Gespräche beendet sind positiv oder negativ
Mir kam da grad ein Gedanke: Was passiert eigentlich, wenn - und das wollen wir, glaub ich, alle nicht - die Gespräche zwischen Rom und der FSSPX schließlich doch scheiten würden? Müsste dann nicht die FSSPX die Konsequenz daraus ziehen und erklären, Rom sei "abgefallen" und sie wären der "heilige Rest"? Sprich: Müsste sie sich dann zu den Sedis schlagen?

Ich denke wir beten alle dafür, dass das nicht passieren wird, und die Gespräche im Geist der Wahrheit und Eintracht stattfinden werden.

Dennoch wird es wohl - gerade in unseren Landen - sehr schwierig werden, selbst wenn die FSSPX neuerlich kanonisch errichtet werden würde. :traurigtaps:
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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Damasus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Das bkeibt auch der standpunkt bis die Gespräche beendet sind positiv oder negativ
Mir kam da grad ein Gedanke: Was passiert eigentlich, wenn - und das wollen wir, glaub ich, alle nicht - die Gespräche zwischen Rom und der FSSPX schließlich doch scheiten würden? Müsste dann nicht die FSSPX die Konsequenz daraus ziehen und erklären, Rom sei "abgefallen" und sie wären der "heilige Rest"? Sprich: Müsste sie sich dann zu den Sedis schlagen?
Diese Möglichkeit habe ich ja bereits mehrfach hier angesprochen und sehr davor gewarnt. Das wäre aber in der Tat eine Konsequenz, die möglich wäre, auch, wenn sie niemand will. Man müsste dann sehr sorgfältig die Argumentation beider Seiten verfolgen.

Ich gestehe, mich würde das endgültige Scheitern der Gespräche in einen ziemlichen Gewissenskonflikt stürzen.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Damasus »

cantus planus hat geschrieben:Man müsste dann sehr sorgfältig die Argumentation beider Seiten verfolgen.
Ich gestehe, mich würde das endgültige Scheitern der Gespräche in einen ziemlichen Gewissenskonflikt stürzen.
Das denke ich auch. Man müsste dann sehr genau schauen, von wem letztlich das Scheitern ausgegangen sein wird.

Die große Kunst wird sein, die Moederten auf beiden Seiten zu stärken. Auf beiden Seiten gibt es Leute, die nur in dem "DIE müssen sich bekehren" Schema denken. Dass das nun alles andere als konstruktiv ist, dürfte ja offenkundig sein.

Hoffn wir mal das Beste.
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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Damasus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Das bkeibt auch der standpunkt bis die Gespräche beendet sind positiv oder negativ
Mir kam da grad ein Gedanke: Was passiert eigentlich, wenn - und das wollen wir, glaub ich, alle nicht - die Gespräche zwischen Rom und der FSSPX schließlich doch scheiten würden? Müsste dann nicht die FSSPX die Konsequenz daraus ziehen und erklären, Rom sei "abgefallen" und sie wären der "heilige Rest"? Sprich: Müsste sie sich dann zu den Sedis schlagen?

Ich denke wir beten alle dafür, dass das nicht passieren wird, und die Gespräche im Geist der Wahrheit und Eintracht stattfinden werden.

Dennoch wird es wohl - gerade in unseren Landen - sehr schwierig werden, selbst wenn die FSSPX neuerlich kanonisch errichtet werden würde. :traurigtaps:
sollten die Gespräche scheitern wird alles so bleiben wie jetzt nur daß in den nächsten 5 jahren 1 oder 2 Bischöfe geweiht werden dann ist alles wieder so wie vor dem 20 Januar für die Bruderschaft besteht keine Notwendigkeit ihre Positionen zu verändern

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von overkott »

ottaviani hat geschrieben:
Damasus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Das bkeibt auch der standpunkt bis die Gespräche beendet sind positiv oder negativ
Mir kam da grad ein Gedanke: Was passiert eigentlich, wenn - und das wollen wir, glaub ich, alle nicht - die Gespräche zwischen Rom und der FSSPX schließlich doch scheiten würden? Müsste dann nicht die FSSPX die Konsequenz daraus ziehen und erklären, Rom sei "abgefallen" und sie wären der "heilige Rest"? Sprich: Müsste sie sich dann zu den Sedis schlagen?

Ich denke wir beten alle dafür, dass das nicht passieren wird, und die Gespräche im Geist der Wahrheit und Eintracht stattfinden werden.

Dennoch wird es wohl - gerade in unseren Landen - sehr schwierig werden, selbst wenn die FSSPX neuerlich kanonisch errichtet werden würde. :traurigtaps:
sollten die Gespräche scheitern wird alles so bleiben wie jetzt nur daß in den nächsten 5 jahren 1 oder 2 Bischöfe geweiht werden dann ist alles wieder so wie vor dem 20 Januar für die Bruderschaft besteht keine Notwendigkeit ihre Positionen zu verändern
Für die Bruderschaft besteht sowieso keine Notwendigkeit. Allerdings ist ihr der Heilige Geist der Weisheit und des Friedens zu wünschen. Aber niemand will sie in die Kirche zwingen.

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Mein Lieber, diese Aussage ist inakzeptabel. Sie zeugt von jener unchristlichen Verstockheit und Unversöhnlichkeit, die zurecht auf beiden Seiten beklagt wird. Jeder, der sich mit lauterem Herzen um die Einheit der Kirche sorgt, vollbringt ein Werk der Liebe am Leibe Christi. Wer das nicht tut, versündigt sich. Porta patet, cor magis!
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von burgensis »

Chronik der Beziehungen zwischen der Piusbruderschaft und Rom: http://exsultet.net/?p=358

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

FSSPX zur umstrittenen Kapellenweihe: Offizielle Stellungnahme des Distriktoberen

Daraus:
Am 12. Juni 2008 hat der Distriktobere den Fuldaer Oberhirten, Bischof Algermissen, in einem persönlichen Gespräch um eine Kapelle in der Stadt des heiligen Bonifatius gebeten; eine entschiedene Absage war die Antwort. Er hat auch um ein Entgegenkommen anläßlich der jährlichen Wallfahrt des Distrikts zum Grab des Apostels der Deutschen nachgesucht – auch hier gab es eine Abfuhr. Wir haben also den Dialog gesucht und uns um eine für alle Seiten günstige Lösung bemüht – leider vergeblich.
Wenn Bischof Algermissen sagt, die FSSPX hätte nie um Erlaubnis angesucht, ist das also schlicht gelogen. Erstaunlich allerdings, dass der ganze Vorgang nur mündlich erfolgt ist. Die Bruderschaft hätte schriftlich - wie es in solchen Fällen üblich ist - um Erlaubnis ansuchen müssen, dann hätte sie die Absage auch schriftlich vorlegen können. Das hätte den Vorgang glaubwürdiger gemacht.

Ich bleibe dabei: die rechtlich nicht zulässige Weihe der Kapelle ist ein Ärgernis. Gleichfalls zeigt sich aber, dass die Bischöfe im Bezug auf die Bruderschaft weiterhin mit gezinkten Karten spielen. Das ist traurig. Einen Vertrauensvorschuß kann man auf diese Weise wohl keiner der beiden Parteien zugestehen.
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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

Kath.net berichtet jetzt ebenfalls: http://www.kath.net/detail.php?id=2398
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Juergen
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:FSSPX zur umstrittenen Kapellenweihe: Offizielle Stellungnahme des Distriktoberen

Daraus:
Am 12. Juni 2008 hat der Distriktobere den Fuldaer Oberhirten, Bischof Algermissen, in einem persönlichen Gespräch um eine Kapelle in der Stadt des heiligen Bonifatius gebeten; eine entschiedene Absage war die Antwort. Er hat auch um ein Entgegenkommen anläßlich der jährlichen Wallfahrt des Distrikts zum Grab des Apostels der Deutschen nachgesucht – auch hier gab es eine Abfuhr. Wir haben also den Dialog gesucht und uns um eine für alle Seiten günstige Lösung bemüht – leider vergeblich.
Wenn Bischof Algermissen sagt, die FSSPX hätte nie um Erlaubnis angesucht, ist das also schlicht gelogen. Erstaunlich allerdings, dass der ganze Vorgang nur mündlich erfolgt ist. Die Bruderschaft hätte schriftlich - wie es in solchen Fällen üblich ist - um Erlaubnis ansuchen müssen, dann hätte sie die Absage auch schriftlich vorlegen können. Das hätte den Vorgang glaubwürdiger gemacht.
Was bedeutet die Aussage der FSSPX genau?

Haben die gefragt:
a) "Hallo Herr Bischof, hätten sie nicht für uns eine Kapelle übrig?"
oder
b) "Wir wollen eine Kapelle neu bauen. Würden sie diese weihen?"

Für mich hört sich die Stellungnahme nach einer Frage im Sinne von a) an.

Aus sowas kann man natürlich schnell wieder den Vorwurf "Lügner" konstruieren:

Die Bruderschaft fragt im Sinne von a)
der Bischof sagt sie haben nie im Sinne von b) gefragt
die Bruderschaft wirft dem Bischof Lügen vor, da man doch gefragt habe
etc.
etc.

Daß nichts Schriftliches vorliegt ist bei solchen Streitereien natürlich von Vorteil, da man alles mögliche behaupten kann.
Gruß Jürgen

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maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

Und dann kommt es halt auf die Glaubwürdigkeit an.

ich glaube jedenfalls nicht an die Glaubwürdigkeit des Bischofs in dieser Frage.

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Juergen
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Juergen »

Was fragte die Bruderschaft also?

Bericht vom 4. Febr. 29:
Die Bruderschaft habe den Wunsch, mit dem Bistum Fulda zusammenzuarbeiten, erklärt Steiner. Zuletzt im Juni vergangenen Jahres habe die Bruderschaft Bischof Heinz Josef Algermissen gefragt, ob die Diözese den Pius-Brüdern die Mitnutzung einer bestehenden Kirche gestatte. Das habe der Bischof abgelehnt.
...
„Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Bistum, aber wir wollen davon nicht abhängig sein. Deshalb verfolgen wir unsere Baupläne weiter“, erklärt Steiner.
...
Quelle: http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/r ... 879,79517
Offensichtlich lautete also die Anfrage, ob die Bruderschaft eine Kirche mitbenutzen dürfe.

Wenn Algermissen nun also sagt, daß die Bruderschaft nicht wegen der Weihe der Kapelle nachgefragt hat, so entspricht das wohl den Tatsachen.
Es ist mir schleierhaft, wieso nun der Distriktobere eine Absage in einer ganz anderen Fragestellung aus der Mottenkiste holt, um damit zu behaupten, man habe doch gefragt.

Versuche mit derlei Methoden den Bischof als Lügner hinzustellen halte ich für äußerst verwerflich.

Aber vielleicht zeigt das auch, wess Geistes Kind die Bruderschaft ist.
Wer war nochmal der "Vater der Lüge"?
Gruß Jürgen

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