Soeur Emmanuelle
Soeur Emmanuelle
Soeur Emmanuelle ist in Frankreich so bekannt wie Mutter Theresa. Sie starb 99jährig heute morgen, alle Radio- und Fernsehsender brachten den ganzen Tag Informationen und Berichte über sie.
Sie hatte viele Kontakte auch zu den Großen unserer Zeit, hat sich mit Präsident Mitterand angelegt und ihm vorgeworfen, dass er bei weitem nicht genug tue um den Armen dieser Welt zu helfen. Johannes Paul II bat sie, die Reichtümer der RKK aufzulösen und mit dem Geld den Armen in der Welt zu helfen.... sie bekam nie eine Antwort.
Sie lebte 21 jahrelang auf den Müllbergen von Kairo, hatte dort eine Schule für mehr als 2000 Kinder, fand 200 Lehrer, die kostenlos nach Kairo kamen um dort zu unterrichten. Dort lebte sie in einer 4 qm Hütte ohne Wasser und Strom, war der Überzeugung, dass die dortigen Kinder nur von den Müllbergen herunter kommen könnten, wenn sie eine vernünftige Schulausbildung bekommen.
Mich hat sie 1984 sehr beeindruckt. In einer Life-Schaltung des 2. franz. Fernsehens stellte der Sprecher die Frage: Soeur Emmanuelle, erzählen Sie den muslimischen Kindern in Ihrer Schule von Christus? Die Antwort war typisch, aber verblüffend für eine katholische Nonne: Lassen Sie mich in Ruhe mit Religionen, Religionen trennen.
Vielleicht sollten wir darüber nachdenken.
Pierre
Sie hatte viele Kontakte auch zu den Großen unserer Zeit, hat sich mit Präsident Mitterand angelegt und ihm vorgeworfen, dass er bei weitem nicht genug tue um den Armen dieser Welt zu helfen. Johannes Paul II bat sie, die Reichtümer der RKK aufzulösen und mit dem Geld den Armen in der Welt zu helfen.... sie bekam nie eine Antwort.
Sie lebte 21 jahrelang auf den Müllbergen von Kairo, hatte dort eine Schule für mehr als 2000 Kinder, fand 200 Lehrer, die kostenlos nach Kairo kamen um dort zu unterrichten. Dort lebte sie in einer 4 qm Hütte ohne Wasser und Strom, war der Überzeugung, dass die dortigen Kinder nur von den Müllbergen herunter kommen könnten, wenn sie eine vernünftige Schulausbildung bekommen.
Mich hat sie 1984 sehr beeindruckt. In einer Life-Schaltung des 2. franz. Fernsehens stellte der Sprecher die Frage: Soeur Emmanuelle, erzählen Sie den muslimischen Kindern in Ihrer Schule von Christus? Die Antwort war typisch, aber verblüffend für eine katholische Nonne: Lassen Sie mich in Ruhe mit Religionen, Religionen trennen.
Vielleicht sollten wir darüber nachdenken.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Eine große Persönlichkeit, die wie alle großen Persönlichkeiten auch ihre Ecken und Kanten gehabt haben mag. Ein Nachbarportal übt sich diesbezüglich wieder einmal als Dreckschleuder.Petra hat geschrieben:Das ewige Licht leuchte ihr.
Jammerschade!
Zum Paradies mögen Engel sie geleiten, die heiligen Märtyrer sie begrüßen..
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Robert Ketelhohn
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Dem schließe ich mich gerne an, zumal ich mich frage, ob sie sich nicht eher als Sozialarbeiterin betrachtet hat und den Bezug zum Glauben etwas vernachlässigte oder vielleicht auch nur ein etwas abseitiges Glaubensverständnis besaß.ar26 hat geschrieben:Der Herr möge ihr ein Gnädiger Richter sein. Requiescat in Pace!
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
- cantus planus
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Ich weiß wenig über das Wirken der Schwester. Ich möchte aber eine prinzipielle Überlegung beisteuern. Die Kirche kennt drei Grundvollzüge: Diakonia, Leiturgia, Martyria. Natürlich sind sie letztlich nicht voneinander zu trennen. Aber: Nicht jeder wird sie in gleichem Maße zum Mittelpunkt seines Wirkens machen können.ad_hoc hat geschrieben: [...]zumal ich mich frage, ob sie sich nicht eher als Sozialarbeiterin betrachtet hat und den Bezug zum Glauben etwas vernachlässigte oder vielleicht auch nur ein etwas abseitiges Glaubensverständnis besaß.
Gruß, ad_hoc
Es ist legitim, wenn ein kontemplativer Orden vor allem die Liturgie in den Mittelpunkt stellt, dafür aber keine großartige Missions- oder Caritasaktivitäten entfaltet. Umgekehrt ist es legitim, wenn die Mitglieder von Missionsorden nicht viele Stunden ihres Tages dem Stundengebet widmen.
Auch Diakonia hat als solche ihren Wert. Daß Leiturgia oder Martyria (im Sinne von: Zeugnis geben, also missionieren) beim daritativen Wirken eines einzelnen Menschen oder einer kirchlichen Gruppe nach außen hin weniger im Vordergrund stehen, ist auch legitim. Vor allem, wenn das der Preis dafür ist, in einer bestimmten Region überhaupt helfen zu können.
Im Übrigen: Auch ohne explizite Missionstätigkeit kann Caritas zur Martyria werden. So wie sie auch zu Liturgie wird.
Damit will ich nicht bestreiten, daß gerade westliche Christen dazu neigen, Martyria und Leiturgia zu vernachlässigen. Ich erinnere an einen berühmt gewordenen Satz des Heiligen Vaters:
Aber nochmal: Daß es hier ein Ungleichgewicht gibt, entwertet nicht das Wirken des Einzelnen, der die Caritas zum Zentrum seines Handelns macht.Dann und wann sagt aber ein afrikanischer Bischof: „Wenn ich in Deutschland soziale Projekte vorlege, finde ich sofort offene Türen. Aber wenn ich mit einem Evangelisierungsprojekt komme, stoße ich eher auf Zurückhaltung.“
Ad_hoc,
gesehen habe ich Soeur Emmanuelle 1984 hier bei uns in Colmar bei einem Vortrag über ihre Arbeit und ihre Stiftung.
Die eigentliche Frage aber ist: Wer kann denn wirklich etwas bewegen? Derjenige der sich an strenge vorgegebene Richtlinien hält oder ein Revoluzzer wie diese Frau?
Sie hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie ursprünglich aus einer begüterten Familie stammte, dass sie ganz weltliche Themen studierte, dass sie Beziehungen zu Männern hatte bevor sie den Schleier nahm. Und genau all das zusammen brachte ein Charisma, dem man sich nicht entziehen konnte. Vor 8 Tagen stellte sie dem Journalisten, der sie zum letzten Mal befragte die Frage: Und was tust Du für die Armen? Viel zu wenig. Ich habe diese Sendung aufgezeichnet, sie ist ein Dokument.
Pierre
gesehen habe ich Soeur Emmanuelle 1984 hier bei uns in Colmar bei einem Vortrag über ihre Arbeit und ihre Stiftung.
Die eigentliche Frage aber ist: Wer kann denn wirklich etwas bewegen? Derjenige der sich an strenge vorgegebene Richtlinien hält oder ein Revoluzzer wie diese Frau?
Sie hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie ursprünglich aus einer begüterten Familie stammte, dass sie ganz weltliche Themen studierte, dass sie Beziehungen zu Männern hatte bevor sie den Schleier nahm. Und genau all das zusammen brachte ein Charisma, dem man sich nicht entziehen konnte. Vor 8 Tagen stellte sie dem Journalisten, der sie zum letzten Mal befragte die Frage: Und was tust Du für die Armen? Viel zu wenig. Ich habe diese Sendung aufgezeichnet, sie ist ein Dokument.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
Hallo Pierre
Du hast u. a. geschrieben:
Mir scheint, dass z. B. bei der Sl. Schwester Theresa von Kalkutta dies gar keine Frage war. Bei ihr war Gott in allen ihren Äußerungen erkennbar.
Gruß, ad_hoc
Du hast u. a. geschrieben:
Was ich eigentlich meinte, geht vielleicht aus folgender Veränderung der Frage hervor:.....Vor 8 Tagen stellte sie dem Journalisten, der sie zum letzten Mal befragte die Frage: Und was tust Du für die Armen? ......
So gehe ich, ausgehend vom Kontext des Berichtes über die Schwester, davon aus, dass sie der Hilfe für die Armen eine größere Wertigkeit beigemessen hat als der Gegenwärtigkeit Gottes und der notwendigen Rückbeziehung auf ihn, nicht nur in Bezug auf ihre soziale Arbeit, sondern, darauf schließe ich jetzt einfach mal, auch in ihren alltäglichen Abläufen.Und was tust du für Gott und für die Armen?
Mir scheint, dass z. B. bei der Sl. Schwester Theresa von Kalkutta dies gar keine Frage war. Bei ihr war Gott in allen ihren Äußerungen erkennbar.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
@Ad_hoc
genau das war ihre Auffassung, zuerst die Armen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in Mitten der Armut sich auch mal die Frage stellte, warum?
Im letzten Interview war deutlich herauszuhören, dass sie keinerlei Zweifel an ihrer Beziehung zu Gott hatte.
Und wir sollten die Menschen nicht vergleichen, M.Theresa hatte wohl auch ihre Besonderheiten, wie man weiß.
Versuch es einmal, hier hast Du das Interview auf französisch.....
http://www.france3.fr/STATIC/video/inde ... ique=video
Pierre, der es toll findet, dass man nun überall auf der Welt die Filme und Reportagen fast aller Sender über Internet sehen kann.
genau das war ihre Auffassung, zuerst die Armen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in Mitten der Armut sich auch mal die Frage stellte, warum?
Im letzten Interview war deutlich herauszuhören, dass sie keinerlei Zweifel an ihrer Beziehung zu Gott hatte.
Und wir sollten die Menschen nicht vergleichen, M.Theresa hatte wohl auch ihre Besonderheiten, wie man weiß.
Versuch es einmal, hier hast Du das Interview auf französisch.....
http://www.france3.fr/STATIC/video/inde ... ique=video
Pierre, der es toll findet, dass man nun überall auf der Welt die Filme und Reportagen fast aller Sender über Internet sehen kann.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
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