Paul Heliosch hat geschrieben:overkott hat geschrieben:...Liebe zur Weisheit...
Vielleicht ist es unmissverständlicher, wenn der Begriff "Liebe zur Weisheit" anstelle "Philosophie" dort erläuternd zur Anwendung käme wo der Glaube integraler Bestandteil ist? ...Ich weiß es nicht.
Jedenfalls bekomme ich bei solchen irrlichternden Sätzen, wie dem folgenden regelmässig Sternchen vor den Augen:
ieromonach hat geschrieben:Ja, wir sind skeptisch gegenüber allen Philosophien. Die einzig richtige Philosophie ist das Evangelium. Wer den schmalen Pfad bis zur Theosis gehen will ist ein Philosoph. ...
( ...da scheine ich erst dann klar zu sehen, wenn ich leicht schielend drauf schaue...

)
Bonaventura jedenfalls hat die Bibel nie nur auf das Evangelium reduziert, sondern im Evangelium den Spiegel und die Erfüllung der Verheißung gesehen.
Bonaventura hat nicht nur die Worte, sondern auch den Stil der Weisheitsliteratur inhaliert:
Weish 7,21 Alles Verborgene und alles Offenbare habe ich erkannt; denn es lehrte mich die Weisheit, die Meisterin aller Dinge.
Weish 7,22 In ihr ist ein Geist, gedankenvoll, heilig, einzigartig, mannigfaltig, zart, beweglich, durchdringend, unbefleckt, klar, unverletzlich, das Gute liebend, scharf,
Weish 7,23 nicht zu hemmen, wohltätig, menschenfreundlich, fest, sicher, ohne Sorge, alles vermögend, alles überwachend und alle Geister durchdringend, die denkenden, reinen und zartesten.
Weish 7,24 Denn die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung; in ihrer Reinheit durchdringt und erfüllt sie alles.
Weish 7,25 Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes und reiner Ausfluß der Herrlichkeit des Allherrschers; darum fällt kein Schatten auf sie.
Weish 7,26 Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts, der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft, das Bild seiner Vollkommenheit.
Weish 7,27 Sie ist nur eine und vermag doch alles; ohne sich zu ändern, erneuert sie alles. Von Geschlecht zu Geschlecht tritt sie in heilige Seelen ein und schafft Freunde Gottes und Propheten;
Weish 7,28 denn Gott liebt nur den, der mit der Weisheit zusammenwohnt.
Weish 7,29 Sie ist schöner als die Sonne und übertrifft jedes Sternbild. Sie ist strahlender als das Licht;
Weish 7,30 denn diesem folgt die Nacht, doch über die Weisheit siegt keine Schlechtigkeit.
Weish 8,1 Machtvoll entfaltet sie ihre Kraft von einem Ende zum andern und durchwaltet voll Güte das All.
Weish 8,2 Sie habe ich geliebt und gesucht von Jugend auf, ich suchte sie als Braut heimzuführen und fand Gefallen an ihrer Schönheit.
Und diese Liebe zur Weisheit leitete ihn stets, Christus in den Mittelpunkt zu stellen:
Hexaemeron, Col I,1
In medio Ecclesiae aperiet os eius et adimplebit eum Dominus spiritu sapientiae et intellectus et stola gloriae vestiet illum, Ecclesiastici decimo quinto (Sir 15,5). In verbis istis docet Spiritus sanctus prudentem, quibus debet sermonem depromere, unde incipere, ubi terminare. Primo, quibus debet loqui: quia Ecclesiae; non enim dandum est sanctum canibus, nec margaritae spargendae sunt ante porcos (Mt 7,6). Secundo docet, ubi debet incipere: quia a medio, quod est Christus; quod medium si negligatur, nihil habetur. Tertio, ubi terminare: quia in plenitudine sive adimpletione spiritus sapientiae et intellectus.