Thema Islam
- Robert Ketelhohn
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Thema Islam
Nein, der Artikel fälscht die Geschichte und verbiegt die Gegenwart.
Richtig ist, daß es in den letzten 150 Jahren wiederholt in islamischen
Ländern progromartige Christenverfolgungen gab, bis hin zu
schlimmstem Völkermord. Das war aber nirgends eine Sache des
Islam. Im Gegenteil, die Motive waren nationalistischer Art, sie waren
eine Reaktion auf ähnliche Strömungen bei den christlichen Völkern
im osmanischen Reich, und sie begannen auch nicht zufällig, sondern
gelenkt von Netzwerken wie der Giovine Europa des Freimaurers und
Kirchenhassers Giuseppe Mazzini, welcher, aus Italien geflohen, von
London aus mit Wissen und Förderung, wenn nicht Lenkung durch die
britischen Geheimdienste diese schändlichen Bewegungen koordinierte
und überall die Revolution und den Aufstand betrieb.
Natürlich waren auch vorher die christlich-islamischen Beziehungen
nicht konfliktfrei. Aber die Christen hatten auch in den islamischen
Staaten, wenngleich sie prinzipiell minderen Rechtsstatus hatten – was
normal ist, hatten die Juden oder eventuell vorkommende Muslime
bei uns auch –, eine durchaus gesicherte Position und konnten im Ein-
zelfall sogar Vorzüge genießen – manche Judengemeinden bei uns ja
auch –, ja sie konnten sogar bis in höchste Regierungsämter des osma-
nischen Reichs aufsteigen.
In der Gegenwart finden wir Unterdrückung von Christen vor allem
im Herrschafts- und Einflußbereich der wahhabitischen Sekte des Is-
lam, darüberhinaus in Bürgerkriegsregionen, wo Christen nicht selten
zwischen die Fronten geraten. Dabei handelt es sich aber nicht immer
um recht eigentliche Christenverfolgung, wenngleich solche Motive
teilweise auch hinzukommen. Solch eine Lage finden wir etwa in Pa-
lästina. Ähnliches entwickelt sich offenbar im Irak, wobei ein erheb-
licher Teil der Gewalttaten gegen Christen aber rein krimineller Natur
ist. Wo es etwa um Lösegelderpressungen geht, ist verstärkt bedroht,
wer tatsächlich oder mutmaßlich Verwandtschaft im westlichen Aus-
land hat. Das betrifft gebildete Muslime, die womöglich gar im Ausland
studiert haben (oder nach Vermutung der Verbrecher haben könnten)
ebenso wie Christen, bei denen man reiche Angehörige in Europa oder
Amerika vermutet.
Jedenfalls aber ist die ganze rechtlose Situation im Irak rein kriegsindu-
ziert, mit andern Worten: eine Folge des US-Überfalls auf das Land.
Richtig ist, daß es in den letzten 150 Jahren wiederholt in islamischen
Ländern progromartige Christenverfolgungen gab, bis hin zu
schlimmstem Völkermord. Das war aber nirgends eine Sache des
Islam. Im Gegenteil, die Motive waren nationalistischer Art, sie waren
eine Reaktion auf ähnliche Strömungen bei den christlichen Völkern
im osmanischen Reich, und sie begannen auch nicht zufällig, sondern
gelenkt von Netzwerken wie der Giovine Europa des Freimaurers und
Kirchenhassers Giuseppe Mazzini, welcher, aus Italien geflohen, von
London aus mit Wissen und Förderung, wenn nicht Lenkung durch die
britischen Geheimdienste diese schändlichen Bewegungen koordinierte
und überall die Revolution und den Aufstand betrieb.
Natürlich waren auch vorher die christlich-islamischen Beziehungen
nicht konfliktfrei. Aber die Christen hatten auch in den islamischen
Staaten, wenngleich sie prinzipiell minderen Rechtsstatus hatten – was
normal ist, hatten die Juden oder eventuell vorkommende Muslime
bei uns auch –, eine durchaus gesicherte Position und konnten im Ein-
zelfall sogar Vorzüge genießen – manche Judengemeinden bei uns ja
auch –, ja sie konnten sogar bis in höchste Regierungsämter des osma-
nischen Reichs aufsteigen.
In der Gegenwart finden wir Unterdrückung von Christen vor allem
im Herrschafts- und Einflußbereich der wahhabitischen Sekte des Is-
lam, darüberhinaus in Bürgerkriegsregionen, wo Christen nicht selten
zwischen die Fronten geraten. Dabei handelt es sich aber nicht immer
um recht eigentliche Christenverfolgung, wenngleich solche Motive
teilweise auch hinzukommen. Solch eine Lage finden wir etwa in Pa-
lästina. Ähnliches entwickelt sich offenbar im Irak, wobei ein erheb-
licher Teil der Gewalttaten gegen Christen aber rein krimineller Natur
ist. Wo es etwa um Lösegelderpressungen geht, ist verstärkt bedroht,
wer tatsächlich oder mutmaßlich Verwandtschaft im westlichen Aus-
land hat. Das betrifft gebildete Muslime, die womöglich gar im Ausland
studiert haben (oder nach Vermutung der Verbrecher haben könnten)
ebenso wie Christen, bei denen man reiche Angehörige in Europa oder
Amerika vermutet.
Jedenfalls aber ist die ganze rechtlose Situation im Irak rein kriegsindu-
ziert, mit andern Worten: eine Folge des US-Überfalls auf das Land.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Lieber Robert, eins fehlt noch: die Quelle.
Thema Islam
Wofür? Für deine eigenn Gedanken? Ich verlang das nächste mal auch ne quelle wenn du Bonaventura auch nur erwähnst...
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Hat er sich die Fakten denn alle ausgedacht?
- Robert Ketelhohn
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Ja, das fiel mir bei der Lektüre des Artikels auch auf. Das hat Methode.overkott hat geschrieben:Lieber Robert, eins fehlt noch: die Quelle.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Paul Heliosch
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Thema Islam
...eine rhetorische Frage? - Mitnichten.
Zitat:
"...Das (Anm.: französische) Recht wurde hier (...) keineswegs mit Füßen getreten. Es schreibt vor, dass ein Ehepartner innerhalb von fünf Jahren die Ehe-Annullierung beantragen kann, wenn es einen „Irrtum hinsichtlich der Person oder wesentlicher Eigenschaften der Person“ gab. In dieser Hinsicht schützt unser Recht die Vertragsfreiheit, was für einen so wichtigen Vertrag wie die Ehe besonders bedeutsam ist. Was sonst wäre die Aufgabe des Rechts, wenn nicht dafür zu sorgen, dass ein Vertragspartner nicht hereingelegt wird? So kann ich eine Annullierung der Ehe beantragen, wenn mein Partner mir nicht gesagt hat, dass er verrückt ist oder ein Schwerverbrecher. ..."
Weiter wird (Anm.: immerhin von einem "Philosophen") kommentiert, daß der springende Punkt die Interpretation des Ausdrucks „wesentliche Eigenschaften der Person“ sei. Wie weit könne man da gehen? Die Empörung richte sich nicht gegen das Recht selbst, sondern gegen seine Interpretation und den Umstand, dass diese vom Gericht anerkannt wurde. Ein Teil der Öffentlichkeit fände es eine Schande, dass der Richter die Jungfräulichkeit als „wesentliche Eigenschaft“ akzeptieren könne. Es sei eine Verletzung der Frauen, der Gleichheit, letztendlich auch der Republik...
Eine ähnliche Rhetorik führte in -D- schliesslich zur nicht strafbewehrten Rechtswidrigkeit hinsichtlich gewisser delikater Themata - Stichwort: Mein Bauch gehört mir!
Man möge sich bitte die Fakten vor Augen halten:
Da glaubte man von klein auf, daß auf Gesetzesbruch Ahndung zu folgen habe. - Jetzt aber wissen wir's besser: Es gibt straffreien Gesetzesbruch: erst Abtreibung, dann Euthanasie und dann...?
Fazit:
Durch Interpretationsmorphing transformieren die Grundfesten der demokratischen Republiken von Beton zu Sand...
( ...von daher reichen Ecce Homos drei Smilies mit den erschreckt dreinblickenden
großen Augen bei weitem nicht aus! )
Islam als Landeskirche
Der früher als katholisch geltende Schweizer Kanton (=Bundesland) Luzern will die Islamische Gemeinde als Landeskirche (Körperschaft des öffentlichen Rechtes) anerkennen.
Islamische Gemeinde soll im Kanton Luzern zur Landeskirche werden
Im Kanton Luzern laufen Bemühungen, der Islamischen Gemeinde den Status einer Landeskirche zu verschaffen. Damit könnte sie - wenn sie die entsprechenden gesetzlichen Bedingungen erfüllt - Kirchensteuern erheben.
Im Bildungs- und Kulturdepartement bestätigte man einen Bericht der "Neuen Luzerner Zeitung" (Neue LZ). Das Vorhaben sei allerdings noch in einem sehr frühen Stadium, so Departementssekretär Hans-Rudolf Burri. Deshalb könne man noch nicht viel sagen.
Immerhin wurde die Bildung einer Arbeitsgruppe für die Anerkennung der Islamischen Gemeinschaft in die Wege geleitet. Wann diese die Arbeit aufnimmt, stehe aber noch nicht fest. Die Neue LZ zitiert in diesem Zusammenhang Bildungsdirektor Anton Schwingruber, der das Gesetz noch in der bis 2011 dauernden Legislatur erarbeiten will.
Der Wunsch nach offizieller Anerkennung kommt von der Islamischen Gemeinde Luzern (IGL). Sie sieht darin eine Möglichkeit zu einer besseren Integration und zur Übernahme von Verantwortung.
Die neue Luzerner Kantonsverfassung sieht die Möglichkeit vor, nicht-christliche Religionsgemeinschaften als Landeskirchen anzuerkennen. Bedingung ist, dass diese demokratisch organisiert sind, eine transparente Buchhaltung führen und Männer und Frauen in der öffentlich-rechtlichen Organisation gleichberechtigt sind.
(sda)
Quelle
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
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Re: Islam als Landeskirche
Die beste Methode, eine Religionsgemeinschaft zu marginalisieren.Christ86 hat geschrieben:Der früher als katholisch geltende Schweizer Kanton (=Bundesland) Luzern will die Islamische Gemeinde als Landeskirche (Körperschaft des öffentlichen Rechtes) anerkennen.Islamische Gemeinde soll im Kanton Luzern zur Landeskirche werden...
- Lutheraner
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Re: Islam als Landeskirche
Die Idee ist ja prinzipiell nicht schlecht, aber man sollte doch bitte nicht von "Landeskirche" und "Kirchensteuern" sprechen (Kirche = Gemeinschaft der zu Christus gehörenden).
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Islam als Landeskirche
Der Kanton Zürich hat zwei jüdische Gemeinden kürzlich anerkannt. Jetzt ist das neue Kirchengesetz gültig, darin ist geregelt das Verhältnis zu den bisherigen Landeskirchen (reformiert, christkatholisch, römisch-katholisch) und zu den neuen (israelitische Kultusgemeinde, Liberale Jüdische Gemeinde). Die sind jetzt auch KirchenLutheraner hat geschrieben:Die Idee ist ja prinzipiell nicht schlecht, aber man sollte doch bitte nicht von "Landeskirche" und "Kirchensteuern" sprechen (Kirche = Gemeinschaft der zu Christus gehörenden).
Was findest du an der Idee, dem Islam die öffentlich-rechtliche Anerkennung zu gewähren, gut?
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- Lutheraner
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Re: Islam als Landeskirche
Was ist daran schlecht? Seit 50 Jahren kommen Moslems in größerer Zahl als Gastarbeiter in die Schweiz und nach Deutschland. Keine der hiesigen etablierten Kirchen hat sich in irgendeiner Form Mühe gegeben, ihnen das Evangelium zu verkünden. Aus Gastarbeiter wurden Einwanderer und Moslems sind die meisten geblieben (wenn vielleicht auch nicht mehr in so großem Anteil praktizierende Moslems).Christ86 hat geschrieben:Was findest du an der Idee, dem Islam die öffentlich-rechtliche Anerkennung zu gewähren, gut?
Nachdem wir sie 50 Jahre lang nicht missioniert haben und die Ausübung ihrer Religion toleriert haben, ist es jetzt doch an der Zeit dieser eine offizielle Anerkennung zu geben. Alles andere wäre ungerecht (auch wenn ich keinesfalls ein Islam-Sympathisant bin).
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Islam als Landeskirche
Vielleicht auch ein Versuch der staatlichen Einflussnahme, ausgehend von einigen Klauseln kämen eigentlich nur liberale bis Mainstream- Gruppierungen als Begünstigte in Frage.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
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Miserere Nobis Domine
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Re: Islam als Landeskirche
Liberaler Islam? Wo gibts das denn bitte? Also ich kenne einige liberale Denker, aber wann wurde das jemals praktisch umgesetzt?
Naja, ein Fall fällt mir ein: Prof. Amina Wadud hat mal in New York einen liberalislamischen Freitagsgottesdienst gehalten (von einer Frau geleitet, keine Geschlechtertrennung), allerdings in Räumlihckeiten der Episcopal Church, da keine Moschee in der Stadt dazu bereit war und aufgrund von Drohungen sogar Probleme bestand, weltliche Räumlichkeiten anzumieten.
Naja, ein Fall fällt mir ein: Prof. Amina Wadud hat mal in New York einen liberalislamischen Freitagsgottesdienst gehalten (von einer Frau geleitet, keine Geschlechtertrennung), allerdings in Räumlihckeiten der Episcopal Church, da keine Moschee in der Stadt dazu bereit war und aufgrund von Drohungen sogar Probleme bestand, weltliche Räumlichkeiten anzumieten.
- Lutheraner
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Re: Islam als Landeskirche
"liberal (vom lat. liber ‚frei‘) bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch eine tolerante und freiheitsliebende Gesinnung, siehe Toleranz und Freiheit", (meint Wikipedia).
Für den Islam heißt das: Ein Moslem, der uns als nicht-Moslems voll akzeptiert und uns keinerlei islamische Verhaltensweisen und Regelungen aufzwingen will, ist in meinen Augen liberal. Es spielt dabei keine Rolle, wo Frauen in der Moschee sitzen. Das reden einem nur die Emanzen ein.
Für den Islam heißt das: Ein Moslem, der uns als nicht-Moslems voll akzeptiert und uns keinerlei islamische Verhaltensweisen und Regelungen aufzwingen will, ist in meinen Augen liberal. Es spielt dabei keine Rolle, wo Frauen in der Moschee sitzen. Das reden einem nur die Emanzen ein.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Islam als Landeskirche
Das ist ja nur gerecht, nachdem die Christen in allen islamischen Ländern totale Missions-, Schul- und Kirchenbaufreiheit haben.
Kein Geistlicher muss sich an der Grenze zivil umkleiden, und die Christen haben alle Ehrenpositionen inne.
Warum also nicht?

Kein Geistlicher muss sich an der Grenze zivil umkleiden, und die Christen haben alle Ehrenpositionen inne.
Warum also nicht?
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
-
Miserere Nobis Domine
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Re: Islam als Landeskirche
Hast du dich überhaupt inhaltlich mit dem Islam beschäftigt? Wie sollte man es islamtheologisch begründen, dass man "nicht-Moslems voll akzeptiert und [uns keinerlei islamische Verhaltensweisen und Regelungen aufzwingen will"? Ich sehe da leider keine Möglichkeit, ausser dass man vorläufig verzichtet, bis man sich militärisch gestärkt hat...Lutheraner hat geschrieben:"liberal (vom lat. liber ‚frei‘) bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch eine tolerante und freiheitsliebende Gesinnung, siehe Toleranz und Freiheit", (meint Wikipedia).
Für den Islam heißt das: Ein Moslem, der uns als nicht-Moslems voll akzeptiert und uns keinerlei islamische Verhaltensweisen und Regelungen aufzwingen will, ist in meinen Augen liberal. Es spielt dabei keine Rolle, wo Frauen in der Moschee sitzen. Das reden einem nur die Emanzen ein.
Im Islam gibt es drei Rangstufen von Menschen:
1. Muslime, diese haben ihr Lebensrecht, weil sie Muslime sind
2. Leute des Buches (vor allem Christen und Juden), auf deren Tötung man verzichten kann, wenn sie sich dem Islam unterwerfen und eine Sondersteuer bezahlen
3. Götzendiener, die in jedem Fall zu töten sind (manche meinen, gnädigerweise sei auch nur Versklavung oder Behandlung wie 2. möglich)
Muslimische Frauen fallen in die erste Kategorie, zählen aber halb (zum Beispiel zählen ihre Zeugenaussagen halb soviel wie die muslimischer Männer. Zeugenaussagen von Christen oder Juden zählen aber gar nicht gegen Muslime)
Es ist also völlig unrealistisch zu denken, dass muslimische Männer Christen voll akzeptieren könnten, ohne zuvor diesen Schritt für die eigenen Frauen vollzogen zu haben, denn immerhin stehen die Frauen als "halbe Muslime" im islamischen Recht ja höher als im Vergleich zu Muslimen nichtigen Juden und Christen...
Tatsache ist also: Es benötigt einen grundlegenden Wandel des Islam in seiner Substanz, so dass die gleiche Würde und Gleichberechtigung aller Menschen anerkannt wird. Oder anders gesagt: Wenn der jetzige Islam die FSSPX ist, muss ein Islam wie die AKK entstehen...
Und mit der ganzen Sache ist nicht zu spassen, da der ISlam in seinem Wesen hochpolitisch ist.
PS: Lutheraner, wie "liberal" bist du da eigentlich? Bist du z.B. für Gotteslästerungsparagraphen, Verbot von Sonntagsarbeit etc.?
Re: Islam als Landeskirche
Die Begriffe stören mich auch, da muslimische Gemeinschaften eben keine Kirchen sind, ansonsten finde ich die Idee gut, denn so kann Integration gelingen.Lutheraner hat geschrieben:Die Idee ist ja prinzipiell nicht schlecht, aber man sollte doch bitte nicht von "Landeskirche" und "Kirchensteuern" sprechen (Kirche = Gemeinschaft der zu Christus gehörenden).
carpe diem - Nutze den Tag !
Re: Islam als Landeskirche
Warum sollten wir in unseren - dem Namen nach - christlichen Ländern den Islam, der sich nicht an die geringsten Menschenrechte hält und zum Hl. Krieg gegen uns aufruft, der unsere Schwestern und Brüder in Christo in moslemischen Ländern unbarmherzig verfolgt und sie zu vernichten trachtet, öffentlich-rechtlich anerkennen?
Warum sollten wir die Anmassungen dieser Religion dulden, die uns nicht höher achtet als Schweine? Nein, solange unsere Geschwister von Moslems verfolgt werden darf es keine Anerkennung dieser Religion geben.
Und überhaupt: zuerst sollte das Judentum, das seit Jahrhunderten unter uns lebt, anerkannt werden.
Warum sollten wir die Anmassungen dieser Religion dulden, die uns nicht höher achtet als Schweine? Nein, solange unsere Geschwister von Moslems verfolgt werden darf es keine Anerkennung dieser Religion geben.
Und überhaupt: zuerst sollte das Judentum, das seit Jahrhunderten unter uns lebt, anerkannt werden.
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Re: Islam als Landeskirche
Nassos hat geschrieben:Das ist ja nur gerecht, nachdem die Christen in allen islamischen Ländern totale Missions-, Schul- und Kirchenbaufreiheit haben.
Kein Geistlicher muss sich an der Grenze zivil umkleiden, und die Christen haben alle Ehrenpositionen inne.
Warum also nicht?
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Re: Islam als Landeskirche
Es gibt liberale Moslems, wie das Forum für einen Fortschrittlichen Islam. Präsidiert wird es von einer Frau. Soviel ich weiss ist sie mit einem Schweizer verheiratet. Das Forum sprach sich mehrmals gegen islamischen Extremismus aus und rief den Bund auf, gegen solche Tendenzen vorzugehen.Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Liberaler Islam? Wo gibts das denn bitte? Also ich kenne einige liberale Denker, aber wann wurde das jemals praktisch umgesetzt?
Quelle: http://www.forum-islam.ch/Liebe Besucherin,
Lieber Besucher
Sie sind auf der Suche nach einer Alternative im Bereich „Islam“ und sind bei uns gelandet. Herzlich willkommen! Wir sind keine Islamische Organisation, die die Worte des Korans eins zu eins verkündet und eins zu eins umgesetzt haben will.
Wir sind primär Schweizer Bürgerinnen und Bürger, denen die Befreiung des Islams aus der festgefahrenen kulturfeindlichen Sackgasse am Herzen liegt.
Wir sind Menschen muslimischer und nichtmuslimischer Konfession, die den Koran als Text seiner Zeit und seines Raums lesen und verstehen. Wir wollen diesen Text mit unserem heutigen Wissensstand ergänzen und ihm auf diese Weise ermöglichen, zu einer modernen, menschlichen und lebensbejahenden Quelle zu werden.
Natürlich ist unser Vorhaben gigantisch. Wir sehen darin keinen Grund, untätig zu bleiben. Tausende denkende und handelnde Menschen in- und ausserhalb der islamischen Welt tun es auch – in freiheitsfeindlichen Rahmenbedingungen.
Ihnen gilt unsere Solidarität, weil wir restlos überzeugt sind, dass es jede Anstrengung wert ist, den Muslimen nach uns einen humanen Islam zu hinterlassen, der harmonisch und befreiend ihr Leben stützt. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Mitgliedschaft.
Die Gründerin und Präsidentin
Saïda Keller-Messahli
Zürich, Mai 27
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- Lutheraner
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Re: Islam als Landeskirche
Nicht sehr tiefgreifend, aber ich denke einen Überblick zu haben. Die Dinge, die Du hier geschrieben hast waren mir zumindest bekannt.Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Hast du dich überhaupt inhaltlich mit dem Islam beschäftigt?
So kann man den Koran interpretieren, aber ich gehe natürlich auch von meinen persönlichen Erfahrungen aus:Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Wie sollte man es islamtheologisch begründen, dass man "nicht-Moslems voll akzeptiert und [uns keinerlei islamische Verhaltensweisen und Regelungen aufzwingen will"? Ich sehe da leider keine Möglichkeit, ausser dass man vorläufig verzichtet, bis man sich militärisch gestärkt hat...
Ich bin in einer Gegend aufgewachsen, wo es ziemlich viele Ausländer und natürlich auch recht vieleTürken gab. Da sind auch enge Kontakte nicht nur zu den Kindern, sondern auch zwischen den Eltern entstanden. Die waren alle unheimlich nett, respektvoll und dankbar, wenn man ihnen half und sich für sie einsetzte.
Klar gab es auch Differenzen und Probleme, aber die waren rein kultureller Art. Religiöse Ursachen hatten sie meiner Erinnerung nach nie. Daher würde ich zu behaupten wagen, dass die türkischen Moslems in Deutschland harmlos sind. Das sind keine bösen Schläfer, die uns irgendwann mal platt machen wollen. Sicherlich gibt's da auch gefährliche Fanatiker, aber ich vermute, dass sie einen genau so hohen Anteil ausmachen, wie unter Deutschen gewaltbereite Skinheads und Autonome.
Im Studium habe ich dann andere Kaliber kennengelernt: Gaststudenten aus Nordafrika und dem nahen Osten, die klar in das Profil der Attentäter des 11. September passten: Äußerlich nett und aufgeschlossen, aber von der Einstellung her radikale, fanatische Moslems. Ihre Anschauungen haben sie aber wenigstens nicht verheimlicht, das muß man Ihnen zu Gute halten. Da sie allerdings nach ihrem Studium zu über 90% wieder in ihre Heimatländer gehen, halte ich sie auch für keine ernst zu nehmende Bedrohung.
Nach meinem Studium habe ich dann nur noch verwestlichte Moslems kennengelernt: Den Ramadan haben einige noch eingehalten, aber Bier haben sie alle getrunken.
Das ist eine gute Frage. Ist es "liberal", wenn jemand den Gott, den ich anbete, öffentlich verspotten und verhöhnen darf? Ich meine nicht.Miserere Nobis Domine hat geschrieben: PS: Lutheraner, wie "liberal" bist du da eigentlich? Bist du z.B. für Gotteslästerungsparagraphen, Verbot von Sonntagsarbeit etc.?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Miserere Nobis Domine
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Re: Islam als Landeskirche
Christ86,
Ein paar liberale Theoretiker gibt es, das habe ich auch schon erwähnt, in der Schweiz gehören dazu Saida Kehler-Messahli und Elham Manea von diesem Forum. Übrigens sind beide mit Nichtmuslimen verheiratet, was laut Scharia verboten ist. Aber kannst du nur eine einzige Moschee oder einen Gebetsraum in der ganzen Schweiz nennen, der diesem Forum angehört oder ihm zumindest nahesteht?
Lutheraner,
Liberal ist, auch die Äusserung von Meinungen zuzulassen, durch die man sich selbst beleidigt fühlt.
Natürlich gibt es zahlreiche Türken, die in der Praxis liberal sind und besipielsweise Bier trinken. Das ist doch aber nicht durch islamische Theologie begründbar, sondern wenn überhaupt durch Zugehörigkeit zu einem anderen Glauben wie Alevitentum, Kemalismus oder der Kirche von Antiochien.
Die allermeisten Türken, die Bier trinken, werden aber sagen, "Ich weiss, dass es verboten ist. Wenn ich älter bin, mache ich die Pilgerfahrt und höre damit auf." Es ist nicht überraschend bei dieser schon vorhandenen Grundeinstellung und entsprechender Mobilisierung, dass die religiöse Praxis der Deutschtürken in den letzten 30 Jahren ständig zunimmt.
Ein paar liberale Theoretiker gibt es, das habe ich auch schon erwähnt, in der Schweiz gehören dazu Saida Kehler-Messahli und Elham Manea von diesem Forum. Übrigens sind beide mit Nichtmuslimen verheiratet, was laut Scharia verboten ist. Aber kannst du nur eine einzige Moschee oder einen Gebetsraum in der ganzen Schweiz nennen, der diesem Forum angehört oder ihm zumindest nahesteht?
Lutheraner,
Liberal ist, auch die Äusserung von Meinungen zuzulassen, durch die man sich selbst beleidigt fühlt.
Natürlich gibt es zahlreiche Türken, die in der Praxis liberal sind und besipielsweise Bier trinken. Das ist doch aber nicht durch islamische Theologie begründbar, sondern wenn überhaupt durch Zugehörigkeit zu einem anderen Glauben wie Alevitentum, Kemalismus oder der Kirche von Antiochien.
Die allermeisten Türken, die Bier trinken, werden aber sagen, "Ich weiss, dass es verboten ist. Wenn ich älter bin, mache ich die Pilgerfahrt und höre damit auf." Es ist nicht überraschend bei dieser schon vorhandenen Grundeinstellung und entsprechender Mobilisierung, dass die religiöse Praxis der Deutschtürken in den letzten 30 Jahren ständig zunimmt.
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Re: Islam als Landeskirche
Das wäre mir neu. Ich muß mal den Oberliberalen Guido Westerwelle fragen, ob er es für "liberal" hält, wenn man ihn als "perverse Schwuchtel" bezeichnen würde.Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Liberal ist, auch die Äusserung von Meinungen zuzulassen, durch die man sich selbst beleidigt fühlt.
Spaß beiseite: Meinungsfreiheit und Beleidigungen sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Es sind ja auch nicht nur Türken, ich kenne auch Bosnier und Kosovo-Albaner, die sich selbstverständlich als normale Moslems sehen und Bier trinken. Sie sind eben in derselben Form Moslems, wie es hier Christen gibt, die manchmal in die Kirche gehen, aber ihre eigenen Vorstellungen vom Christentum haben.Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Natürlich gibt es zahlreiche Türken, die in der Praxis liberal sind und besipielsweise Bier trinken. Das ist doch aber nicht durch islamische Theologie begründbar, sondern wenn überhaupt durch Zugehörigkeit zu einem anderen Glauben wie Alevitentum, Kemalismus oder der Kirche von Antiochien.
Das ist doch in Ordnung.Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Die allermeisten Türken, die Bier trinken, werden aber sagen, "Ich weiss, dass es verboten ist. Wenn ich älter bin, mache ich die Pilgerfahrt und höre damit auf."
Und Du meinst es wird besser, wenn sie ihre Religion in Hinterhofmoscheen praktizieren, die staatlich nicht anerkannten islamischen Organisationen angehören, über die man wenig weiß?Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Es ist nicht überraschend bei dieser schon vorhandenen Grundeinstellung und entsprechender Mobilisierung, dass die religiöse Praxis der Deutschtürken in den letzten 30 Jahren ständig zunimmt.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Miserere Nobis Domine
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Re: Islam als Landeskirche
Wenn Jesus sich beleidigt fühlt, soll er Strafanzeige stellen.Lutheraner hat geschrieben: Spaß beiseite: Meinungsfreiheit und Beleidigungen sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Ja. Soweit unproblematisch, ausser dass es nur einen Weg zum Vater gibt. (Der Koran lehnt übrigens die Bezeichnung "Vater" explizit ab...)Lutheraner hat geschrieben: Es sind ja auch nicht nur Türken, ich kenne auch Bosnier und Kosovo-Albaner, die sich selbstverständlich als normale Moslems sehen und Bier trinken. Sie sind eben in derselben Form Moslems, wie es hier Christen gibt, die manchmal in die Kirche gehen, aber ihre eigenen Vorstellungen vom Christentum haben.
Kein Bier zu trinken, jetzt oder in Zukunft, ist in Ordnung. Wenn man sich dann aber der Religion zuwendet, und institutionell nur nicht verfassungskonforme Inhalte vorfindet, dann findet es eben sehr häufig statt, dass man in diesem Zuge diese Inhalte dann übernimmt...Lutheraner hat geschrieben:Das ist doch in Ordnung.Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Die allermeisten Türken, die Bier trinken, werden aber sagen, "Ich weiss, dass es verboten ist. Wenn ich älter bin, mache ich die Pilgerfahrt und höre damit auf."
Wer ist "man"? Sowohl der Verfassungsschutz, als auch die universitäre Islamwissenschaft weiss genau, was läuft... man macht nur praktisch nichts, obwohl es eigentlich kein Problem wäre, vor allem wenn man an den Volksverhetzungsparagraohen denkt. Man könnte auch von staatlicher Seite aus Klagen von Opfern (vor allem weiblichen) ermutigen, ähnlich der Klage gegen Scientology in Frankreich.Lutheraner hat geschrieben:Und Du meinst es wird besser, wenn sie ihre Religion in Hinterhofmoscheen praktizieren, die staatlich nicht anerkannten islamischen Organisationen angehören, über die man wenig weiß?
Die Frage ist doch: warum soll man diesen Organisationen auch noch die offizielle Anerkennung gewähren? Übrigens spricht nichts dafür, dass eine offizielle Anerkennung inhaltliche Änderungen hervorbringen würde...
In Deutschland gibt es Ansätze, an den Universitäten eigene Leute auszubilden,vor allem als Religionslehrer, die dann liberal denken... ich muss aber sagen, dass das nicht funktioniert. Einzelheiten erspare ich mir hier, aber auch Professoren, die weit weniger aussergewöhnliche Thesen vertreten, wurden von ihren Studenten zu Ungläubigen erklärt etc. an deutschen Unis.
- Lutheraner
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Re: Islam als Landeskirche
Wer hat denn so etwas vor? Ist die "Islamische Gemeinde Luzern" (um die geht es hier ja) verfassungsfeindlich? Gibt es dort Hassprediger, die zum Mord an Ungläubigen aufrufen oder Frauen öffentlich verprügeln lassen? Das kann ich mir kaum vorstellen, für so blöd und blind tolerant halte ich die Schweizer nicht. Es wird doch auch dort Regeln geben, an die sich Religionsgemeinschaften halten müssen, um offiziell anerkannt zu werden.Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wer ist "man"? Sowohl der Verfassungsschutz, als auch die universitäre Islamwissenschaft weiss genau, was läuft... man macht nur praktisch nichts, obwohl es eigentlich kein Problem wäre, vor allem wenn man an den Volksverhetzungsparagraohen denkt. Man könnte auch von staatlicher Seite aus Klagen von Opfern (vor allem weiblichen) ermutigen, ähnlich der Klage gegen Scientology in Frankreich.Lutheraner hat geschrieben:Und Du meinst es wird besser, wenn sie ihre Religion in Hinterhofmoscheen praktizieren, die staatlich nicht anerkannten islamischen Organisationen angehören, über die man wenig weiß?
Die Frage ist doch: warum soll man diesen Organisationen auch noch die offizielle Anerkennung gewähren?
Vielleicht kann Christ86 etwas dazu schreiben.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Islam als Landeskirche
Man hat sich darüber scheinbar Gedanken gemacht:Lutheraner hat geschrieben:Wer hat denn so etwas vor? Ist die "Islamische Gemeinde Luzern" (um die geht es hier ja) verfassungsfeindlich? Gibt es dort Hassprediger, die zum Mord an Ungläubigen aufrufen oder Frauen öffentlich verprügeln lassen? Das kann ich mir kaum vorstellen, für so blöd und blind tolerant halte ich die Schweizer nicht. Es wird doch auch dort Regeln geben, an die sich Religionsgemeinschaften halten müssen, um offiziell anerkannt zu werden.
Vielleicht kann Christ86 etwas dazu schreiben.
GrussDie IGL sieht laut Zeitungsbericht in der öffentlich-rechtlichen Anerkennung die Möglichkeit zu einer besseren Integration und zur Übernahme von Verantwortung. Die Muslime wollen «Teil der Luzerner Gesellschaft sein und nicht in den Hinterhöfen agieren», zitiert die Zeitung IGL-Vizepräsident Petrit Alimi. Mit den Kirchensteuern könnte auch die Arbeit der IGL professionalisiert werden. So erhalte man finanzielle Ressourcen für soziale Projekte.
Derzeit sind in Luzern drei Kirchen als Landeskirchen anerkannt, die römisch- katholische, die protestantische und die christkatholische. Bedingung für die Anerkennung nicht-christlicher Religionsgemeinschaften ist, dass diese demokratisch organisiert sind, eine transparente Buchhaltung führen und Männer und Frauen zumindest in der öffentlich-rechtlichen Organisation gleichberechtigt sind.Eine allfällige Anerkennung der muslimischen Gemeinschaft müsste vom Kantonsrat abgesegnet werden. «Das Thema hatte bis jetzt keine Priorität für uns», wird Regierungsrat Anton Schwingruber (CVP) zitiert. Man wolle aber Vorbereitungen für eine Gesetzesvorlage in Angriff nehmen, die die Kriterien für die Erlangung des landeskirchlichen Status definieren soll. Möglicherweise werden die Luzerner per Referendum an der Urne abstimmen: Bereits in der Diskussion um den entsprechenden Artikel der Luzerner Verfassung war eine Volksabstimmung gefordert worden.
Quelle: http://www.ref.ch/rna/meldungen/1878.html
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
User hat sich vom KG verabschiedet
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Re: Islam als Landeskirche
Da werden aber recht verschieden Gruppen in einenNatürlich gibt es zahlreiche Türken, die in der Praxis liberal sind und besipielsweise Bier trinken. Das ist doch aber nicht durch islamische Theologie begründbar, sondern wenn überhaupt durch Zugehörigkeit zu einem anderen Glauben wie Alevitentum, Kemalismus oder der Kirche von Antiochien.
Topf geworfen. Der Kemalismus ist primär ein politisches Konzept und nicht zwingend an irgendeine Religion gebunden, die Kirche von Antiochien ist eine christliche Kirche und in Bezug auf die Aleviten finde ich es ein wenig schwierig als Aussenstehender das Urteil "andere Religion" zu fällen entgegen dem eigenen Selbstverständnis der Aleviten.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
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Re: Islam als Landeskirche
Danke! Das klingt doch viel versprechend.Christ86 hat geschrieben:Man hat sich darüber scheinbar Gedanken gemacht:Lutheraner hat geschrieben:Wer hat denn so etwas vor? Ist die "Islamische Gemeinde Luzern" (um die geht es hier ja) verfassungsfeindlich? Gibt es dort Hassprediger, die zum Mord an Ungläubigen aufrufen oder Frauen öffentlich verprügeln lassen? Das kann ich mir kaum vorstellen, für so blöd und blind tolerant halte ich die Schweizer nicht. Es wird doch auch dort Regeln geben, an die sich Religionsgemeinschaften halten müssen, um offiziell anerkannt zu werden.
Vielleicht kann Christ86 etwas dazu schreiben.
Die IGL sieht laut Zeitungsbericht in der öffentlich-rechtlichen Anerkennung die Möglichkeit zu einer besseren Integration und zur Übernahme von Verantwortung. Die Muslime wollen «Teil der Luzerner Gesellschaft sein und nicht in den Hinterhöfen agieren», zitiert die Zeitung IGL-Vizepräsident Petrit Alimi. Mit den Kirchensteuern könnte auch die Arbeit der IGL professionalisiert werden. So erhalte man finanzielle Ressourcen für soziale Projekte.
Derzeit sind in Luzern drei Kirchen als Landeskirchen anerkannt, die römisch- katholische, die protestantische und die christkatholische. Bedingung für die Anerkennung nicht-christlicher Religionsgemeinschaften ist, dass diese demokratisch organisiert sind, eine transparente Buchhaltung führen und Männer und Frauen zumindest in der öffentlich-rechtlichen Organisation gleichberechtigt sind.Eine allfällige Anerkennung der muslimischen Gemeinschaft müsste vom Kantonsrat abgesegnet werden. «Das Thema hatte bis jetzt keine Priorität für uns», wird Regierungsrat Anton Schwingruber (CVP) zitiert. Man wolle aber Vorbereitungen für eine Gesetzesvorlage in Angriff nehmen, die die Kriterien für die Erlangung des landeskirchlichen Status definieren soll. Möglicherweise werden die Luzerner per Referendum an der Urne abstimmen: Bereits in der Diskussion um den entsprechenden Artikel der Luzerner Verfassung war eine Volksabstimmung gefordert worden.
Quelle: http://www.ref.ch/rna/meldungen/1878.html
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Islam als Landeskirche
2050 wird Deutschland islamisch sein. Ich habe mich schon immer gefragt, warum man nicht von Anfang versucht hat, da zu missionieren...
Der du die Tritte der Menschen lenkest, o Herr, schaue gnädig herab auf deine Diener
Re: Islam als Landeskirche
Ich frage mich auch, welche Chancen der heilige Franziskus hatte, den Sultan von Damiette von عيسى بن مريم zu überzeugen. Franziskus sprach nicht so gut Latein. Deshalb ist uns der Sonnengesang als eines der ersten italienischen Gedichte überliefert, was im Hinblick auf die Inkulturation des Wortes in die Muttersprache von großer Bedeutung ist. Seine Arabisch-Kenntnisse dürften eher begrenzt gewesen sein. Aber ich glaube, dass der Sultan den Glauben, die Liebe und die Begeisterung des Heiligen gesehen hatte, als er für Jesus durchs Feuer ging. Vielleicht werden auch 2050 noch alle Mullahs den Namen Christi als Wort für den Gesandten und Sohn des Höchsten verehren.