Gedanken zu Süchten
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Gedanken zu Süchten.
Immer wieder versuchen wir, das „normale“ Leben zu erklären und all das, was „un-normal“ ist, in seiner ganzen bürgerlichen „Verkommenheit“ zu geißeln.
Aber mir scheint, dass wir diese unterschiedlichen Verhaltensweisen moralisch nicht beurteilen können. Was bedeutet es, wenn Menschen „süchtig“ sind? In vielen Fällen entsteht eine Sucht um etwas Fehlendes zu ersetzen. Dabei hat z.B. fehlende Liebe in der Kindheit, der Pubertät und oft auch später im Leben des Erwachsenen Süchte heraufbeschworen.
Ess- oder Fresssucht, Sucht nach Nähe, nach Zärtlichkeit, nach Sex, nach Anerkennung, Bedeutung und Lob sind bekannt und gehören in unserer Zivilisation zu den „tolerierten“ Süchten.
Dramatisch dagegen ist die Sucht nach Alkohol, dem Rauchen, dem Drogengebrauch, die Sucht nach Macht und Dominanz.
Wichtig ist zu erkennen, dass es bei jeder Sucht unterschiedliche Schweregrade gibt. Am Anfang steht oft die Zigarette auf dem Schulhof, um sich auch wie die „Großen“ zu verhalten. Auch das gelegentliche Glas Wein oder Bier ist zunächst eher harmlos und kann nicht als beginnende Sucht gesehen werden. Selbst eine Hasch-Zigarette muss nicht in die Abhängigkeit führen.
Die Gefahr kommt aus den sogenannten positiven Effekten, die der junge Mensch bei seinen ersten Versuchen meist spürt, und die er dann, oft bewusst, aber auch unbewusst, wiederholen will.
Das Beispiel der anderen, Eltern, Freunde usw. kann, muss nicht ausschlaggebend sein. Wenn Alkohol in der Familie ganz selbstverständlich getrunken wird, fehlt dem jungen Menschen die Erfahrung, die Konsumgrenze. Ein betrunkenes Familienmitglied kann für einen Heranwachsenden auch abschreckend sein und ihn von einer Nachahmung abhalten. Meine Mutter rauchte bis zu 60 Zigaretten am Tag, mich störte das schon als Kind und so habe ich nie geraucht. Meine jüngere Schwester hat ganz einfach die Mutter imitiert und auch geraucht.
Die Sucht nach Macht, durch Fernsehübertragungen der Aktivitäten vieler Politiker je-den Tag von allen zu sehen, ist gerade in den Familien eine der dramatischsten Süchte. Der Stärkere zwingt dem oder den Schwächeren seinen Willen auf. Das kann durch körperliche Kraft, aber auch durch materielle, oft finanzielle Abhängigkeit geschehen.
Das „moderne“ Leben bringt den meisten Menschen Stress, Ärger, Spannungen, sie sehen sich oft vor schier unüberwindlichen Hindernissen. So ist der Griff zur Zigarette, dem Glas oder dem Essen eine Möglichkeit, einen künstlichen Abstand zu den Problemen zu finden, die allerdings dadurch nicht gelöst sind, wiederkommen und damit so etwas wie einen Teufelskreis provozieren.
Statt nun über die verschiedensten Süchte nachzudenken scheint mir der Gedanke wichtiger, wie wir ein Abgleiten in für den Menschen schädliche Verhaltensweisen verhindern können, mit welchen Methoden ein Süchtiger aussteigen kann.
Ein vielen Menschen innewohnender Selbstzerstörungstrieb könnte den eigenen Bemühungen um Ausstieg im Wege stehen. Wenn etwa 50% unserer Mitbürger Rauchen, obwohl sie die Gefahren kennen, die diese Sucht mit sich bringt, könnte auf einen solchen Trieb hinweisen. Das Gleiche gilt für die Sucht am schnellen Autofahren, am übermäßigen Genuss von Alkohol, auch gefährliche Sportarten wie Bungee-Springen können aus dieser Ecke kommen.
Pierre
Immer wieder versuchen wir, das „normale“ Leben zu erklären und all das, was „un-normal“ ist, in seiner ganzen bürgerlichen „Verkommenheit“ zu geißeln.
Aber mir scheint, dass wir diese unterschiedlichen Verhaltensweisen moralisch nicht beurteilen können. Was bedeutet es, wenn Menschen „süchtig“ sind? In vielen Fällen entsteht eine Sucht um etwas Fehlendes zu ersetzen. Dabei hat z.B. fehlende Liebe in der Kindheit, der Pubertät und oft auch später im Leben des Erwachsenen Süchte heraufbeschworen.
Ess- oder Fresssucht, Sucht nach Nähe, nach Zärtlichkeit, nach Sex, nach Anerkennung, Bedeutung und Lob sind bekannt und gehören in unserer Zivilisation zu den „tolerierten“ Süchten.
Dramatisch dagegen ist die Sucht nach Alkohol, dem Rauchen, dem Drogengebrauch, die Sucht nach Macht und Dominanz.
Wichtig ist zu erkennen, dass es bei jeder Sucht unterschiedliche Schweregrade gibt. Am Anfang steht oft die Zigarette auf dem Schulhof, um sich auch wie die „Großen“ zu verhalten. Auch das gelegentliche Glas Wein oder Bier ist zunächst eher harmlos und kann nicht als beginnende Sucht gesehen werden. Selbst eine Hasch-Zigarette muss nicht in die Abhängigkeit führen.
Die Gefahr kommt aus den sogenannten positiven Effekten, die der junge Mensch bei seinen ersten Versuchen meist spürt, und die er dann, oft bewusst, aber auch unbewusst, wiederholen will.
Das Beispiel der anderen, Eltern, Freunde usw. kann, muss nicht ausschlaggebend sein. Wenn Alkohol in der Familie ganz selbstverständlich getrunken wird, fehlt dem jungen Menschen die Erfahrung, die Konsumgrenze. Ein betrunkenes Familienmitglied kann für einen Heranwachsenden auch abschreckend sein und ihn von einer Nachahmung abhalten. Meine Mutter rauchte bis zu 60 Zigaretten am Tag, mich störte das schon als Kind und so habe ich nie geraucht. Meine jüngere Schwester hat ganz einfach die Mutter imitiert und auch geraucht.
Die Sucht nach Macht, durch Fernsehübertragungen der Aktivitäten vieler Politiker je-den Tag von allen zu sehen, ist gerade in den Familien eine der dramatischsten Süchte. Der Stärkere zwingt dem oder den Schwächeren seinen Willen auf. Das kann durch körperliche Kraft, aber auch durch materielle, oft finanzielle Abhängigkeit geschehen.
Das „moderne“ Leben bringt den meisten Menschen Stress, Ärger, Spannungen, sie sehen sich oft vor schier unüberwindlichen Hindernissen. So ist der Griff zur Zigarette, dem Glas oder dem Essen eine Möglichkeit, einen künstlichen Abstand zu den Problemen zu finden, die allerdings dadurch nicht gelöst sind, wiederkommen und damit so etwas wie einen Teufelskreis provozieren.
Statt nun über die verschiedensten Süchte nachzudenken scheint mir der Gedanke wichtiger, wie wir ein Abgleiten in für den Menschen schädliche Verhaltensweisen verhindern können, mit welchen Methoden ein Süchtiger aussteigen kann.
Ein vielen Menschen innewohnender Selbstzerstörungstrieb könnte den eigenen Bemühungen um Ausstieg im Wege stehen. Wenn etwa 50% unserer Mitbürger Rauchen, obwohl sie die Gefahren kennen, die diese Sucht mit sich bringt, könnte auf einen solchen Trieb hinweisen. Das Gleiche gilt für die Sucht am schnellen Autofahren, am übermäßigen Genuss von Alkohol, auch gefährliche Sportarten wie Bungee-Springen können aus dieser Ecke kommen.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
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„Süchtig“ ist ja ein merkwürdiges Wort. Es ist erst sekundär zu „Sucht“ gebildet, welches seinerseits das Verbalsubstantiv zu „siechen“ ist. „Siechen“ wiederum ist das regelmäßig gebildete Verb zur Wurzel ahd. √siuch-, got. √siuk-, zu der sich als primäre Adjektivbildung auch „siech“ stellt, welches wiederum – parallel zum Deverbativum „Sucht“ – das Denominativabstractum „Seuche“ bildet.
Als Curiosum wäre anzumerken, das Richard Wagner das Wort „Sucht“ als „Suche“ mißverstand. Aber das paßt zum sonstigen Hirnriß seiner Geschichten.
Als Curiosum wäre anzumerken, das Richard Wagner das Wort „Sucht“ als „Suche“ mißverstand. Aber das paßt zum sonstigen Hirnriß seiner Geschichten.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Mein lieber John,John Grantham hat geschrieben:Hey! Robert hat hier kein Raucherzimmer eingerichtet!
ich halte es da mit Otto v. Habsburg, der jedes Jahr genau eine Zigarette raucht - und zwar am Weltnichtrauchertag.

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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Na dann. :ikb_naughty:cantus planus hat geschrieben:Mein lieber John,John Grantham hat geschrieben:Hey! Robert hat hier kein Raucherzimmer eingerichtet!
ich halte es da mit Otto v. Habsburg, der jedes Jahr genau eine Zigarette raucht - und zwar am Weltnichtrauchertag.

Cheers,
John
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John Grantham hat geschrieben:Hey! Robert hat hier kein Raucherzimmer eingerichtet!
- <img title=Image alt="Geistesblitz" title="Geistesblitz" src="http://www.imker-unterfranken.de/images ... sblitz.gif" width=175>
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Aber was für einer! Räucherkammer ist doch, wo der Speck hängt!Robert Ketelhohn hat geschrieben:
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Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
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(Alle Österreicher wollen bitte das nachfolgende Posting überlesen!)
Dieser Hang zur Depression ist natürlich einfach zu erklären: die Österreicher leben geistig in der Monarchie und müssen mit der Demokratie klarkommen. Außerdem gibt es eine gewisser Divergenz zwischen der Selbst- und der Fremdwahrnehmung in Sachen (außen)politischen Einfluss.
Wenn man sich die Regierung anhört, ist Österreich der Nabel der Welt. Was kann das Land dafür, dass die Welt das noch nicht bemerkt hat?
Eine gewisse Schizophrenie ist allerorten zu spüren. Trotzdem ist Österreich ein schönes Land. Man muss nur um die regionalen Eigenheiten wissen - aber das ist anderswo ähnlich.
Das ist bekannt. Interessant ist übrigens auch die Selbstmordrate.Maya hat geschrieben:Jeder zweite Österreicher nimmt Psychopillen (eine Dunkelziffer, die unter seriösen Neurologen kursiert).
Dieser Hang zur Depression ist natürlich einfach zu erklären: die Österreicher leben geistig in der Monarchie und müssen mit der Demokratie klarkommen. Außerdem gibt es eine gewisser Divergenz zwischen der Selbst- und der Fremdwahrnehmung in Sachen (außen)politischen Einfluss.
Wenn man sich die Regierung anhört, ist Österreich der Nabel der Welt. Was kann das Land dafür, dass die Welt das noch nicht bemerkt hat?

Eine gewisse Schizophrenie ist allerorten zu spüren. Trotzdem ist Österreich ein schönes Land. Man muss nur um die regionalen Eigenheiten wissen - aber das ist anderswo ähnlich.
Zuletzt geändert von cantus planus am Freitag 10. August 2007, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Kein Wunder Freud war unsere ErfindungMaya hat geschrieben:Jeder zweite Österreicher nimmt Psychopillen (eine Dunkelziffer, die unter seriösen Neurologen kursiert).

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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(Alle Deutschen wollen bitte das nachfolgende Posting überlesen!)
Die Zahl der Aufnahmen an psychiatrischen Kliniken in Deutschland ist seit 1997 um 70% gestiegen. (Quelle Prof. KEUPP)
Österreich hat aber bezügl. Suizidraten viel getan und auch erreicht - die Zahlen sind von ca. 29/100 000/Jahr auf ca. 22/100 000/Jahr gesunken - zumindest bis 2005, 2006 gab es wieder einen leichten Anstieg.
Die Zahl der Aufnahmen an psychiatrischen Kliniken in Deutschland ist seit 1997 um 70% gestiegen. (Quelle Prof. KEUPP)
Österreich hat aber bezügl. Suizidraten viel getan und auch erreicht - die Zahlen sind von ca. 29/100 000/Jahr auf ca. 22/100 000/Jahr gesunken - zumindest bis 2005, 2006 gab es wieder einen leichten Anstieg.
Gedanken zu Süchten
Insoferne ist es kein Curiosum, dass "Sucht" und "Suchen" von Künstlern in Zusammenhang gesehen werden - die Suche nach Fülle führt, wenn man sich (aufgrund der "inneren Leere") abfüllt, zu Sucht.Pierre hat geschrieben:Gedanken zu Süchten.
... Was bedeutet es, wenn Menschen „süchtig“ sind? In vielen Fällen entsteht eine Sucht, um etwas Fehlendes zu ersetzen. ...
Ich denke, dass es sich bei diesem Sprachspiel mehr um "künstlerische Symbolik" als um sprachwisssenschaftlich korrekte Zusammenhänge (die allerdings unglaublich interessant sind) handelt.
Kannst du dafür eine Quelle angeben, meiner Beobachtung nach ists eher im steigen begriffen. (wie sehen die bundesdeutschen Vergleichswerte aus?)Maya hat geschrieben: Österreich hat aber bezügl. Suizidraten viel getan und auch erreicht - die Zahlen sind von ca. 29/100 000/Jahr auf ca. 22/100 000/Jahr gesunken - zumindest bis 2005, 2006 gab es wieder einen leichten Anstieg.
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Wie die Zahlen in Deutschland sind weiß ich nicht, sie sind meines Wissens aller Wahrscheinlichkeit knapp niedriger als in Österreich.
(schau auf der WHO-Homepage nach)
Ich habe zukünftig wohl die Ehre in der Suizidpräventionsplattform in Österreich im Vorstand mitzuarbeiten (unter der Leitung eines österreichischen Primars, der auch in der WHO diesbezügl. Vorsitzender ist) - insoferne bin auch ich selbst eine Quelle für o.a. Zahlen.
(schau auf der WHO-Homepage nach)
Ich habe zukünftig wohl die Ehre in der Suizidpräventionsplattform in Österreich im Vorstand mitzuarbeiten (unter der Leitung eines österreichischen Primars, der auch in der WHO diesbezügl. Vorsitzender ist) - insoferne bin auch ich selbst eine Quelle für o.a. Zahlen.
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Wenn man bedenkt, dass Deutschland 78.000.000 Einwohner mehr hat, ist das sehr bedenklich!Maya hat geschrieben:Wie die Zahlen in Deutschland sind weiß ich nicht, sie sind meines Wissens aller Wahrscheinlichkeit knapp niedriger als in Österreich.
Da kann man nur von Herzen viel Erfolg wünschen!Maya hat geschrieben:Ich habe zukünftig wohl die Ehre in der Suizidpräventionsplattform in Österreich im Vorstand mitzuarbeiten
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Das kann möglicherweise an der globen und nichtssagenden Formulierung des Themas liegen. Um mit einem Zitat von Pierre wieder aufs ernste Thema zurückzukommen:
Fast alles, was man in seinem Leben so macht, ist irgendwie gefährlich. Bzw. könnte unter gewissen Voraussetzungen gefährlich werden. Meistens ist einem das nur nicht bewusst, und das ist wohl auch gut so.
Wenn man alle Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung ausschließen wollte, bliebe nicht mehr viel übrig, was man noch tun dürfte.
"Sein wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich." (Erich Kästner)
Ich habe mich ja schon mehrfach als leidenschaftlicher Zigarrenraucher geoutet. Natürlich ist es mir bewusst, dass es nicht unbedingt gesundheitsfördernd ist. Allerdings schmeckt es mir, und es ist eine der kleinen Schwächen, die ich mir gönne.Pierre hat geschrieben:Ein vielen Menschen innewohnender Selbstzerstörungstrieb könnte den eigenen Bemühungen um Ausstieg im Wege stehen. Wenn etwa 50% unserer Mitbürger Rauchen, obwohl sie die Gefahren kennen, die diese Sucht mit sich bringt, könnte auf einen solchen Trieb hinweisen. Das Gleiche gilt für die Sucht am schnellen Autofahren, am übermäßigen Genuss von Alkohol, auch gefährliche Sportarten wie Bungee-Springen können aus dieser Ecke kommen.
Fast alles, was man in seinem Leben so macht, ist irgendwie gefährlich. Bzw. könnte unter gewissen Voraussetzungen gefährlich werden. Meistens ist einem das nur nicht bewusst, und das ist wohl auch gut so.
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Die Fastenzeiten (vor Ostern, vor Weihnachten) bieten sich an, herauszufinden, ob etwas Suchtcharakter hat. - Wer diese Zeit ohne sein "Genussmittel" nicht durchsteht, kann sich eigentlich selbst nichts mehr vormachen.cantus planus hat geschrieben:Das kann möglicherweise an der globen und nichtssagenden Formulierung des Themas liegen. Um mit einem Zitat von Pierre wieder aufs ernste Thema zurückzukommen:
Ich habe mich ja schon mehrfach als leidenschaftlicher Zigarrenraucher geoutet. Natürlich ist es mir bewusst, dass es nicht unbedingt gesundheitsfördernd ist. Allerdings schmeckt es mir, und es ist eine der kleinen Schwächen, die ich mir gönne.Pierre hat geschrieben:Ein vielen Menschen innewohnender Selbstzerstörungstrieb könnte den eigenen Bemühungen um Ausstieg im Wege stehen. Wenn etwa 50% unserer Mitbürger Rauchen, obwohl sie die Gefahren kennen, die diese Sucht mit sich bringt, könnte auf einen solchen Trieb hinweisen. Das Gleiche gilt für die Sucht am schnellen Autofahren, am übermäßigen Genuss von Alkohol, auch gefährliche Sportarten wie Bungee-Springen können aus dieser Ecke kommen.
Fast alles, was man in seinem Leben so macht, ist irgendwie gefährlich. Bzw. könnte unter gewissen Voraussetzungen gefährlich werden. Meistens ist einem das nur nicht bewusst, und das ist wohl auch gut so.
Wenn man alle Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung ausschließen wollte, bliebe nicht mehr viel übrig, was man noch tun dürfte.
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Da geht es durchaus ohne. Auch zu anderen Gelegenheiten. Trotzdem würde ich von Sucht sprechen, denn sonst würde ich ja nach der Fastenzeit nicht die erste Zigarre wieder richtig genießen. Hier scheint mir die Definition danebenzuhängen.Petra hat geschrieben:Die Fastenzeiten (vor Ostern, vor Weihnachten) bieten sich an, herauszufinden, ob etwas Suchtcharakter hat. - Wer diese Zeit ohne sein "Genussmittel" nicht durchsteht, kann sich eigentlich selbst nichts mehr vormachen.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Aus der Zeit letzte Woche:
Rauchen während der Schwangerschaft schadet dem Kind ebenfalls massiv. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt und damit für ein niedriges Geburtsgewicht. Die Neugeborenen sind anfälliger für Krankheiten und haben ein höheres Risiko, in den ersten Monaten zu sterben. Langfristig leiden die Kinder häufiger unter Lern- und Konzentrationsschwächen, sind hyperaktiv und haben einen niedrigeren Intelligenzquotienten. Etwa 18 Prozent der Schwangeren rauchen laut Kinder- und Jugendgesundheitssurvey; anders als beim Alkoholkonsum sind es vor allem Frauen mit einem niedrigen Sozialstatus.
Bei mir lebt eine junge Familie, die Frau, im 6. Monat schwanger, raucht.... hat Probleme eine Frühgeburt zu verhindern....
Pierre.......
Rauchen während der Schwangerschaft schadet dem Kind ebenfalls massiv. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt und damit für ein niedriges Geburtsgewicht. Die Neugeborenen sind anfälliger für Krankheiten und haben ein höheres Risiko, in den ersten Monaten zu sterben. Langfristig leiden die Kinder häufiger unter Lern- und Konzentrationsschwächen, sind hyperaktiv und haben einen niedrigeren Intelligenzquotienten. Etwa 18 Prozent der Schwangeren rauchen laut Kinder- und Jugendgesundheitssurvey; anders als beim Alkoholkonsum sind es vor allem Frauen mit einem niedrigen Sozialstatus.
Bei mir lebt eine junge Familie, die Frau, im 6. Monat schwanger, raucht.... hat Probleme eine Frühgeburt zu verhindern....
Pierre.......
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
Vielleicht sollte man die Prügelstrafe doch wieder einführen, denn es gibt Menschen, bei denen Vorhaltungen, ob in Liebe oder unter Druck, keine Wirkung aufzeigen.....Bei mir lebt eine junge Familie, die Frau, im 6. Monat schwanger, raucht.... hat Probleme eine Frühgeburt zu verhindern....
Nach der Geburt wird dieses Kind darüber hinaus unter Entzugserscheinungen leiden.
Da könnte man zum Gewalttäter werden.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
- cantus planus
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- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Es sollte selbstverständlich sein, dass man während der Schwangerschaft und in Gegenwart von Kindern nicht raucht. Das tue ich nie.
Außerdem ist es eine Unsitte, in einem Restaurant zu rauchen.
Leider verfügen nicht alle Raucher über eine gute Kinderstube. Das ist allerdings kein Problem der Raucher, sondern ein gesellschaftliches Phänomen.
Außerdem ist es eine Unsitte, in einem Restaurant zu rauchen.
Leider verfügen nicht alle Raucher über eine gute Kinderstube. Das ist allerdings kein Problem der Raucher, sondern ein gesellschaftliches Phänomen.
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Heh. Ich habe mit 13 (!) angefangen zu rauchen. Damals war es eher nur ein paar Kippen am Tag, aber bis ich 18 war und zur Uni ging, war es um einen Schachtel am Tag. Ich rauchte nicht nur die gewöhnlichen Zigaretten, sondern auch manchmal Menthol-Zigaretten, Import-Zigaretten und manchmal auch indonesische Nelken-Zigaretten. Volles Programm also. (Wobei ich, auch am Höhepunkt, nie mehr als etwa 1-1/2 Schachtel am Tag rauchte, warum auch immer.)cantus planus hat geschrieben:Es sollte selbstverständlich sein, dass man während der Schwangerschaft und in Gegenwart von Kindern nicht raucht. Das tue ich nie.
Außerdem ist es eine Unsitte, in einem Restaurant zu rauchen.
Leider verfügen nicht alle Raucher über eine gute Kinderstube. Das ist allerdings kein Problem der Raucher, sondern ein gesellschaftliches Phänomen.
Dann habe ich, etwa mit 30 Jahren, immer wieder versucht, das Rauchen aufzugeben. "I've quit a thousand times," wie man so schön sagt. Aber so sehr ich mich unter Druck setzte, es klappte nicht. Kaugummis, Pflaster, blah blah. Es half auch nicht, mir die "guten Ratschläge" von Freunden und Verwandten anhören zu müssen, die nie geraucht haben -- in Gegenteil, manchmal leitet das dazu, aus Trotz zu rauchen, so beknackt wie sich das anhört.
Dann wurde meine Frau schwanger. Und irgendwie...hörte ich auf. Das witzige dabei ist, ich habe keine Zeremonie daraus gemacht. Ich habe keinen Schachtel zu Ende geraucht. Ich weiß nicht mal, wann meine letzte Zigarette war. Irgendwie ging es *knacks* im Kopf "hey Du, Du kriegst ein Kind", und ich habe es sein lassen.
Also da haben wir's. Die Lösung fürs Rauchen: Kriegt Kinder.

Oh. Mist. Pierres Gegenbeispiel macht meins schon platt.

Cheers,
John
John Grantham hat geschrieben:Dann wurde meine Frau schwanger. Und irgendwie...hörte ich auf. Das witzige dabei ist, ich habe keine Zeremonie daraus gemacht. Ich habe keinen Schachtel zu Ende geraucht. Ich weiß nicht mal, wann meine letzte Zigarette war. Irgendwie ging es *knacks* im Kopf "hey Du, Du kriegst ein Kind", und ich habe es sein lassen.
Also da haben wir's. Die Lösung fürs Rauchen: Kriegt Kinder.
Oh. Mist. Pierres Gegenbeispiel macht meins schon platt.
Cheers,
John
Gut so, John, aber bitte nicht wieder anfangen. Und an die Prügelstrafe habe ich noch nicht gedacht.... aber so wäre die Frühgeburt garantiert.
Spass beiseite, Meine Frage über den Nutzen und den Unnutz der Menschen scheint begründet.
Pierre
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