Litteratur-Quiz (Beiträge aus 2005/06)
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Sein tägliches Leben gliederte sich in devotionale Bezirke. Durch Stoß- und längere Gebete häufte er neidlos für die Seelen im Fegfeuer Jahrhunderte an Tagen und Quadragesimen und Jahren zusammen; doch der geistliche Triumph, den er darüber verspürte, daß er mit Leichtigkeit auf so viele sagenhafte Zeitalter kanonischer Bußen kam, lohnte ihm den Gebetseifer nicht zur Gänze, da er nie wissen konnte, wieviel zeitliche Strafe er durch die Fürbitte für die gequälten Seelen getilgt hatte: und aus Angst, angesichts des purgatorischen Feuers, das sich von dem infernalischen nur darin unterschied, daß es nicht ewig währt, hülfe seine Buße vielleicht nicht mehr denn ein Tropfen Wassers, jagte er seine Seele täglich durch einen immer größer werdenden Kreis übergebührlicher Werke.
If only closed minds came with closed mouths.
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Na, Dein Nickname ist ein Tipp.Stephen Dedalus hat geschrieben:Aus dem Englischen.

Autor James Joyce, Buch "A Portrait of the Artist as a Young Man".
("Stephen Dedalus" ist der Name des Alter Egos von Joyce in seinen Büchern.)
Cheers,
John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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Stephen Dedalus hat geschrieben:![]()
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John, Du bist ein Star!
Freue mich auf Dein nächstes Rätsel...

Dummerweise bin ich im Moment recht beschäftigt, also ich muß mal wieder auf die Schnelle was aussuchen...
Frei übersetzt von mir...sorry für die Fehler, falls vorhanden.Wer hat geschrieben:In aller Wahrheit kann ich sagen, dass ich niemals einen anderen Mann gehört habe, der sich so eifrig beim lebendigen Gott bedankt hat. 'O wahrhaft gesegneter Mann'. Er sang oft den Spruch des hl. Paulus des Apostels, sprich: 'Es ist beängstigend, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen' sowie viele andere Worte aus der hl. Schrift, mit denen er uns aus dem Tiefschlaf unserer Seelen ermahnte, in dem wir in guter Zeit über unsere letzten Stunden dachten. Und in unserer eigenen Sprache (denn er kannte wohl unsere Gedichte) würde er sagen:Er würde auch Antiphone zu seinem und unserem Trost singen, von ihnen das hier:Vor der gezwungenen Reise wird niemand
weiser in Gedanken, als er es sein muß,
vor Überlegen bevor er fort fährt
was für seinen Geist gut oder böse
nach seinem Todestag beurteilt werden möge.Als er zu den Worten 'Verlaß uns nicht als Waisen' kam, brach er in Tränen aus und er weinte heftig.O König der Herrlichkeit, Herr der Macht,
der heute auferstanden ist im Sieg über alle Himmel,
Verlaß uns nicht als Waisen,
sondern sende uns des Vaters versprochenen Geist der Wahrheit,
Alleluia.
Also: Wer hat das geschrieben, und von wem wird erzählt?
Cheers,
John
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Heiligenleben nicht ganz, geht tatsächlich um Bede, Autor und Titel des Werks hast Du aber nicht genannt. (Huch!)Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist aus den Heiligenleben von Percy Dearmer aus dem Leben des Verehrungswürdigen Beda (The Venerable Bede).
Du wirst hoffentlich auch gleich sehen, wieso ich das so genau nehme...ist eigentlich eine Anspielung auf Dein Rätsel.

Cheers,
John
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Jaaaa, aber wen oder was zitiert Mr. Dearmer?Stephen Dedalus hat geschrieben:Now you've got me...
Das ist wirklich ein fast wörtliches Zitat aus Dearmer. Jetzt muß ich mal wühlen, wo das von jemand anders verwendet worden ist...
(Zur Info: Den Text habe ich nicht aus dem von Dir genannten Buch, sondern aus dem Anhang eines anderen Buchs. Das Werk steht aber vollständig in meinem Buch.)
Cheers,
John
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Jaaaaa!Stephen Dedalus hat geschrieben:Cuthberts Brief über den Tod des Heiligen Beda?



Die Anspielung war, dass Dein Rätsel um Deinen Nickname ging. Meins ging um mein Avatar (Pektoralkreuz des hl. Cuthberts).
Stephen Dedalus hat geschrieben:Bei Newman kommt es allerdings auch vor ...
In meinem Fall habe ich das aus einer Ausgabe von "Ecclesiastical History of the English People" von Penguin Classics -- da sind mehrere solche Anhänge bei. Aber ich dachte mir schon, dass Du den Text erkennst.

Also dann: Your turn again!
Cheers,
John
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Hier ein hübscher Bettelbrief eine Papparazzo:
Wer hat ihn erdacht, und wo ist er zu finden?Euer Wohlgeboren!
Ohne Zweifel sind Euer Gnaden meine Stellung in der Zeitungswelt dieses Landes bekannt, und ich beeile mich darum, Euer Gnaden zu versichern, daß ich meine gegenwärtige Bitte nicht um der großen Ehre und ebensolchen Vergnügens willen vortrage, die mir im Falle von Euer Gnaden Zustimmung daraus erwachsen würden, sondern allein in der Gewißheit, daß ich solcherart alleine eine wichtige Aufgabe zum Wohle der Allgemeinheit erfüllen könnte.
Euer Gnaden erwarten im Schloß Ihrer Ahnen alles, was in England Rang und Namen hat, dazu viele vornehme ausländische Gesandte, und das nicht nur zum Zeitvertreib, wird doch ein Mann in Euer Gnaden hehrem Amt nicht nur an Kurzweil denken, sondern um damit das Ansehen der gemischten Regierung zu festigen. Daß Euer Gnaden dem Land damit einen Dienst erweisen, wird kein verständiger Mann bezweifeln. Aber es wird nicht ausbleiben, daß das allgemeine Publikum an besagten Festlichkeiten Anteil nehmen und nach Berichten von den Empfängen im Herzogspalast verlangen wird. Euer Gnaden werden mir gewiß beipflichten, daß diese Aufgabe einem von Ihnen bevollmächtigten Berichterstatter zufallen sollte, einem Mann, der persönlich anwesend wäre und die Interessen Euer Gnaden im Auge behielte, statt von einem ungebetenen Zaungast, der nur nach dem Hörensagen schreiben würde.
So möchte ich Euer Gnaden versichern, daß ich Ihrem Rufe auf dem Fuß folgen würde, sollte mir die Ehre einer Einladung nach Schloß G. zuteil werden, und daß mein Feder und das mir unterstellte Blatt Euer Gnaden jederzeit zu Diensten stünden. Damit verbleibe ich Ihro wohlgeboren gehorsamster und untertänigster Diener
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Das Buch erschien 1876, wurde aber erst vor wenigen Jahren ins Deutsche übersetzt. Das ist umso überraschender, als der Autor zu den erfolgreichsten Schriftstellern in England im ausgehenden 19. Jahrhundert gehört.
Hier noch ein hübsches Zitat vom Anfang des Buches:
Hier noch ein hübsches Zitat vom Anfang des Buches:
Das alles gibt schon einen sehr klaren Hinweis auf den Titel des Buches.Wer den Ehrgeiz hat, zur besseren Gesellschaft zu gehören, für den ist es bestimmt nützlich zu wissen, wer seine Großväter und Großmütter waren, und wenn er von ihnen als Größen seiner Zeit reden kann. Zweifellos haben wir alle sehr viel Respekt vor jenen, die in der Welt aus eigener Kraft etwas geworden sind, und wenn wir hören, daß es der Sohn einer Waschfrau zum Lordkanzler oder zum Erzbischof von Canterbury gebracht hat, achten wir den aufgestiegenen Würdenträger, theoretisch und im Prinzip mehr als jede, denen der Purpur des Richters oder des Bischofs von Geburt bestimmt ist.
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Nein, das ist es nicht. (Wer ist George Meredith??)Inabikari hat geschrieben:Ist es "Beauchamp's Career von George Meredith?
Fangt lieber bei den großen Namen an...

Einige der Bücher sind auch verfilmt worden, zum Teil mehrfach, vor allem eine Serie, die sich mit ekklesialen Themen beschäftigt.
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Noch ein Hinweis auf den Autor:


Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Donnerstag 7. Dezember 2006, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Aha! Sein Name ist G.R. Postoffice!Stephen Dedalus hat geschrieben:Noch ein Hinweis auf den Autor:
(Was soll ich sagen, 19. Jhd. ist eben nicht meine Stärke. Im Gegenteil, englische Literatur aus der Zeit langweilt mich zu Tode.

Cheers,
John
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John, Du zerstörst meine letzten Hoffnungen.John Grantham hat geschrieben:Aha! Sein Name ist G.R. Postoffice!Stephen Dedalus hat geschrieben:Noch ein Hinweis auf den Autor:
(Was soll ich sagen, 19. Jhd. ist eben nicht meine Stärke. Im Gegenteil, englische Literatur aus der Zeit langweilt mich zu Tode.Aber meine Frau liest gerne Brontë Sisters und Jane Austen und Oscar Wilde und sowas...vielleicht frage ich sie mal.)
Cheers,
John

Das Bild ist ein Hinweis darauf, daß der Autor nicht hauptberuflich Schriftsteller war, sondern bei der Post gearbeitet hat. Er war u.a. für die Einführung der roten, säulenartigen Briefkästen verantwortlich.
So, jetzt isses aber wirklich leicht.
Mehr sage ich nicht mehr.

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Nicht ganz. Für Trivia bin ich immer gut, und das hier:Stephen Dedalus hat geschrieben:John, Du zerstörst meine letzten Hoffnungen.![]()
schreit nach Anthony Trollope.Stephen Dedalus hat geschrieben:Das Bild ist ein Hinweis darauf, daß der Autor nicht hauptberuflich Schriftsteller war, sondern bei der Post gearbeitet hat. Er war u.a. für die Einführung der roten, säulenartigen Briefkästen verantwortlich.
Dummerweise habe ich seine Sachen noch nie gelesen...
...aber meine Google-Fähigkeiten sollen nicht in Zweifel gestellt werden.
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site:http://www.gutenberg.org/ trollope canterbury chancellor
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Richtig!
Bin ich froh, daß das schließlich doch noch jemand erraten hat...
Übrigens lohnt sich die Lektüre von Trollope wirklich, er ist ein herrlicher, menschlich-ironischer Erzähler. Sein Roman "Bachester Towers" (dt. "Die Türme von Barchester", Manesse Verlag) über die Irrungen und Wirrungen in einem fiktiven aber doch nur allzu realistischen englischen Cathedral Close gehören eigentlich zur anglikanischen Allgemeinbildung.

Over to you!
SD
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