"Die große Stille" und der Kartäuserorden
Nein. Gerade das fand ich so beeindruckend, weil es besonders für die religiös nicht so interessierten Kinobesucher, die das ganze so als Kunstfilm besuchten, klar gemacht hat, dass die Mönche da keiner vergessenen Tradition nachheucheln, sondern nur aus und für ihren Glauben leben. Dieses Interview hat für mich den Film erst von einer reinen beobachtenden Dokumentation zu einer missionarischen Botschaft gemacht. Dieses Interview als Abschluss des Film war sehr wichtig, weil es authentisch rüberkam und dem gesamten Zeugnis, das die 2,5 Stunden vorher lief, einen Sinn gab.
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Im Gästebuch der Homepage von "Die große Stille" schreibt P.Dr. theol et phil. Pius Overkamp OP:
"Das Leben als Karthäusermönch scheint mir eher ein heilsegoistischer Selbsterfahrungstrip zu sein, was auch dieser Film m.E. deutlich dokumentiert. Die Botschaft des Evangeliums drängt zur Verkündigung des Wortes Gottes und jeder, der wahrhaft vom Heiligen Geist erfüllt ist, kann nicht schweigen, wovon sein Herz voll ist. Der Hl. Thomas v. Aquin lehrte darum auch in seiner Summa Theologica: "sed vita activa (...) praedicando et docendo contemplata aliis tradit, est perfectior quam vita quae solum contemplatur, quia talis vita praesupponit abundantiam contemplationis" (III. 40,1). (Aber ein aktives Leben durch Predigen und Lehren überliefert anderen das Meditierte. Es ist vollkommener als ein Leben, welches nur beschaulich ist, weil solch ein Leben die Tiefe der Beschauung voraussetzt.)"
Was haltet ihr davon?
"Das Leben als Karthäusermönch scheint mir eher ein heilsegoistischer Selbsterfahrungstrip zu sein, was auch dieser Film m.E. deutlich dokumentiert. Die Botschaft des Evangeliums drängt zur Verkündigung des Wortes Gottes und jeder, der wahrhaft vom Heiligen Geist erfüllt ist, kann nicht schweigen, wovon sein Herz voll ist. Der Hl. Thomas v. Aquin lehrte darum auch in seiner Summa Theologica: "sed vita activa (...) praedicando et docendo contemplata aliis tradit, est perfectior quam vita quae solum contemplatur, quia talis vita praesupponit abundantiam contemplationis" (III. 40,1). (Aber ein aktives Leben durch Predigen und Lehren überliefert anderen das Meditierte. Es ist vollkommener als ein Leben, welches nur beschaulich ist, weil solch ein Leben die Tiefe der Beschauung voraussetzt.)"
Was haltet ihr davon?
- Robert Ketelhohn
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Hab den Film gestern gesehen Mein Eindruck:
[unbeschreibbar schön]
Meine Frau ist da wohl eher dem "vita activa" zugeneigt. Hängt wohl mit ihrer über 18 Jahre "Klostererfahrung" (Vollinternat, Arbeitsstelle Kloster (inklusive Intrigen) und 10 Tage "Schweigen auf der Kinderalm") zusammen, die insgesamt von ihr negativ bewertet werden
[unbeschreibbar schön]
Meine Frau ist da wohl eher dem "vita activa" zugeneigt. Hängt wohl mit ihrer über 18 Jahre "Klostererfahrung" (Vollinternat, Arbeitsstelle Kloster (inklusive Intrigen) und 10 Tage "Schweigen auf der Kinderalm") zusammen, die insgesamt von ihr negativ bewertet werden
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
ich denke, dass alle orden ausreichend nachwuchs hätten, kehrten sie zu der ursprünglichen radikalität (im doppelten wortsinn)und zum ursprünglichen ordenscharisma der gründergeneration zurück
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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@ Linus: Ich finde auch schade, dass die meisten Orden zwar noch ihre ursprüngliche Regel haben, jedoch in vielen Fällen nicht mehr wirklich danach leben (z.B. Benediktiner).
Nochmal zu der Aussage von P. Overkamp:
Die Kartäuser machen keinen "Selbsterfahrungstrip", sie suchen ja nicht sich selbst, im Gegenteil, sie suchen Gott. Sie sind auch keineswegs egoistisch, sondern geben sich selbst und ihr ganzes Leben für Gott hin. Ebenso schweigen sie nicht "innerlich", sondern preisen und loben Gott unaufhörlich, "von dem sie voll sind". Und durch ihr ständiges fürbittendes Gebet führen sie in gewisser Weise doch ein "aktives Leben".
Nochmal zu der Aussage von P. Overkamp:
Die Kartäuser machen keinen "Selbsterfahrungstrip", sie suchen ja nicht sich selbst, im Gegenteil, sie suchen Gott. Sie sind auch keineswegs egoistisch, sondern geben sich selbst und ihr ganzes Leben für Gott hin. Ebenso schweigen sie nicht "innerlich", sondern preisen und loben Gott unaufhörlich, "von dem sie voll sind". Und durch ihr ständiges fürbittendes Gebet führen sie in gewisser Weise doch ein "aktives Leben".
Im ORF-Archiv gibt's einen kleinen Bericht über den Film, mitsamt Interwiew mit Philipp Gröning. (11.6.)
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sehr schöner Film
hallo Schwestern und Brüder im Glauben
Ich war am Samstag in dem Film die Große Stille.
Ich fand in schön und er bewegt auch was in einem.
Ich gehe so ein bis zweimal im Jahr je eine Woche zu einer Auszeit.
Da wird die ganze Woche nicht geredet. Ich merke da schon wie schwer das einem schon fällt. Und die Mönche dort machen es das ganze Leben. Da gehört schon viel dazu wenn man sich so von der Welt verabschiedet. Für mich wäre das nichts.
Aber trotzdem wünsche ich den Kathäuser das der Orden weiter lebt.
LG Alois
Ich war am Samstag in dem Film die Große Stille.
Ich fand in schön und er bewegt auch was in einem.
Ich gehe so ein bis zweimal im Jahr je eine Woche zu einer Auszeit.
Da wird die ganze Woche nicht geredet. Ich merke da schon wie schwer das einem schon fällt. Und die Mönche dort machen es das ganze Leben. Da gehört schon viel dazu wenn man sich so von der Welt verabschiedet. Für mich wäre das nichts.
Aber trotzdem wünsche ich den Kathäuser das der Orden weiter lebt.
LG Alois
Hab ich auch gehört (von einem, der über 15 Jahre dort war und dann ausgetreten ist... ): Die Wartelisten müssen unendlich lang sein...ottaviani hat geschrieben:was man so hört hat der orden ja keine nachwuchsprobleme
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
Und am dritten November ist es [Punkt] *freu*
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
*Da* gehe ich heute abend hin und schaue mir den Film zum vierten Mal an.
Programm:
19.15 -19.45 Uhr
"Als Mönch leben"
Eine Einführung in das monastische Leben
P. Benedikt Michels O.Cist.,
Novizenmeister der Zisterzienserabtei Marienstatt
20.00 - 22.45 Uhr
"Die große Stille" - der Film
22.45 - 23.00 Uhr
Monastisches Buffet
23.00 - 24.00 Uhr
Filmnachgespräch mit
· Philip Gröning, Filmemacher und Regisseur, Düsseldorf
· P. Benedikt Michels O.Cist., Novizenmeister der
Zisterzienserabtei Marienstatt
Mal schauen wie es wird und was Herr Gröning noch so erzählt.
Programm:
19.15 -19.45 Uhr
"Als Mönch leben"
Eine Einführung in das monastische Leben
P. Benedikt Michels O.Cist.,
Novizenmeister der Zisterzienserabtei Marienstatt
20.00 - 22.45 Uhr
"Die große Stille" - der Film
22.45 - 23.00 Uhr
Monastisches Buffet
23.00 - 24.00 Uhr
Filmnachgespräch mit
· Philip Gröning, Filmemacher und Regisseur, Düsseldorf
· P. Benedikt Michels O.Cist., Novizenmeister der
Zisterzienserabtei Marienstatt
Mal schauen wie es wird und was Herr Gröning noch so erzählt.
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Es war nur ein Film. Der Programmpunkt "Als Mönch leben" war ein Vortrag von P. Benedikt.
Die Veranstaltung war insgesamt ganz gut und ziemlich gut besucht. Ich würde mal schätzen, mindestens 200 Leute, die Kirche war rappelvoll. Leider hatte Herr Gröning kurzfristig abgesagt, da er noch auf irgendwelchen Dreharbeiten in Asien sei. Sehr schade. Statt dessen kam so ein Filmjournalist, der vor allem dadurch geglänzt hat, dass er von seinem Lieblingsfilm über ein buddhistisches Kloster schwärmte.
Das monastische Buffet bestand übrigens aus Wein, Brot und diversem rohen Gemüse mit Dip. Was daran jetzt monastisch gewesen sein soll, außer vielleicht, dass es fleischlos war, weiß ich nicht. Aber durchaus lecker.
Etwas gestört hat mich allerdings, dass das ganze in der Kirche stattgefunden hat. Das bedeutet, vor dem Aufgang zum Chor war eine riesige (!) Leinwand aufgezogen, die jedem Multiplex-Kino das Zittern gelehrt hätte. Das Buffet fand dann nach dem Film im Chor der Kirche statt. Ein anderer Veranstaltungsort wäre besser gewesen.
Die Veranstaltung war insgesamt ganz gut und ziemlich gut besucht. Ich würde mal schätzen, mindestens 200 Leute, die Kirche war rappelvoll. Leider hatte Herr Gröning kurzfristig abgesagt, da er noch auf irgendwelchen Dreharbeiten in Asien sei. Sehr schade. Statt dessen kam so ein Filmjournalist, der vor allem dadurch geglänzt hat, dass er von seinem Lieblingsfilm über ein buddhistisches Kloster schwärmte.
Das monastische Buffet bestand übrigens aus Wein, Brot und diversem rohen Gemüse mit Dip. Was daran jetzt monastisch gewesen sein soll, außer vielleicht, dass es fleischlos war, weiß ich nicht. Aber durchaus lecker.
Etwas gestört hat mich allerdings, dass das ganze in der Kirche stattgefunden hat. Das bedeutet, vor dem Aufgang zum Chor war eine riesige (!) Leinwand aufgezogen, die jedem Multiplex-Kino das Zittern gelehrt hätte. Das Buffet fand dann nach dem Film im Chor der Kirche statt. Ein anderer Veranstaltungsort wäre besser gewesen.
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- cantus planus
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HINWEIS: arte sendet am 20. Oktober den Film "Die Große Stille"!
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Johannes XXIII.
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- Registriert: Dienstag 28. November 2006, 15:58
It's the same with me.Ecce Homo hat geschrieben:Schäm - ich hab die DVD, seit sie raus ist, aber wirklich noch keine Zeit gehabt, mir die anzuschauen (OK, es fehlt auch an der Ruhe...)
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)
- Johannes XXIII.
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- Registriert: Dienstag 28. November 2006, 15:58
Des sollte aber besser nicht sein. Vor dem schlafengehen sollte man besser Zähne putzen. (Aber vll. sagt dir des die Ecce auch nochmal, die kann des besser mit ihrem Lehrerinnenton )ottaviani hat geschrieben:nein mein betthupferl ist meistens ein duplo
Überhaupt: MEIN Betthupferl ist die Komplet.
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)