Ecce Homo hat geschrieben:
Leguan hat auf die Frage geantwortet - ich finde besonders Nr. 2 gut - da kommt die Frage auch - und da wird auch erklärt, was es mit dem "Geist" auf sich hat...
Hallo Ecce Homo und Leguan,
I am still slightly suspicious... Die Erklärungen leuchten mir zwar im Prinzip ein, aber sie klingen doch ein wenig nach einer nachträglichen Interpretation. Weiß jemand darüber näheres? War die Bezugnahme auf den "Geist" nicht ursprünglich einfach ein pars pro toto - man nannte den Geist, meinte aber die Person? Oder ist das modernistische Propaganda? Ich habe im Dix auf die Schnelle nichts gefunden und wüßte es gerne genauer.
Und wenn das wirklich, wovon du ausgehst, 90 % unserer Zeitgenossenhöchst merkwürdig und unverständlich finden, dann wäre das Mal ein Thema für eine Katechese, eine Predigt, eine Gruppenstunde, einen Artikel im Pfarrbrief.
Das ist einerseits richtig, andererseits neigen wir ja bei Kirchens immer gerne dazu, Dinge so zu lassen, wie sie immer gewesen sind. Irgendwann hat man sich dann darin eingelebt, findet es schön oder einfach nur gewohnt und sieht nicht mehr, daß die Entwicklung weitergegangen ist. Liturgische Sprache darf nicht nur ein Museum sein, sondern muß die Bedeutung möglichst gut transportieren und für Menschen von heute verständlich sein sowie gleichzeitig das Mysterium bewahren und würdig sein. Das ist schwer, und im Einzelfall auch nicht jedem recht zu machen. Auf das konkrete Beispiel angewendet: Wenn "cum spiritu tuo" im ursprünglichen Sinn wirklich die Bedeutung hat, die dem Ausdruck heute zuerkannt wird, ist es sicher richtig, dabei zu bleiben. Hat der Ausdruck diesen Sinngehalt aber nicht, ist es auch nicht gut, ihn in einer sprachlich antiquierten Form beizubehalten.
Beim römischen Meßbuch kommt natürlich im Vergleich zum anglikanischen Meßbuch der Aspekt hinzu, daß die englischen Texte eine möglichst genaue Wiedergabe des lateinischen Originals sein sollen. Die Anglikaner müssen sich danach nicht richten, daher haben sie etwas mehr Freiheit. M. E. ist aber die Überarbeitung des NOM auf Englisch sehr nötig, denn die bisherige Übersetzung war einfach Mist und sprachlich holperig. Die Anglikaner sind mit "Common Worship" m. E. weiter gekommen , was eine gute und gleichwohl moderne Sprache für die Liturgie der Kirche angeht (allerdings haben wir mit dem ASB auch 20 Jahre lang geübt!).
Gruß
SD