Hierzu Bischof Rifan aus Brasilien: (Quelle: http://www.kreuz.net/article.3052.html)Pit hat geschrieben:Hallo Tacitus,
das Problem scheint mir mittlerweile zu sein, daß für Ewald, Cosimo und Eldar "Prostestant", "evangelisch", "lutherisch", "liberal", "Freimaurer", "Modernist", "Heuchler" etc. Begriffe sind, die mehr oder weniger gegeneinander ausgetauscht werden können.
Anders gesagt:
Wer - aus deren Sicht - evangelisch ist, ist automatisch
- ein Heuchler
- ein Ketzer
- für "Schwulenehe"
- für Abtreibung
- für Modernismus
- gegen die wahre Kirche und - besonders schlimm -
- Anhänger der verdorbenen "V2-Kirche".
Kurzum:
Wer nicht streng römisch-katholisch-traditionalistisch "tickt", ist eigentlich sowieso kein "richtiger" Christ.
Sorry, aber auf dieser Basis - etwas (!) überspitzt ausgedrückt - kann und wird es keinen Dialog mit den "Piusbrüdern" und deren Sympatisanten geben, da nämlich von deren Seite garnicht der Wille zu einem ernsthaften Dialog mit den "V2-Leuten" ( Bezeichnung a la Ewald für römisch-katholische Christen") besteht.
Leider !!
Gruß, Pit
Bischof Rifan erklärte weiter, daß er auch die sieben Todsünden der Traditionalisten gesammelt habe.
In ihnen würden die Versuchungen und Gefahren zum Ausdruck kommen, in welche diese Gläubigen fallen könnten und denen sie manchmal auch tatsächlich erlägen:
Als erste Todsünde nennt der Bischof den Stolz. Er bestehe im Gefühl, als ob die Gläubigen des Alten Ritus einige exklusive Einsichten in die Wahrheit des Glaubens besitzen würden. Man begegne in diesem Zusammenhang auch der Vorstellung, „daß wir die einzigen Katholiken sind, sozusagen die Retter der Kirche“.
Als zweite Todsünde sieht der Bischof einen systematischen Mangel an Nächstenliebe: „Seht, wie sie einander hassen.“ Das sei das genaue Gegenteil von dem, was die Heiden über die ersten Christen sagten. In diesen Bereich gehöre auch die Kunst, sich die eigenen Freunde zu Feinden zu machen.
Die dritte Todsünde zeige sich in einer Tendenz zum schnellen Verurteilen. Darin sei der Geist der Verdächtigung und der Verschwörungstheorien eingeschlossen.
Die vierte Todsünde sei eine Skandalversessenheit sowie eine Kritiksucht, die zum System geworden sei.
Ein Geist des Streites und des systematischen Ungehorsams sei die fünfte Todsünde. Sie beinhalte auch den Ungeist der Unabhängigkeit von der Hierarchie und vom kirchlichen Lehramt.
Die sechste Todsünde sei ein liturgischer Gruppengeist, der dem Motto anhange: „Außerhalb von uns gibt es kein Heil.“
Als siebte und letzte Todsünde bezeichnet Mons. Rifan schließlich einen in Traditionalistenkreisen häufig anzutreffenden Pessimismus, welcher der christlichen Hoffnung und dem Neuen Testament widerspreche.
Bis zu einem gewissen Grad gehöre dazu auch eine Zufriedenheit mit der Abnormalität der eigenen Situation und mit den Fehlern des menschlichen Teils der Kirche, als ob diese die eigenen Positionen rechtfertigen könnten.