nicht für die Kirche Jesu Christi ausgeben. Im einzelnen:
Ebendies tut die Kirche (und weiß dabei freilich, daß der Mensch inPierre hat geschrieben:- Den Menschen anzunehmen wie er ist (und wie Gott ihn erschaffen hat)
dieser Welt nicht mehr so ist – aber wieder werden soll –, »wie Gott
ihn erschaffen hat«).
Nun, das gibt es ja (abgesehen davon, daß auch verheiratete PriesterPierre hat geschrieben:- Priester als normale Menschen mit normalem Leben, auch Familienleben schaffen
in gewisser Weise aus der Welt herausgenommen sind, also nicht
schlechthin normal, wie du und ich). In den Ostkirchen gilt aber, daß
die Bischöfe dennoch immer aus den Ehelosen genommen werden;
in der lateinischen Kirche gilt das sehr früh – jedenfalls schon in der
Väterzeit – und nach Perioden teilweise abweichender Praxis erneut
seit der Zeit des Reformpapsttums im 11., 12. Jht. generell auch für
die Priester.
Die plötzliche, große Untreue so vieler Priester in der Zeit nach dem
Vaticanum II zeigt freilich, daß das Verständnis für den Sinn der Ehe-
losigkeit des Priesters – und nicht nur dessen, sondern des ganzen
priesterlichen Amts – bereits zuvor sehr im argen lag.
Ich fürchte, daß sich die Situation seitdem nicht verbessert hat, im
Gegenteil. Eine Aufhebung des Zölibats – oder besser gesagt: des la-
teinischen Brauchs, auch die Priester nur aus den freiwillig Ehelosen
zu nehmen – würde in dieser Zeit verbreiteter Verunsicherung aber
nicht bloß kein Problem lösen, sondern die Lage nur verschlimmern.
Es würden zuhauf solche ins Priestertum drängen, die eine gewisse
formale Qualifikation haben, aber bisher nicht bereit waren, sich
ganz in den Dienst der Kirche zu stellen.
Es muß zunächst darum gehen, eine gesunde Priesterausbildung
– besonders die Persönlichkeitsbildung – und eine gesunde Theolo-
gie wiederzugewinnen. Dann erst kann man vielleicht auch über
das Verhältnis von zölibatären und verheirateten Priestern nachzu-
denken beginnen, möglichst mit Blick auf das ostkirchliche Vorbild
– das mit westlichen profanen Familien-Lebenentwürfen wenig ge-
mein hat –, auch wenn bekanntlich das Vaticanum II den priester-
lichen Zölibat noch einmal nachdrücklich eingeschärft hat.
Eigentlich bist du zu intelligent, als daß du solche geistlosen Sumpf-Pierre hat geschrieben:- Rituale menschengerecht gestalten
blasen nötig hättest.
Alle Menschen schaffen sich ihre Rituale. In weltlichen Kreisen zum
Beispiel ist es verbreitet, daß die Familie sich vor dem Mahl am Tisch
bei den Händen faßt und „betet“: »Piep piep piep, wir haben uns alle
lieb«, oder etwas in der Art.
Die Kirche hat dagegen etwas, was nicht rein „menschlich“ bleibt,
in der Horizontalen gefangen, sondern vom Himmel her in unsere
Sphäre einbricht und uns hinan zieht: eine göttliche, eine wahrhafte
Liturgie. Das ist, was dem Menschen wirklich gemäß ist.
Der Mensch ist gut geschaffen, den was Gott schafft, ist gut. InsofernPierre hat geschrieben:- von solch verbiesterten Ideen wie der Mensch ist schlecht abrücken
der Mensch von der ursprünglichen Gutheit ab- und in die Sünde
gefallen ist, mangelt es ihm am Gutsein. Das ist, was wir „schlecht“
nennen. Diesen Mangel zu beseitigen ist, was Gott durch Seine Gna-
de vermittels der Kirche mit uns vorhat.
Was ist daran verbiestert? Der Gedanke der Ursünde, die sich aufs
gesamte Menschengeschlecht fortgepflanzt hat, wie uns schon die
täglich Betrachtung der Welt um uns herum bestätigt?
Das ist vielmehr echter Realismus. Verbiestert scheint mir dagegen
die zwanghafte Leugnung der Wirklichkeit zu sein, wie sie uns seit
ein paar Jahrhunderten vermeintlich erleuchtete Pseudoaufklärer ein-
zubleuen versuchen, eine breite Blutspur hinter sich lassend.
Es gibt nur eine Kirche Jesu Kirche. Menschliche NeuschöpfungenPierre hat geschrieben:- die Kirchen als ein Ort der Gemeinschaft zu sehen so wie einige neue Kirchen in der Schweiz
sind allenfalls Satans Synagoge, aber nicht die Kirche Gottes.
Nicht hinterherhinken, wohl wahr. Da stimme ich zu. Denn all diesPierre hat geschrieben:- nicht länger de Entwicklung der Gesellschaft hinterherhinken sondern Motor der Gesellschaft sein.
Ausstrecken nach dem Zeitgeist ist in Wahrheit nie anderes als er-
bärmliches Hinterherhinken. Und es gibt noch Priester, arme ver-
blendete Hinkefüße, die sich dabei einbilden, Avantguarde zu sein.
Nein, der Zug dieser Gesellschaft fährt ins Verderben. Hinkt ihm
nicht länger hinterher! Stopp, den Anker geworfen und den Blick
hinan! Dort ist unsere Heimat. Hinterm Horizont der Welt gähnt
nur grundloser Abgrund.