Prostitution protestantischer Pasteusen

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Robert Ketelhohn
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Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Welt (7. Juni 2009) hat geschrieben:
Internationaler Hurentag
Kirche soll Prostituierte nicht ausgrenzen

Das Frauenreferat im Kirchenkreis Bochum kritisiert anlässlich des internationalen Hurentages die Ausgrenzung von Prostituierten aus der Gesellschaft. Die Gesellschaft akzeptiere Prostitution, nicht aber die Prostituierten. Justizministerin Brigitte Zypries will den Zeugenschutz für Zwangsprostituierte verbessern.

Die Kirche muss nach Auffassung der Wuppertaler Pfarrerin Ulrike Hollander auch Prostituierte in ihre Mitte nehmen. Prostitution gelte in der Kirche immer noch als Tabuthema, sagte die Theologin am Sonntag in ihrer Predigt in der Bochumer Pauluskirche. Das Frauenreferat im Kirchenkreis Bochum und die Bochumer Prostituiertenselbsthilfe Madonna e.V. machten mit dem Gottesdienst am internationalen Hurentag auf die aktuelle Situation von Prostituierten aufmerksam.

Die Gesellschaft tue, als gehören Prostituierte nicht in die Gemeinschaft, als habe man das Recht, sie auszuschließen, so Hollander weiter. „Diese Frauen haben unglaubliche Fähigkeiten auf Menschen einzugehen“, betonte die Pfarrerin. Es gehe … [weiter]
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anneke6
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von anneke6 »

Keine Rede davon, Prostituierten zu helfen, aus dem Gewerbe auszusteigen? Daß Prostitution, ob aktiv oder passiv, gegen den christlichen Glauben ist, kann man sich an zehn Fingern ausrechnen. Aber viele sind nicht 100% freiwillig reingerutscht.
Im Übrigen verhalten sich Prostituierte manchmal auch arrogant. Sie nennen ihre gewerbsmäßige Unzucht "Das älteste Gewerbe der Welt" (obwohl die Wissenschaft eher davon ausgeht, daß Hebamme der älteste Frauenberuf ist), sperren eine der Stadt Hamburg zugehörige öffentliche Straße für Frauen und drohen, ihre Geschlechtsgenossinnen mit faulen Eiern zu bewerfen. Außerdem halten viele Frauen sich für bessere Liebhaberinnen…Motto "Alles, was deine Frau nicht macht"…
Na dann mal Prost Niedergang der Moral.
???

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cantus planus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von cantus planus »

Man sollte die EKD nicht zu ernst nehmen. Weite Teile haben sich längst vom Christentum verabschiedet. Ich befürchte nur, dass die katholische Kirche jeden Mist mit 10 Jahren Verspätung nachmacht. Das bringt nicht nur den gleichen Schaden, sondern wirkt obendrein auch noch peinlich. :roll:
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Granuaile
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Granuaile »

Der von Robert Ketelhohn gewählte Titel "Prostitution protestantischer Pasteusen" mag lautmalerisch gut klingen, unterstellt aber Pastorinnen, sich zu prostituieren, ist also ehrenrührig, und zwar unnötigerweise.

Ich denke, man kann sich klar gegen das Vorgehen evangelischer Kreise im Zusammenhang mit dem "Hurentag" aussprechen. Möglicherweise ist dieses wirklich etwas naiv. Immerhin ist Prostitution ein Faktum, und zwar nicht erst seit einigen Jahren. Selbstverständlich soll Frauen, die aus der Prostitution aussteigen wollen, Hilfe geboten werden. Hier gehe ich mit anneke6 einig. Dies heisst aber nicht, dass Frauen, die im Moment noch nicht dazu bereit sind bzw. die Kraft dafür nicht haben, aus dem gesellschaftlichen und kirchlichen Leben auszuschliessen sind. Mit solchen Ausschlüssen und mit dem Herumschwenken des moralischen Zeigefingers lässt sich nichts erreichen, im Gegenteil verliert man solche Menschen definitiv.

Im übrigen vermute ich, dass in der praktischen Arbeit der diakonischen Dienste mit katholischer und mit evangelischer Trägerschaft kein grosser Unterschied besteht. Wendet sich ein bedürftiger Mensch, und sei er noch so fehlbar, hilfesuchend an diakonische Werke oder auch an den Sozialdienst einer Pfarrei, einer Kirchgemende, eines Bistums oder einer Landeskirche, werden die dort Beschäftigten sich um diesen Menschen kümmern und ihn unterstützen, soweit dies möglich und auch erwünscht ist. Sollte eine katholische Institution einer hilfesuchenden Hure die Türe weisen, würde mich dies doch sehr wundern.

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Lioba
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Lioba »

anneke6 hat geschrieben:Keine Rede davon, Prostituierten zu helfen, aus dem Gewerbe auszusteigen? Daß Prostitution, ob aktiv oder passiv, gegen den christlichen Glauben ist, kann man sich an zehn Fingern ausrechnen. Aber viele sind nicht 100% freiwillig reingerutscht.
Im Übrigen verhalten sich Prostituierte manchmal auch arrogant. Sie nennen ihre gewerbsmäßige Unzucht "Das älteste Gewerbe der Welt" (obwohl die Wissenschaft eher davon ausgeht, daß Hebamme der älteste Frauenberuf ist), sperren eine der Stadt Hamburg zugehörige öffentliche Straße für Frauen und drohen, ihre Geschlechtsgenossinnen mit faulen Eiern zu bewerfen. Außerdem halten viele Frauen sich für bessere Liebhaberinnen…Motto "Alles, was deine Frau nicht macht"…
Na dann mal Prost Niedergang der Moral.
:klatsch: :klatsch:

Übrigens - ein bisschen offtopic, aber auf ähnlicher Schiene, ich suchte dieser Tage mal im Net ein ansprechendes Bild eines jungen Mädchens- und fand abgesehen von ein paar hübschen impressionistischen Gemälden jede Menge Emanziges :/ oder Pornographisches :kotz: . wenn die Gesellschaft schon da kein Gespür mehr hat, dann ist so eine missverständliche Toleranz oder Solidarität nur logisch- statt Hilfe nur Bestärkung im Falschen.
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Lioba
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Lioba »

Irgendwie krieg ich das mit dem zitieren nie richtig hin- wollte natürlich Zitat anneke6 schreiben :achselzuck: :achselzuck: :hae?:
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cantus planus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von cantus planus »

Statt [code] einfach [quote="anneke6] eingeben. Oder nur [quote] - dann erscheint aber der Name nicht. Hinterher natürlich wieder mit [/quote] schließen.

Hab's mal gerade repariert.
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Edi
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Edi »

http://www.kathtube.com/player.php?id=1142

Das wäre mal etwas für diese prostitantischen Pasteusen,
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Jacinta
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Jacinta »

Mein Gott, bin ich froh, dass ich aus diesem Verein ausgetreten bin.
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Allons
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Allons »

[url=http://www.welt.de/politik/article3878794/Kirche-soll-Prostituierte-nicht-ausgrenzen.html] hat geschrieben: „Diese Frauen haben unglaubliche Fähigkeiten auf Menschen einzugehen“, betonte die Pfarrerin.
Klaro, sind halt Profis. Nicht jeder ist auf allen Gebieten gleich gut.

findet, Allons!

Miserere Nobis Domine
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Jacinta hat geschrieben:Mein Gott, bin ich froh, dass ich aus diesem Verein ausgetreten bin.
Gut, dass dein neuer Verein unfehlbar ist, da kann ja nichts schiefgehen.
http://nachrichten.t-online.de/c/18/47/ ... 77958.html

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Maurus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Maurus »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Jacinta hat geschrieben:Mein Gott, bin ich froh, dass ich aus diesem Verein ausgetreten bin.
Gut, dass dein neuer Verein unfehlbar ist, da kann ja nichts schiefgehen.
http://nachrichten.t-online.de/c/18/47/ ... 77958.html
Oh bitte...

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cantus planus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von cantus planus »

:vogel:

Also, das war jetzt wirklich gar nichts.

:gaehn: :schnarch:
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SpaceRat
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von SpaceRat »

Jacinta hat geschrieben:Mein Gott, bin ich froh, dass ich aus diesem Verein ausgetreten bin.
Mein Gott, bin ich froh, daß Du aus meinem Verein ausgetreten bist.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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cantus planus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von cantus planus »

Könnte jemand Schnittchen machen? Es wird gleich interessant. *zurücklehn*
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SpaceRat
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von SpaceRat »

cantus planus hat geschrieben:Könnte jemand Schnittchen machen? Es wird gleich interessant. *zurücklehn*
Schnittchen?

Erinnert mich an diesen Sketch mit Diether Krebs, in dem dieser nie zum Stich kam, weil ständig Mama annervte, ob noch jemand Schnittchen möchte.
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Maria Walburga
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Maria Walburga »

Wenn überhaupt jemand verurteilt werden sollte, dann doch vielmehr die Kunden, die wollüstig solche Damen aufsuchen. Wenn es nicht hunderttausende von gierig-lüsternen Freiern gäbe, dann wäre für Zwangsprostitution gar kein Markt da. :/
„In jedem Mensch steckt ein Bild dessen, was er werden soll.
Solange er das nicht ist, ist sein Friede nicht voll.“
(Angelus Silesius)

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cantus planus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von cantus planus »

Es prostituiert sich doch niemand versehentlich. :roll:
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Florianklaus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Florianklaus »

Nicht versehentlich, aber unter Zwang. Jungen Frauen, die mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt und dann mit Gewalt und Drohungen zur Prostitution gezwungen werden, kann man ja wohl kaum einen Vorwurf machen. Ihren "Kunden" aber sehr wohl.

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Sebastian
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Sebastian »

anneke6 hat geschrieben:Keine Rede davon, Prostituierten zu helfen, aus dem Gewerbe auszusteigen?
Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Artikels war, ob die Pastorin jemals etwas von Maria von Ägypten hörte oder las?
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Robert Ketelhohn
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Clemens
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Clemens »

Sebastian hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Keine Rede davon, Prostituierten zu helfen, aus dem Gewerbe auszusteigen?
Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Artikels war, ob die Pastorin jemals etwas von Maria von Ägypten hörte oder las?
Wie und wo sollte sie?
Solche Heiligenlegenden kommen bei uns üblicherweise (leider) nicht vor.

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Sebastian
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Sebastian »

Clemens hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Keine Rede davon, Prostituierten zu helfen, aus dem Gewerbe auszusteigen?
Mein erster Gedanke beim Lesen dieses Artikels war, ob die Pastorin jemals etwas von Maria von Ägypten hörte oder las?
Wie und wo sollte sie?
Solche Heiligenlegenden kommen bei uns üblicherweise (leider) nicht vor.
Diese heiligmäßige Frau ist auch im Westen Europas gewissermaßen ein Synonym für die Abkehr von der Sünde ( und eben aus diesem „Gewerbe“) und Hinwendung zu einem Leben in Christus. Ihr Leben sagt aus, dass Sünde keinen Platz in der Kirche haben kann: Beschmutzt, gedankenlos und bedenkenfrei, wie Maria ist, wird sie von einer unsichtbaren Kraft abgehalten, die Grabeskirche zu betreten. Sie 1. Erkennt die Sünde 2. Bereut ihre Taten 3. Kehrt um („long version“ von Robert dankenswerter Weise verlinkt) . Den Heiligen Nikolaus kennt ja auch jeder Protestant und es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass sie - im Rahmen Ihres Studiums - auf diese sehr bekannte, frühchristliche Heilige stieß.

Jedenfalls meine ich, dass bei der Lektüre der Vita dieser Heiligen einem jeden sehr eindringlich klar werden müsste, dass es nicht darum geht den Menschen, den Sünder zu hassen, wohl aber die abscheuliche, von Gott trennende Sünde, die er/sie begeht und dass diese nicht geduldet wird.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Clemens
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Clemens »

Ich glaube nicht, dass da eine große Hoffnung besteht.
Nicolaus ist in Deutschland Volkskultur.
Auf Maria Ägyptiaca bin ich erst einmal gestoßen - und zwar bei der Ahnenforschung: weil eine vorreformatorische Vorfahrin von mir diesen exotischen Namen trug, habe ich nachgeschlagen, was das für ein seltsamer Name sein soll.
Seither (ca.10 Jahre) bist Du der erste, der in meiner (virtuellen) Gegenwart diesen Namen erwähnt.

Damit man sie im Studium kennen lernt, muss man schon sehr spezielle Interessen haben.

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incarnata
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von incarnata »

Der Verein "solvodi",soviel ich weiss von einer katholischen Ordensschwester ins Leben gerufen kümmert sich um Zwangs-und andere Prostituierte,die aussteigen wollen;eine sehr löbliche Sache,da insbesondere Frauen aus Osteuropa da oft ganz unverschuldet hineinrutschen und ihrer Pässe beraubt und massiv durch Vergewaltigung und Prügel ihrer Zuhältereingeschüchtert sich nicht trauen , zur Polizei zu gehen.Oft können sie auch die Sprache des Landes nicht,wo sie "arbeiten" müssen.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

TillSchilling

Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von TillSchilling »

anneke6 hat geschrieben:Keine Rede davon, Prostituierten zu helfen, aus dem Gewerbe auszusteigen?
cantus planus hat geschrieben:Man sollte die EKD nicht zu ernst nehmen. Weite Teile haben sich längst vom Christentum verabschiedet.
Jacinta hat geschrieben:Mein Gott, bin ich froh, dass ich aus diesem Verein ausgetreten bin.
Da habt ihr jetzt ja einen schönen Strohmann gefunden, auf den man zur eigenen Selbstvergewisserung, daß man selber ja zur wahren Kirche gehöre, kräftig draufhauen kann. Mit der Sache selber hat eure Entrüstung natürlich überhaupt nichts zu tun. Hier kann man Granuaile nur Recht geben:
Granuaile hat geschrieben: Im übrigen vermute ich, dass in der praktischen Arbeit der diakonischen Dienste mit katholischer und mit evangelischer Trägerschaft kein grosser Unterschied besteht. Wendet sich ein bedürftiger Mensch, und sei er noch so fehlbar, hilfesuchend an diakonische Werke oder auch an den Sozialdienst einer Pfarrei, einer Kirchgemende, eines Bistums oder einer Landeskirche, werden die dort Beschäftigten sich um diesen Menschen kümmern und ihn unterstützen, soweit dies möglich und auch erwünscht ist. Sollte eine katholische Institution einer hilfesuchenden Hure die Türe weisen, würde mich dies doch sehr wundern.

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Robert Ketelhohn
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

TillSchilling hat geschrieben:… Mit der Sache selber hat eure Entrüstung natürlich überhaupt nichts zu tun. Hier kann man Granuaile nur Recht geben:
Granuaile hat geschrieben:… Sollte eine katholische Institution einer hilfesuchenden Hure die Türe weisen, würde mich dies doch sehr wundern.
Hast du das Problem verstanden?
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Man sollte bei all dem, was oben gesagt wurde, den alten kirchlichen Grundsatz nicht vergessen, daß Übel zu dulden sind – nicht bloß geduldet werden dürfen –, wenn der Kampf gegen sie noch größere Übel heraufzubeschwören drohte.

Das heißt mit andern Worten, wenn ein gesellschaftlicher Konsens – will sagen, Zustimmung oder wenigstens Akzeptanz einer Mehrheit – darüber nicht herstellbar ist, dann kann selbst ein autoritärer Herrscher ein Übel nicht verbieten oder unterbinden.

Er darf es nicht fördern, wenn er es erkannt hat, keine Frage. Er kann es auch durch politische Mittel, seinen persönlichen oder amtlichen Einfluß einzudämmen suchen. Aber verbieten und das Verbot urgieren wird er nicht können, ohne seinerseits zu Mitteln zu greifen, die selbst von Übel wären.

So ist es bei der Prostitution. Sie ließe sich allenfalls mit einschneidenden polizeistaatlichen Methoden bekämpfen, und nicht einmal dies gelingt, wie einschlägige Versuche zeigen.

In „gut katholischen“ Zeiten des Abendlands versuchte man darum die Prostitution nicht etwa auszurotten, sondern öffentlich zu reglementieren. Wurde sie in präurbanen Zeiten überwiegend von „fahrenden Frauen“ ausgeübt, entstanden mit zunehmender Verstädterung nicht bloß in größeren Städten, sondern auch in vielen kleineren Landstädten „öffentliche Häuser“, in denen die Huren ihrem Gewerbe nach den Regeln der Obrigkeit nachgingen. (Also eher keine Armutsprostitution im Privathaus, wie Petra oben schrieb.)

Was aber willst du heute erreichen? – Jeder Versuch, die Prostitution „auszurotten“, würde fürchterlich enden. Es bleiben zwei Möglichkeiten. Die persönliche Verkündigung und das Bemühen um staatliche Regulierung und insofern Eindämmung.

Zunächst zur zweiten Möglichkeit. Tatsächlich fährt der Zug heute in die entgegengesetzte Richtung. Die offizielle Legalisierung führt zu untragbaren Konsequenzen. So ist dadurch, daß die Übereinkunft über Hurendienste gegen Bezahlung nicht mehr als sittenwidrig gilt, die Situation entstanden, daß nicht bloß die Hure, die Vorkasse zu nehmen versäumt hat, auf Zahlung klagen kann, sondern theoretisch auch umgekehrt der „Freier“ auf Beischlaf.

Ebenso können – und werden bereits! – Huren oder Bordelle als „Ich-AGs“ oder mit sonstigen arbeitsamtlichen Mittel gefördert werden. Gegen derlei Auswüchse pervertierter Politik ist auf der politischen Ebene zu kämpfen – wiewohl ich geringe Chancen für einen Erfolg sehe.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist der Kampf gegen das kriminelle Menschenhändlerunwesen. Gegen den Drogenmißbrauch – und das heißt: vor allem gegen den Drogenhandel –, denn die Drogenabhängigen geraten fast notwendig in die Prostitution.

Auf lokaler Ebene muß es natürlich auch darum gehen, die Prostitution wenigstens aus dem Blickfeld der Kinder fernzuhalten. Wenn Kinder morgens auf dem Spielplatz die benutzten Präservative vom benachbarten Straßenstrich finden, ist auch dies offensichtlich untragbar, und man kann und soll von den lokalen Autoritäten verlangen, daß Sperrbezirke eingerichtet und die Prostitution in abgelegenere Gegenden oder in geschlossene Häuser verlegt wird.

Andererseits kannst du, wie oben angedeutet, auch als Christ hingehen und predigen. Weniger Moral – damit kommst du nicht weit –, sondern die Liebe des gekreuzigten Christus. Da findest du vielleicht in manchem Bordell offenere Ohren als in vielen Pfarrgemeinderäten. Dennoch erwarte nicht gleich tausend Bekehrungen. Dazu ist die Verstrickung in der Regel zu fest. (Petra hat oben ein Beispiel genannt. Von der Heilsarmee weiß ich, daß sie ähnliches tut und in Rotlichtbezirken unterwegs ist.)

Du solltest dabei aber eins stets bedenken. Wer ins Feuer geht, der verbrennt nicht selten darin. Jedenfalls dann, wenn sein Glaube kleiner ist als jener der drei Jünglinge im Feuerofen.
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pierre10
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von pierre10 »

Und wie ist es it der Prostitution in der Ehe? Eine verheiratete Frau sagte einmal dem Pfarrer: Ich ertrage ihn, ungern zwar, aber er erlaubt mir ein bequemes Leben.

Pierre, kopfschüttelnd
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cantus planus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von cantus planus »

Das klingt mir nicht nach einer Ehe im christlichen Sinn - wobei der Prostitutionsbegriff in einer Ehe sowieso fehl geht. :hmm:

Allerdings gebe ich zu, dass ich mir gut vorstellen kann, dass sich Frauen wie Prostituierte fühlen.
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TillSchilling

Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von TillSchilling »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Hast du das Problem verstanden?
Vielleicht nicht. Dann erklär doch mal. Wem prostutieren sich die Pasteusen denn? Dem Zeitgeist? Der Politik Zypries? Wissen wir auf Grund des kurzen Weltartikels worin genau die Arbeit dieses Pastorinnen besteht? Wissen wir, ob die wirklich nicht darum bemüht sind Frauen aus der Prostitution herauszuhelfen? Ich bin wahrlich kein Fan der EKD oder des Amtes der "Pastorin". Aber die Unterstellungen, die hier in diesem Thread gemacht werden, finde ich unpassend und die reflexhafte Entrüstung peinlich.

Du schreibst ja selber, daß eine Illegalisierung der Protestution nur schlimmere Übel brächte. In Schweden, wo das "Zur Protestituierten gehen" illegalisiert wurde, um die Freier zu treffen, hat es dazu geführt, daß die Frauen viel größeren Gefahren ausgesetzt sind als vorher. Prostitution gibt es immer noch.

Prostution ist erst einmal Tatsache. In dem Artikel heißt es:
Schätzungen zu Folge zahlen in Deutschland täglich 1,2 Millionen Männer für sexuelle Dienstleistungen
Macht also etwa 400 Millionen Besuche bei Prostituierten jährlich. Nehmen wir einmal an, daß der deutsche Mann im Durchschnitt 20 Mal pro Jahr die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nimmt, dann wären das 20 Millionen Männer. Die Annahmen kann man verändern aber eines ist klar: es sind ziemlich viele. Prostitution ist kein Randthema. Das war es auch im alten Israel nicht und wie Jesus selber mit Prostituierten umgegangen ist, wissen wir ja.

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Jacinta
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von Jacinta »

cantus planus hat geschrieben:Das klingt mir nicht nach einer Ehe im christlichen Sinn - wobei der Prostitutionsbegriff in einer Ehe sowieso fehl geht. :hmm:

Allerdings gebe ich zu, dass ich mir gut vorstellen kann, dass sich Frauen wie Prostituierte fühlen.
Das liegt aber daran, dass heute sexuelle Verirrungen als normal angesehen werden, die nicht zu einer christlichen Ehe passen. Wenn Sexualität wirklich als Teil einer sakramentalen Ehe gelebt wird, dürften Frauen meiner Ansicht nach solchen Erfahrungen von vornherein gar nicht ausgesetzt werden.
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cantus planus
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Re: Prostitution protestantischer Pasteusen

Beitrag von cantus planus »

Ja, das ist wahr.
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