Er habe sich natürlich nur gegen die Bauern gewandt, weil er seinem Fürsten unterwürfige Treue schuldig war, quasi als Gegenleistung für seinen Schutz. Luther habe sich hier gegen sein Gewissen entscheiden müssen, einen inneren Kampf ausfechten usw. usf.
Daß die Obrigkeit von Gott eingesetzt und man ihr Gehorsam schuldig sei, wurde regelrecht als eine Erfindung Martin Luthers dargestellt, mit der er den Herrschern quasi nach dem Munde redete. "Unrecht mit Unrecht zu bekämpfen ist nicht Gottes Wille. Das ist des Teufels!" wird er zwar im Film zitiert, aber das war den Machern des Streifens wohl zu theologisch, um es verstehen zu können.
Sicherlich ist die Bewertung des Bauernaufstandes keine einfache Sache gewesen, aber daß die harte konterrevolutionäre Position Luthers eigentlich gar nicht seine eigene gewesen sein soll, halte ich doch nun wirklich nicht für sehr wahrscheinlich.
Kennt sich hier jemand genauer aus mit der Bauernfrage? Kennt jemand vielleicht Belege für die präsentierte Deutung?
Vielleicht kenne ich mich ja nur zu schlecht aus und Luther war wirklich schon Befreiungstheologe...