Ordenseintritt und "Vorleben"

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
Nueva
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Beitrag von Nueva »

Oh, das ist heftig. :doh:
Konnter er sich denn wieder in die Gesellschaft integrieren.
Wenn man/frau Verantwortung für eine Familie und Kinder hat, ist das Ganze gar nicht mehr so einfach.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Wie hat man sich denn das vorzustellen?
Mit Familie in einer Gemeinschaft mit ordensähnlichen Regeln zu leben hört sich für mich irgendwie stark nach Sekte an.
Hatte man nicht gute Gründe dafür, immer zwischen der Berufung zum Ordens- und zum Familienleben zu unterscheiden?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nueva hat geschrieben:Oh, das ist heftig. :doh:
Konnter er sich denn wieder in die Gesellschaft integrieren.
Wenn man/frau Verantwortung für eine Familie und Kinder hat, ist das Ganze gar nicht mehr so einfach.
Ja, er ist Architekt. Arbeitet in der Stadtplanung (dank eines Großen Vertrauens in die Vorsehung Gottes)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Leguan hat geschrieben:Wie hat man sich denn das vorzustellen?
Mit Familie in einer Gemeinschaft mit ordensähnlichen Regeln zu leben hört sich für mich irgendwie stark nach Sekte an.
Hatte man nicht gute Gründe dafür, immer zwischen der Berufung zum Ordens- und zum Familienleben zu unterscheiden?
Das ist leider auch mein Eindruck von den beiden Gemeinschaften die näher kenne. (Seligpreisungen und die eine Diözesane Gemeinschaft) Chemin neuf hat mW hingegen bewußt organisatorische und auch geistliche Trennung der Familien. (Sprich: die Kinder werden eingeladen am Gemeinschaftlichen Leben Teilzunehmen, sie müssen aber nicht. Ebenso wird für die Kinder Geld auf die Seite gelegt, damit sie ab Volljährigkeit auch wegziehen können) Das passiert bei den Seligpreisungen nicht. (Interessanter weise haben die auch eine arg hohe Fluktuation unter Langzeit Fixzölibatären (ich kenne eine die war 9 Jahre dabei) und von anderen weiß ich auch)
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ja, so kenne ich das auch. Das Familienleben entwickelt sich manchmal weg von der Gemeinschaft. Da sind einfach zuviele heranwachsende Persönlichkleiten, die sich in einen festen Rahmen integrieren müssen.
Für kleine Kinder mag das ja noch ganz nett sein, aber mit Jugendlichen möchte ich nicht wirklich in so einer Gemeinschaft wohnen. Da sind zuviele Konflikte vorprogrammiert. Etwas "lockere" Gemeinschaften, wo man sich ab und an zu gemeinsamen Freizeiten und Austausch trifft, finde ich da schon besser.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Nueva hat geschrieben:Ja, so kenne ich das auch. Das Familienleben entwickelt sich manchmal weg von der Gemeinschaft. Da sind einfach zuviele heranwachsende Persönlichkleiten, die sich in einen festen Rahmen integrieren müssen.
Für kleine Kinder mag das ja noch ganz nett sein, aber mit Jugendlichen möchte ich nicht wirklich in so einer Gemeinschaft wohnen. Da sind zuviele Konflikte vorprogrammiert. Etwas "lockere" Gemeinschaften, wo man sich ab und an zu gemeinsamen Freizeiten und Austausch trifft, finde ich da schon besser.
Ich finde auch, daß man lieber auf die Familie konzentrieren sollte, als erste Aufgabe. Man könnte zwar immer noch z.B. Oblate eines Benediktinerordens werden, um der Berufung nachzugehen, aber in erster Linie hat man als Familienmitglied dort in der Familie Verantwortungen, die nicht vernachläßigt werden dürfen. Dazu gehört auch m.E. die Integration ins alltägliche Leben.

Cheers,

John
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

das Beispiel mit der Oblate eines Benediktinerordens finde ich ganz gut. Sowas läßt sich noch ganz gut mit Familie und dem ganzen drum 'rum vereinbaren.
Fast überall wo sich mehrere (befreundete ) Familien zu geistlichen Gemeinschaften zusammengeschlossen haben, kam es früher oder später zu Eifesüchteleien oder gar zum großen Krach.Zur Gemeinschaft mit mehreren Familien braucht man schon mal eine ordentliche Portion geistige Reife und Selbstbewußtsein, um nicht in Neid und Eifersucht auseinanderzugehen. Ich kenne einige Familien, die versucht haben, in christlicher Gemeinschaft zusammenzuleben - es hat selten funktioniert, das ende war meistens sehr unchristlich.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ja, aber wenn man durch die Krise durchtaucht, ist ein großer Gewinn (v.a. geistlich) für alle (etwa die St. Franziskusgemeinschaft in Pinkafeld)
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GertrudvonHelfta
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kenne das

Beitrag von GertrudvonHelfta »

ich habe in sowas gelebt, einer angeblichen berufungsform zwischen ehe und klosterleben.....es geht nicht, vielleicht nichteinmal aus geistlichen gründen, sondern aus lebenspraktischen gründen:

* die zölibatären bleiben auf der strecke, weil sie ständig kindermädchen für die kinder der familien sein sollen

* die eheleute bleiben auf der strecke, weil sie sich ihrer ersten standespflicht nicht ausreichend nachkommen können, - die kinder gut zu erziehen

* die kinder bleiben auf der strecke, weil sie ein recht haben auf eine abgegrenzte familie und nicht immer nur funktionierendes glied in einer großen gemeinschaft sein können

* die geistlichen bedürfnisse sind eben aufgrund der ehe-, bzw. ehelosigkeitsberufung sehr unterschiedlich
es geht nicht

* es ist etwas für die, die sich nie entscheiden können, die nie zur erkenntnis der wahrheit kommen, die alles haben wollen ohne abstriche und opfer

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Linus
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Beitrag von Linus »

Darf man Fragen wo?

*interessiertguck*
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GertrudvonHelfta
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Beitrag von GertrudvonHelfta »

die gemeinschaft gibt es (gott sei dank!) nicht mehr; sie wurde vom bischof nicht anerkannt (gott sei dank!)

Nueva
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Beitrag von Nueva »

So stelle ich mir das auch vor. Da wird krampfhaft versucht erwas zusammen zu bringen was "lebenstechnisch" schwer zusammen passt.
Wenn Ehepaare bzw. Familien in Gemeinschaft leben wollen, gut, dafür gibt es andere Gemeinschaften ( Familien mit Christue, gemeinschaft Neuer Weg, Schönstatt ....)oder sogar Pfarreien.

Ecce Homo
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Zu Thread 1732

Beitrag von Ecce Homo »

Das ist schon auch eine "Gefahr" - wenn ich mich (vielleicht aufgrund von Vorleben und Vorerfahrungen) zu einem Orden berufen fühlen würde, der relativ konservativ eine Regel lebt, die sich in Jahrhunderten bwährt hat, und der auch den Habit selbstverständlich trägt - und nach zehn Jahren herrscht in der Gemeinschaft Einigkeit, die sich in einem Generalkapitel niederschlägt, dass man den Habit ablegen will und die Gebetssprache ändert/die Gebete verkürzt/ändert... was dann? Oder wenn kein eigener Priester mehr da ist, und die Gemeinschaft am Ort beschließt - dann verzichten wir unter der Woche auf die Eucharistie (hab ich schon gehört bei einem Kloster; die Begründung hieß damals: "Wir solidarisieren uns mit all den Pfarreien, die auch nicht mehr jeden tag Messe haben... ")
Was dann?

Ich gestehe - ich könnte dieses Vertrauen, dass alles "gut wird", nicht mehr aufbringen in der heutigen Zeit - bin sehr froh, dass meine Berufung nicht Ordensleben ist! Mit was man da zu "kämpfen" hätte?
Da finde ich meine Berufung echt für mich persönlich "einfacher" - auch wenn ich ja für meine tägliche Messe selbst "sorgen" muss - und wenn ich 100 km fahre, das wär mir egal! Stundengebet ist natürlich durch den Beruf nicht zu den reulären Zeiten möglich, dafür halt "nur" fünf von sieben Horen... aber immerhin...

:)
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Samstag 3. November 2007, 20:54, insgesamt 2-mal geändert.
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Klar, dann kommt man u.U. in eine ganz schöne Krise :cry: :cry:
Das Lebenskonzept und die Berufung werden da auf eine harte Probe gestellt und man ist wahrscheinlich ganz schönen inneren Kämpfen ausgesetzt.
Doch, manchmal bin ich traurig, dass nicht einer Ordensgemeinschaft beigetreten bin
:(

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nueva hat geschrieben:Doch, manchmal bin ich traurig, dass nicht einer Ordensgemeinschaft beigetreten bin :(
Aber schau mal! Wo solltest du da all die Kinder verstecken?
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ach, da gibt's doch genug Möglichkeit ;)
z.B. im Kreuzgang :freude:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Na jut, ’n paar mehr Kindsköppe im Kreuzgang fallen u. U. kaum uff, da haste recht …
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Nueva hat geschrieben:Doch, manchmal bin ich traurig, dass nicht einer Ordensgemeinschaft beigetreten bin
:(
Viellicht klappt es irgendwann, wenn du älter bist doch noch. Es gibt durchaus Orden, die keine Altesbegrenzung haben und auch Witwen nehmen.
Oder es geht estwas früher auf eine andere Art und Weise, wie bei einer Bekannten von mir: Als ihre Kinder alt genug war, ging sie mit Zustimmung ihres Mannes und ihrer Kinder in eine Gemeinschaft. Das jüngste Kind war damals, glaube ich, um die 10 Jahre alt, müsste heute um die 17 Jahre sein.
Im Urlaub besucht sie ihre Familie dann.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

:shock: :shock: So was geht?? :shock: :shock:
Es gibt durchaus Orden, die keine Altesbegrenzung haben und auch Witwen nehmen.
Für diesn Plan müßte erstmal mein Mann sterben. :shock: :shock: Ne, lieber nicht....
Als ihre Kinder alt genug war, ging sie mit Zustimmung ihres Mannes und ihrer Kinder in eine Gemeinschaft. Das jüngste Kind war damals, glaube ich, um die 10 Jahre alt, müsste heute um die 17 Jahre sein.
Im Urlaub besucht sie ihre Familie dann.
Das nennt man dann Erziehungsurlaub, oder??
Nein, jetzt mal ernst: Hut ab vor so einer Entscheidung, das ist bestimmt nicht einfach, dann wirklich alles zu verlassen...In welche Gemeinschaft ist deine Bekannte eingetreten? Kannst mir auch gerne eine PN schicken. Ob sowas für mich in Frage kommt, weiß ich noch nicht, ich bin erstmal am überlegen und hören. Im Moment wäre es mehr als unverantwrtlich, meinen Mann mit den Kindern alleinzulassen. Aber irgendwie sehne ich mich doch nach mehr... ach schwer zu schreiben.
Nueva

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Alberic-Maria
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Hut ab vor solch einer Entscheidung

Beitrag von Alberic-Maria »

Nueva schreibt:

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Hut ab vor so einer Entscheidung, das ist bestimmt nicht einfach, dann wirklich alles zu verlassen...
Ja, dem kann ich zustimmen. Zumal ich mich in einer vergleichbaren Situation sehe.

Ich denke aber, dass es für die Kinder sicherlich auch eine nicht einfache Situation ist, wenn die Mutter oder Vater nach dem Tod des Ehepartners einer (Ordens-)Gemeinschaft beitreten.
Und wenn das dann eine traditionelle Gemeinschaft ist, wie geht die dann damit um, wenn das Kind heiratet, wenn es schwer krank wird? Darf das Elternteil sie besuchen? Wenn ja, wie lange.
Oder anders: Kinder sagen "Komm heute besuchen wir unseren Vater/Mutter. Und der Besuch findet das im Besuchszimmer statt (mit Gitter) :hmm:
Wie ist das, wenn andere Kinder von ihren Eltern Geschenke zur Hochzeit, zum Geburtstag bekommen und Vater oder Mutter sind im Kloster und können nicht mehr verschenken. :hmm:
Klar, alles zu materiell gesehen, sie können die Kinder in die Gebete einschließen. :/
Wie ist das, wenn die Kinder Weihnachten feiern und Vater/Mutter sind im Kloster. :hmm:
Für die Kinder ist das sicherlich auch eine sehr schwierige Situation.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ja, das sind ganz existenzielle Fragen. So eine Entscheidung kann auch nicht jedes Kind mittragen und es kommt zu schweren, vielliecht sogar heilsamen Auseinandersetzungen.
Es kommt bestimmt auf die Gemeinschaft an, wie sie mit solchen Situationen im einzelnen und besonderen umgeht.
Vielleicht überschreiben die Eltern, die in eine Gemeinschaft gehen schon vor dem Eintritt ihr Vermögen an ihre Kinder und das war's dann mit größeren Geschenken. Auch in einer Gemeinschaft kann man noch Sachen verschenken. Wenn meine Schimu ist keine Schwester, verschenkt aber dennochviel Unsinn...
Ich denke mal, da wird sich für alles eine Lösung finden und fügen, so Gott will.


Darf ich fragen, inwiefern du dich in einer vergleichbaren Situation sihst? Hast du eine Familie und trotzdem Sehnsucht nach einer (Ordens)Gemeinschaft?
Gruß Nueva

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nueva hat geschrieben::shock: :shock: So was geht?? :shock: :shock:
Kleine Anekdote am Rande. Eine Bekannte hats jetzt zum Mariazeller Papstbesuch geschafft, bei ihrer Mutter (einer Karmelitin) und dem versammelten Konvent in der Basilika zu stehen, samt Töchterchen (ca. 8 Monate) (bei der Vesper für Geweihte und Ordensleute) Papst kommt, die Karmelitinnen standen irgendwie "im Weg". Na gut - sie hielt das Kind hin, in der Hoffnung es würde vom hl. Vater gesegnet (wurde es auch). Plötzlich stand ihre Mutter hinter ihr - eine recht lebensfrohe und resolute Frau - und posaunte, dem verdutzten Benedikt entgegen: "Ja, heiliger Vater, das is mei Enkerl" :D
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Linus
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Re: Hut ab vor solch einer Entscheidung

Beitrag von Linus »

Alberic-Maria hat geschrieben:Wie ist das, wenn andere Kinder von ihren Eltern Geschenke zur Hochzeit, zum Geburtstag bekommen und Vater oder Mutter sind im Kloster und können nicht mehr verschenken..
:hmm: Können nichts mehr schenken? Besagte Karmelitin (siehe posting oben) hätte zur Hochzeit ihrer kommen dürfen, tat sie aber nicht. (aus gewissen Rücksichten heraus.) Das Geschenk das sie zum Eheschluß der Tochter schenkte, war einerseits das Versprechen, daß der Konvent die Brautleute täglich mit einer Stunde eucharistischer Anbetung in den Anliegen des Paares unterstützt, andererseits daß sie ein Gedicht und ein Gstanzl (gewohnt deftig) das von ihr Gedichtet (und durch die anderen Familienmitglieder vorgetragen wurde) das Paar bedacht hat
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Beitrag von Nueva »

:D :D :D :D :D :D
:D :D :D :D :D :D
:D :D :D :D :D :D

und der Papst hat wohl so geschaut :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:

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Beitrag von Nueva »

Wo ist denn der Ehemann der Karmelitin???
Wie alt war die Oma beim eintritt??
:hmm: :hmm:

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Linus
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Beitrag von Linus »

Nueva hat geschrieben:Wo ist denn der Ehemann der Karmelitin???
Wie alt war die Oma beim eintritt??
:hmm: :hmm:
Der Ehemann lebt noch, hat sich scheiden lassen(nach zweimaliger Beharrung des anderen Ehepartners wird jede Ehe geschieden, selbst wenn sich der Scheidungsunwillige sträubt) und zog mit neuer Frau in den (nach der Scheidung noch immer bestehenden) gemeinsamen Haushalt. Insgesamt ist die Familiengeschichte recht tragisch - aber das will ich hier nicht in epischer Breite auswälzen. Die Oma war mW um die 50
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Beitrag von Nueva »

Das verstehe ich sehr gut, dass du über diese Geschichte nicht tratschen willst. :argue:
Dennoch bin ichdankbar über den Hinweiß, dass es auch für Geschiedene die Möglichkeit gibt, in einen Orden einzutreten. Dachte dabei immer an Exkommunikation und so weiter :hmm: :hmm:

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Alberic-Maria
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Scheidung und Ordenseintritt

Beitrag von Alberic-Maria »

Mich hat mal jemand gefragt, ob mich vorstellen könnte, wie der Heilige Bruder Klaus (ja der aus der Schweiz), mich von meiner Familie zu trennen und wie er zu leben.
Es gibt durchaus Vorbilder unter den Heiligen (und ich könnte noch ein paar mehr aufzählen).

Letztes Jahr war meine Frau sehr schwer krank. :shock:

Ich weiß nicht, wie ich da reagiert hätte, wenn ich getrennt von ihr in einer Ordengemeinschaft gelebt hätte. Schuldgefühle ohne Ende, ganz klar. :cry:

Für mich ist so eine Situation die ganz zentrale Frage: Was ist Gottes Wille und was ist mein Wille?
Und auch klar ist, dass es sicherlich von vielen nicht als Vorbild christlichen Lebens gesehen wird, wenn sich jemand scheiden lässt, ggf. sogar mit Kindern, um ins Kloster zu gehen.
Da wird man sicherlich leicht für genauso verrückt erklärt, wie es vielen Heiligen, z.B. Franziskus oder Klara, ging. Aber auch diese folgte dem Ruf Gottes.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Eigentlich will ich das Thema abschließen. Ich kenne auch die Schwarmgeisterei ins Kloster zu fliehen... Zitat meines Beichtvaters: "Vergiss es, weise jetzt jeden Gedanken an das Kloster zurück. Du hast eine Frau, mit der du sakramental Verbunden bist. Sie ist jetzt Dein Weg zur Heiligkeit - genauso wie die Kinder, die Gott euch schenken will. Wenn Er dich im Kloster haben will, weißt er dir zur rechten Zeit den Weg."

Ich gestehe, anfangs hab ich damit etwas gehadert, aber seit ich den Versuch ernstlich unternehme mein Ehesakrament zu leben, verschwinden die Schwarmgeistereien völlig.

Linus
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