Benediktinisch - ökumenisch
Benediktinisch - ökumenisch
Gestern war ich in der Vesper eines Zisterzienserinnenklosters.
Es waren Schwestern der Kommunität Casteller Ring zu Besuch, die im Chorgestühl mit den Zisterzienserinnen die lat. Vesper mitsangen.
Nur am Schluß... beim Slave Regina... blieben sie stumm...
http://www.kommunitaeten.de/ccr/
Ist jemand da, der mir mehr drüber erzählen kann? Evangelisch und benediktinisch? Würde mich interessieren.
Es waren Schwestern der Kommunität Casteller Ring zu Besuch, die im Chorgestühl mit den Zisterzienserinnen die lat. Vesper mitsangen.
Nur am Schluß... beim Slave Regina... blieben sie stumm...
http://www.kommunitaeten.de/ccr/
Ist jemand da, der mir mehr drüber erzählen kann? Evangelisch und benediktinisch? Würde mich interessieren.
- Robert Ketelhohn
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Ökumenisch ist das lutherische Benediktinerkloster St.Wigberti:
www.wigberti.de
Die Brüder sind entweder lutherisch oder katholisch. Mit dem Salve Regina haben die kein Problem, das wird dort immer gesungen.
Sogar im Confiteor werden die Heiligen und insbesondere St. Wigberti um Fürbitte angerufen.
Das dürfte aber im evangelischen Raum ziemlich einmalig sein.
Ein ehemaliger Bruder und SELK-Pastor hat aber dann Nägel mit Köpfen gemacht. Er ist Mönch in Maria Laach geworden und wird Ende des Monats zum Priester in der römischen Kirche geweiht.
In der Tat werden ca. 99,5% aller Evangelischen das Salve Regina für Götzendienst halten.
www.wigberti.de
Die Brüder sind entweder lutherisch oder katholisch. Mit dem Salve Regina haben die kein Problem, das wird dort immer gesungen.
Sogar im Confiteor werden die Heiligen und insbesondere St. Wigberti um Fürbitte angerufen.
Das dürfte aber im evangelischen Raum ziemlich einmalig sein.
Ein ehemaliger Bruder und SELK-Pastor hat aber dann Nägel mit Köpfen gemacht. Er ist Mönch in Maria Laach geworden und wird Ende des Monats zum Priester in der römischen Kirche geweiht.
In der Tat werden ca. 99,5% aller Evangelischen das Salve Regina für Götzendienst halten.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."
Re: Benediktinisch - ökumenisch
Hallo Edith, ich war mal vor kurzem auf dem Schwanberg. Es hat mir (außer der Kirchen-Architektur) ausgesprochen gut gefallen. Auf einen Nenner gebracht: Wenig evangelisch, seeeehhhr benediktinisch. Wenn ich mich recht erinnere, verwendet die Kommunität den Münsterschwarzacher Psalter (in dem meines Wissens das Salve Regina nicht vorkommt). Und es gibt wohl auch sonst viel Austausch mit Münsterschwarzach, das ja auch nur ca. 15 km weit weg ist.Edith hat geschrieben:Gestern war ich in der Vesper eines Zisterzienserinnenklosters.
Es waren Schwestern der Kommunität Casteller Ring zu Besuch, die im Chorgestühl mit den Zisterzienserinnen die lat. Vesper mitsangen.
Nur am Schluß... beim Slave Regina... blieben sie stumm...
Ist jemand da, der mir mehr drüber erzählen kann? Evangelisch und benediktinisch? Würde mich interessieren.
Das Chorgebet war sehr gepflegt. Und die Art und Sprache, mit der die Schwestern über ihre Gottsuche sprechen, hat mir auch gut gefallen: Nüchtern, sachlich und absolut auf dem Punkt.
Außerdem war es für mich, die ich sehr "eucharistisch" geprägt bin, sehr interessant, mit evangelischen Schwestern über die Gemeinschaft mit Christus, ein Leben mit ihm, die Begegnung und Vereinigung mit ihm im Gebet zu sprechen.
Zuletzt geändert von Marlene am Dienstag 30. März 2004, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
Götzendienst ?? Leute, was habt ihr für ein ausgrenzendes VokabularFranzSales hat geschrieben:In der Tat werden ca. 99,5% aller Evangelischen das Salve Regina für Götzendienst halten.
ts ts
Ich wurde mal von meinem protestantisch-pietistischen Chef übel zusammengerüffelt, weil ich in einem Artikel ökumenisch-politisch-korrekt von Maria von Nazareth, der Mutter Jesu Christi gesprochen habe. Sein Kommentar: Das ist die Gottesmutter! Sie als Katholikin sollten das doch eigentlich wissen.
Viele evangelische Theologinnen haben in den letzten 10, 15 Jahren die Gottesmutter für sich entdeckt, und mir scheint, sie hat nicht nur in wissenschaftlichen Aufsätzen, sondern auch in Meditationen und Andachten eine gewisse Konjunktur.
Und mein super-protestantischer Mann (sein Ur-ur-ur-Ahn war einer der Mitstreiter Martin Luthers) singt mit Inbrunst das Salve Regina und liebt die Lauretanische Litanei.
Das müßten ja dann zusammen die von dir geschätzten 0,5 Prozent Ausnahme sein
Und noch ein anderer Aspekt: Wenn ich mir als Katholikin so ansehe, wie manche ihre persönliche Gottesmutter-Verehrung gestalten, kommt mir das einem "Götzendienst" sehr, sehr nahe. Bei manchen bin ich geneigt, nachzufragen, ob ihnen eigentlich klar ist, dass es außer der Gottesmutter auch einen Gottessohn gibt ....
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CCR
Diese Gemeinschaft ist auch im Augustiner-Kloster in Erfurt vertreten.
Wo Luther Mönch war, sind jetzt evangelische Nonnen.
Am Tor steht u.A. "Wir sind eine Gemeinschaft evangelischer Benediktinerinnen."
Wer sich informieren möchte: www.schwanberg.de/communitaet.htm
Bruno
Wo Luther Mönch war, sind jetzt evangelische Nonnen.
Am Tor steht u.A. "Wir sind eine Gemeinschaft evangelischer Benediktinerinnen."
Wer sich informieren möchte: www.schwanberg.de/communitaet.htm
Bruno
Ich glaube nicht dass 99,5 der Evangelischen Marienverehrung für Götzendienst halten. Viele Evangelische lassen dies eben stehen, ohne zu urteilen, Ausnahmen sind mehr die Evangelikalen unter den Evangelischen. Ansonsten sind es eher Leute aus Freikirchen, die schnell mit dem Begriff Götzendienst daherkommen.
es ist zwar schon fast ein halbes Jahr her, dass der letzte Beitrag geschrieben wurde...
Aber ich war auch schon mal auf dem Schwanberg - und bin ja fast umgekippt: Soweit ich mich erinnere, war die kleine Kapelle gegenüber dem Eingang der großen Kirche eine Marienkapelle.
Das Problem mit dem Salve Regina dürfte vielleicht das Latein gewesen sein!
Die Marienanbetung ist nicht Teil der castellanisch-ringschen (???) Spiritualität, aber sie wird (wieder: soweit ich mich erinnere) von einigen der Schwestern gepflegt.
Aber ich war auch schon mal auf dem Schwanberg - und bin ja fast umgekippt: Soweit ich mich erinnere, war die kleine Kapelle gegenüber dem Eingang der großen Kirche eine Marienkapelle.
Das Problem mit dem Salve Regina dürfte vielleicht das Latein gewesen sein!
Die Marienanbetung ist nicht Teil der castellanisch-ringschen (???) Spiritualität, aber sie wird (wieder: soweit ich mich erinnere) von einigen der Schwestern gepflegt.
Die Marienanbetung ist auch nicht Teil der katholischen Spiritualität....Alina hat geschrieben: Die Marienanbetung ist nicht Teil der castellanisch-ringschen (???) Spiritualität, ....
Zuletzt geändert von Edith am Montag 24. Mai 2004, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
Na gut, dass es nur ein Sprach-Fehler war!
Mich würde es ja mal interessieren, wie eingefleischte Protestanten auf die Communität reagieren.
Ob sie die wohl als zu "katholisch" ablehnen? Oder sie als gelungene Synthese von Ordensleben und evangelisch-sein annehmen können?
Als Katholiken war ich äußerst erstaunt, wie sehr sämtliche Liturgien, einschließlich Abendmahlsgottesdienst "unserer" Liturgie ähneln.
Mich würde es ja mal interessieren, wie eingefleischte Protestanten auf die Communität reagieren.
Ob sie die wohl als zu "katholisch" ablehnen? Oder sie als gelungene Synthese von Ordensleben und evangelisch-sein annehmen können?
Als Katholiken war ich äußerst erstaunt, wie sehr sämtliche Liturgien, einschließlich Abendmahlsgottesdienst "unserer" Liturgie ähneln.
Viele Protestanten der ev. Kirche stehen im allgemeinen der Marienverehrung eher toleranter gegenüber bzw. lassen sie stehen. Die die das total ablehnen sind die Freikirchen, auch die Evangelikalen und die kriegen das auch so gelehrt oder werden durch entsprechende Literatur z.B. aus dem CLV-Verlag o.ä. so informiert. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich sprach vor einiger Zeit mit einem freikirchlichen Pastor, der mir das Buch des abgefallenen kath. Priesters Dalliard zum Lesen gab. Das strotzt so voller Unwahrheiten, aber der Pastor merkte das nicht, da er über den kath. Glauben fast nichts weiss. Da sagte ich ihm, er solle das Buch wegwerfen, es sei nichts wert. 2 Jahre Bibelschule macht halt auch noch kein fundiertes theologisches Wissen, sondern eher nur Bibelschulgeist und weniger Geist Gottes.
Ich habe, obwohl nicht katholisch, innerlich nie gespürt, es sei Götzendienst auch Maria zu verehren, im Gegenteil habe ich mehrere Male die Erfahrung gemacht, dass ein marianisches Lied oder Gebet, mich ebenso mit geistlicher Freude erfüllen kann , wie ein Gebet zum Herrn oder ein Lied über den Herrn.
Manche der Gegner sind halt engen Herzens und meinen damit tue man Jesus eine Unehre an. M.E. hat das alles geistliche Hintergründe, dass manche Bilder, Marienverehrung usw. zu sehr materiell sehen, wie sie manchmal auch die Bibel buchstabenmässig nehmen. Solche Leute, die jeden Punkt und jedes Komma in der Bibel bald werten, gibt es genug.
Bei jesus.de haben viele ohnehin einen Knacks weg oder sind bei extremen Sekten wie der Chick-Sekte, der Branham-Sekte usw. gelandet, ich geh schon lange nicht mehr dahin.
Ich habe, obwohl nicht katholisch, innerlich nie gespürt, es sei Götzendienst auch Maria zu verehren, im Gegenteil habe ich mehrere Male die Erfahrung gemacht, dass ein marianisches Lied oder Gebet, mich ebenso mit geistlicher Freude erfüllen kann , wie ein Gebet zum Herrn oder ein Lied über den Herrn.
Manche der Gegner sind halt engen Herzens und meinen damit tue man Jesus eine Unehre an. M.E. hat das alles geistliche Hintergründe, dass manche Bilder, Marienverehrung usw. zu sehr materiell sehen, wie sie manchmal auch die Bibel buchstabenmässig nehmen. Solche Leute, die jeden Punkt und jedes Komma in der Bibel bald werten, gibt es genug.
Bei jesus.de haben viele ohnehin einen Knacks weg oder sind bei extremen Sekten wie der Chick-Sekte, der Branham-Sekte usw. gelandet, ich geh schon lange nicht mehr dahin.
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Re: Benediktinisch - ökumenisch
Band III (Vesper und Komplet), Seite 237.Marlene hat geschrieben: Wenn ich mich recht erinnere, verwendet die Kommunität den Münsterschwarzacher Psalter (in dem meines Wissens das Salve Regina nicht vorkommt).
Es sei denn, sie verwenden eine entsprechend "zensierte" Version...
Übrigens würde auch ich als Katholikin, obwohl mir persönlich Maria sehr wichtig ist, sie nicht ohne weiteres wie im "salve Regina" als "unser Leben" bezeichnen (...vita, dulcedo et spes nostra, salve...) - "mein Leben" ist Christus, sonst niemand. Nicht mal Maria. Ich singe das Salve Regina aber trotzdem mit.
(Nur gut, daß man die marianischen Antiphonen meistens auf Latein singt: da fällt dergleichen weniger auf... )
Sieh mal Maria als Braut des Heiligen Geistes (der ja auch als Lebensspender bezeichnet wird) an, dann kann man durchaus von "unserem Leben" in Bezug auf uns als "geistliche Elternschaft" der beiden (also des Hl. Geistes und Maria) reden.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Hallo zusammen!
Frömmigkeit und Spiritualität sollten eigentlich nicht an konfessionellen Grenzen aufhören, sondern sich rege in allen Formen bedienen, wie wir Menschen Gott begegnen. Und so sind sie wohl konfessionell geprägt, aber selber eben gerade nicht diesen Kategorien verhaftet.
Götzendienst ist so manches in der Kirche, aber wir sollten uns hüten, einseitig und grob gewissen Frömmigkeitsformen als einen solchen zu verurteilen. Man vergesse daneben auch nicht, was das Volk an Frömmigkeit produziert, was aber nicht durchweg das Placet der Kirche findet.
Schlussendlich muss ich mich fragen,ob das, was ich feiere und anbete das Göttliche selber ist oder Fenster zum Göttlichen hin. Wir Menschen können mit Gott weder aktiv kommunizieren noch ihn direkt hören. Wir bedürfen Bilder, Medien, geprägten Formen, etc... die Gott eben vermitteln, aber selber nicht sind. Gefährlich wird es immer dann, wenn diese Rückbindung und Relativierung abhanden kommt. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr eine willkürlichen Handhabung.
Ökumene fängt nicht da an, wo zwei Kirchen eins werden, sondern wo wir uns eins werden, dass es einen Urgrund gibt, dem wir alle unser Sein verdanken. Wir sind zuerst Menschen in seinem Licht, sind als Nachfolger Suchende und Christen und erst in zweiter Linie konfessionell gebunden.
Und ob sich der Geist Gottes danach richtet, was konfessionell erlaubt ist oder nicht? Und was ist schon "evangelisch" und "katholisch"? Das wird doch auch zeitlich und räumlich mit verschiedener Schwerpunktsetzung verstanden. Legen wir doch diese Fesseln und Grenzen, wenn nicht bzgl. der Organisation, so doch bzgl. unseres Glaubenslebens ab.
Friede sei mit uns!
Studiosus
P.S.: Kenne sowohl Schwestern der CCR als auch Brüder des OSW und habe bei beiden den Eindruck, dass hier mit Händen, Herz und Mund Gott gesucht und dieser Begegnung auch authentisch Ausdruck verliehen wird - zum Gewinn für sie als auch für alle Kommenden.
Frömmigkeit und Spiritualität sollten eigentlich nicht an konfessionellen Grenzen aufhören, sondern sich rege in allen Formen bedienen, wie wir Menschen Gott begegnen. Und so sind sie wohl konfessionell geprägt, aber selber eben gerade nicht diesen Kategorien verhaftet.
Götzendienst ist so manches in der Kirche, aber wir sollten uns hüten, einseitig und grob gewissen Frömmigkeitsformen als einen solchen zu verurteilen. Man vergesse daneben auch nicht, was das Volk an Frömmigkeit produziert, was aber nicht durchweg das Placet der Kirche findet.
Schlussendlich muss ich mich fragen,ob das, was ich feiere und anbete das Göttliche selber ist oder Fenster zum Göttlichen hin. Wir Menschen können mit Gott weder aktiv kommunizieren noch ihn direkt hören. Wir bedürfen Bilder, Medien, geprägten Formen, etc... die Gott eben vermitteln, aber selber nicht sind. Gefährlich wird es immer dann, wenn diese Rückbindung und Relativierung abhanden kommt. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr eine willkürlichen Handhabung.
Ökumene fängt nicht da an, wo zwei Kirchen eins werden, sondern wo wir uns eins werden, dass es einen Urgrund gibt, dem wir alle unser Sein verdanken. Wir sind zuerst Menschen in seinem Licht, sind als Nachfolger Suchende und Christen und erst in zweiter Linie konfessionell gebunden.
Und ob sich der Geist Gottes danach richtet, was konfessionell erlaubt ist oder nicht? Und was ist schon "evangelisch" und "katholisch"? Das wird doch auch zeitlich und räumlich mit verschiedener Schwerpunktsetzung verstanden. Legen wir doch diese Fesseln und Grenzen, wenn nicht bzgl. der Organisation, so doch bzgl. unseres Glaubenslebens ab.
Friede sei mit uns!
Studiosus
P.S.: Kenne sowohl Schwestern der CCR als auch Brüder des OSW und habe bei beiden den Eindruck, dass hier mit Händen, Herz und Mund Gott gesucht und dieser Begegnung auch authentisch Ausdruck verliehen wird - zum Gewinn für sie als auch für alle Kommenden.
Ausculta et pervenies.
Hallo auch!Studiosus hat geschrieben:Hallo zusammen!
Nicht? Ich wäre mir da nicht so sicher...Wir Menschen können mit Gott weder aktiv kommunizieren noch ihn direkt hören.
Uiui, willst Du wirklich dieses Fass aufmachen?Und was ist schon "evangelisch" und "katholisch"?
Korrekt!Friede sei mit uns!
Studiosus