Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

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civilisation
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von civilisation »

2 Artikel aus dem "Spiegel online" ohne weitere Kommentare hier eingestellt:

Alois Glück
Zölibat nein, Verhütung ja
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 7419.html

Ökumenischer Kirchentag
"Die Sexualmoral der Kirche ist schuld"
Interview mit Gotthold Hasenhüttl
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 57,.html

:würg: :kotz:

Cornelius
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Cornelius »

Jetzt geht es in die heiße Phase. Nun will jeder noch seinen Sermon abgeben, um entweder zu demonstrieren, daß es ihn noch gibt (Hasenhüttel) und/oder daß er auf der "richtigen" Seite steht (Glück).
Mal sehen, wer sich noch so alles meldet in den nächsten Stunden... :pfeif:

LG
Cornelius
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overkott
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von overkott »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Der Begriff "Rückkehrökumene" ist schon in sich völlig widersinnig. Das hat Erzbischof Marx sehr richtig erkannt und auch erklärt. Niemand kann die entstandene Kirchentrennung in der Vergangenheit rückgängig machen.

Möglich ist nur, daß Einzelne oder Gruppen in der Zukunft ihren Weg gemeinsam fortsetzen. Selbst wenn dies - wie im Falle der neuen Personalordinariate für Anglokatholiken - ganze Gruppen betrifft, handelt es sich nicht um eine "Rückkehr". Diese Gruppen waren nie römisch-katholisch, also können sie auch nicht "zurückkehren".

Alles andere ist Begriffsverwirrung oder Wunschdenken.
Wir müssten statt dessen von einer Evangelisierung der Umkehr sprechen. Die Zeit ist reif, der Himmel nahe: Habt Mitleid mit euch und mit anderen und glaubt an die urkatholische Botschaft Jesu vom guten Vater. Ehrt seinen Namen, tut was er will, teilt euer Brot, vergebt euch die Schuld und haltet Frieden. Mögen die Beschnittenen beschnitten bleiben und die Unbeschnittenen unbeschnitten. Das tut nichts zur Sache.

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Hubertus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Hubertus »

civilisation hat geschrieben:2 Artikel aus dem "Spiegel online" ohne weitere Kommentare hier eingestellt:

Alois Glück
Zölibat nein, Verhütung ja
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Ökumenischer Kirchentag
"Die Sexualmoral der Kirche ist schuld"
Interview mit Gotthold Hasenhüttl
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 57,.html

:würg: :kotz:
Daraus:
Wir müssen uns offen damit auseinandersetzen, dass zum Beispiel in der Frage der Verhütung 9 Prozent der Katholiken aus Verantwortung anders handeln, als die kirchliche Lehre ist
(Hervorhebung von mir.)

Doppel- :kotz: :kotz:


"Verantwortung" - gegenüber wem oder was?, möchte ich da schon mal fragen.
Das ist doch verlogenes Gewäsch!


Viele Grüße,
Hubertus
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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overkott
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von overkott »

Ich denke, als ZdK sollten wir nicht unsere Kompetenzen überschreiten. Wir haben uns darin nicht zusammengeschlossen, um die Sakramente in Frage zu stellen, sondern um als Laien unsere Belange in die Gesellschaft einzubringen. Ausgehend von der Ethik des Herzens Jesu, können wir auch keine konkreten Festlegungen in Sachen Verhütung verlangen. Aber wir können uns für eine Sexualerziehung einsetzen, die den einzelnen befähigt, das Gebot der Nächstenliebe anzuwenden. Jeder sollte sich dabei fragen: Möchte ich leben? Möchte ich gesund bleiben? Möchte ich Kinder? Möchte ich Zukunft? Was muss ich also tun, damit auch andere leben, gesund bleiben, Kinder bekommen können und Zukunft haben.

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Edi
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Edi »

Hubertus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:2 Artikel aus dem "Spiegel online" ohne weitere Kommentare hier eingestellt:

Alois Glück
Zölibat nein, Verhütung ja
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Ökumenischer Kirchentag
"Die Sexualmoral der Kirche ist schuld"
Interview mit Gotthold Hasenhüttl
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:würg: :kotz:
Daraus:
Wir müssen uns offen damit auseinandersetzen, dass zum Beispiel in der Frage der Verhütung 9 Prozent der Katholiken aus Verantwortung anders handeln, als die kirchliche Lehre ist
(Hervorhebung von mir.)

Doppel- :kotz: :kotz:


"Verantwortung" - gegenüber wem oder was?, möchte ich da schon mal fragen.
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Hast du schon einmal einen (ehemaligen) Politiker kennen gelernt, der nicht verlogen ist. Die Lüge ist denen doch in Fleisch und Blut übergegangen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Hubertus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Hubertus »

Edi hat geschrieben:Hast du schon einmal einen (ehemaligen) Politiker kennen gelernt, der nicht verlogen ist. Die Lüge ist denen doch in Fleisch und Blut übergegangen.
"Bei Euch aber soll es nicht so sein ..."

Das schlimme ist ja die Antwort auf die Frage, warum sie lügen: Weil sie immer wieder damit durchkommen, mehr noch: weil die "Öffentlichkeit" (zumindest große Teile davon) letztlich dieses Verhalten sogar goutiert. Insofern ist solches Verhalten natürlich völlig zielgruppenorientiert. Der Sache Christi ist damit freilich nicht geholfen.

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Hubertus
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Edi
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Edi »

Hubertus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Hast du schon einmal einen (ehemaligen) Politiker kennen gelernt, der nicht verlogen ist. Die Lüge ist denen doch in Fleisch und Blut übergegangen.
"Bei Euch aber soll es nicht so sein ..."

Das schlimme ist ja die Antwort auf die Frage, warum sie lügen: Weil sie immer wieder damit durchkommen, mehr noch: weil die "Öffentlichkeit" (zumindest große Teile davon) letztlich dieses Verhalten sogar goutiert. Insofern ist solches Verhalten natürlich völlig zielgruppenorientiert. Der Sache Christi ist damit freilich nicht geholfen.

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Hubertus
Die wenigsten Poltiker sind doch Christen, sie sind lediglich christlich inkulturiert, beten an die Wand usw. Da die Volksmasse genau so ist, erkennen die Leute den Betrug nicht einmal und so finden diese Leute auch noch Gehör und setzen sich in der Kirche in irgendwelchen Kreisen fest, die Bischöfe merken das meist auch nicht - weil etliche auch nicht viel anders sind - sonst würden sie denen z.B. dem ZdK den Geldhahn abdrehen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Hubertus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Hubertus »

Edi hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Hast du schon einmal einen (ehemaligen) Politiker kennen gelernt, der nicht verlogen ist. Die Lüge ist denen doch in Fleisch und Blut übergegangen.
"Bei Euch aber soll es nicht so sein ..."

Das schlimme ist ja die Antwort auf die Frage, warum sie lügen: Weil sie immer wieder damit durchkommen, mehr noch: weil die "Öffentlichkeit" (zumindest große Teile davon) letztlich dieses Verhalten sogar goutiert. Insofern ist solches Verhalten natürlich völlig zielgruppenorientiert. Der Sache Christi ist damit freilich nicht geholfen.

Viele Grüße,
Hubertus
Die wenigsten Poltiker sind doch Christen, sie sind lediglich christlich inkulturiert, beten an die Wand usw. Da die Volksmasse genau so ist, erkennen die Leute den Betrug nicht einmal und so finden diese Leute auch noch Gehör und setzen sich in der Kirche in irgendwelchen Kreisen fest, die Bischöfe merken das meist auch nicht - weil etliche auch nicht viel anders sind - sonst würden sie denen z.B. dem ZdK den Geldhahn abdrehen.
Meine These dazu ist ja sogar, daß von Seiten der Politik eine solche Entwicklung sogar begrüßt und gefördert wird. Früher wurde versucht, die christliche Stimme zum Schweigen zu bringen, indem man gegen die Kirche kämpfte. Das ist größtenteils schief gegangen und hat sogar oft eine Gegenbewegung initiiert, die erst recht unerwünscht war. Daher verlegt man sich heute darauf, die Kirche nicht so sehr äußerlich zu bekämpfen, sondern sukzessive die Kontrolle über die Botschaft zu gewinnen. Diese muß möglichst seicht und mit der Sichtweise des Allgemeinen Gutmenschentums kompatibel bzw. identisch sein. Solch eine Kirche stört dann keinen mehr und alles löst sich in Wohlgefallen auf.

Viele Grüße,
Hubertus
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lifestylekatholik
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von lifestylekatholik »

Edi hat geschrieben:Hast du schon einmal einen (ehemaligen) Politiker kennen gelernt, der nicht verlogen ist. Die Lüge ist denen doch in Fleisch und Blut übergegangen.
:hae?: Welche Lüge? Mit kleineren oder größeren Lebenslügen schlagen wir uns alle herum. Wie kommst du aber dazu Annegret Meyer aus Hinterposemuckel, die sich in ihrem Kreistag für die Dorferneuerung einsetzt, als verlogen zu bezeichnen und ihr vorzuwerfen, ihr sei die Lüge in Fleisch und blut übergegangen?

Das ist in etwa auf dem Niveau, zu behaupten, alle Priester seien doch potenzielle Kinderschänder.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Edi
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Edi »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Hast du schon einmal einen (ehemaligen) Politiker kennen gelernt, der nicht verlogen ist. Die Lüge ist denen doch in Fleisch und Blut übergegangen.
:hae?: Welche Lüge? Mit kleineren oder größeren Lebenslügen schlagen wir uns alle herum. Wie kommst du aber dazu Annegret Meyer aus Hinterposemuckel, die sich in ihrem Kreistag für die Dorferneuerung einsetzt, als verlogen zu bezeichnen und ihr vorzuwerfen, ihr sei die Lüge in Fleisch und blut übergegangen?

Das ist in etwa auf dem Niveau, zu behaupten, alle Priester seien doch potenzielle Kinderschänder.
Hier war, wenn auch nicht explizit betont, von Politikern die Rede, die bereits höhere Regionen erklommen haben, nicht von einem Dorfpolitiker, der sein Geld meist auch noch in seinem Beruf verdient und nicht davon abhängig ist, unbedingt wiedergewählt zu werden.
Du fragst auch noch welche Lüge. Hast du noch nie gemerkt, dass man den Leuten vor den Wahlen alles mögliche verspricht, von dem man vorher schon weiss, dass man es gar nicht einhalten kann und es nach den Wahlen dann ganz anders macht. Das ist nur ein Beispiel.
Zuletzt geändert von Edi am Mittwoch 12. Mai 2010, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Lutheraner
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Lutheraner »

civilisation hat geschrieben: Ökumenischer Kirchentag
"Die Sexualmoral der Kirche ist schuld"
Interview mit Gotthold Hasenhüttl
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 57,.html
... und er feiert am Samstag Abend irgendwo ein inoffizielles "gemeinsames Abendmahl". Naja, bei den ganzen Porvoo-/Leuenberg-/Lima-Abendmahlsfeiern im Rahmen des ÖKT wird das wohl kaum noch interessant sein. Die Katholiken werden da eh einfach teilnehmen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Lutheraner
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Die Kirche Christi ist ganz und vollkommen verwirklicht in der römisch-katholischen Kirche.
Das sehe ich ähnlich.
Bravo, Luthi. Warst Du nicht bis vor kurzem noch bei der SELK?

:patsch: :patsch: :patsch:
Die Einstellung hatte ich auch schon, bevor ich der SELK beitrat. Sie entspricht auch dem Selbstverständnis der evang.-luth. Kirche.
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Hubertus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Hubertus »

"Kirche sucht neue Sexualmoral" :detektiv:

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/16/ ... 12,00.html
Missbrauch, Mitgliederschwund, Misstrauen - die Kirche muss kämpfen um ihre Glaubwürdigkeit und um ihre Inhalte. Beim Ökumenischen Kirchentag in München soll ein Neuanfang gelingen. Auch bei der katholischen Sexualmoral.
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lifestylekatholik
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von lifestylekatholik »

Edi hat geschrieben:Hier war, wenn auch nicht explizit betont, von Politikern die Rede, die bereits höhere Regionen erklommen haben,
Ab wann ist man deiner Meinung nach in »höheren Regionen« und damit automatisch ein eingefleischter Lügner?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Raimund J.
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Raimund J. »

Was mich am meisten bei dem ganzen Spektakel ÖKT und den Berichten darüber stört, ist die völlige Unschärfe, Schwammigkeit und Beliebigkeit.

Das Thema Ökumene kann sinnvollerweise nur analytisch angegangen werden:

Was genau trennt wen worin? Was ist überhaupt veränderbar, was ist unverrückbares Gesetz der Kirche? Welches Ziel kann überhaupt anvisiert werden und
wie kann man ein realistisches Ziel erreichen?

Viel wichtiger als gemeinsamer Ringelpietz ist Klarheit und Wissen über das jeweilige eigene.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Niels
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Wim1964
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Wim1964 »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Der Begriff "Rückkehrökumene" ist schon in sich völlig widersinnig. Das hat Erzbischof Marx sehr richtig erkannt und auch erklärt. Niemand kann die entstandene Kirchentrennung in der Vergangenheit rückgängig machen.

Möglich ist nur, daß Einzelne oder Gruppen in der Zukunft ihren Weg gemeinsam fortsetzen. Selbst wenn dies - wie im Falle der neuen Personalordinariate für Anglokatholiken - ganze Gruppen betrifft, handelt es sich nicht um eine "Rückkehr". Diese Gruppen waren nie römisch-katholisch, also können sie auch nicht "zurückkehren".

Alles andere ist Begriffsverwirrung oder Wunschdenken.
Ich möchte doch noch einmal einen (etwas vereinfachten) historischen Rückblick wagen:
Unser Herr Jesus Christus hat die Kirche eingesetzt - um das auch klar zu sagen - de facto die römisch katholische - von Beginn an für alle Ewigkeit. (Bitte fange jetzt keiner davon an, dass sie damals ja noch gar nicht in Rom war.....)
Von dieser - und damit vom Vollgehalt der Wahrheit - haben sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Glaubensgemeinschaften abgewandt, getrennt - aus freiem Willen, weg, raus, fort......
Um nun zu dieser vollkommenen Wahrheit zurück zu kommen, gibt es logischerweise keinen anderen Weg als zurück in die katholische Kirche - weil nur da ist eben die Fülle der Wahrheit....

Ich weiß gar nicht, was daran so schwer zu verstehen ist?

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Peti
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Peti »

Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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incarnata
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von incarnata »

Keine Veranstaltungen zum Lebensschutz auf dem Ökt.Nur ein paar Stände entsprechender Gruppen in Riem; leider kam ein Zusammenschluss der verschiedenen hier agierenden Gruppen nicht zusammen.Erzbischof Marx hat leider
wenig Interesse an dem Thema.:Mehr dazu:
http://www.kath.net/detail.php?id=26655
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Gamaliel
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Gamaliel »

Peti hat geschrieben:Grußwort des Papstes:
http://www.oekt.de/aktuell_21/religio ... swort.html
Das ist in der Tat sehr bedauerlich. Was sein Vorgänger Pius XII. über wesentlich weniger frevelhafte Veranstaltungen dachte, habe ich weiter oben angegeben. Solche Worte wären ihm bestimmt nicht über die Lippen gekommen:
kath.net hat geschrieben:Liebe Freunde: Ich wünsche allen, die Ihr nun auf der Theresienwiese zu München versammelt seid, dass Euch neu die Freude darüber überkommt, dass wir Gott kennen dürfen. Dass wir Christus kennen. Dass er uns kennt. Das ist unsere Hoffnung und unsere Freude mitten in den Wirrnissen dieser Zeit.

Raimund J.
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Raimund J. »

Gamaliel hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Grußwort des Papstes:
http://www.oekt.de/aktuell_21/religio ... swort.html
Das ist in der Tat sehr bedauerlich. Was sein Vorgänger Pius XII. über wesentlich weniger frevelhafte Veranstaltungen dachte, habe ich weiter oben angegeben. Solche Worte wären ihm bestimmt nicht über die Lippen gekommen:
Wäre, hätte, täte ... :gaehn: Von dieser Art von Kritik und Besserwisserei halte ich rein gar nichts!

Der Heilige Vater hat mit dem Grusswort sehr gut gezeigt, für wie "bedeutend" er diese Veranstaltung hält.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Stephen Dedalus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Die Kirche Christi ist ganz und vollkommen verwirklicht in der römisch-katholischen Kirche.
Das sehe ich ähnlich.
Bravo, Luthi. Warst Du nicht bis vor kurzem noch bei der SELK?
Die Einstellung hatte ich auch schon, bevor ich der SELK beitrat. Sie entspricht auch dem Selbstverständnis der evang.-luth. Kirche.
Also die Lutheraner sehen die Kirche Christi ganz in der römisch-katholischen Kirche verwirklicht ...?? Das wäre mir dann doch neu.
If only closed minds came with closed mouths.

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taddeo
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von taddeo »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Also die Lutheraner sehen die Kirche Christi ganz in der römisch-katholischen Kirche verwirklicht ...?? Das wäre mir dann doch neu.
Der Artikel, Stephen, der Artikel macht's aus!

Nicht DIE Lutheraner, sondern DER Lutheraner ... ;D

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Gamaliel
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Gamaliel »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Grußwort des Papstes:
http://www.oekt.de/aktuell_21/religio ... swort.html
Das ist in der Tat sehr bedauerlich. Was sein Vorgänger Pius XII. über wesentlich weniger frevelhafte Veranstaltungen dachte, habe ich weiter oben angegeben. Solche Worte wären ihm bestimmt nicht über die Lippen gekommen:
Wäre, hätte, täte ... :gaehn: Von dieser Art von Kritik und Besserwisserei halte ich rein gar nichts!
Ich stütze meine Ansicht auf die nachlesbaren Ausführungen von Pius XII. Worauf stützt Du Deine Ansicht, oder bist Du dafür selbst der Maßstab?
Raimund Josef H. hat geschrieben:Der Heilige Vater hat mit dem Grusswort sehr gut gezeigt, für wie "bedeutend" er diese Veranstaltung hält.
Ja, leider! Anstatt diese Veranstaltung zu verbieten bzw. die Teilnahme daran, nimmt er sie so wichtig, daß er sogar ein extra Grußwort hinschickt und alle unterschiedslos als seine Freunde bezeichnet. :daumen-runter:

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Wim1964
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Wim1964 »

Gamaliel hat geschrieben:Ja, leider! Anstatt diese Veranstaltung zu verbieten bzw. die Teilnahme daran, nimmt er sie so wichtig, daß er sogar ein extra Grußwort hinschickt und alle unterschiedslos als seine Freunde bezeichnet. :daumen-runter:
In der Tat äußerst bedauerlich!

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Quasinix
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Quasinix »

Das Geblubber von EB [Marx]* ist wirklich unerträglich - noch Johannes XXIII. schrieb 1959 in seiner Enzyklika "Ad Petri Cathedram":
Möge dies wunderbare Schauspiel der Einheit, das nur die katholische Kirche bietet, mögen die Gebete, mit denen sie Gott um die gleiche Einheit für alle anfleht, euch zu Herzen gehen und euch bewegen, euch, die ihr von diesem Apostolischen Stuhle getrennt seid. Laßt euch von Uns in liebevoller Sehnsucht Brüder und Söhne nennen. Laßt Uns die Hoffnung auf eure Rückkehr hegen, die Unserm väterlichen Herzen so teuer ist. (...)

Wir bitten euch, doch recht zu begreifen, daß Unser liebevoller Aufruf zur Einheit der Kirche euch nicht dazu einlädt, in ein fremdes Haus zu kommen, sondern in das gemeinsame Haus, in das Haus des Vaters. Erlaubt, daß Wir euch ermahnen, da Wir euch alle zärtlich "im Herzen Jesu Christi" (Phil. 1, 8) lieben, daß ihr euch eurer Väter erinnert, "die euch das Wort Gottes verkündet haben. Schaut auf das Ende ihres Wandels! Folgt ihrem Glauben nach!" (Hebr. 13, 7). Die glorreiche Schar der Heiligen, die jede eurer Nationen schon zum Himmel gesandt hat, besonders diejenigen, die durch ihre Schriften die Lehre Jesu Christi richtig und überzeugend weitergegeben und erklärt haben, lädt euch durch das Beispiel ihres Lebens zur Einheit mit diesem Apostolischen Stuhl ein, mit dem auch eure christliche Gemeinschaft so viele Jahrhunderte lang heilbringend verbunden war.

Wir richten also an alle, die von Uns getrennt sind, wie an Brüder, die Worte des hl. Augustinus: "Ob sie wollen oder nicht, sie sind unsere Brüder. Sie hören erst auf, unsere Brüder zu sein, wenn sie aufhören, das Vaterunser zu sprechen" (S. Aug., In Ps. XXXII, Enarr. II, 29; Migne, PL XXXVI, 299). "Laßt uns den Herrn, unsern Gott lieben, laßt uns seine Kirche lieben, ihn wie einen Vater, sie wie eine Mutter, ihn wie den Meister, sie wie seine Dienerin, denn wir sind die Söhne dieser Dienerin. Doch diese Verbindung wird durch eine große Liebe zusammengehalten. Wer den einen beleidigt, kränkt auch den andern ... Was nützt es dir, daß du den Vater nicht beleidigt hast, dieser jedoch die beleidigte Mutter rächt? ... Seht also einmütig, Geliebte, in Gott euern Vater, in der Kirche aber eure Mutter ..." (ebd. zu Ps. LXXVII, Enarr. II, 14; Migne, PL XXXVII, 1140).
Kein Wort von einer Vielzahl von "Kirchen", die gemeinsam in der Zukunft eine nebulöse "Einheit" anstreben!

[Verhunzung des Bischofsnamens korrigiert. Bitte selbiges hier zu unterlassen! Ecce als Mod.]
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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Lutheraner
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Die Kirche Christi ist ganz und vollkommen verwirklicht in der römisch-katholischen Kirche.
Das sehe ich ähnlich.
Bravo, Luthi. Warst Du nicht bis vor kurzem noch bei der SELK?
Die Einstellung hatte ich auch schon, bevor ich der SELK beitrat. Sie entspricht auch dem Selbstverständnis der evang.-luth. Kirche.
Also die Lutheraner sehen die Kirche Christi ganz in der römisch-katholischen Kirche verwirklicht ...?? Das wäre mir dann doch neu.
Ich habe oben ein Wort für dich fett hervorgehoben.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Bernado
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

Wim1964 hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Ja, leider! Anstatt diese Veranstaltung zu verbieten bzw. die Teilnahme daran, nimmt er sie so wichtig, daß er sogar ein extra Grußwort hinschickt und alle unterschiedslos als seine Freunde bezeichnet. :daumen-runter:
In der Tat äußerst bedauerlich!
Bedauerlich ja - aber kein Grund für weiterreichende Ausdeutungen. Das Grußwort - sofern korrekt berichtet - ist das absolute Minimum dessen, was der Papst den Bischöfen von mit ihm in Gemeinschaft stehenden Ortskirchen zu einem von ihnen gesponsorten Großereignis zukommen lassen kann. Er wird darüber seinerseits die Gemeinschaft nicht aufkündigen - auch wenn Freunde klarer Verhältnisse das lieber sähen.

Wir werden in den nächsten Monaten und Jahren noch oft Gelegenheit haben, zu fragen, wieviel der Papst erträgt, ohne die Gemeinschaft offiziell zu beeinden.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Knecht Ruprecht
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Erzbischof Schick hätte nichts dagegen, wenn Frauen zu Diakoninnen geweiht würden. So einen würde ich vom Bischofsposten gleich entfernen.

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Quasinix
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Quasinix »

[EB Schick]* mußte sich auch mal wieder melden, die Mitbrüder haben ja seit seiner letzten Wortmeldung einiges nachgelegt... Da möchte man nicht ins Hintertreffen geraten, wenn es darum geht, Fleißpunkte vor Welt und Medien zu sammeln!

*Verhunzung des Bischofsnamens hiermit korrigiert. Bitte selbiges zu Unterlassen - Ecce als Mod.
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Peti
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Peti »

Donnerstag, 13.5
18.15-18.45 Vesper - Abendgebet
[Innenstadt] St. Bonifaz, Basilika, Karlstr. 34

Donnerstag ,13.5
18.00-19.00 Byzantinische Vesper in deutscher Sprache
Salvatorkirche, Salvatorplatz 17
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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