In der einen Woche bin ich von Gott auf solch wunderbare Weise beschenkt worden, dass ich es gar nicht fassen kann. Mein Herz ist weit geworden ...
![laechel :)](./images/smilies/laechel.gif)
Schon ganz kurz nach meiner Ankunft im Kloster hatte ich das Gefühl, alles hinter mir gelassen zu haben, den Alltag, das "normale" Leben mit seinen Sorgen und Pflichten. Das hat mich fast ein bißchen erschreckt, denn ich wollte ja nicht aus der Welt ins Kloster flüchten, sondern einfach ein bißchen auftanken.
Ich fühlte mich gleich wie zuhause, ein Gefühl, das sich noch verstärkte, als ich gleich am ersten Abend eine Bekannte traf und am zweiten Tag eine neue liebe Bekanntschaft schloß. Auch die anderen Gäste waren super-nett und die Schwestern sind ja sowieso zum Knuddeln. Es war eine herzliche Atmosphäre, ein Gefühl von Geborgenheit, wie ich es selten erlebe.
![laechel :)](./images/smilies/laechel.gif)
Dass die ganze Woche lang das Wetter blendend war und wir dies zum Lesen, Kaffee-Trinken, Lobpreis
![sonnenbrille 8)](./images/smilies/sonnenbrille.gif)
![laechel :)](./images/smilies/laechel.gif)
Als sehr wohltuend empfand ich die Stundengebete in ihrem regelmäßigen Rhythmus: Laudes, Terz mit Heiliger Messe, Sext, Non, Vesper, Komplet und Vigilien. Ich habe alle mitgemacht, nur einmal habe ich die Vigilien ausfallen lassen, weil eine Flasche Wein geköpft wurde.
![wein :wein:](./images/smilies/icon_wein.gif)
Die jederzeit geöffnete Kirche bot mir die Gelegenheit, wann immer ich es wollte, dort zu beten oder einfach vor Gott zu sein. Täglich dem Herrn in der Eucharistie zu begegnen, das hat mich auch sehr gestärkt.
Besonders positiv hat mich die geistliche Begleitung durch eine Schwester des Konvents beeinflusst. Ich denke, dass ihre Anregungen und Impulse am meisten dazu beitragen, die gelassene Stimmung aus der Kloster-Zeit in den Alltag zu übertragen.
Ich habe in dieser Zeit Gottes Nähe so deutlich gespürt wie selten in meinem Leben und das eine ganze Woche lang ! Ich kann nur in die Knie gehen und ihm dafür danken, denn verdient habe ich eine solche Fülle an Gnade und Liebe nie und nimmer.
Meine Liebe zu Gott ist gewachsen in der Zeit und auch meine Sehnsucht nach ihm. Ich möchte mir seiner Gegenwart immer bewusst sein und nur noch danach fragen, was er von mir möchte.
Ein Gebet von John Henry Newman, auf das ich im Kloster gestoßen bin und das auch im Gotteslob zu finden ist, drückt dies sehr gut aus:
O Herr, ich gebe mich ganz in deine Hände.
Mache mit mir, was du willst.
Du hast mich für dich geschaffen.
Ich will nicht mehr an mich selber denken. Ich will dir folgen.
Was willst du, dass ich tun soll?
Geh deinen eigenen Weg mit mir. Was du auch forderst, ich will es tun.
Ich opfere dir die Wünsche, die Vergnügungen, die Schwächen, die Pläne, die Meinungen,
die mich von dir fernhalten und auf mich selbst zurückwerfen.
Mache mit wir, was du willst.
Ich feilsche um nichts. Ich suche nicht im voraus zu erkunden, was du mit mir vorhast.
Ich will das sein, wozu du mich haben willst.
Ich will all das, wozu du mich machen willst.
Ich sage nicht: Ich will dir folgen, wohin du gehst: Denn ich bin schwach.
Aber ich gebe mich dir, dass du mich führst, gleich, wohin.
Ich will dir im Dunkel folgen und bitte nur um Kraft für meinen Tag.
O Gott, du bist so wundervoll bei mir gewesen alle Tage meines Lebens.
Du wirst mich auch ferner nicht verlassen.
Ich weiß es, obschon ich keine Rechte vor dir habe.
Lass mich meinen Weg nicht gehen, ohne an dich zu denken.
Lass mich alles vor dein Angesicht tragen, um dein Ja zu erfragen bei jedem Wollen
und deinen Segen für jedes Tun.
Wie die Sonnenuhr von der Sonne, so will ich allein bestimmt sein von dir.
So sei es, mein Herr Jesus Christus. Ich gebe mich ganz.
Ich vermisse jetzt die tägliche Heilige Messe, die Gebetszeiten in der Gemeinschaft und gerade bei dem tollen Wetter in diesen Tagen auch die Radtouren (kann Radfahren in Wind und Sonne eigentlich süchtig machen ?
![zwinker ;-)](./images/smilies/ikb_wink3.gif)
Aber egal ... ich werde sicher wieder einmal die Gelegenheit haben, im Kloster Alexanderdorf aufzutanken. Jetzt ist die Umsetzung in den Alltag gefragt.
![zwinker ;-)](./images/smilies/ikb_wink3.gif)
Gruß
Angelika