Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Aus dem Klappentext:
"Alles sprach dagegen, dass aus dem kleinen Giovanni Maria Mastai Ferretti (1792 - 1878) etwas wird. Hubert Wolf schildert den erstaunlichen Weg des kränkelnden jungen Adligen aus der Provinz zum mächtigsten und am längsten amtierenden Papst der Geschichte (1846 - 1878), der den Katholizismus neu erfand. Das fesselnd und anschaulich geschriebene Buch ist eine kalte Dusche für alle, die im Papst den Repräsentanten uralter Traditionen sehen.
Leseprobe
Zuletzt geändert von Hubertus am Donnerstag 21. April 2022, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Überlanges Zitat aus urheberrechtlichen Gründen gekürzt.
Grund: Überlanges Zitat aus urheberrechtlichen Gründen gekürzt.
-
- Beiträge: 10
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 09:35
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Ich kann das Buch sehr empfehlen
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Die Leseprobe ist unbedingt lesenswert, insbesondere der Prolog "La tradizione sono io".
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Eine durchschaubar anti-katholische Agitation.
Allein schon der aggressiv-herablassende Stil des Autors, der vermeintlich Historiker und Priester ist.
Es wird seine Gründe haben, warum das Machwerk in keinem christlichen Verlag erschienen ist.
Allein schon der aggressiv-herablassende Stil des Autors, der vermeintlich Historiker und Priester ist.
Es wird seine Gründe haben, warum das Machwerk in keinem christlichen Verlag erschienen ist.
- FranzSales
- Beiträge: 976
- Registriert: Dienstag 14. Oktober 2003, 08:46
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Hast Du das Buch überhaupt gelesen? Den von Dir beschriebenen Tonfall hat das Buch nicht, es ist ein sehr informatives Sachbuch. Es ist eher im angelsächsischen Stil lebendig geschrieben und kein dröges Akademikerelaborat.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Freitag 22. April 2022, 17:23Eine durchschaubar anti-katholische Agitation.
Allein schon der aggressiv-herablassende Stil des Autors, der vermeintlich Historiker und Priester ist.
Es wird seine Gründe haben, warum das Machwerk in keinem christlichen Verlag erschienen ist.
Pio Nono hat -wenngleich auch fromm- mit seinem Pontifikat der Kirche mehr geschadet als genützt. Sehr informativ ist auch das Buch von Hasler über die Genese des Unfehlbarkeitsdogmas.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkeit in Glaubensdingen hat die Kirche mehr entweltlicht als verweltlicht. Daher kann ich den Schaden, den das Dogma angerichtet haben soll, nicht erkennen.
-
- Beiträge: 832
- Registriert: Dienstag 10. August 2021, 14:02
- Kontaktdaten:
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Was die Kirche verweltlicht, ist uns sogar in den alten Schriften überliefert: wenn ein Papst will, was die Menschen wollen. In diesem Fall macht er sich unseren König zum Feind! Er ruft solchen Päpsten zu allen Zeiten das Vade Retro entgegen (und denen, die flüchten das Quo Vadis!).
Und was sehen wir?
Wen Gott strafen will, dem erfüllt er seine Wünsche.
Aber
es muss nicht so bleiben.
Und was sehen wir?
Wen Gott strafen will, dem erfüllt er seine Wünsche.
Aber
es muss nicht so bleiben.
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Bitte beim Thema bleiben. Danke.kukHofnarr hat geschrieben: ↑Samstag 23. April 2022, 09:49Was die Kirche verweltlicht, ist uns sogar in den alten Schriften überliefert: wenn ein Papst will, was die Menschen wollen. In diesem Fall macht er sich unseren König zum Feind! Er ruft solchen Päpsten zu allen Zeiten das Vade Retro entgegen (und denen, die flüchten das Quo Vadis!).
Und was sehen wir?
Wen Gott strafen will, dem erfüllt er seine Wünsche.
Aber
es muss nicht so bleiben.
-
- Beiträge: 832
- Registriert: Dienstag 10. August 2021, 14:02
- Kontaktdaten:
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Aber Cassian!
Ich bin absolut in dem von Dir vorgegebenen Thema der Erfindung des "Katholizismus"!
Ich bin absolut in dem von Dir vorgegebenen Thema der Erfindung des "Katholizismus"!
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."
-
- Beiträge: 832
- Registriert: Dienstag 10. August 2021, 14:02
- Kontaktdaten:
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Meine Sichtweise ist die:
Jeder "Ismus" ist eine Ideologie. Das Wesen einer Ideologie hatte ich hier versucht zu erläutern.
Die Ecclesia mithin die kath. Kirche ist keine Ideologie sondern steht für das Lebensprinzip schlechthin ein, welches die kath. Kirche in ihrer Eigenschaft als Anwältin des Naturrechtes /1 anzumahnen hat gegen jedwede Bestrebung seitens eines Herrschaftssystems, sie für seine Ziele zu verzwecken. Sie lässt sich also von keinem Herrschaftssystem instrumentalisieren,...
jedoch:
sobald ein Papst wollte, was die Menschen wollen, beginnt die Ideologie, nämlich "Katholizismus" als Hebel der Politik.
Papst Pius IX. war kein Katholizist, das beweist das Buch...
aber
meine These lautet:
der seitens Pius IX. nicht erfolgte Abschluss des ersten Vatikanischen Konzils ist zu bewerten als Einknicken vor dem, was die Menschen wollen, das bedeutet also im Hinblick auf den Titel des von Dir empfohlenen Buches, dass mit diesem Papst "Katholizismus" begann, denn immerhin hatte er noch einige Jahre nach der Konzilsunterbrechung Zeit zur Fortsetzung wenn nicht gar zum Abschluss, ...sei's d'rum, seither wartet das erste Vatikanische Konzil auf den Abschluss mithin auf das Ende des "Katholizismus".
Soweit meine These.
___
/1 Handlungsgrundsätze im Naturrecht: https://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=930334#p930334
Jeder "Ismus" ist eine Ideologie. Das Wesen einer Ideologie hatte ich hier versucht zu erläutern.
Die Ecclesia mithin die kath. Kirche ist keine Ideologie sondern steht für das Lebensprinzip schlechthin ein, welches die kath. Kirche in ihrer Eigenschaft als Anwältin des Naturrechtes /1 anzumahnen hat gegen jedwede Bestrebung seitens eines Herrschaftssystems, sie für seine Ziele zu verzwecken. Sie lässt sich also von keinem Herrschaftssystem instrumentalisieren,...
jedoch:
sobald ein Papst wollte, was die Menschen wollen, beginnt die Ideologie, nämlich "Katholizismus" als Hebel der Politik.
Papst Pius IX. war kein Katholizist, das beweist das Buch...
aber
meine These lautet:
der seitens Pius IX. nicht erfolgte Abschluss des ersten Vatikanischen Konzils ist zu bewerten als Einknicken vor dem, was die Menschen wollen, das bedeutet also im Hinblick auf den Titel des von Dir empfohlenen Buches, dass mit diesem Papst "Katholizismus" begann, denn immerhin hatte er noch einige Jahre nach der Konzilsunterbrechung Zeit zur Fortsetzung wenn nicht gar zum Abschluss, ...sei's d'rum, seither wartet das erste Vatikanische Konzil auf den Abschluss mithin auf das Ende des "Katholizismus".
Soweit meine These.
___
/1 Handlungsgrundsätze im Naturrecht: https://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=930334#p930334
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Die Leseprobe war sehr aufschlussreich.
Es ist mehr wertend als deskriptiv.FranzSales hat geschrieben: ↑Samstag 23. April 2022, 07:30Den von Dir beschriebenen Tonfall hat das Buch nicht, es ist ein sehr informatives Sachbuch.
Da habe ich gegenteiliges gehört.FranzSales hat geschrieben: ↑Samstag 23. April 2022, 07:30Pio Nono hat -wenngleich auch fromm- mit seinem Pontifikat der Kirche mehr geschadet als genützt.
Der Punkt ist: Wer das Buch liest, wird man wohl unweigerlich zu keiner anderer Einschätzung kommen, als du ausgesagt hast.
Ich denke nicht, dass dem Leser hier eine gewisse Entscheidungsfreiheit geboten wird, sich selbst eine Meinung zu dem Thema zu bilden.
Ist das jenes mit dem Vorwort von Hans Küng?FranzSales hat geschrieben: ↑Samstag 23. April 2022, 07:30Sehr informativ ist auch das Buch von Hasler über die Genese des Unfehlbarkeitsdogmas.
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Ist damit der August Bernhard Hasler gemeint, welcher 1980 an Lymphdrüsenkrebs gestorben ist?FranzSales hat geschrieben: ↑Samstag 23. April 2022, 07:30............
Sehr informativ ist auch das Buch von Hasler über die Genese des Unfehlbarkeitsdogmas.
Re: Der Unfehlbare: Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert
Zufällig ein Artikel indirekt zu dem hier vorgestellten Machwerk:
Theologe: These vom "doppelten Lehramt" beruht auf haltlosen Schlüssen
Theologe: These vom "doppelten Lehramt" beruht auf haltlosen Schlüssen
Die Kirsche auf diesem entlarvenden Sahnehäubchen: Der Artikel wurde auf katholisch.de veröffentlicht.Weiter schreibt Rhonheimer, dass das "Narrativ" von einem "doppelten Lehramt" im Orientierungstext des Synodalpräsidiums offenbar dazu dienen solle, "der Theologie die Lehrkompetenz für alle 'theologischen Streitfragen jenseits konziliarer Entscheidungen' zurückzugeben, die das Lehramt seit dem Ersten Vatikanum angeblich traditionswidrig an sich gerissen hat". [...] Doch weder sei die These von Lehre und Realität eines "doppelten Lehramts" im Mittelalter historisch korrekt noch habe das erste Vatikanum hier einen Bruch mit der Tradition vollzogen. "Die im Orientierungstext des Synodalen Weges übernommene Konstruktion, derzufolge mit Pius IX. und dem Ersten Vatikanum die akademische Theologie entmachtet worden sei und deren Kompetenzen dem Papst und der Kurie übertragen worden seien, ist historisch nicht haltbar", betont Rhonheimer. Die Programmatik des Synodalpräsidiums gründe auf einer Geschichtsschreibung, die "selektiv, willkürlich und geradezu irreführend" mit ihren Quellen umgehe.
Populär gemacht habe die These vom "doppelten Lehramt" der Theologen und Bischöfe der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf mit seinem Buch "Der Unfehlbare. Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert” aus dem Jahr 2020, so Rhonheimer. Wolf berufe sich dabei auf den Regensburger Kirchenhistoriker Klaus Unterburger, laut dessen Habilitationsschrift die theologischen Fakultäten für sich beansprucht hätten, in Glaubensfragen lehramtlich Stellung zu nehmen und Thesen offiziell zu verbieten, wodurch Theologen und Bischöfe in ihrer Gesamtheit Lehrautorität besessen hätten. Laut Rhonheimer behaupten Unterburger und Wolf, die Lehre vom "doppelten Lehramt" stamme von Thomas von Aquin. Dabei führe Unterburger drei Thomas-Stellen an, die jedoch als Belege für eine thomistische Lehre von einem "doppelten Lehramt" nichts hergäben. Sie seien "Fehlanzeigen".