Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Minderwertigkeitskomplexe. Ich kenne auch Männer, die solche haben.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Danke, Irmgard!Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:24Ich denke, dass Grundproblem liegt darin, dass Gleichbereichtigung und Teilhabe auf vielen gesellschaftlichen Ebenen noch nicht erricht ist. Und das hat mit der Wahrnehmung des Wertes eines Menschen zu tun. Ich habe das in diesem Thread vor zig Seiten mal geschrieben, wie ich aufgewachsen bin, nicht Messdiener, nicht Jugendfeuerwehr, nicht Fußball, nicht Schützenverein, nicht Blaskapelle, nicht Gymnasium, nicht auf den Baum klettern, nicht Trecker fahren, nicht Ferienjob in der Fabrik... und das alles nur, weil ich eben ein Mädchen war. Das sitzt einfach tief. Seitdem bin ich da wachsam und vermutlich auch empfindlich. In vielen Bereichen hat sich die Situation zum Positiven verändert, auch wenn ich feststellen muss, dass ich in 30 Jahren aufmerksam machen, darauf hinweisen, mich dafür einsetzen echt nicht viel erreicht habe. Meine Tochter kämpft eigentlich noch dieselben Kämpfe, wenn auch mit verbessertem Ausgangspunkt.Bruder Donald hat geschrieben:Aber was ist denn das Problem? Ist es tatsächlich eine vermeintliche Diskriminierung und Ungerechtigkeit, oder fehlt einem das Verständnis dafür, dass das Kirchenleben eben doch Dienst ist und keine Macht?
Ich glaube, es kann sich ein Mann nicht vorstellen, wie subtil die Benachteiligung ist, die man als Frau in der Kirche erlebt.
Ich durfte auch keine Ministrantin sein - das habe ich in den frühen 80ern noch eingesehen.
Aber die Mädchen durften auch nicht zu den Sternsingern, weil das den Ministranten vorbehalten war, um sie zu motivieren. Das fand ich schon mit 13 ungerecht.
Im Theologiestudium ging es nicht nur um das Ziel des Priesteramts. Es ging auch darum, dass es zu meiner Zeit eine Priesterquote von 85 % unter den Professoren gab. Konkret bedeutete dies, dass alle wissenschaftlich begabten Laientheologen (damals ca 70% der Studierenden) um 15 % der Lehrstühle bewarben. Völlig unabhängig von der Qualifikation. Und ganz zu schweigen von den klerikalen Netzwerken, die sich gegenseitig unterstützten und auf Stellen brachten, zu denen man als Frau natürlich keinen Zugang hat. Das war Benachteiligung live.
Und letztlich sind es allein die geweihten Männer, die über die Nicht-Weihefähigkeit von Frauen entscheiden. Letztlich geht es also auch darum, ob sie freiwillig die eigene Macht teilen oder nicht.Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:24Nun ist die Kirche eine Organisation, in der Frauen nunmal wenig Einflussmöglichkeiten auf der "offiziellen" Ebene haben. Das ist einfach eine Tatsache. Das hat dann auch nichts damit zu tun, dass es in der Kirche eben auch um Dienste und dienen geht. Das ist den Frauen durchaus bewusst. Aber es ist eben nicht der Punkt. Letztendlich sind die Forderungen nach kompletter Teilhabe und Zugang zu allen Ämtern mit dem katholischen Lehramt unvereinbar. Und da wird es eben schwierig. Wir haben es hier ja schon mehrfach diskutiert. Ist das so von Jesus und Gott gewollt oder ist das eine Folge von über 2000 Jahren menschengemachter Kirchengeschichte? Schließlich werden damit 50% der Menschenkinder als "nicht weihefähig" betrachtet (mal abgesehen von all den in den 50% verbleibenden Männern befindlichen Menschen mit weiteren Weihehindernissen).
Das Interessante an den Frauen von Maria 2.0 ist ja, dass sie genau aus der Mitte der Gemeinden kommen. Sie sind nicht - wie frühere Bewegungen für die Rechte der Frau in der Kirche - irgendwelche Randgruppen von "linken Socken", sondern die Frauen, die seit Jahrzehnten Katechese machen, in den Räten sind, es sind Ordensfrauen dabei und auch die, die Blumen stecken ...Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:24Aus meiner Sicht ist und bleibt das schwierig. Gerade als Frau in der katholischen Kirche. Ich denke nicht, dass die radikaleren der Maria 2.0-Verfechterinnen irgendeine Mehrheit der Frauen vertreten, aber ich kenne viele Frauen, die einfach ein Unbehagen umtreibt, zumal mit Maria ein Ideal verkörpert ist, dass man als "normale" Frau eh nicht erreichen kann.
Das ist keine unbedeutende Splittergruppe mehr - so wie die Mädels von "Lila Stola" in den 80ern, die grellgefärbte Haare und lila Latzhosen hatten. Die typische Maria 2.0 Frau ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und ist seit 35 Jahren in der Kirchengemeinde hoch aktiv.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Dass du das glaubst, zeigt in einem Satz das insgesamt fehlende Verständnis davon, was die Kirche ist. Auf der Basis lohnt es sich kaum zu diskutieren.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Und letztlich sind es allein die geweihten Männer, die über die Nicht-Weihefähigkeit von Frauen entscheiden.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Zu diesem Schluß bin ich auch schon mehrfach gekommen.HeGe hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:08Dass du das glaubst, zeigt in einem Satz das insgesamt fehlende Verständnis davon, was die Kirche ist. Auf der Basis lohnt es sich kaum zu diskutieren.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Und letztlich sind es allein die geweihten Männer, die über die Nicht-Weihefähigkeit von Frauen entscheiden.
Wem jeglicher übernatürlicher Offenbarungsglaube abgeht, den muß man sich selbst (und Gottes Gnade) überlassen.
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Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Kann man als Laientheologe keine Arbeit bei einem Professor schreiben, der die Priesterweihe empfangen hat? Um die Besetzung von Lehrstühlen kann es ja wohl kaum gehen, denn die Vorstellung, daß 70% der Studierenden habilitieren, ist vollkommen lächerlich.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Im Theologiestudium ging es nicht nur um das Ziel des Priesteramts. Es ging auch darum, dass es zu meiner Zeit eine Priesterquote von 85 % unter den Professoren gab. Konkret bedeutete dies, dass alle wissenschaftlich begabten Laientheologen (damals ca 70% der Studierenden) um 15 % der Lehrstühle bewarben. Völlig unabhängig von der Qualifikation. Und ganz zu schweigen von den klerikalen Netzwerken, die sich gegenseitig unterstützten und auf Stellen brachten, zu denen man als Frau natürlich keinen Zugang hat. Das war Benachteiligung live.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Ich werde es offenbar nie verstehen:
Was sollte besser für die Kirche werden, wenn Frauen allein aufgrund ihrers Geschlechts(!) Mehr an "Einfluss" gewinnen?
Du sprichst ja nicht allgemein von Menschen mit besonderen Fähigkeiten, Kenntnissen, Qualitäten oder Charismen.
Erkläre mir bitte folgendes: Wer hat dir gesagt, dass du als Frau weniger wert bist, wenn du "nicht weihefähig" bist? Woher hast du das, dass du als Frau mehr wert wärst, wenn du "weihefähig" wärst? Was lässt dich denken, wir Männer halten uns für mehr wert, weil wir "weihefähig" sind?
Ja, eine Kötter ist ja so gaaaaar nicht extremistischLauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Das Interessante an den Frauen von Maria 2.0 ist ja, dass sie genau aus der Mitte der Gemeinden kommen. Sie sind nicht - wie frühere Bewegungen für die Rechte der Frau in der Kirche - irgendwelche Randgruppen von "linken Socken",
Kann mir jemand diesen psychologischen Trick erklären, welchen Effekt es auf das Subjekt Frau hat, wenn der Allgemeinbegriff Frau etwas nicht darf?
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Doch, die Arbeit kannst du schreiben. Das war zumindest formal kein Problem. Der Herr Professor (Priester natürlich) hat dir auch die 1 gegeben, wenn die Arbeit sehr gut war. Die Diss wurde aber dem PAK angeboten ...Protasius hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:22Kann man als Laientheologe keine Arbeit bei einem Professor schreiben, der die Priesterweihe empfangen hat? Um die Besetzung von Lehrstühlen kann es ja wohl kaum gehen, denn die Vorstellung, daß 70% der Studierenden habilitieren, ist vollkommen lächerlich.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Im Theologiestudium ging es nicht nur um das Ziel des Priesteramts. Es ging auch darum, dass es zu meiner Zeit eine Priesterquote von 85 % unter den Professoren gab. Konkret bedeutete dies, dass alle wissenschaftlich begabten Laientheologen (damals ca 70% der Studierenden) um 15 % der Lehrstühle bewarben. Völlig unabhängig von der Qualifikation. Und ganz zu schweigen von den klerikalen Netzwerken, die sich gegenseitig unterstützten und auf Stellen brachten, zu denen man als Frau natürlich keinen Zugang hat. Das war Benachteiligung live.
Und zusätzlich waren damals die Chancen auf ein Stipendium bzw. eine kirchliche Förderungen für die Diss deutlich geringer bzw. null, wenn du Laientheologe warst.
Und wenn schon mal 85% der Stellen wegfallen, dann sind deine Chance auf eine Professur äußerst gering. Vor allem dann, wenn sich 70% der Bewerber um 15% der Stellen und 30% der Bewerber um 85% der Stellen bewerben.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Gegenfrage: Warum soll es besser für die Kirche sein, wenn Männer etwas allein aufgrund ihres Geschlechts dürfen?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:35Ich werde es offenbar nie verstehen:
Was sollte besser für die Kirche werden, wenn Frauen allein aufgrund ihrers Geschlechts(!) Mehr an "Einfluss" gewinnen?
Du sprichst ja nicht allgemein von Menschen mit besonderen Fähigkeiten, Kenntnissen, Qualitäten oder Charismen.
Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:35Ja, eine Kötter ist ja so gaaaaar nicht extremistischLauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Das Interessante an den Frauen von Maria 2.0 ist ja, dass sie genau aus der Mitte der Gemeinden kommen. Sie sind nicht - wie frühere Bewegungen für die Rechte der Frau in der Kirche - irgendwelche Randgruppen von "linken Socken",
Kann mir jemand diesen psychologischen Trick erklären, welchen Effekt es auf das Subjekt Frau hat, wenn der Allgemeinbegriff Frau etwas nicht darf?
Weil es kein abstraktes Verbot ist, sondern du es als kirchlich aktive und gläubige Frau jeden Tag konkret spürst. Es geht nicht um die abstrakte Problematik, dass Frauen nicht geweiht werden können.
Sondern darum, dass die Kirche vor Ort durch den Priestermangel und inkompetentes Personal in Liturgie, Seelsorge und Leitung vor den Hund geht und kompetente Frauen da wären, die sich hier nicht einsetzen dürfen.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Richtig, es gibt auch Männer, die die haben. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich "meine Frau" ganz ohne irgendwelche Komplexe stehe. Ich habe nur beschrieben, was jahrelange Erziehung in einem Umfeld, in dem es einfach normal ist, dass Mädchen das einfach nicht dürfen (einfach! selbstverständlich! so ganz ohne Grund), so auslösen kann. Aus "nicht dürfen" wird da übrigens auch schnell "nicht können" als Erwartung und daraus dann die Annahme einer geringeren Wertigkeit. Sieht man ja auch an der Enthohnung. Sehr subtil, das Ganze.
Gruß
Irmgard
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Die Chancen auf Professuren sind immer äußerst gering. Ein Großteil derjenigen, die promovieren, wird nie habilitieren, und auch unter den Privatdozenten wird nicht mal ansatzweise jeder irgendwann ein Professor.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:36Doch, die Arbeit kannst du schreiben. Das war zumindest formal kein Problem. Der Herr Professor (Priester natürlich) hat dir auch die 1 gegeben, wenn die Arbeit sehr gut war. Die Diss wurde aber dem PAK angeboten ...Protasius hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:22Kann man als Laientheologe keine Arbeit bei einem Professor schreiben, der die Priesterweihe empfangen hat? Um die Besetzung von Lehrstühlen kann es ja wohl kaum gehen, denn die Vorstellung, daß 70% der Studierenden habilitieren, ist vollkommen lächerlich.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 15:54Im Theologiestudium ging es nicht nur um das Ziel des Priesteramts. Es ging auch darum, dass es zu meiner Zeit eine Priesterquote von 85 % unter den Professoren gab. Konkret bedeutete dies, dass alle wissenschaftlich begabten Laientheologen (damals ca 70% der Studierenden) um 15 % der Lehrstühle bewarben. Völlig unabhängig von der Qualifikation. Und ganz zu schweigen von den klerikalen Netzwerken, die sich gegenseitig unterstützten und auf Stellen brachten, zu denen man als Frau natürlich keinen Zugang hat. Das war Benachteiligung live.
Und zusätzlich waren damals die Chancen auf ein Stipendium bzw. eine kirchliche Förderungen für die Diss deutlich geringer bzw. null, wenn du Laientheologe warst.
Und wenn schon mal 85% der Stellen wegfallen, dann sind deine Chance auf eine Professur äußerst gering. Vor allem dann, wenn sich 70% der Bewerber um 15% der Stellen und 30% der Bewerber um 85% der Stellen bewerben.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Korrekt. Da stimme ich die völlig zu. Aber es ist ein zusätzliches Problem, wenn 85% der Stellen per se wegfallen.
Stell dir bitte vor, es wären in deinem Bereich einfach 85 % der möglichen Stellen für dich nicht erreichbar.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
"Nicht Gymnasium, nicht auf Bäume klettern" Von welcher Zeit redest du denn da? Das muss ja recht lange her sein.Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:51Richtig, es gibt auch Männer, die die haben. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich "meine Frau" ganz ohne irgendwelche Komplexe stehe. Ich habe nur beschrieben, was jahrelange Erziehung in einem Umfeld, in dem es einfach normal ist, dass Mädchen das einfach nicht dürfen (einfach! selbstverständlich! so ganz ohne Grund), so auslösen kann. Aus "nicht dürfen" wird da übrigens auch schnell "nicht können" als Erwartung und daraus dann die Annahme einer geringeren Wertigkeit. Sieht man ja auch an der Enthohnung. Sehr subtil, das Ganze.
Gruß
Irmgard
Ansonsten bemisst sich die Wertigkeit eines Menschen nicht daran, was er tun darf und was nicht. Aus einer höheren Sicht hat jeder Mensch einen Wert. Ob der einzelne Mensch sich dessen bewusst ist, ist dann die Frage.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Du hast es in der Tat nicht verstanden. Wenn wir mal annehmen, dass die Leute die Leitung haben sollten, die die besten Fähigkeiten, Kenntnisse, Qualitätetn und Charismen haben, warum sollte ich dann bei 50% aller Leute überhaupt nicht schauen, ob diese Dinge denn vielleicht vorhanden sind? Darum geht es. Wissenschaftlich betrachtet ist das ineffizient. Niemand, auch keine Frau, wünscht sich eine schlechte, ungeeignete Frau in Leitungsfunktionen oder im Priesteramt.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:35Ich werde es offenbar nie verstehen:
Was sollte besser für die Kirche werden, wenn Frauen allein aufgrund ihrers Geschlechts(!) Mehr an "Einfluss" gewinnen?
Du sprichst ja nicht allgemein von Menschen mit besonderen Fähigkeiten, Kenntnissen, Qualitäten oder Charismen.
Da sind wir dann eben auch bei dem Begriff Macht. Macht liegt in der Kirche in den geweihten Händen. Jegeliche wichtigen Entscheidungen werden von Männern getroffen. Wie gerade geschrieben, aus "nicht dürfen" wird" nicht können" wird "ist es eh nicht wert". Von so einer unterbewusst laufenden Kette kann sich kaum jemand frei machen.Erkläre mir bitte folgendes: Wer hat dir gesagt, dass du als Frau weniger wert bist, wenn du "nicht weihefähig" bist? Woher hast du das, dass du als Frau mehr wert wärst, wenn du "weihefähig" wärst? Was lässt dich denken, wir Männer halten uns für mehr wert, weil wir "weihefähig" sind?
Ich arbeite in einem typsichen Männerberuf. Wenn ein Kunde anruft und mich am Telefon hat, möchte er oft mit dem Vorgesetzten verbunden werden. Man spreche nicht mit der Sekretärin. 2020 in Deutschland.....
Ich glaube ein Problem ist auch, dass sich die Frage der Rolle der Frau in der Kirche nicht von der Rolle der Frau in der Gesellschaft trennen lässt.
Gruß
Irmgard
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
"Nicht Gymnasium" - das ist auf dem Land heute noch so. Es ist subtiler als früher. Man sagt nicht mehr: "Du heiratest ja sowieso und bekommst Kinder, also reicht die Volksschule.", sondern "Das Gymnasium ist nichts für so ruhige Mädchen. Mach die Realschule und anschließend eine Ausbildung, das ist solide."
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Aufgewachsen bin ich in einer dörflichen Struktur im EB Paderborn in den 70ern, also nicht so weit weg von da, wo Juergen vermutlich wohntEdi hat geschrieben:Von welcher Zeit redest du denn da? Das muss ja recht lange her sein.
Klar ist das lange her. Und heute ist das nicht mehr ganz so extrem. Aber die Grundmechanismen sind auch heute nicht so viel anders. Heute ist es fast subtiler.
Gruß
Irmgard
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
1. Das musst du Jesus fragen.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Gegenfrage: Warum soll es besser für die Kirche sein, wenn Männer etwas allein aufgrund ihres Geschlechts dürfen?
2. Du fragst nach dem Ist-Zustand seit guten 2000 Jahren?
3. Du behauptest, dass Frauen unbedingt zu den Weiheämtern zugelassen werden müssen. Das mögest du bitte erklären, warum es so sein muss, statt mit Gegenfragen zu "antworten".
Sprich bitte wenn schon für dich und nicht stellevertrend für alle Frauen. Ich kenne genug aktive und gläubige Frauen, die deine Sicht der Dinge nicht teilen.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Weil es kein abstraktes Verbot ist, sondern du es als kirchlich aktive und gläubige Frau jeden Tag konkret spürst.
Warum spüren die sowas nicht und du schon? Warum also soll deine Sicht der Dinge konstitutiv sein, die jener anderen Frauen aber nicht?
Von Frauen im Allgemeinen kann ja also nicht die Rede sein, sonst würden es ja alle so spüren.
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Die gleiche Würde eines jeden Menschen? Gen 1?Hanspeter hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:27Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
Nicht die Frauenförderung ist begründungspflichtig, sondern die ungleichen Chancen von Mann und Frau.
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
X B!
Die Schwierigkeiten, als Gemeinden vor Ort gut kirchlich leben zu können, hat, meiner Meinung nach, nichts mit fehlendem Priesternachwuchs oder falschen Führungsansätzen zu tun. Dass es ohne jeden Zweifel genau die Fehlmechanismen gibt, die "Irmgard" und "Lauralarissa" ansprechen, macht es nur umso bedrängender, einen Lösungsansatz zu finden. Vielleicht könnte ein Teil der Lösung hinter der Frage stecken, warum es denn keine Priester in ausreichender Zahl mehr gibt oder warum es verhärtete Fronten zwischen den Geschlechtern gibt. Dass einfach mal jeder Mensch jede Position und Aufgabe erledigen können muss, ist schlicht eine Überforderung und unmenschlich. Die Menschen sind eben geschlechtsspezifisch angelegt, sonst bräuchte es die ganzen Forderungen nach individuellen Geschlechtsanpassungen nicht. Aber die Kirche tut nicht gut daran, dem hinterherzulaufen. Da beginnt ja auch das Problem: Irgendwann wurden Dienste zu Privilegien, was sie aber aus der Verfassung der Kirche her niemals sein können. Im Bewusstsein vieler Menschen sind sie aber als solche Privilegien präsent, nicht als einem bestimmten Menschen zugedachte Aufgabe. Wenn dann oft nur die Ämter im Blick sind, leidet das Wesen der Kirche so stark, dass der durch die kirchliche Tradition gedeckte Dienst extrem in Mitleidenschaft gezogen wird, sprich: das eigentliche Wesen des Dienstes tritt hinter die "Ordnung" zurück, in der der Dienst zum "Amt" wurde. Und er verliert dadurch wesentlich an der notwendigen Einbettung in die Kirche. Das ist es wohl, was sich allenthalben in Deutschland feststellen lässt, wenn es um die Berufungen geht: Warum z.B. Priester werden, wenn diese Arbeit nicht mehr durch das Charisma, sondern durch den "ordo" [davon ja: Ordination] bestimmt wird? Die Einbettung in den vordergründig gewordenen "ordo" befriedigt kaum den Anspruch der Gleichstellung der Geschlechter, worum es in der apostolischen Kirche allerdings niemals ging: Für die Gemeinschaft der Kirche sollte es höchstes Ziel sein, der menschlichen Person ihre Würde in vollem Maße zuzugestehen, was notwendigerweise nicht ohne Anerkennung des Geschlechts der Person zustandekommt. Der Knackpunkt ist eben der: in der Kirche gibt es kein Recht auf die Weihe und auch nicht eines auf die Mutterschaft oder die Vaterschaft (weshalb es schwierig ist, da von "Chancen" zu reden), sehr wohl aber ein Recht, als Mensch und Person mit der ihm/ihr eigenen Würde leben zu dürfen, es sogar zu sollen. Es ist natürlich schwierig, nach einem dermaßen gehaltvollen Abgleiten der Grundlagen jener Aufgabenverteilung in der Kirche (siehe: "bei den Geweihten liegt ja die Macht"), wie es sich in vielen Jahrhunderten immer weiterentwickelt hat, nicht von Diskriminierung zu sprechen; das ist sogar sehr verständlich. Umso wichtiger wäre es, zu den grundlegenden Fragen zurückzukommen, z.B.: Worin besteht die Würde des Menschen in der Kirche?
Die Schwierigkeiten, als Gemeinden vor Ort gut kirchlich leben zu können, hat, meiner Meinung nach, nichts mit fehlendem Priesternachwuchs oder falschen Führungsansätzen zu tun. Dass es ohne jeden Zweifel genau die Fehlmechanismen gibt, die "Irmgard" und "Lauralarissa" ansprechen, macht es nur umso bedrängender, einen Lösungsansatz zu finden. Vielleicht könnte ein Teil der Lösung hinter der Frage stecken, warum es denn keine Priester in ausreichender Zahl mehr gibt oder warum es verhärtete Fronten zwischen den Geschlechtern gibt. Dass einfach mal jeder Mensch jede Position und Aufgabe erledigen können muss, ist schlicht eine Überforderung und unmenschlich. Die Menschen sind eben geschlechtsspezifisch angelegt, sonst bräuchte es die ganzen Forderungen nach individuellen Geschlechtsanpassungen nicht. Aber die Kirche tut nicht gut daran, dem hinterherzulaufen. Da beginnt ja auch das Problem: Irgendwann wurden Dienste zu Privilegien, was sie aber aus der Verfassung der Kirche her niemals sein können. Im Bewusstsein vieler Menschen sind sie aber als solche Privilegien präsent, nicht als einem bestimmten Menschen zugedachte Aufgabe. Wenn dann oft nur die Ämter im Blick sind, leidet das Wesen der Kirche so stark, dass der durch die kirchliche Tradition gedeckte Dienst extrem in Mitleidenschaft gezogen wird, sprich: das eigentliche Wesen des Dienstes tritt hinter die "Ordnung" zurück, in der der Dienst zum "Amt" wurde. Und er verliert dadurch wesentlich an der notwendigen Einbettung in die Kirche. Das ist es wohl, was sich allenthalben in Deutschland feststellen lässt, wenn es um die Berufungen geht: Warum z.B. Priester werden, wenn diese Arbeit nicht mehr durch das Charisma, sondern durch den "ordo" [davon ja: Ordination] bestimmt wird? Die Einbettung in den vordergründig gewordenen "ordo" befriedigt kaum den Anspruch der Gleichstellung der Geschlechter, worum es in der apostolischen Kirche allerdings niemals ging: Für die Gemeinschaft der Kirche sollte es höchstes Ziel sein, der menschlichen Person ihre Würde in vollem Maße zuzugestehen, was notwendigerweise nicht ohne Anerkennung des Geschlechts der Person zustandekommt. Der Knackpunkt ist eben der: in der Kirche gibt es kein Recht auf die Weihe und auch nicht eines auf die Mutterschaft oder die Vaterschaft (weshalb es schwierig ist, da von "Chancen" zu reden), sehr wohl aber ein Recht, als Mensch und Person mit der ihm/ihr eigenen Würde leben zu dürfen, es sogar zu sollen. Es ist natürlich schwierig, nach einem dermaßen gehaltvollen Abgleiten der Grundlagen jener Aufgabenverteilung in der Kirche (siehe: "bei den Geweihten liegt ja die Macht"), wie es sich in vielen Jahrhunderten immer weiterentwickelt hat, nicht von Diskriminierung zu sprechen; das ist sogar sehr verständlich. Umso wichtiger wäre es, zu den grundlegenden Fragen zurückzukommen, z.B.: Worin besteht die Würde des Menschen in der Kirche?
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Auf Chancengleichheit können wir uns ja einigen. Daraus folgt aber nicht, daß in konkreten Fällen Frauen bevorzugt werden sollten.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:28Die gleiche Würde eines jeden Menschen? Gen 1?Hanspeter hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:27Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
Nicht die Frauenförderung ist begründungspflichtig, sondern die ungleichen Chancen von Mann und Frau.
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Als ich noch in die Schule ging vor 1970 , da waren in der Oberstufe schon etwa 30 bis 40 % Mädchen.Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:13Aufgewachsen bin ich in einer dörflichen Struktur im EB Paderborn in den 70ern, also nicht so weit weg von da, wo Juergen vermutlich wohntEdi hat geschrieben:Von welcher Zeit redest du denn da? Das muss ja recht lange her sein.
Klar ist das lange her. Und heute ist das nicht mehr ganz so extrem. Aber die Grundmechanismen sind auch heute nicht so viel anders. Heute ist es fast subtiler.
Gewiss sind Frauen da und dort heute noch benachteiligt. In der Kirche sind Frauen abgesehen von gewissen Ämtern in vielen Bereichen sinnvoll einsetzbar, wenn sie entsprechende Fähigkeiten haben, z.B. in der Verwaltung, im Finanzwesen usw. Auch der geistliche Bereich wird einer Frau ja nicht grundlegend versperrt, geht ja auch nicht, weil der von Gott selber kommt. Es gab genug Frauen in der Kirche, die ohne ein Amt zu haben, sich geistlich hervortaten und daher sehr geschätzt wurden. Das wird oft vergessen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Aus der gleichen Würde erwächst aber doch nicht die völlige Gleichheit. Nicht umsonst wird die Zweiheit der Geschlechter ausdrücklich erwähnt:Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:28Die gleiche Würde eines jeden Menschen? Gen 1?Hanspeter hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:27Wieso ist Frauenförderung Aufgabe der Gesellschaft? Woraus soll sich ein ethischer Anspruch darauf ergeben? Aus Schrift und Tradition ist mir da nichts bekannt.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:11
Aus dem unzerstörbaren Wert eines Menschen ergibt sich ein ethischer Anspruch an die Gesellschaft. Da wo ich sehe, dass Frauen immer noch benachteiligt sind, ergibt sich daraus die Notwendigkeit der Frauenförderung - z.B. bei der Besetzung von Führungsstellen.
Oder eben bei Elterngesprächen bei der Schulwahl im 4. Schuljahr.
Nicht die Frauenförderung ist begründungspflichtig, sondern die ungleichen Chancen von Mann und Frau.
Sehr schön ist das Verhältnis der Geschlechter bei Leo XIII., Enzyklika Arcanum divinae sapientiae, zusammengefaßt:Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.
(Hervorhebung von mir.)Vir est familiae princeps, et caput mulieris; quae tamen, quia caro est de carne illius et os de ossibus eius, subiiciatur pareatque viro, in morem non ancillae, sed sociae; ut scilicet obedientiae praestitae nec honestas, nec dignitas absit. In eo autem qui praeest, et in hac quae paret, cum imaginem uterque referant alter Christi, altera Ecclesiae, divina caritas esto perpetua moderatrix officii.
Der Mann ist Vorgesetzter der Familie und das Haupt der Frau, die jedoch, da sie Fleisch von seinem Fleische und Bein von seinem Bein ist, ihm nicht wie eine Sklavin, sondern als Gefährtin unterwürfig und gehorsam sein soll, so dass der Gehorsam, den sie leistet, ehrbar und würdig sei. Da aber beide, sowohl jener, der gebietet, wie diese, die gehorcht, ein Abbild sind, der eine Christi, die andere der Kirche, muss die göttliche Liebe beide beständig in ihrer Pflichterfüllung leiten
(Quelle lat. / dt.)
Alter Christus kann eben nur der Mann sein.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Man sollte aber schon aufpassen, daß man diese richtige Aussage nicht unzulässig verallgemeinert. Sie gilt m. E. nur dort, wo es um das (bei Papst Leo ja deutlich angesprochene) Analogieverhältnis zu Christus und der Kirche geht: also beim Ehesakrament, und ebenso bei der Stellvertretung Christi in der sakramentalen Handlung der Kirche.
Auf das ganze restliche - noch dazu bürgerliche bzw. gesellschaftliche - Leben kann man diese Aussage meines Erachtens nicht anwenden. Da müssen tatsächliche gleiche Rechte für Mann und Frau gelten.
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Ich habe das Zitat im Zusammenhang mit dem Analogieverhältnis Christus/Kirche gebracht.taddeo hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 18:04Man sollte aber schon aufpassen, daß man diese richtige Aussage nicht unzulässig verallgemeinert. Sie gilt m. E. nur dort, wo es um das (bei Papst Leo ja deutlich angesprochene) Analogieverhältnis zu Christus und der Kirche geht: also beim Ehesakrament, und ebenso bei der Stellvertretung Christi in der sakramentalen Handlung der Kirche.
Auf das ganze restliche - noch dazu bürgerliche bzw. gesellschaftliche - Leben kann man diese Aussage meines Erachtens nicht anwenden. Da müssen tatsächliche gleiche Rechte für Mann und Frau gelten.
Was die bürgerliche Seite betrifft, gebe ich Dir - mit Einschränkungen - recht. In der Praxis war es wohl leider regelmäßig so, daß die Männer kaum ihrer diesbezüglichen Pflichterfüllung nachgekommen sind, sondern sich wohl tatsächlich mehr wie kleine Despoten aufführten, weswegen die Frauen sich irgendwann in Wut erhoben.
Im Bezug auf die geistliche Dimension der Geschlechterdifferenz gilt dies aber eben nicht.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Ich habe das Zitat im Zusammenhang mit dem Analogieverhältnis Christus/Kirche gebracht.taddeo hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 18:04Man sollte aber schon aufpassen, daß man diese richtige Aussage nicht unzulässig verallgemeinert. Sie gilt m. E. nur dort, wo es um das (bei Papst Leo ja deutlich angesprochene) Analogieverhältnis zu Christus und der Kirche geht: also beim Ehesakrament, und ebenso bei der Stellvertretung Christi in der sakramentalen Handlung der Kirche.
Auf das ganze restliche - noch dazu bürgerliche bzw. gesellschaftliche - Leben kann man diese Aussage meines Erachtens nicht anwenden. Da müssen tatsächliche gleiche Rechte für Mann und Frau gelten.
Was die bürgerliche Seite betrifft, gebe ich Dir - mit Einschränkungen - recht. In der Praxis war es wohl leider regelmäßig so, daß die Männer kaum ihrer diesbezüglichen Pflichterfüllung nachgekommen sind, sondern sich eben tatsächlich mehr wie kleine Despoten aufführten, weswegen die Frauen sich irgendwann in Wut erhoben.
Im Bezug auf die geistliche Dimension der Geschlechterdifferenz gilt dies aber eben nicht.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Das mag ja sein, aber der Fokus der Forderungen zielt aber nicht auf die "Fähigkeiten" sondern eben auf das Geschlecht. Frauen sollen Teilhabe an der Macht bekommen, nicht fähige Personen, die auch nebenbei weiblich sein können. Und daher meine Frage: Warum sollen Frauen allein aufgrund ihres Geschlechts für Leitungspositionen vorgesehen werden, als ob das jetzt irgendetwas lösen würde?Irmgard hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 17:09Du hast es in der Tat nicht verstanden. Wenn wir mal annehmen, dass die Leute die Leitung haben sollten, die die besten Fähigkeiten, Kenntnisse, Qualitätetn und Charismen haben, warum sollte ich dann bei 50% aller Leute überhaupt nicht schauen, ob diese Dinge denn vielleicht vorhanden sind? Wissenschaftlich betrachtet ist das ineffizient.
Frauenquote?! Tut mir leid, aber die gesellschaftliche Entwicklung widerspricht dir.
Und ja, ich gestehe die Unterstellung, dass es dem (heutigen) Feminismus nur darum geht: Frauen an die Macht, allein wegen dem Geschlecht, unabhängig von Qualifikation. Warum sollte diese gesamtgesellschaftliche Tendenz nicht durch Frauenverbände / -vereine in die Kirche Einzug erhalten?
Nein. Ich sprach nicht von "Macht", sondern von "Wert". Zudem habe ich dir eine konkrete Frage, auf dich bezogen, gestellt. Du antwortest darauf aber leider nicht, wenn du mir allgemein mit "Macht" antwortest.
Mir kam es noch nie in den Sinn, mich als Mann als etwas Besseres zu fühlen, weil mir da eine Tür offen steht. Zusätzlich finde ich nicht, dass es die Männer bzw. das männliche Wesen an sich zu etwas besserem macht. Aber genau das behauptet "ihr" Frauen: Ihr fühlt euch als etwas schlechteres, weil euch diese Option nicht offen steht. Und diese Gleichung kann ich nicht nachvollziehen.
Du nimmst es vielleicht nicht wahr, weil aus einer anderen Perspektive, aber aus meiner Sicht kann ich dir sagen, dass in die Kirche von außen einGeschlechterkampf hineingetragen wurde. Besonders äußern tut sich dieser Kampf im Beziehungsleben. Der Feminismus ist über das Ziel hinausgeschossen und hat nicht mehr (nur) zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl von Frauen geführt, sondern einen Keil zwischen die Geschlechter getrieben. Nicht mehr ein Miteinander ist das Ziel, sondern das "eigene Weiterkommen" (als Frau, nicht als Subjekt!). Mir fällt diese Keilerei besonders bei Frauen auf, von Männern kenne ich es nicht. Und die paar Chauvinisten, die ich mal im Leben getroffen hab, die sind eh nicht ganz knusper. Ich kenne es bei Männern nicht, dass die ihre Selbstidentiät von ihrem Geschlecht abhängig machen, bei Frauen aber fällt es umso schärfer auf. Ich finde das seltsam und unverständlich. Muss man dem Großteil der Frauen ein so großes Minderwertigkeitsgefühl unterstellen, dass sie es mittlerweile in die andere Richtung übertreiben?
Ich kenne ja deinen Beruf nicht, aber so würde ich fragen, ob es daran liegt, ob du eine Frau bist oder "nur" Sekretärin? Wie geht es denn deinen männlichen Kollegen?
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Eine Frage hätte ich dazu:Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Sondern darum, dass die Kirche vor Ort durch den Priestermangel und inkompetentes Personal in Liturgie, Seelsorge und Leitung vor den Hund geht und kompetente Frauen da wären, die sich hier nicht einsetzen dürfen.
Bei wie vielen deiner Durschnittsfrauen, die mit den 3 Kindern und so, kamen da eigentlich so im Schnitt an Priestern oder Ordernsfrauen, -männern bei raus?
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Kinder sind doch kein Hinderungsgrund. Die werden ganztägig in Kitas und Schulen abgegeben und dann nach 18 Jahren wieder dort abgeholt.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 19:05Eine Frage hätte ich dazu:
Bei wie vielen deiner Durschnittsfrauen, die mit den 3 Kindern und so, kamen da eigentlich so im Schnitt an Priestern oder Ordernsfrauen, -männern bei raus?
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Ist das die Quote, an der der Erfolg der Frauen gemessen wird?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 19:05Eine Frage hätte ich dazu:Lauralarissa hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 16:40Sondern darum, dass die Kirche vor Ort durch den Priestermangel und inkompetentes Personal in Liturgie, Seelsorge und Leitung vor den Hund geht und kompetente Frauen da wären, die sich hier nicht einsetzen dürfen.
Bei wie vielen deiner Durschnittsfrauen, die mit den 3 Kindern und so, kamen da eigentlich so im Schnitt an Priestern oder Ordernsfrauen, -männern bei raus?
Was ist der Beitrag der Väter?
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Aber auch diese geistliche Dimension gilt nicht uneingeschränkt, das wollte ich mit meinem Beitrag sagen. Der Mann ist auch nicht in jeder geistlichen Angelegenheit ein alter Christus, sondern nur in den geistlichen Aspekten der sakramentalen Ehe und des Priesteramtes. Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege.
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Ich hatte das jetzt so verstanden, daß man Irmgard am Telephon für eine Sekretärin hält, nicht daß sie es ist …Bruder Donald hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 18:57Ich kenne ja deinen Beruf nicht, aber so würde ich fragen, ob es daran liegt, ob du eine Frau bist oder "nur" Sekretärin? Wie geht es denn deinen männlichen Kollegen?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Kirchenstreik der Emanzen und anderer Weibsbilder
Ich verstehe nicht, wo da der Unterschied sein soll:taddeo hat geschrieben: ↑Dienstag 12. Mai 2020, 20:00Aber auch diese geistliche Dimension gilt nicht uneingeschränkt, das wollte ich mit meinem Beitrag sagen. Der Mann ist auch nicht in jeder geistlichen Angelegenheit ein alter Christus, sondern nur in den geistlichen Aspekten der sakramentalen Ehe und des Priesteramtes. Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege.
(Geistliche Dimension) - (geistliche Aspekte des Priesteramtes) - (geistliche Aspekte der sakramentalen Ehe) = ?
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)