Marion hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Januar 2020, 18:54
Lauralarissa hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Januar 2020, 18:44
Marion hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Januar 2020, 18:36
Lauralarissa hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Januar 2020, 17:48
... als frauenfeindliche Zitate. ...
Was machst du eigentlich in der Kirche? Glaubst du überhaupt?
Ja.
Zu dem Bibelzitat: Nimmst du die ganze Bibel wörtlich?
Ich lese die Heilige Schrift mit den Kommentaren, Auslegung der Kirchenväter usw. Damit wird die Schriftstelle aber nicht weniger "frauenfeindlich" (so wie du es nennst). Wie liest du die Schrift? Meinst du Paulus hat was anderes gemeint als er da schrieb?
Vorweg zum Verständnis: "Frauenfeindlich" bezog sich auf das Aristoteles-Zitat, nicht auf die Bibelstelle.
Nun zu deiner Frage: Wie liest du die Schrift?
Ich denke, bei der Schriftlesung ist erstmal die Frage entscheidend, was ich konkret möchte. Geht es um eine lectio divina, um eine ignatianische Schriftbetrachtung, um ein Bibelwort zum Jesusgebet.
Oder geht es um eine exegetische oder dogmengeschichtliche Fragestellung? Wenn ich die von dir zitierte Bibestelle unter exegetischer und dogmengeschichtlicher Perspektive anschaue, müsste man ja die Frage stellen, warum Paulus diesen Satz so schreibt. Dafür müsste man den Zusammenhang anschauen, sein Frauenbild reflektieren, das Frauenbild der damaligen Zeit etc. Dann könnte man schauen, warum dieser Satz da so steht - und über seine Verbindlichkeit für die heutige Zeit nachdenken.
Wir gehen ja ganz selbstverständlich davon aus, dass es zahllose Sätze in AT und NT gibt, die heute nicht mehr wörtlich zu nehmen sind - einfaches Beispiel: AT-Speisevorschriften.
Oder schon spannender: 1 Tim 3,2-4. Ganz selbstverständlich sagen wir hier, dass die Tradition sich weiterentwickelt hat.
Konkret bedeutet das, dass ich Bibelstellen nicht unreflektiert als Argument für eine aktuelle theologische Debatte verwenden kann, sondern immer auch einen historisch-kritischen Blick darauf werfen muss.
Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)